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1? Kumms: S. ksbrus: 'OartenbauwirtlchaÜ vereinigt mit Deutscher krwerbsgartenbau betriebe gestellt wsvden -und gssteM werden müs sen, machen es für den einzelnen außerordentlich schwierig, alle Fortschritte, die sich in seinem Be trieb verwenden ließen, frühzeitig kennenzulernen. Es gilt das in erster Linie von der Aufnahme neuerer und besserer Sorten, also Auswertung der Pvüfungsergebnisse der Sortenprüfung. An dieser Stelle möchte ich gleich Vorschläge zum wei teren Ausbau der Gemeinschaftsarbeit machen, nämlich die gemeinsame Nachprüfung der zugslas- sencn Neuheiten auf ihre Anwendbarkeit für be stimmte Gebiete, also unter bestimmten klimatischen Einflüssen, aber auch unter Berücksichtigung der örtlichen Absatzverhältnisse. Wenn vom Reichsnähr stand alljährlich etwa 300 Dahliensorten geprüft und davon 30 zugelassen werden, halte ich'es für wünschenswert, daß im Gebiet einer jeden LBsch. diese 30 zugelassenen Sorten probeweise unter gleichen Bedingungen angebaut werden, um fest stellen zu können, welche von ihnen für das jewei lige Gebiet besonders wertvoll sind. Die Prüfung könnte in einer der Gartenhauschulen erfolgen, und anläßlich der Tagungen der Fachgruppe Blumsn- und Zierpflanzenbau könnten abgeschnittene Blu men mit entsprechenden Erklärungen ausgestellt werden. So würde ohne sonderlichen Kostenauf wand das Ergebnis der Sortenprüfung allerwei testen Kreisen in unserer Berufsgruppe dienstbar gemacht werden. Daß dieser Gedanke weder neu noch abwegig lst, beweist die Tatsache, daß in der LBsch. Baden eine Arbeitsgemeinschaft bereits Kultur- und Sortenschauversuche durchführt. Ge meinschaftsarbeit hat aber zur Voraussetzung, Streben nach einem Ziel. Es wäre deshalb völ lig verkehrt, bei solchen Versuchen eigene Wege zu gehen. Solche Schauversuche müssen selbstverständ lich auf den Ergebnissen der von zentraler Stelle durchgeführten Versuche aufbauen. Es erübrigt sich wohl, den Gedankengang weiter zu verfolgen; die gegebenen Anregungen dürften genügen, um jedem, der darüber nachzudenken ge willt ist, neue Möglichkeiten der Gemeinschafts arbeit durch Beratungsringe zu zeigen. Ich komme nun zu der zweiten Gruppe der Ge meinschaftsarbeit, das ist die Durchführung be stimmter Maßnahmen, zu denen Einrichtungen er forderlich sind, die der einzelne nicht besitzt. Hierzu möchte ich als Beispiel auf eine Einrichtung der LBsch. Bayern Hinweisen. Man hat in München eine Gsmeinschafts-Holz-Jmprägnierungs-Anlage, an der sämtliche Münchener Gartenbaubetriebe be teiligt sind. Man muß es fast als erstaunlich be zeichnen, daß man nicht schon allerorts diesen Weg beschritten hat; ist doch der Holzverbrauch in Gärt nereien außerordentlich groß, und nur, weil eine gute Impräanierungsanlage für mittlere und klei nere Betriebe etwas kostspielig ist, wird von der Imprägnierung abgesehen. Der vermehrte Ver brauch an Pikierkästen, Lufthölzern, Rosen- und Dahlienpfählen, Tischbrettern und sonstigen Mate rialien erhöht die Gestehungskosten ganz unnötiger weise. Das gleiche gilt von der Erddämpfung. Uebe: die Notwendigkeit der Erddämpfung ist ja schon hinreichend geschrieben und gesprochen worden, und vielerorts Hal man diesen Anregungen auch statt gegeben und teils als Gemeinschaftsarbeit, teils aber auch durch Einrichtung einer Lohndämpferei, die Möglichkeit zum Erdedämpsen gegeben. Ms Beispiel nenne ich die LBsch. Sachsen und Weser- Ems, die letztere hat je eine Arbeitsgemeinschaft für Evddämpfen in Oldenburg und Bremen ein gerichtet. Don den Vorteilen des gemeinsamen Bezuges der Materialien, die in großen Mengen im Gartenbau gebraucht werden (neben Brennstoffen, Düngemit teln können vor allen Dingen auch noch Blumen töpfe, Stroh- und Schilfmatten, Torfmull, Geräte usw. genannt werden) braucht wohl nicht besonders gesprochen zu werden. (Waggonbezug — Stückgut.) Interessant ist sicherlich für andere Ge biete, daß auch Stallmist von den Gärtnern in München, Augsburg, Würzburg, Landshut, Lands berg gemeinsam bezogen 'wird. Dasselbe wird auch aus Sachsen berichtet. In Freiberg haben sich zehn Gärtner zusammengelchlosfen, um gemeinsam den Dünger von Pferden der Standortgruppe zu pachten. Dasselbe gilt von der vierten Gruppe, dem Ab satz der Erzeugnisse auf genossenschaftlichem Wege, wenn schon die Erfahrung gelehrt hat, daß die Er zeugnisse des Blumen- und Zierpflanzenbaues hier für weniger geeignet sind als Gemüse und Obst. Neu und beachtlich ist das Vorgehen einer Anzahl von LBsch. nach dem Vorbild der LBsch. Sachsen hinsichtlich der gemeinsamen Beschickung der Reichs gartenschauen. Ich glaube, daß alle, die Gelegen heit hatten, die wirklich vorzügliche Leistung der sächsischen Gärtner unter Führung von Garten direktor Schüttauf - Dresden zu bewundern, sich selbst die Frage vorgelegt haben: Sollte das nicht auch in unserem Gebiet möglich sein? Wenn auch die Vorbedingungen dafür nicht überall so günstig sind wie in Sachsen, so kann doch min destens erreicht werden, daß jede LBsch. bei den künftigen Reichsgartenschauen würdig vertreten ist. Es ist sehr erfreulich, daß diese Auffassung an Raum gewinnt. Ueber das Entstehen einer solchen Arbeitsgemeinschaft zur Beschickung der Z. Reichs gartenschau in Stuttgart berichtet die LBsch. Pom mern. Die Zahl der über 'das Gebiet der LBsch. hinaus bedeutungsvollen Gartenbaubetriebe ist in Pommern verhältnismäßig gering. Die Besucher von Reichsgartenschauen, die ja doch einen ge samten Ueberblick geben sollen, auch auf unserem Gebiet des Blumen- und Zierpflanzenbaues, wür den also ein völlig falsches Bild bekommen, wenn in Stuttgart Pommern gar nicht vertreten wäre, was bei der großen Entfernung ohne gemeinschaft liches Vorgehen sehr leicht der Fall sein könnte. Es ist völlig abwegig zu glauben, daß ausstel lungswürdige Erzeugnisse des Blumen- und Zier- Pflanzenbaues immer nur aus den Gebieten kom men könnten, in denen der Blumen- und Zier- Pflanzenbau zu besonderer Bedeutung gelangt ist. Doch nicht nur Reichsgartenschauen brauchen wir, sondern — ich möchte sagen — viel wichtiger sind für die Absatzwerbung lokale Ausstellungen von kurzer Dauer. Solche regelmäßig zu veranstalten, ist auch eine wichtige Gemeinschaftsaufgabe. Die LBsch. Weier-Ems berichtet noch über eins Arbeitsgemeinschaft, die besondere Beachtung ver dient, und zwar zum Binden von Girlanden bei Veranstaltungen innerhalb der Gartenbaugruppen. Es ist vielleicht auch nicht allgemein bekannt, daß Lie Materialien sür die Ausschmückung zum Bücke- F'oitsekritts in cisr müssen ^FSineinslut werden Zur ungeschlechtlichen Pflanzenvermehrung Von kicksrä biaatscb, Berlin-Dahlem Es ist mir die Aufgabe gestellt worden, über die Fortschritte der ungeschlechtlichen Pflanzenvermeh rung zu berichten und gleichzeitig einen Ueberblick über den heutigen Stand auf diesem so wichtigen Gebiete des Gartenbaues zu geben. Soweit unsere Kenntnis von der Geschichte des Gartenbaues reicht, und soweit wir in der Fach literatur die Entwicklung zurückverfolgen, finden wir die wichtigsten Methoden der ungeschlechtlichen Pflanzenvermehrung, wie krautartige Stecklinge, Steckholz, Stammstücke, Ableger, Absenker, Wurzel schnittlinge und Augenstecklinge im Erfahrungs schatz unserer Vorfahren verankert. Von der Wurzel bis zum Blatt wurden alle dazu brauchbaren Teile seit langem verwendet, so daß wir in dieser Hin sicht neue Möglichkeiten kaum finden konnten. Je mehr aber einzelne Pflanzengattungen, Arten oder Sorten in den Vordergrund des Interesses kamen und die Forderung nach beschleunigter und ver mehrter Anzucht an den Gärtner gestellt wurde, desto intensiver mußte er sich mit den Möglichkeiten ihrer Vermehrung beschäftigen und desto vielfäl tiger wurden auch oft die Methoden, die zum Ziele führten, und desto größer der Erfahrungsschatz in dieser Hinsicht. So wurden z. B. die Camellien zu erst durch Samen vermehrt, da der Erfolg gering war, verföchte man es mit vegetativen Methoden. Zunächst war das Absenken üblich, seit den 20er Jahren vorigen Jahrhunderts setzte sich die Steck- Wir Gärtner sind, belehrt durch viele Erfah rungen, gegen alle Neueinsührung auf dem Gebiet der Kulturtechnik zurückhaltend geworden. Das hat mit Schwerfälligkeit oder gar konservativer Ein teilung nichts zu tun. Es ist vielmehr Tatsache, >aß nur selten etwas brauchbares „Neues" für un sren Beruf entdeckt wurde. Vieles, was uns mit großen Hoffnungen erfüllte und auch dem Forscher m Laboratorium glückte, ließ sich in der Praxis ganz anders an oder stieß hier auf so große Schwie rigkeiten, daß die Aufwendungen an Betriebs mitteln oder Arbeit in keinem Verhältnis zum Nutzeffekt standen. Und trotzdem bleiben wir eng auf Gedeih und Verderb mit der naturwissenschaft lichen Forschung auch in unserem beruflichen Fort kommen verbunden. Von den Entdeckungen auf dem Gebiete der Biologie der letzten Jahre haben gewisse Stoffe, die man als Hormone bezeichnet, beachtliches Aufsehen erregt. Wir können an Hand unserer eigenen Ver suche feststellen, daß hier ein Weg beschritten wurde, der für unsere Praxis Bedeutung hat. Unter Hormonen versteht man Ab sonderungen innerer Organe, die bestimmte Lebensvorgänge aus lösen. DieseStoffewarenbishernur bei Tieren und Menschen bekannt und sind nun auch in unseren Pflanzen gefunden worden. Wie es nun häufig in der wissenschaftlichen For schung geht, man wollte nicht etwa die Hormone entdecken und suchen, sondern sie wurden bei an deren Arbeiten gefunden. Auf dem langen Weg der Entdeckung können wir folgende Stationen fest halten: 1. Schon Darwin stellte bei seinen Studien über die Reizwirkung des Lichtes fest, daß die Keimschildchen der Gräser bei einseitiger Beleuch tung nur in der äußersten Spitze reagieren und dann ein gewisser Einfluß von oben nach unten weitergeleitet wird. Da sich die Keimspitze bei einseitiger Beleuchtung krümmt, konnte 1910 Boysen-Jensen fest stellen, daß es sich hierbei um die ungleiche Ver teilung eines Stoffes auf der Vorder- und Rückseite handelt. Auch andere Forscher, wie P a o l, konn ten seststellen, daß in der Spitze des Keimblattes der Gräfer ein Regulationszentrum für das Wachstum seinen Sitz haben müsse. Erst 1928 gegang es Went, vollkommen klar nachznweisen, daß es sich wirklich um Stoffe han delt, die in der Spitze der Getreidekeimblätter ge bildet werden und das Wachstum beeinflussen. Er konnte diese Stoffe aus abgeschnittenen Keimblatt spitzen aus kleinen Agarblöcken herausziehen und erzielte mit ihnen die gleichen Wachstumseffekts, wenn er den Agarblock wieder auf das abgeschnit tene Blatt aufsetzte. Damit war einwandfrei be wiesen, daß auch die Pflanze ihr Wachstum durch Stoffe bildet, die an bestimmten Stellen gebildet werden und dorthin wandern, wo ein Wachstum er folgen soll. Dem Utrechter Forscher Kögl und seinen Mit arbeitern gelang es 1931, die chemische Natur der lingsvermehrung immer mehr durch und es dauerte Jahre, bis man den richtigen Zeitpunkt und damit den Erfolg fand. Damals wurde im Juni und August vermehrt. Erst Ende vorigen Jahrhunderts begann man, den Zeitpunkt der Vermehrung in den Winter zu verlegen und diese Methode hat sich bis heute als wirtschaftlichste erhalten. Ein anderes Beispiel sind die Lorrainebegonien. Diese Kultur konnte erst in dem Augenblick in großem Maßstabe Eingang finden, als man neben der Vermehrung durch Kopfstecklinge die Anzucht durch Blattsteck linge auszuführen lernte, und wenn heute die Elatior-Begonien trotz ihres höheren Alters nicht die Bedeutung erlangt haben wie die Lorraine- beaonien, so trägt die schlechte Vermehrungsmög lichkeit Schuld daran. Wenn wie bei den Camellien so auch in anderen Fällen der Weg von der geschlechtlichen znr un geschlechtlichen Vermehrung führte, so muß dem unser heutiges Bestreben entgegengesetzt werden, von der ungeschlechtlichen in vielen Fällen aus Gründen größerer Wirtschaftlichkeit auf die ge schlechtliche Vermehrung überzugehen. Es wird heute niemandem mehr einfallen, Gloxinien durch Knollenteilung zu vermehren oder durch Blatt stecklinge, wie es früher üblich war. Auch gefüllte Orimuia ckinermm fäen wir aus, bei Knollen begonien insbesondere die der muIMora-Klasse, bei Salvien und Saintpaulien sind wir auf dem besten Stoffe zu ergründen. Er konnte aus dem Harn die Stoffe herauskristallisieren und fand mehrere Gruppen. Für uns genügt es, zu wissen, daß er neben den echten Wuchsstoffen, den Auxinen, auch einen anderen fand, der chemisch gar nicht mit dem ersteren verwandt war, das Heterrauxin, das als „B e t a"-In d o ly l es s i g s ä ur e erkannt wurde und die gleichen wachstumsfördernden Eigenschaften aufwies. Man hat zunächst gar nicht daran gedacht, diese Entdeckung für die Pflanzenerzeugung zu verwer ten. Erst als Went feststellte, daß unbeblätterte Stecklinge von -tcsl/püa in Wasser nur dann Wurzeln trieben, wenn man ein Blatt darauf ver edelt, und man fand, daß die in dem Blatt ge bildeten Auxine zur Schnittstelle wanderten und die Bewurzelung erzwangen, war der Weg offen. Die Industrie, die sich nun der Herstellung von Hormonen widmete, traf jedoch aus Schwierig keiten. Es zeigte sich, daß die Auxine nicht beständig blieben, während das tzSier ra uxin beständig war. Ueber die Schwie rigkeiten der Herstellung dieses Heterrauxins und die Brauchbarmachung für unseren Zweck, z. B. Löslichkeit, kam man bald hinweg. Zur Ueberführung des Heterrauxins in die Pflanze beschritt man 2 Wege: 1. man stellte eine Paste her (Leibach); 2. man verfertigte lösliches Pulver. Heute liegen die 3 Bewurzelungshormone Belvitan, Evau und Maos käuflich vor. Das Tauchen ist stets vorzuziehen, da die Paste zu viel Luft abschließt und die Bewurzelung er schwert. Stets soll zum Ansetzen der Lösung haus- warmes Wasser Verwendung finden. Wir unter scheiden heute 4 Dosierungen: I. — 1 Fläschchen auf 51 Wasser, II. — 1 Fläschchen aus 21 Wasser, III. — 1 Fläschchen auf 11 Wasser, IV. — 5 Fläschchen auf 21 Wasser. Seit nunmehr 2 Jahren besteht eine Arbeits gemeinschaft zwischen der Abteilung Pflanzenschutz der I. G. (Dr. Wehnelt), der Versuchsanstalt und praktischen Betrieben, wovon ich besonders Jürgl, Köln, nennen möchte zur Erprobung des Belvitans in der Praxis. In unzähligen Versuchen haben wir dieses Bewurzelungshormon an vielen Pflanzen erprobt. Es zeigte sich alsbald, daß die Pflanzen eins sehr verschiedene Reaktion dem Belvitan ge genüber bewiesen. Dadurch war es notwendig, daß eine genaue Rezeptur ausgearbeitet werden mußte, die nach exakter Erprobung in den Belvitanbriefen vorliegen. Zu geringe Mengen wirken nicht, zu hohe töten die Pflanzen oder rufen eine zu starke Wirkung hervor. Unsere Versuche bezogen sich nicht nur auf schwer bewurzelbare Stecklinge, sondern auch auf normal wurzelnde, um festzustellsn, ob hier eine schnellere und bessere Bewurzelung erfolgt bzw. ob die An wendung auch dort tragbar erscheint. Ueber die ein zelnen Ergebnisse wird in einer der nächsten Nummern der Gartenbauwirtschaft berichtet. Wege, sortenecht fallende Aussaat vornehmen zu können. Die heutige Förderung und Sicherung züch terischer Leistung wird hier noch manche Mög lichkeit insbesondere auf dem Gebiet der Beet- Pflanzen und Stauden erschließen. Bei den Orchideen hat gerade in den letzten Jahren auf Grund wissenschaftlicher Erkenntnisse die Säm lingsanzucht Formen angenommen, die zu einer großen Umwälzung auf dem Orchideenmarkt führen wird. Uicus-Sämlinge haben sich jedoch nicht be währt, so daß hier die Stecklingsvermehrung nach wie vor an erster Stelle steht. Stellen wir die Frage, welche neuen Me thoden in den letzten Jahren bekanntgeworden sind, so ist, aus den vorhin ausgeführten Gründen, nur wenig anzuführen. Großes Interesse dürfte wohl die neue Vermehrungsart der Amaryllis haben. Diese Pflanzen werden bisher bekanntlich durch Samen vermehrt. Durch Aussaat der mehr fach bastardierten Amaryllis erhalten wir aber leider weder in Form und Farbe noch in der Ent wicklung einheitliche Sätze, die wir zu bester wirt schaftlicher Ausnützung der Flächen haben müssen. So ist man dazu überqegangen, die Amaryllis vegetativ zu vermehren. Es ist nicht verwunderlich, daß diese Versuche zunächst in Holland durchgesührt wurden, einem Land, in dem die Zwiebelpslanzen eine besonders große Rolle spielen und in dem da her auch besondere Erfahrungen vorliegen. Im Monat August, wenn die Pflanze ihre Reserven in der Zwiebel gespeichert hat, wird diese zerschnitten, je nach Größe in Viertel, Achtel oder noch kleinere Teile, dabei ist zu beachten, daß ein Stückchen vom Zwiebelboden an den Schalen bleibt; es ist im Grunde dieselbe Methode, die unsere Stauden gärtner mit den Lilien vornehmen; die Schnitt flächen werden durch Holzkohlenpulver vor Fäulnis bewahrt und die Zwiebelschalen in Sand-Torf- gemisch gesteckt und in der Vermehrung aufgestellt. Nach einigen Wochen bilden sich Wurzeln und Ärut- zwiebeln und damit ist der Ausgangspunkt für gleichmäßige Klone gegeben. Diese Methode ist in Amerika ebenfalls versucht und in Gaardeners Chronicle 1936 wie auch in Steffens Handbuch des gärtnerischen Pflanzenbaus näher beschrieben. Die ersten Versuche liegen schon ein paar Jahre zurück, man scheint bis jetzt über ein Anfangsstadium mit guten und schlechten Erfolgen noch nicht hinans gekommen zu sein, ob sich eine wirtschaftliche Me thode daraus entwickeln läßt, bleibt also abzu warten. (Fortsetzung folgt) /Hus öen (Zartenbauwiülchastsverbünden Der Vorsitzende des Gartenbauwirtschastsverban- des Kur mark erläßt im Wochenblatt der Lan- desbauernschast Nr. 5 v. 4. 2. 1939 eine Bekannt machung Nr. 3 zur Anordnung Nr. 2/38 betr.: Regelung des Absatzes der Ernährung dienender Gartenbauerzeugnisse im Gebiet der Reichshaupt stadt Berlin. Die neue Bekanntmachung Nr. 3 betr. Verteilung und Auslagerung von Aepfeln der Ernte 1938. * Wie der Gartenbauwirischaftsverband Nieder sachsen mitteilt, findet am 11. Februar, 15,30 Uhr, in Sulingen, Hotel Kenneweg, eine Haupt- und Frühjahrsversammlung statt. * Am 8. Februar fand eine gleiche Tagung in Blankenburg statt. Am 6. Februar tagte die Fach gruppe Baumschulen in den Hansafestsälen zu Hannover. * Am 3. Februar fand in Bad Kreuznach eine Gruppentagung des GWV. Rheinland und der Ab teilung Garten (II L) der LBsch. Rheinland statt. Aus Punkt 2 der Tagesordnung stand ein Vortrag des GWV. über grundsätzliche Fragen aus seinem Arbeitsgebiet. In Weimar, Hotel Thüringer Hof, findet am 13. Februar eine Arbeitstagung des thüringischen Gartenbaues statt. * Am 13. Februar, 9,30 Uhr, findet in der „Gol denen Traube", Schwäb. Hall, Marktstraße, eine Fachschaftsversammlung der Fachschaft Obst-, Ge müse-, Südfruchtverteiler und -importeure, Gruppe Nährstandskaufleute, statt. Ueber die Marktordnung und die Einschaltung der Verteiler in die prak tische Arbeit spricht Pg. Roth vom GWV. Württem berg und über die generelle Ausrichtung der be- russständischen Arbeit in der Fachschaft Pg- Schwarzkopf von der Landesbauernschast. 8s. ^Vsus bsi c!sr llllFSLLHlSLÜSioüsN Verwendung der Bewurzelungshormone Von Dir. X. ^iöstriuA, Friesdorf berMt gemeinsam von den Gärtnern in Hameln bezogen werden und diese Arbeiten als Gemein schaftsarbeit zur Durchführung kommen. Es muß unser Bestreben sein, als diejenige Be rufsgruppe, die in der Lage ist, bei nationalen Feierlichkeiten durch Girlanden-, Grün- und Blumenschmuck dem Ortsbil-d ein festliches Gepräge zu geben, das denkbar beste zu leisten, damit wir nicht durch anders Berufsgruppcn, so z. B. „Deko rateure", die mit künstlichem Material arbeiten, ver drängt werden. Es gilt nach dieser Richtung vieles nachzuholen, was früher versäumt wurde, und es acht nicht an, daß, wenn der 1, Mai oder -das Erntedankfest nacht, der Erfolg -davon abhängt, ob einer -der Berufskameraden energisch genug ist, die anderen zu gemeinsamem Tun ' zusa'mmenzurufen. Ebensowenig würde es richtig sein, bei allen diesen Aufgaben die Initiative immer von den Organen des Reichsnährstandes zu erwarten. Vielfach wird natürlich der Kr-eisfachwaxt Gartenbau die Person sein, die den Anstoß z-ur Gemeinschaftsarbeit gibt. Dauernder Erfolg wird aber nur erzielt werden, wenn ihm recht viele Bcrufskamcraden zur Seite stehen und auch die Durchführung einzelner Auf gaben selbständig übernehmen. Wenn j-sder, -der irgend dazu befähigt ist, eine Aufgabe oder ein kleines Amt übernimmt, dann braucht sich niemand darüber zu beschweren, -daß er bevorzugt wurde. In dem Bericht -der LBsch. Rheinland werden noch Gemeinschaftspflanzungen in einer Reihe von Gemeinden erwähnt. Wenn auch Arbeitsgemeinschaften, die sich mit Züchtungsarbeiten beschäftigen, eigentlich in das Gebiet Samenbau gehören, so darf ich Loch hier die Tatsache -erwähnen, daß die Pirnaer Stiefmütter chen-Züchter sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zu- sammengeschlossen haben. Die Arbeitsgemeinschaft besteht in Form einer Vereinigung schon seit zwölf Jahren. Sie betreibt den Samenbau und den Ver trieb -des Samens -der Pirnaer Stiefmütterchen. Die Vereinigung hat 15 Mitglieder. Die Nennung der Beispiele aus den einzelnen LBsch. macht nicht Anspruch auf Vollständigkeit, sie soll nur als Anregung dienen. Der Erfolg der einzelnen Unternehmungen im Blumen- und Zierpflanzenba-u wird zwar immer von der Persönlichkeit des Betriebsführers ab hängig sein; daran wollen und sollen auch die Arbeitsgemeinschaften nichts ändern, wohl aber soll die Gemeinschaftsarbeit überall da sinsetzen, wo die Kraft des einzelnen nicht ausreicht.