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Technische Runöfthau Mitteilungen öer Stuöiengefellfthast für Technik im Gartenbau e. v. Geschäftsführer Alfre- Demnig Nummer 2 Seilage zu „die Gartenbauwirtschaft" Nr. S 2. Zebruar 193- ^cksc/rmsuprü/unsssn ciss Ksicksucr/irLtcruciss Rückenmotor mit Fräse „Heimbucher-Leichtsräse" der Firma Eugen Heimbucher G. m. b. H„ Motoren- und Zahnräderfabrik, (Sonderverzeichwis Nr. 67 der Ausstellung Frank furt am Mam 1936.) Richter: Obstbauinspektor A. Beckes, Oberzwehren-Mssel, Dipl.-Ing. B. Victor, Berlin, und der Berichterstatter: staatl. dipl. Gartenbauinspcktor A. Demnig, Berlin. Im Gartenbau ist durch die MÄssitigibgit und den häufigen Wechsel der Kulturen in einem Jcchre die Notwendigkeit sehr groß, denn Boden locker zu halten, zwischenzeitlich zu bearbeiten und der UÄmntbekämpfung große Aufmerksamkeit zu zuwenden. Wie in der Landwirtschaft ist auch im Gartenbau die Beschaffung von Arbeitskräften sehr schwierig und ost nicht zur rechten Zeit mög lich, so daß der Wunsch nach einem Gerät, das diese Arbeiten schneller und möglichst besser als die Handarbeit ausführt, berechtigt erscheint. Die Heimbucher-Lvichtfräfe sucht diesen Wunsch des Gartenbaues zu erfüllen, besonders durch das „Wumenkastensräsen", bei dem man zunächst nur die Saat- oder Wanzenstreifen fräst, während die dazwischen liegenden Streifen erst später bearbeitet wevden. Die Firma Hsimducher hatte das Gerät aus der Ausstellung Frankfurt am Main 1936 zur Prüfung angeineldet. Die Prüfung wurde wegen einiger Neuerungen erst im Jahre 1938 zu Ende geführt. Beschreibung: Das neue an der Hsim- bucher-Fräse (Mb.) ist, daß Motor und Fräse nicht fest miteinander verbunden sind. Der Motor wird wie ein Rucksack aus dem Rücken getragen und ist mit 'der Fräse durch eine biegsame Welle verbunden. Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, den Motor auch zum Antrieb von anderen Werk zeugen, z. B. Heckenscheren, Entrostungsbürsten, Schleifscheiben, Hölz- und Medallbcchrern, zu benutzen. Der Zweitaktmotor mit 76 vom Hub volumen ruht gefedert in einem Stühlrohrgestell. Das Gestell trägt der Arbeiter Mit zwei Schulter riemen und einem Rückengurt. Der Motor leistet 1,2 L8 bei 3000 Umläufen in der Minute und wird durch eine biegsame Welle mit den Werk- zeugen gekuppelt. Die Fräse besitzt sine Steuer sterze mit Griffen, ähnlich Siner Fahrmdlenk- stange, die in der Höhe und nach der SSite ver stellbar sind, und ein Stützend. Die Fräswelle wird durch einen Schneckentrieb von der Mitte „ölumenkazkenftäsea", ckie nülzcäa/lilcäzke ller LollenbeRellunL angetrieben. Auf 'der Fräswelle werden je nach der gewünschten Arbeit Messer zum Tioffräsen oder zum Hacken befestigt. Die Arbeitsbreite kann auf IS, 30 oider 40 ein und Zwischenbvsiten unter entsprechender Veränderung der Breite des Schutz daches eingestellt werden. Dadurch kann auch in schmalen Kulturen ab 25 om Rsihenabstand und auch in jüngsten und empfindlichen Beständen Fräsarbeit geleistet werden. Der Motor wiegt mit Traggestell 9,75 Kg und kostet 265 All. Dis Biegwelle zur Uobertragnng der motorischen Kraft auf die Fräse kostst 30 All. Die Fräse wiegt 30 kg und kostet mit Messern für Hackarbsiten bei einer Arbeitsbreite von 15 und 30 om und einem Schutzdach und Seitenschutzblechen für beide Arbeitsbreiten 255 All. Die 13 om breiten Tiefenmesser für die Flächenbearbeitung und für das »MumenkastenfrLsen" kosten 10,80 All. Prüfung: Die Prüfung der Heimducher- Leichkfräise fand im Sommer und Herbst 1938 in dem Versuchs- und Forschungsinstitut für Technik im Gartenbau in OuMinburg statt. Die Fräse wurde insbesondere zu Hackarbsiten in Gemüst- und Obstbaumquartieren benutzt. Asltere Modelle wurden seit 1935 von der Studiengesellischaft für Technik im Gartenbau e. V. in 'der Obstbau anstalt der Landesbwuernschaft Kurhessen in Ober- zwehren, Kassel, verschiedenen Avbeitsvevsuchen unterworfen. Die Abschlußbesichtigung fand am 21. Oktober 1938 statt und hatte das in der Aahlentwfel niddergelegte Ergebnis. Daraus geht hervor, daß die Hsmnbucher-Fräse auf twm vor handenen Lehmboden gleichmäßige Arbeit geleistet hat und daß, am gewachsenen Boden gemessen, eine Arbeitstiefe von 13 om erreicht wurde. Der stündliche Brennstoffverbrauch betrug bei der Prüfung etwa 0,9 bis 1 Liter und ist damit der Leistung angemessen. äle FaaiLtrei/ea für Raar-ea-o/mea /ISS.: /kroä-r (2) Die Einführung der Gummibereifung in der Landwirtschaft ist auch für den Gartenbau von Be deutung gewesen; denn dieselben Vorteile, die die Landwirtschaft durch die Gummibereifung hat, kommen zum Teil auch dem Gartenbau zugute. Bisher haben Gummireifen im Gartenbau für Transportgeräte und Bodenbearbeitungsgeräte (Fräsen, Traktoren) Verwendung gefunden. Wie in der Landwirtschaft, so spielen auch in der Gärtnerei die Transportunkosten eine große Rolle. Namentlich in der heutigen Zeit wird man bestrebt sein, dieses Unkostenkonto nach Möglichkeit abzusenken; denn der Transport von Gütern er fordert Arbeit und Zeit. Bereits vor Einführung der Gummibereifung versuchte man in der Land wirtschaft, den bekannten schweren Ackerwagen mit hoher Ladefläche durch einen leicht gebauten Wagentyp mit tieferliegendem Schwerpunkt und niedriger Ladefläche zu ersetzen. Diese Versuche scheiterten aber daran, daß der Ackerwagen einen für die vorgesehene Ladung verhältnismäßig hohen Holzraddurchmesser haben mußte, womit die Höhe das Ladebasis festgelegt war. Eine Aenderung brachte hier für die Landwirtschaft die Gummi bereifung. Leider konnten die Vorteile, die durch tieferlicgende Ladefläche entstehen, nur zu einem geringen Teil auch im Gartenbau ausgenutzt wer den, da 4rädrige Wagen in der Gärtnerei wenig Verwendung finden. In den Fällen, wo derartige Wagen im Gebrauch sind (Baumschulen, größere Gemüscbaubetriebe, Landschaftsgärtnereien), da finden wir sie als 4rädrige Handwagen für den Transport von Baumschulartikeln, Erde, Dünger usw. Die Vorteile, die eine tiefgelegene Ladefläche für das Be- und Entladen bietet, kommen jedoch auch den handgczogenen 4rädrigen Wagen der Gärtnereibetriebe zugute, so daß auch der hand gezogene 4-Rad-Wagen mit Gummibereifung im Gartenbau mehr und mehr Eingang findet. Die geschilderten Vorteile, die durch das Tieferlegen der Ladefläche entstehen, spielen bei den im Gartenbau üblichen gummibereiften Schiebekarren keine so große Rolle. Zwar wird der Durchmesser auch beim gummibereiften Nad der Schiebekarre kleiner ge wählt, als er bei der Karre mit Holzrad und Eisen felge ist. Der Unterschied in der Höhe der Lade fläche ist jedoch hier sehr gering, so daß er kaum eine Rolle spielt. Die Vorteile der Gummireifen Berlin N. 65, Gerichtstraße 12/13. Prüfungsergebnis: Die kaufenden Ar beiten mft 'der Heimducher-Leichtfräs« in dem Versuchs- und Forschungsinstitut für Technik im Gartenbau verliefen zufriedenstellend. Eine Um frage, die die Studbengssellschaft für Technik im Gartenbau im Jahre 1937 bis 1938 in Garten bauibetrieben omstellte, ergab allgemein die Brauch barkeit des Gerätes. HervorgKoden wurde die leichte Bedienumgsmöglichkeit und Zuverlässigkeit des Motors sowie die vielseitig« Verwendbarkeit. Störungen, die sich bei nsuangeschafften Fräsen herausstellten, konnten durch den Kundendienst der Firma Heimbucher zur Zufriedenheit der Gärtner beseitigt werden. Der Motor kann auch ortsfest verwendet werden older, wie z. B. bei Heckenscheren, auf einem leichten Karren bequem mA dem Gerät mitgeführt werden*). Irgendwelche Belästigungen für den Beldienungsmann durch den Motor traten nicht auf. Selbstverständlich kann die Fräse erst dann voll« Arbeit leisten, wenn sich der Bedie nungsmann mit Motor und Fräfe vertraut gemacht hat. Schlußurteik: Die Heimbucher -Leichts räse hat sich bei 'der Prüfung im Dauerbetrieb gut bewährt. Sie ist leicht zu bedienen und kann viel seitig wirtschaftlich eingesetzt werden. Hervorzu- heben ist die Möglichkeit, infolge der neuen Bau art auch in schmal gepflanzten und empfindlichen Kulturen bis dicht cm di« Pflianzreihen heran hacken und neben den üblichen Beet- und Flächen- fräsen auch innerhalb wachsender Bestände für Zwischen- und Nachkulturen Pflanz- oider Saat- streisen fräsen zu können. Der Preis ist ange messen. Auf Grund der guten Prüfungsergebnisse wurde die Heimbucher-Leichtfräse als „Neu und beachtenswert" anerkannt und mit der „Bronzenen Preismünze" ausgezeichnet. g Vgl. Veröffentlichungen „Technische Rundschau" in der „Garicnbauwirtschast", Nr. 1 vom 11.1. und Nr. 11 vom 9.8.1834. liegen bei der Schiebekarre auf einem anderen Gebiet. Ein weiterer großer Vorzug des Gummireifens ist die durch ihn erzielte Ziehkraft- bzw. Schiebe kraftersparnis. Beide Erleichterungen werden er zielt durch die Verringerung des Fahrwiderstandes. Aus Vergleichsversuchen, die man mit Holzrädern und gummibereiften Rädern anstellte, weiß man, daß auf trockenem festem Boden der Fahrwider stand über die Hälfte geringer ist. Setzt man den Fahrwiderstand des Holzrades mit Eisenfelgen mit 100 ein, so beträgt dieser bei einem Rad mit Gummibereifung bei trockenem leichtem Boden nur 47. Auf schwerem und nassem Boden sind die Vorteile nicht so groß. Wenn der Boden feucht und schwer ist, steigt der Fahrwiderstand auf 65 bis 70 an und erreicht bei ausgesprochen nassem Boden eine Zahl von 94. Man erkennt also hier aus, daß die Vorteile der Gummibereifung nur bei trockenen und leichten Bodenverhältnissen we sentlich in Erscheinung treten. Diese Tatsache des kleineren Fahrwiderstandes ist daraus zu er klären, daß die Holzräder mit Eisenselge im Erd boden eine tiefere Spur mit scharfen Kanten hinter lassen. Das Herausziehen aus dieser Spur er fordert besondere Zug- bzw. Schiebekraft. Da gegen hinterläßt der Gummireifen mit feiner größeren und elastischen Oberfläche eine breitere und flache Spur. Hieraus ergibt sich, daß das gummibereifte Fahrzeug nicht nur auf festen Böden, sondern auch auf lockerem Boden Trans portarbeit leisten kann in den Fällen, wo der allzu große Fahrwiderstand das Befahren mit Holzrad- Transportgeräten umöglich macht. Der kleinere Fahrwiderstand bringt mit sich, daß die Karre oder der Wagen wesentlich höher und schwerer geladen werden kann, ohne hierdurch eine erhöhte Bean spruchung und Ermüdung der Fahrer zur Folge zu haben. Sehr wesentlich ist die Tatsache, daß bei gummibereiften Transportgeräten die Zahl der Erschütterungen und Stöße wesentlich geringer ist. Hierdurch wird das Ladegut und die Fahrbahn ge schont. Die geringe Anzahl der Erschütterungen bedeutet weniger Verschleiß und damit längere Lebensdauer der Transportmittel. Es ist zu prüfen, ob nicht aus den genannten betriebswirtschaftlichen Erwägungen heraus im Gartenbau allgemein dazu übergegangen werden sollte, die Transportfahrzeuge mit Gummibereifung zu versehen. Hin. VsidssssrunF bei Kupplungsstutzen mit Schieberklappe (Nicht geprüfte Neuheit) Das Umbauen von Regnern auf FsMeitungen des Betriebes ist nur möglich, wenn das Wasser abgestellt bgw. das Rohrnetz außer Betrieb gesetzt wird. Zum Ab- und Anstellen des Wassers find jedesmal längere Wegstrecken zuvückzukegen, was für den Betrieb einen unnötigen Zeitverlust bedeutet. Um diesen USbelftaNd abzuftellen, half man sich in der Weif«, 'daß inan besondere Form- stücke, T-Stücke mit Absperrschieber, in die FÄd^ leitungen ornbaute. Neben den Mehrkosten bedeutete dieser Einbau jedoch sine erheblich« Ge wichtsvergrößerung, so daß von dieser Möglichkeit wenig Gebrauch gemacht wurde. Bei Anwendung des neuen Kupplungsstutzens mit Schieberklappe (sieh« Abb.) werden dies« Mißstände beseitigt. Der Kupplungsstutzen hat geringes Gewicht und ist niedrig gebaut. Er wird direkt auf das Schnell- kupplumgsrohr aufgeschweißt und ist außerdem infolge einer Sonderkonftrnktivn ohne Einbau eines Wfperr- oder Musfenschiebers verschließbar. Der Kupplungsstutzen zerfällt in zwei Konstruk- tionstsÄe, Verschluß und Steuerung des Ver schlusses. Der Verschluß ist in Form einer Schieberklappe in den Kupplungsstutzen eingebaut, während die Steuerung mit dem Regner ver einigt wurde. Es ist möglich, die Steuerspindel in andere Regnerslemente, wie Schwanenhalsbogen oder Abzweigstück« sinzubauen, so daß auf dieselbe Art und Weise Regner ober Zweigleitungen an- geschlossen werden können. Zeichnung a) zeigt, wie bei abgeluppeltem Regner durch den Jnnen- druck im Leitungssystem die Schivberklappe den Kupplungsstutzen abdichtet; Zeichnung d) stellt einen Kupplungsstutzen mit Schdeberklappe und Vorteile der Gummibereifung Vers.- Nr. Ar beits breite om Ausrüstung Ver suchs dauer Min. gefräste Fläche Anzahl der Furchen und Länge Tais. Arbelis- breite Tiefgang und Ueberhöhung »renn- stoff- ver- brauch Ge- schwln- dlglell l.iv/Sek. 0 Leistung lfde. m/ü Leistung Leistung vLa/Ii Lrenn- stoff ver brauch PN Brenn stoff- ver brauch l/vvs Brennstoff verbrauch l/m-") bearbeit. Boden Anz. m 1 30 13 om Tiefenmesser 30 60X4-71^282,6 qm 16 60 960 29,4 11-f-2 444 0,533 1920 565,2 4,425 0,888 3,93 0,0143 2 15 16 cm Tiefenmesser 88,6 60X4,71—282,6 qm 24 60 1440 — 13 -s- 2 »> 580 0,622 2238 439 d) 5,695d) 0,902 5,13 0,0175 3 15 13 om Tiefenmesser 30 — 16 41,6 665,6 — 11-s-2 445 0,37 1331 — — 0,89 0,669 sik-n 4 30 10 om Hackmesser 12,5 1,8X96 —172,8 qm 6 96 576 30 — 200 0,768 2780 830 3,013 0,96 2,89 — *) Einschl. Wendczettcn. **) Bezöge« auf gewachsenen Boden. Bemerkungen: Bodenart für Versuch 1, 9, S, 4, schwerer humoser Lehm in guter Kultur, am Vortage 1S inn> Regen. — Zu Versuch Nr. 1: Mohrriibenackcr oben feucht: alcichmästiac Turcharbeit. — Zu Versuch Nr. 2: Acker wie Versuch 1, 2 zur Vertiefung der Krume. Ziemlich gleichmäßige Durcharbeit trotz theoretisch ge ringerer gefräster Fläche. a> Ueberhöhung gegenüber Versuch l fand nicht statt: d) bezogen aus gesamte Fläche. — Zu Versuch Nr. 3: Kartoffelacker oben leucht, un gleich lest, uneben. Blumenlastensräsen. — Zu Versuch Nr. 4: Hacksräse» in Birnenquartier, Boden stark verunkrautet (Vogelmtere, uneben). Großflächenrsgner mÄ StsnerspindÄ dar: Der Großflächenregner ist direkt auf den Kupplungs- stutzsn aufgekuppelt. Durch Betätigung der Steuerspindel wird die Klappe hevabgeldrückt, und der Regner kann infolge des zusMßenden Wassers arbeiten. Es ist kein Absperven der Leitung mehr nötig. Soll der Regner umgosetzt werden, wird die Steuerspindel geschlossen, der Regner vdg«- kuppslt und auf sinen Kupplungsstutzen aufgesetzt, und die Steuerspindel wird wieder geöffnet. Der Vorteil dieser neuen KonstrnWon liegt neben der Zeitersparnis beim Umbau vor allem in den geringeren Kosten, da für eine SchieberWappe nur eine Spindelsteuevung notwendig ist- . kiz