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Vie Mntertagung des keichsverbandes der Gartcnaussührenden und Friedhosgärtner in Goslar. Im Anschluß an die Tagung der Fachgruppe Gartenausführung und Friedhofgärtnerei im Reichsnährstand am 16. Januar 1939, vormittags, hielt der Reichsverband am Nachmittag desselben Tages seine Vertreterversammlung und am folgen den Tage eine öffentliche Arbeitstagung ab. Nach der Begrüßung und Eröffnung durch den Vor sitzenden Hermann Al ding er, Stuttgart, gab dieser zunächst bekannt, daß I. Koppenberger, München, zum stellvertretenden Vorsitzenden und W. Fischer, Freiburg, W. Hirsch, Wiesbaden, sowie O. Wladar, Wien, in den Reichsbeirat des Reichs verbandes berufen worden sind. Ueber die Finanzlage und Mitgliederbewegung des Reichsverbandes sprach der Geschäftsführer R. Bcrkelniann, Berlin, und legte dar, daß die bisherige Finanzgebarung des RV. auch weiterhin die Gewähr für eine erfolgreiche und umfassende Durchführung aller dem Reichsverband gestellten Aufgaben bietet. Nach der Heimkehr der Ostmark und des Sudetenlandes im verflossenen Arbeits jahr wird die Mitgliederstärke des Reichsverbandes im Laufe des Jahres 1939 auf ca. 9000 anwachsen, wodurch gleichzeitig aber auch die finanziellen An forderungen an den Reichsverband eine Erhöhung erfahren, so daß auch weiterhin das Bestreben des Reichsverbandes sein muß, die erforderliche finan zielle Grundlage für die Durchführung aller Be rufsaufgaben zu gewährleisten. Nach der Ent lastung des Vorsitzenden für die Geschäftsjahre 1936/37 berichtet der Buchprüfer des Reichsver bandes, W. Jörger, Stuttgart, über den Bücher abschluß in den Landesgruppen. Er faßte die bis herigen Erfahrungen zusammen und gab weitere Anregungen für die Durchführung der Buchführung in den Landesgruppen bekannt. Nach Beschlußfassung über einige Satzungs änderungen sprach der "Geschäftsführer Berkelmann über das Thema „Zusätzliche Berufsausbildung und Prüfungswesen". Der Reichsverband sieht in der intensiven Förderung und einheitlichen Aus- richtung der zusätzlichen Berufsfortbildung und des Prüfungswesens für die Gehilfen in der Land schafts- und Friedhofgärtnerei eine der Hauptauf gaben des Berufes, um die Leistungsfähigkeit der Gefolgschaft zu erhöhen, damit sie in der Lage ist, den heutigen gesteigerten Anforderungen zu ent sprechen. Eine gründliche zusätzliche Ausbildung ist auch gleichzeitig die Voraussetzung für eine zu künftige strafse Berufsordnung. Der Reichsver band hat dem Reichsnährstand ein umfassendes Programm zum weiteren Ausbau des gesamten Ausbildung?- und Prüfungswesens in der Garten ausführung und Friedhofgärtnerei zugeleitet, das die Grundlage für unsere zukünftige Arbeit sein wird. Auf der am folgenden Tage stattfindenden öffent lichen Bortragstagung des Reichsverbandes stand im Vordergrund die Behandlung von Berufsfragen in der Friedhofgärtnerei. Der stellvertretende Vor sitzende Koppenberger, München, und Reichs beiratsmitglied Fischer, Freiburg, nahmen in ihren Vorträgen zu allen heutigen Fragen der Er- werbstätigkeit auf den Friedhöfen und den kulturel len Zielen Stellung, die durch die Vorführung von ärbigen Lichtbildern von Fischer wirksam unter- trichen wurden. Die Ausführungen dieser Redner teilen eine weitere Abrundung dessen dar, was Friedhofdirektor H e rb e r t,'Stettin, bereits auf der Versammlung der Fachgruppe Gartenaus führung und Fricdhofgärtnerei im Reichsnährstand am Vortage in einem ausgezeichneten Lichtbilder vortrag „Wie muß der Friedhofgärtner sich zu den neuen Bestrebungen auf dem Gebiet der Friedhof kultur verhaltend" geboten hatte. (Siehe auch be sondere Veröffentlichung in der Beilage der Gar tenbauwirtschaft.) Die bisherige Aufklärungs- und Schulungsarbeit beweist den Willen und auch die Fähigkeit des Berufsstandes, in enger Zusammen arbeit mit den verantwortlichen Verwaltungsstellen auf dem Gebiet des Friedhofwesens an der Erfül lung dieser Aufgaben mitzuwirken. Das Hauptthema auf dem Gebiet der Gartenaus- führung wird in längeren richtungweisenden Aus- sührungen des Vorsitzenden Hermann Aldinger, Stuttgart, über „Soziale Aufgaben des Betriebs führers — Leistungssteigerung Voraussetzung für die Betriebsexistenz" behandelt. Er schildert im ersten Teil seines Vortrages die heutigen sozialen Aufgaben des Betriebsführers seiner Gefolgschaft gegenüber und betont die Notwendigkeit, durch die tatkräftige Verwirklichung aller Sozialaufgaben /-r/ku-x Im Winterhilfswerk schaffen wir mit Deinen Dpfern die Voraus- setzung, überall dort zu helfen, wo wir nach nationalsozialistischen Grund sätzen dazu verpflichtet find. unserer Zeit die Voraussetzungen für eine gesunde Weiterentwicklung unserer Berufsgruppe zu schaf fen. Ferner wies der Vortragende darauf hin, wie durch betriebstechnische und betriebswirtschaftliche Verbesserungen noch weitere Leistungssteigerungen erzielt werden können und daß nur der Betrieb für die Zukunft den an ihn gestellten Anforderungen genügen wird, der alle verfügbaren Leistungsreser- ven zu vollem Einsatz bringt. Die Arbeitsgemein schaften stellen ein wichtiges Mittel zur Erreichung dieses Zieles dar. Anschließend berichten verschiedene Landesgrup penleiter über „Die Wirtschaftslage und Stand der Schulungsmaßnahmen" in ihren Gebieten, die ein Bild darüber vermittelten, daß die Gemeinschafts arbeit des Reichsverbandes in den Landes- und Kreisgruppen weiterhin beachtliche Fortschritte auf- zuwei'sen hat. Reichsbeirat Fritz Herfort, Berlin, berichtet alsdann in einem Kurzreferat über den Verlauf und über die Arbeit der letzten Reichsschulung des Reichsverbandes in Hummelshain in Thüringen im Aommer 1938, wo der ehrenamtliche Führernach- lAr «u/ 3. Ksrcküs§scrrtsnsOLcru Lelstungswettbewerb in Stuttgart (939 Die Reichsgartenschauen bieten fast allen Fach gruppen der deutschen Gärtner Gelegenheit zur Teilnahme an einem Leistungsw^ttbewerb. Hier von ausgeschlossen waren bisher — mehr oder we niger — die Gartenausführenden, für die man die rechte Form zu einem wirklichen Leistungswett bewerb nicht finden konnte. Die Gründe dafür sind naheliegend, ist doch kein anderes Fachgebiet des Gartenbaus bislang so wenig scharf gegenüber anderen Gebieten abgegrenzt wie das des Garten ausführenden. Seine Hauptaufgabe ist die Aus führung von Garten- und sonstigen Grünanlagen nach den Plänen eines Gartengestalters. In vielen Fällen ist der Gartenqcstalter selber Ausführender, aber auch da, wo das nicht der Fall ist, sind die Grenzen zwischen Gestaltung und Ausführung einer Grünanlage flüssig. Die Gestaltung beginnt mit der Idee, die dem Entwurf zugrunde gelegt wird, und endet keineswegs mit der vollendeten Planung, sondern erstreckt sich z. B. auch auf die Zusammen stellung der Pflanzen, Auswahl der einzelnen Exemplare für bestimmte Standorte, geht also bis tief in das Aufgabengebiet des Ausführenden. Beim Bau von Wegen, Trockenmauern usw. bestehen Be rührungspunkte mit dem Baugewerbe und bei Erd arbeiten größeren Ausmaßes mit dem Tiefbau- gcwerbe. Zuletzt nicht aber als weniger wichtig sind die gemeinsamen Aufgaben mit den gärtneri schen Erzeugern zu erwähnen, die sich schon aus der Tatsache ergeben, daß die Mehrzahl der Gar tenausführenden auch gärtnerische Erzeuger sind. Das Werk von Gartengestalter und Gartenausfüh renden ist ja mit der Beendigung der Pflanzungen und Einsaaten nicht beendet, sondern erst dann, wenn die Pflanzen nach Gestalt und Ausmaß der Vorstellung des Planenden entsprechen. Zur mehr oder weniger vollkommenen Entwicklung gelangen aber nur solche Pflanzen, die bei der Anzucht sinn voll darauf vorbereitet wurden und bei der Pflan zung einen ihnen in jeder Hinsicht zusagenden Platz erhielten. Auswahl und Verwendung der Pflanzen setzt also Vertrautsein mit den Pslanzenarten und ihren besonderen Ansprüchen voraus. Das alles und manches mehr muß bei einem Leistungswettbewerb der Gartenausführenden be rücksichtigt werden. In Zusammenarbeit mit der Landesgruppe Württemberg der Gartenausführenden hat die Lei tung der 3. Reichsgartenschau Stuttgart es unter nommen, einen Leistungswettbewerb für Garten- aussührende auszuschreiben, womit auf dem Wege ein beachtlicher Schritt vorwärtsgetan wird. K. Wk. Im Rahmen der 3. Reichsgartenschau Stuttgart 1939 soll ein Leistungswettbewerb unter den Gar tenausführenden von Württemberg und Hohen- zollern durchgeführt werden. Für diesen Wettbe werb gelten die folgenden Bestimmungen: Teilnehmerkreis: Zur Teilnahme am Leistungswettbewerb sind alle in Württemberg und Hohenzollern ansässigen Gartenausführenden, die Mitglieder des Reichsver bands sind und die Gartenmeisterprüfung mit Er folg abgelegt haben, oder deren Betriebe als Land schaftsgärtnerei anerkannt sind, zugelassen. Aus genommen sind die mit einer Planaufgabe für die 3. ReichSgartenschau beauftragten Gartengestalter. Aufgabe: Den am Leistungswettbewerb teilnehmenden Gartenausführenden werden die vom Gartengestal ter gefertigten Pläne zugestellt. Auf Grund dieser Planunterlagen ist eine genaue Massen- und Ko stenberechnung aufzustellen, ferner sind Angaben über die Bepflanzung und Bodenverbesserung zu machen. Prüfung der Unterlagen: Die eingereichten Unterlagen werden von Ler Prüfungskommission geprüft und festgestellt, ob der Betreffende auf Grund seiner fachlichen Kenntnisse berechtigt ist, am Lelstungswettbewerb teilzu nehmen. Auftragserteilung: Die zum Leistunaswettbewerb zugelassenen Gar- tenaussührenden erhalten nun von der Gesamtbau leitung den Auftrag zur praktischen Durchführung eines oder zweier Gärten. Der mit der Planung beauftragte Gartengestalter wird als Treuhänder von der Gesamtbaüleitung beauftragt, die Durch ¬ führung zu überwachen und genaue Aufzeichnungen über a) Einrichtung der Baustelle, b) Organisation der Arbeit, c) Behandlung des lebendigen und toten Boden materials, ck) Ausführung der Steinarbeiten, e) Vorbereitung der Pflanzflächen, l) Durchführung der Pflanzung. Z) Rasensaat usw. zu machen. Außerdem wird der Prüfungsausschuß die gesamten Arbeiten überwachen. Einreihung der Leistungen. Es werden keine Preise zugesprochen, vielmehr werden die Leistungen in Gruppe I, II oder III eingereiht. Da es sich hier um Dauer-Kleingärten handelt, ist es selbstverständlich, daß die Arbeiten in der einfachsten Art, jedoch durchaus fachgemäß, ausgeführt perden. Die Selbstkosten der Ar beiten werden ersetzt, sie müssen sich im Rahmen der abgegebenen Kostenberechnung halten. Das Material wird von der Gesamtbauleitung der 3. Reichsgartenschau geliefert. Rück fragen: Auskünfte über Einzelheiten werden auf dem Baubüro der 3. Reichsgartenschau, Stuttgart-Nord, Straße am Kochenhof, sowie auf der Geschäftsstelle des Reichsverbandes der Gartenausführenden und Friedhofgärtner e. V-, Stuttgart-Bornang, Feuer bacher Straße 61, erteilt. Termine: Die Unterlagen werden abgegeben bis 15. Juli 1 939 auf dem Baubüro der 3. Reichsgartenschau Stuttgart 1939, Stuttgart-Nord, Straße am Kochenhof. Die Berechnungen sind spätestens am 25. Juli 1939 auf dem Baubüro einzureichen. Arbeitsbeginn: 1. August 1 939. Es wird damit gerechnet, daß die Gärten innerhalb vier Wochen ausgeführt sind. Gesamtbauleitung 3. Reichsgartenschau Stuttgart 1939 Städt. Gartenamt, Baubüro Killesberg, Stuttgart-Nord, Straße am Kochenhof. wuchs des Reichsverbandes alljährlich in einem achttägigen Lehrgang seine weltanschauliche und be rufliche Ausrichtung erhält. Er wies dabei auf den großen Wert dieser Schulungsmaßnahmen des Reichsverbandes hin und gab weiterhin wertvolle Anregungen für die Durchführung der nächsten Schuiungslehrgänge, die der Erzielung eines ein satzbereiten und leistungsfähigen Berufssührer- nachwuchses dienen. Zu der gegenwärtig heiß umstrittenen Frage der standortsgemäßen Pflanzenverwendung gab als dann der Vorsitzende die Stellungnahme des Reichs verbandes bekannt, dessen Auffassung kurz auf fol gende Formel gebracht worden ist: „In der Landschaft sollen standortgerechte Pflan zen Verwendung finden. Pflanzen, die über den Rahmen des Gartens hinauswachsen und Stadt- und Landschaftsbild wesentlich beeinflussen, müssen standortgerecht sein. Gehölze und andere Pflanzen, die in ihrem Wachstum und in ihrer Tracht sich in die Umgebung einfügen, gelten als standort gerecht." Die dringende Notwendigkeit, auch den Garten ausführenden aus zukünftigen Reichsgartenschauen eine vergleichende Wertung ihrer Leistungen zu er möglichen, ist in diesem Jahr in Stuttgart durch einen Leistungswettbewerb hei der Anlage von Kleingärten verwirklicht worden. Der Vorsitzende gab die näheren Einzelheiten über die Art und Weise der Durchführung dieses Leistungswett bewerbs bekannt und teilte weiter mit, daß auf der Reichsgartenschau in Stuttgart der Reichsver band in Gemeinschaft mit der Ausstellungsleitung eine Werkstoffschau der Gartenaussührenden zeigen wird, um die in Essen begonnene hervorragende Arbeit auf gartentechuischem Gebiet weiter sort- zusetzen. (Siehe Artikel darüber in dieser Nummer.) Die auf der Tagesordnung behandelten Fragen gaben Anlaß zu einer regen Aussprache, wobei insbesondere der Berufsschutz im Mittelpunkt der Erörterungen stand. Wir dürfen die berechtigte Hoffnung haben, daß in diesem Jahr die lang gehegten Wünsche und Erwartungen des Berufs standes gerade in dieser wichtigsten Frage in Er füllung gehen werden. In seinem Schlußwort dankte alsdann der Vor sitzende allen Berufskameraden, die in steter Ge meinschaftsarbeit für das Berufsganze immer wieder ihren Einsatz zur Erfüllung der dem Berufs stand gestellten Aufgaben bekundet haben. In Goslar war ferner Gelegenheit gegeben, auch einmal mit der Fachgruppe Baumschulen in ge meinsamer Aussprache alle jene Fragen zu He sprechen, die verschiedentlich zu beruflichen Störun gen Anlaß gaben, insbesondere die konjunktur mäßige Ausdehnung der Tätigkeit von Baumschulen auf dem Gebiet der Gartenausführung. In gegen seitiger Zusammenarbeit beider Berufsvertretungen wirh in Zukunft eine Beseitigung aller aufgetrete nen Gegensätzlichkeiten im Sinne einer wirklichen Gemeinschaftsarbeit erstrebt werden. Wie alljährlich in Goslar wurde auch in diesem Jahr im Anschluß an die Tagung des Reichsver bandes wieder ein eintägiger Redner-Uebungs- lehrgang für den ehrenamtlichen Führernachwuchs durchgefiührt, um neben dem beruflichen Gedanken austausch auch die unbedingt notwendige redne rische Ausbildung des jungen Führernachwuchses weiter zu fördern. Es kann an dieser Stelle gesagt werden, daß auch diese Arbeit des Reichsverbandes bereits gute Früchte zu tragen beginnt. Die auf der Tagung in Goslar gehaltenen richtungweisenden Vorträge werden noch zum min desten ' auszugsweise in der Gartenbauwirtschaft veröffentlicht werden. k. Lerstelmaun, Berlin. Von cisr Ooslarsr ^4rksi'tstcr§uo§k Fachgruppe Blumen und ZlerMuM Am 14.1. nahm die Arbeitstagung der Fachgruppe Blumen- und Zierpflanzen den ganzen Tag in An spruch. ReichLbeirat Nicolai, Coswig, konnte eine sehr starke, den letzten Platz füllende Versammlung begrüßen. Seine Begrüßung galt im besonderen dem Reichssachwart Gartenbau, Boettner, und dem Vertreter des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, Koch. Zunächst sprach RSB. K. Weinhausen über das Thema „Möglichkeiten der Gemeinschaftsarbeit in der Fachgruppe Blumen- und Zierpflanzenbau. Er vermittelte der Versammlung einen Ueberblick über die bereits in die Wege geleiteten Gemeinschafts arbeiten in den einzelnen LanLesbauernschaften und schilderte in Kürze bestehende Einrichtungen, die als Gemeinschaftsarbeit bezeichnet werden können. Er gab weitere Hinweise für den Ausbau der Ge meinschaftsarbeit. Seine Ausführungen wurden un terstützt durch die Reichsbeiräte Nieolai, Coswig, Süptitz, Altona, und Noack, Berlin. Vorschläge zur Schaffung solcher Gemeinschaftsarbeit waren u. a,: Gemeinsamer Bezug von Neuheiten zur Erleichte rung der Einfuhrformalitäten und um Devisen zu sparen, Einrichtung von Beratungsringen, gemein samer Bezug von gärtnerischen Bedarfsartikeln. Noack, Berlin, regte die beschleunigte Anschaffung und Prü fung von neuen Maschinen und Geräten durch die Studie nge-sellscha ft für Technik im Gartenbau an. Maat sch, Berlin-Dahlem, berichtete über „Fort schritte auf Lem Gebiete der ungeschlechtlichen Ver mehrung. Ueber die bisherigen Erfahrungen bei Ler Anwen dung von Wuchsstoffen zur Vermehrung sprach der Direktor der gärtnerischen Lehranstalt Friesdorf, Möhring. Seine Erfahrungen bezogen sich nur auf das Wuchsstosspräparat „Belvitan". Das Baden in Belvitan-Lösung hat sich als geeigneter erwiesen als das Behandeln mit Belvitan-Paste. Durch zu starke Dosierung ist eine Schädigung des Stecklings nicht zu vermeiden. Für den Praktiker bedeutet das ge naue Beachtung der angegebenen Rezepte. Schwerin, von der HVg. der deutschen Garten- bauwirtschaft behandelte dann die Entwicklung der Einfuhr von Erzeugnissen des Blumen- und Zier- Pflanzenbaues. An Hand von Zahlen wies er nach, daß früher bei der Einfuhr von Blumen keine Rück sicht auf die Erzeugung genommen wurde. Heute erfolge die Einfuhr nach handelspolitischen Grund sätzen. Es folgte ein Bericht von Dr. Christopeit, HVg. der deutschen Gartenbauwirtschast über die Markt ordnung im Blumen- und Zierpflanzenbau. Die grundsätzlichen Ausführungen zeigten deutlich die Schwierigkeiten, die bei der Eingliederung des Blumen- und Zierpflanzenbaues in die Marktord nung «intreten. Wegen der verschiedenen Struktur der Betriebe konnten bisher nur straffe Maßnahmen bei der Rohware durchgefürt werden durch Erlaß von Festpreisen und Gütevorschriften. Bei Erzeug nissen, Lie unter gleichartigen Bedingungen heran gezogen wurden, konnte eine Vereinheitlichung in der Marktbclieferung durch Sortierungsoorschriften erreicht werden. In der NochmittagSsihung (Blumen und Samen bau) gab Prof. Dr. Kappert, Berlin, Vorschläge, wie sich der Blumenzüchter die Ergebnisse der Dcr- evLungsforjchung nutzbar machen kann. An Hand zahlreicher Lichtbilder erläuterte Prof. Kapperi die verschiedenen im Blumenbau angewandten Züch tungsformen. Reicher Beifall belohnte den Vor tragenden für seinen ausführlichen Vortrag. Ergebnisse der Rolenneuheitenprüfung Bei der Veröffentlichung der Ergebnisse der Rosenneuheitenprüfung sind einige Fehler unter laufen, die hiermit richtig gestellt werden: Die Eltern der Sorte „Freude" sind Dance of Joy und Geheimrat Duisberg und nicht, wie irr tümlich angegeben, Eva X Geh. Duisberg. Die Sorte „Erfurt" ist nicht der dunkelrot blühende Sämling aus der Kreuzung EvaxReveil Dijonnais, sondern der zweifarbig blühende Säm ling. Bei der Sorte Jos. Rothmund ist anzugeben, daß sie gelblich-rosa blüht, sehr stark duftet, stark gefüllt ist, remontiert und als Eltern Joanna tzillxkiosa rubiZinoss magnitica hat. Schließlich ist noch nachzutragen die Sorte Krauses „Rote Centisolie", eine Kreuzung von Duchesse de Montebello X Gipsy Laß, als zu gelassen. lVK. Wissenschaft, Technik und Gemüsekonserven Erzeuger und Verbraucher schätzen heute beide die Gemüse- und Obstkonserve. Der deutsche Gärtner weiß, daß durch die Konservenindustrie auch der reichste Erntesegen sichere Verwendung und Schutz vor dem Verderb findet. Der Ver braucher verwendet die Konserve, da sie arbeits sparend und wirtschaftlich im Haushalt ist. Es interessiert daher auch die Allgemeinheit, wenn sich Wissenschaft und Technik für die ständige Vervoll kommnung der Gemüsekonserve einsetzen. In dieser Absicht traten in Braunschweig die Teilnehmer der wissenschaftlich-technischen Tagung zusammen, die durch ' die Fachgruppe Obst- und Gemüseverwer tungsindustrie veranstaltet wurde. Mit zahlreichen Vertretern der Reichs- und Landesregierung, Ler Wehrmacht, des Reichsgesundheitsamtes und an derer Behörden fanden sich auch Vertreter der heimischen Erzeuger ein. Aus den sehr eingehen den Referaten, die von führenden deutschen Wissen schaftlern, Technikern und Praktikern erstattet wurden, interessiert die größere Oeffentlichkeit ins besondere ein Vortrag über ernährungsphysiolo gische Untersuchungen der Verdaulichkeit und des Nahrungswertes von Gemüse unter spezieller Be rücksichtigung von Konservengemüse, den der Direk tor der' Medizinischen Poliklinik der Universität Königsberg, Professor Dr. Bruns, hielt. Seine Arbeiten, die unter zahlreichen wichtigen Gesichts punkten auch den der Erhaltung des Vitamins bei der Verwertung des Konservengemüses be handelten, lassen erkennen, daß bei dem heutigen Stand der Konscrvierungstechnik die fabrikatorische Herstellung von Konserven dem Vitamingehalt von Obst und Gemüse keine Gefahr bedeuten. Für die Erhaltung der Wirkstoffe ist die Konservenindustrie von sich aus bestrebt, indem sie das Herstellungs« verfahren ständig vervollkommnet,