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2 Kummer 52. 28. vsrsmbsr 1-!-. (Zartenbauwirtlchakt vereinigt mit Deutscher krwerbsgortenblm Di« ir nicht, weil wir für von kurz aller zenbaues notwendig, und Ma unsere Erzeugnisse keinen Absatz mehr finden, son, dern weil wir unser Land, unsere Kultureinrich Gemüse dem Verbraucher in einer Form angeboten wird, daß er Vertrauen zu der Güte der Erzeug nisse gewinnt und von deren Wert für Ernährung und Gesundheit überzeugt wird. tungen und unsere Kräfte — soweit nröglich — in den Dienst der Bolksernäbruna stellen müssen. Tie Anregungen, den Blumen- und Zierpflan- zenbau — soweit das mit gutem Erfolg geschehen kann — auf Frühgemüse umzufbellen, sind allge mein willig ausgenommen worden. Wir sind uns darüber klar, dass nur eine lange Reihe von Frie densjahren in einem großen und freien Deutsch land die Voraussetzungen für eine günstig« Ent wicklung unserer Berufsgruppe bringen kann, und daß es töricht wäre, auf die Segnungen einer solchen Zeit zu werten, wenn der uns ausgezwun gene Krieg nicht zu einem eindeutigen Sieg für uns führt. Deshalb muss alles, was es auch sei, zurückstehen hinter der Forderung, daß jeder nach besten Kräften zur Ernährungssicherung beitragen muß. Mit dem festen Willen, das Höchste zu leisten, gehen wir in das Fahr 1940. Aufgabe der ehren amtlichen und amtlichen Führer im Blumen- und Zierpflanzenbau aber wird es fein, unermüdlich an der Beseitigung der Söbwieriakeften zu arbeiten, die den Erfolg beeinträchtigen könnten. Ich denke dabei in erster Linie an die Sicherung der Arbeit?» kräfte und Materialien, die zur Durchführung un serer Aufgabe erforderlich find. Wir nehmen un verzagt und freudig die Lasten auf uns, weil wir wissen, daß der Sieg unser sein wird. erneut und überzeugend zum Ausdruck. Man konnte feststellen, daß die in den letzten Jahren gewiesenen Wege zur Leistungssteigerung von einer von Jahr zu Jahr zunehmenden Anzahl deutscher Garten baubetriebe beschritten wotchen sind. So dürfen wir stolz sein auf das, was in Stuttgart an Spitzen leistungen des deutschen Gartenbaues gezeigt wurde. Auch die wirtschaftliche Entwicklung im Blumen- und Zierpflanzenbau dürste allgemein als recht befriedigend bezeichnet werden. Dazu hat natürlich die verminderte Einfuhr ausländischer Beschaffung zur Zeit zumindest schwieriger als bisher ist. Da im Zeichen von Transporterschwe- rungen infolge zeitweiliger Verknappung Transportmitteln — wenn auch nur zeitlich befristeten — die betriebseigene Lagerung samenbau oder vermehrten Anbau von Feldfrüchten. Es mutz sich jeder Baum- schuler darüber klar sein, datz dies eine unab dingbare, vaterländische Pflicht ist, die er erfüllen mutz, wenn auch nur eine Möglichkeit dazu gegeben ist. Die erforderlichen fachlichen Hinweise) gestützt aüf eigene praktische Erfahrung und sorg fältig geprüft aus ihre Durchführbarkeit, sowie die für unsere Baumschulen beachtlichen Einschrän kungen und Voraussetzungen, sind hier bereits er örtert worden. Sei sich jeder Berufskamerad dar über klar, datz man unsere Mitarbeit an der Kriegswirtschaft nicht allein nach der Erfüllung unserer berufseigenen Bedarfsdeckung im engeren Sinn bewerten wird. Es ist nicht mehr als eine Selbstverständlichkeit, datz wir diese Aufgabe mit aller Hingabe erfüllen werden. Darüber hinaus müssen wir am Kriegsende sagen können: Trotz aller Schwierigkeiten der Betriebsführung in der KriegSzeit haben unsere Baumschulen noch beträcht liche Leistungen für die Sättigung und Gesund erhaltung unseres Volkes durch Gemüsebau voll bracht. Nach der Lösung dieser Sonderausgabe wird man uns bewerten, und unsere Baumschulen wollen und werden auch hierzu ihre Pflicht bis zum äußersten zu tun. Das Kriegswirtschaftsjahr 1940 stellt uns vor die Aufgaben: 1. Erfüllung unserer Bedarfsdeckungsaufgaben, auch unter erschwerten Erzeugungsbedingungen, 2. Aufholen der Aufgaben, die infolge der Kriegszeitverhältnisse zunächst zurückgestellt wurden oder nicht in dem planmäßigen Um fang durchgeführt werden konnten. Wenn wir vorweg auf das Arbeitsjahr 1939 zu rückschauen, so sind es, hier abgesehen von der meist wenig geachteten, aber zweifellos sehr wichtigen und notwendigen sogenannten Kleinarbeit, für das Sachgebiet und die Fachgruppe Baumschulen drei besonders hervortretende Ereignisse, die vor unser« Erinnerung treten. Zunächst sind es unsere Fach tagungen anläßlich des Reichs gartenbautages in Stuttgart, dann Lie Schulungs- und Arbeitstagung „Unterlagen-, Anzuchts- und Mar kenfähigkeitsfragen der Baum schulen*, ferner die Durchführung dec folge gemätzen Betriebsbesichtigungen zur Anerkennung der Markenfähigkeit LerBaumschulen. Die Reichsfachgruppentagung stellte Arbeiten der Gehölzauslese für die Verwendung in der deut schen Landschaft, die Zusammenarbeit zwischen Obstbau und Baumschulen, und den ständigen Aus bau der Markenfähigkeit als Leistungsinbegriff der Baumschulen in den Vordergrund. Die umfassende, auch neue, zukunststrächtige Anzuchtsweisen berüh rende Arbeitsrichtung der Schulungs- und Arbeits tagung, Lie inmitten der Praxis in mitteldeutschen Baumschulen stattfand, ist mit der obengenannten Themenstellung klar umschrieben. Mit der Durch führung von über 3000 Betriebsbesichtigungen zur Prüfung der Markenfähigkeit wurde unter dankens wertester Mitarbeit von über 200 ehrenamtlich tätigen, bewährten Berufskameraden eine Leistung vollbracht, die in ihrer dem Verbraucher dienenden und den Leistungsstandard der deutschen Baum schulen ständig und offensichtlich fördernden Aus wirkung von niemand unterschätzt werden darf. Im neuen Jähr gilt unsere Arbeit der Er haltung Ler Leistungsfähigkeit unserer Baum schulen, auch unter den obwaltenden Erschwerungen der Betriebsführung, die in Kriegszeiten unver- ureidbar sind. In klarer Erkenntnis dieser zeit bedingten Schwierigkeiten habe ich es vermieden, neue Aufgaben aüfzuzeigen. Lediglich eine solche ist unabweisbar: eine erhebliche Beteili gung unserer Baumschulen an der unmittelbaren Ernährungswirt schaft durch Gemüse- bzw. Gemüse- zeitig im Sinne unserer Gesundheitsführung liegt. Dieses Ziel läßt sich aber nur erreichen, wenn das Gemüse dem Verbra Erzeugnisse des Blumen, und Zierpflanzenbaues beigetragen, ebenso sehr aber war es die ständig zunehmende Wertschätzung unserer Erzeugnisse. Blumen fanden ihren Weg in alle Kreise der Be völkerung und nicht nur in die Wohnrämne, son dern auch an die Arbeitsplätze. Die Nachfrage nach Blumen steigerte sich zeitweilig so, datz nicht immer alle Wünsche voll befriedigt werden konnten. Diese Entwicklung brauchte uns an sich wenig Sorge zu machen, wenn sich nicht schon im Sommer dieses Jahres der Mangel an Arbeitskräften fühlbar ge- macht hätte. Im Vordergrund der Arbeiten im Rahmen der Betreuung des Fachgebietes Blumen« und Zierpflanzenbau standen daher die Bestreben« gen, einerseits den Mangel an Arbeitskräften zu beseitigen, andererseits aber in betriebstechnischer und betriebsorganisatorischer Hinsicht Möglich keiten zu finden, um mit weniger Arbeitskräften auszukommen. Die letzten Besprechungen, die der Klärung Lieser Fragen dienten, liegen nur wenige Monate zurück, und doch scheint es uns, als ob Jahr« inzwischen vergangen seien, so groß waren Lie Erlebnisse in Lieser kurzen Svanu« Zeit. Wenn wir uns fragen, wie die Entwicklung im Blumen- und Zierpflanzenbau weiterging, so muß festgestellt werden, daß Lie Nachfrage nach Blumen sich nur in den ersten Kriegstagen verminderte, dann aber bald die alte Höhe erreichte und seitber weiter gestiegen ist. Für uns ein schlagender Be weis dafür, daß Blumen dem deutschen Volk unent behrlich sind. Trotzdem wird für die nächste. Zukunft eine Einschränkung des Blumen- und Zierpflan Die Witterungsverhältnisse des Jahre? 1939 waren dem Obstbau im allgemeinen günstig. Früh jahrsspätfröste traten fast nirgends auf,' so datz die Obsternte im ganzen gesehen dadurch keine bemerkbare Einbuße erlitt. Die Obsternte war auch entsprechend zufriedenstellend. An Schwierigkeiten fehlte es aber dennoch nicht. Durch den uns auf gezwungenen Krieg wurde auch die Landwirtschaft in bemerkbarem Maß von Hilfskräften entblößt, und ein großer Teil der Transportmittel mußte zeitweise anderwärts eingesetzt werden. Durch den Einsatz von Erntehilfen und in Anbetracht des zur Erntezeit recht guten Wetters konnten diese Schwie rigkeiten indessen zufriedenstellend überwunden werden. Doch nun gilt es, der derzeitigen Lage Rechnung tragend, alles daran zu setzen, daß die Ernte des kommenden Jahres gesichert wird. Um die ent sprechenden Maßnahmen ergreifen zu können, müssen wir uns zunächst einmal vor Augen führen, inwiefern die Erzeugungsverhältnisse im großen Auch für die Gartenausführenden und Friedhof gärtner war Lie Neichsgarienschau in Stuttgart das größte Ereignis des letzten Jahres. Das Äus- stellungsgelände an sich bot eine solche Fülle von lehrhaften Beispielen und erschloß neue Aufgaben gebiete, datz die Auswirkung auf das Tätigkeits gebiet der Gartenausführenden und Friedhof gärtner nicht ausbleiben konnte. Auch die Bera tungen sowohl im Rahmen der Fachgruppe als auch im Neichsverband der Gartenausführenden und Friedhofgärtner legten Beweis dafür ab, datz die Bestrebungen der letzten Jahre Erfolg hatten. Ter Gartenausführende von 1939 ist kaum noch zu ber- chleichen mit dem Gartenausführenden oder Land schaftsgärtner aus den Jahren nach dem Weltkrieg. Neue Aufgaben in bisher nicht gekanntem Ausmaß traten an die Berussgruppe heran, es hat oft größter Anstrengungen bedurft, um den Beweis dafür zu erbringen, datz in unserem Kreis Männer zu finden sind, die diese Aufgaben meistern können. Dem Reichsverband der Gartenausführenden und Friedhofgärtner und seinem rührigen 1. Vorsitzen den, der zur Zeit an der Front steht, gebührt Dank auch für das, was im Jahre 1939 im Fachgebiet Gartenausführung und Friedhofgärtnerei erreicht worden ist. In den ersten Tagen der KriegSzeit sah es so aus, als ob di« Gartenausführenden mit einem Schlage zur Arbeitslosigkeit verdanmtt seien. In zwischen sind viele der großen baulichen Unter nehmungen, an denen die Gartenausführenden Mitarbeiten, wieder ausgenommen worden, ja es sind gerade durch Len Krieg neue Aufgaben ent standen. Die Durchführung erfordert durch die Schwierigkeiten, die der Krim naturgemäß mit sich Um diese Oualitätsforderung und die Forderung nach einer mengenmäßigen Steigerung der Ge müseerträge zu erfüllen, kommt es aber darauf an, im Anbau alle Kulturmaßnahmen zu treffen, die die Voraussetzungen zur Sicherung der Erträge in Menge und Qualität bilden. Angefangen mit der Verwendung von nur hochwertigem Saatgut und der Auswahl der geeigneten Sotten, über die Bo denbearbeitung, Düngung und Pflegemaßnahmen bis zur Ernte zur richtigen Zeit und in der rich tigen Form, sind alle Gesichtspunkte zu beachten, die für den Anbauerfolg von Bedeutung sind. Volksernährung und Volkswirtschaft verlangen einen hochentwickelten Gemüsebau, der zu allen Zei ten nicR nur den der Menge nach erheblich gestie genen Bedarf zu decken vermag, sondern auch in der Oualitätscrzeugung allen Ansprüchen gerecht wird. Die höchste Leistungsfähigkeit des einzelnen Betriebes und die Anpassung an die Bedürfnisse der Ernährunqswirtschaft sind die Voraussetzungen, um dieses Ziel zu erreichen. Trotz der durch die Kriegs zeit bedingten erschwerten Umstände muß es ge lingen, die Leistungsfähigkeit der einzelnen Betriebe für das Jahr 1940 zu erhöhen. bringt, einen unerhörten Krästeeinsatz. Wer dazu fähig ist, wird sich auch während des Krieges nicht über Mangel an Arbeit zu beklagen haben. Freilich sind die Schwierigkeiten, besonders in bezug auf Beschaffung von Materialien, außerordentlich groß. Diese zu beseitigen, wird unsere vordring lichste Aufgabe sein. Mehr noch als bisher wird es notwendig, die Gemeinschaftsarbeit zu pflegen, da mit die Unternehmungen der Berufskameraden die dern Vaterland mit der Waste dienen, nicht aus dem Arbeitsprozeß ausgeschlossen werden. Das Jahr 1939 brachte den Friedhofgärtnern einen Erfolg, um den Viöl« Jahre gekämpft worden ist. Durch eine im Einvernehmen mit dem Reichs ernährungsministerium vom Reichsministerium des Innern getroffene Anordnung ist die Frage der Betätigung der erwerbstätigen Gärtner auf den Friedhöfen grundsätzlich geregelt. Die kirchlichen Verwaltungen haben sich schon zum Teil diesem Vorgehen angeschlossön, die übrigen werden folgen. Anläßlich der letzten Tagung im August wurden die Friedhofgärtner ausgerufen, alles daran zu setzen, um ihren Befähigungsnachweis zu erbringen. Inzwischen hat der Krieg manchen deutschen Volks genossen dahingerafft. Wen diesen deutschen Männern, die für Volk und Vaterland gestorben sind, wahrhaft würdig« Ruhestätten zu schaffen, ist heute die wichtigste Aufgabe auf dem Gebiet des Friedhofwesens. Wer daheim seiner gewohnten Ar beit als Friedhofgärtner nachgehen kann, sei sich deshalb bewußt, was diese Männer für uns taten. Das ganze deutsch« Volk steht im Abwehrkanrpf. Lie einen an der Front, die anderen in der Heimat, und keiner darf zurückstrhen, keiner darf nachlassen, bis Ler gewiss« Sieg erkäinpst ist. Tur urckscLngtso Äcdsrurl§f ciss Lots wuü aüss csotcro ivsr6so Obst hält unser Volk gesund Bon O. Goetz, Reichshauptabteilung II des Reichsnährstandes gesehen anders sind, und in welcher Art und in welchem Umfang dies für den einzelnen zutrifst. Da wäre zuerst die Frage der Leitung des Betriebes und die Beschaffung von Arbeitskräften zu nennen. Sie ist ohne Zweifel für viele Betriebe eine der wesentlichsten, wenn auch in verschiedenem Ausmaß. In dem einen Betrieb ist der Betriebsleiter selbst -- in einem anderen ein leitender Mitarbeiter und wieder wo anders sind sogar beide dem Ruf des Vater landes geeist' Hjxr hat die nachbarliche Hilfe und die Beratung leitens hauptamtlicher Fachkräfte in besonderem Maß einzusetzen. Neben der Auf stellung eines Jahresarbeitsplanes im großen, muß eine laufende, regelmäßige, möglichst mündliche Beratung mit dem derzeitigen Betriebsleiter im Betrieb selbst stattfinden. Darüber hinaus muß versucht werden, Schreiben und Gänge zu Behörden u. a. durch nachbarliche Hilfe zu übernehmen und dadurch sich gegenseitig« Hilfe zu leisten. Der Mangel an Arbeitskräften ist — wenn nicht zu beheben, so doch abzuschwächen, z- B. durch zu mindest zeitweisen gemeinschaftlichen Einsatz sowohl der menschlichen Arbeitskräfte als auch der tierischen und der Maschinen und Geräte. Zur rechtzeitigen und sachgemäßen Einbringung der Ernte muß für ausreichende Hilfskräfte Sorge getragen werden. Zu diesem Zweck muß frühzeitig Verbindung mit Orts- und Kreisbauernschaft, Partei und Schule ausgenommen werden. In manchen Anbaugebieten können die Baumwarte mehr als bisher eingesetzt werden — sei es zur Ausführung" besonderer fachlicher Arbeiten, sei es als Aufsichtsführende. Es wäre erfreulich, wenn in der derzeitigen Notzeit große Teile, vor ollem des nebenerwerbsmäßig betriebenen Obstbaues, erkennen würden, wie wichtig der Baumwart ist, wie groß seine Hilfe sein kann, und daß er — vor allem zeitlich gesehen — noch viel stärker als bis her zumeist geschehen, während des ganzen Jahres eingesetzt werden kann und muß, damit seine Existenz gesichert und damit ein Äbwandern ver hütet wird. Nicht minder wichtig ist die Frage des Transportes und der Transport- und Versandgefäße. Auch hier ist die nachbarliche Hilfe — gegebenenfalls die Bildung von Transportgemeinschaften und nicht zuletzt eine enge Fühlungnahme mit der örtlichen Sammel, stelle oder der Bezirksabgabestelle — geeignet, Schwierigkeiten zu meistern oder zumindest zu ver ringern. Die bisher üblichen Transport- und Versandgefäße wie: Spankörbe, Steigen und Holz, kisten müssen pfleglichst behandelt werden, da ihre Ts «As?üi'cdt bis sum äuüsrstsn su tun Die Baumschulen vor neuen Aufgaben Von R. Tetzner, Ncichshauptabteilung II des Reichsnährstandes Qartsnaus/ükrsncäs unci ^ri's^kOigäitnsisi Rück- und Ausblick zur Jahreswende Von K. Weinhausen, Reichshauptabteilung II des Reichsnährstandes günstige Entwicklung Les Blumen- und Pflanzenbaues hielt in der ersten Hälfte des Jahres 1939 an. Welch große Fortschritte in un serem Fachgebiet während der letzten sechs Jahre erzielt wurden, kam anläßlich Ler 3. Reichsschau des deutschen Gattenbaues in den Sonderschauen LIumsn SIN<Z clsutscksn Volle unsntbskrlick Reservisten des Frühgemüsebaus Von K. Weinhausen, Reichshaupt abteilung II des Reichsnährstandes Arbeitskräftebedarf itt umgehend anrumelden! Durch die Kreisbauernschaften bzw. über die Ortsbauernführer wird in diesen Tagen eine Er- Hebung über die „Ergänzung zur Austragseinholung der Arbeitsämter für den Arbeitseinsatz 1940 in landwirtschaftlichen Betrieben" vorgenommen. Jeder Betriebsführer handelt in seinem eigensten Interesse, wenn er dieser Erhebung die größte Be- achtung schenkt. Nur durch die geordnete Erfassung der vorhandenen und erforderlichen Arbeitskräfte kann die Gewähr gegeben werden, die notwendige Sicherstellung der Arbeitskräfte in LieWege zu leiten. Wo durch LL Ortsbauernführer den Betriebs führern die notwendigen Unterlagen noch nicht zur Verfügung gestellt worden sind, haben sich die Be triebsführer umgehend das erforderliche Material bei den Ortsbauernführern zu beschaffen. Es wird dabei zweckmäßig sein, die Kreisfachwarte Gatten bau und die Kreisfachschaftswarte Gärtner heran zuziehen. Die Erhebung über den Arbeitskräfte bedarf muß bis zum 10. Januar 1940 der zu ständigen Kreisbauernschaft zugekeitet werden; sie läuft unabhängig von der vom 23. bis 30. De zember 1939 vorgenommcnen „Gartenbauerhebung 1939". üisüs, Berkin. Obstarten eine besondere Rolle spielt, ist der Ausbau bestehender und die Schassung weiterer betrieb?, eigener Lagerräume von besonderer Bedeutung. Neben der Schaffung bester Lagerbedingungen kommt es aber auch noch darauf an, daß nur ge sundes Obst gelagert wird und daß das Lagergut einer ständigen Kontrolle unterworfen ist. Im Rahmen der Pflege der Vorhände, nen Ob st Pflanzungen stehen alle die Maß nahmen im Vordergrund, die geeignet find, den Obstertrag mengen- und gütemäßig zu fördern und die werdende Einte zu sichern, sei es gegen Krank heit oder Schädlinge, sei es gegen Frühjahrsspät- fröste oder andere Unbilden der Witterung. Die Bildung von Baumpflegekolonnen, die gemein schaftliche Bereitung von' Schädlingsbekämpfungs mitteln und der Einsatz von leistungsfähigen Be- kämpfungsgeräten liegt auf diesem Sektor der Be triebswirtschaft im Sinne der nachbarlichen Hilfe. Zurücktreten müssen zur Zeit indessen, alle die Maßnahmen, die geeignet sind, die Erträge, wenn auch nur vorübergehend, zu verringern. Dies trifft zum Teil für das Verjüngen, vor allem aber für das Umpfropfen solcher älteren Obstbäume zu, die zur Zeit nur mengen- und nicht gütemäßig be friedigen. Das heißt: Umveredelt werden während der Kriegszeit nur Bäume, die auf Grund ihres Alters oder ungeeigneter Standortverhältniss« für die gewählte Sorte zur Zeit keine Ernte bringen. In gleichem Maß ist beim Entrümpeln der Obst- Pflanzungen zu verfahren. Hier werden nur ah- gestorbene Obstbäume und -sträucher entfernt, di« infolge ihres Atters oder nicht zu beseitigenden Befalls von Schädlingen und Krankheiten keine nennenswert« Ernte mehr bringen, andererseits aber den gesunden Bestand durch Licht- und Lust- entzua behindern und durch Schüblings- oder Krankheitsbefall gefährden. Die Pflegemaßnahmen der vorhandenen P lan- zungen haben sich vor allem zu erstrecken: au die wilhsichere Einfriedigung von Niederstammp lan- zungen und die Anbringung von Drahthosen oder dornigem Gestrüpp um die jüngeren Hoch- und Halbstämme; auf das Auslichten zu dichter Kronen älterer Beerenobststräucher und tzimbeerpflanzun- Wegen technischer Schwierigkeiten können wir unseren Lesern erst mit der Nr. 1/1949 den üblichen Wandkalender übersenden. gen; Stamm- und Wundpflege, Bodenpflege, Be- Wässerung und nicht zuletzt auf eine sachgemäße Schädlingsbekämpfung. Doch darf bei all diesem Mühen und Sorgen um die Sicherung der Ernte der bereits fruchtenden und Heranwachsenden Pflanzungen nicht vergessen werden, neue Obstpflanzungen vorzunehmen. Dem Rufe der vergangenen Jahre noch Neupslan- zungen — also Ersatz für di« der Entrümpelung zum Opfer gefallenen Obstbäume zu schaffen und den Obstbau flächenmäßig auszudehnen — ist der Obstbauer in vollem Umfang nachgekommen. Dies möge u. a. die Tatsache beweisen, daß laut dem soeben bekannt gewordenen Ergebnis der Obst baumzählung des Jahres 1938 der Bestand bei allen Obstarten seit der letzten Obstbaumzählung vom Jahre 1934 beachtlich zugenommen hat. Er ist im alten Reichsgebiet insgesamt um 27F Mil lionen - 15,5 gestiegen. Diese Ausweitung darf jedoch nur ein Anfang einer steten Aufwärts entwicklung sein, und vor allem darf sie zur Jetzt zeit keine Unterbrechung erfahren. Das betrifft auch die Neupflanzung von Hochstämmen, von denen in allen Teilen des Reiches in den Baum- schulen große Mengen pflanzfertiger Ware zur Verfügung stehen, die überständig werden, wenn sie nicht trotz Kriegszeit ibrer Bestimmung zuge- führt würden. Dadurch und vor allem bei einem Einstellen der Baumschulen auf eine zur Zeit weniger günstige Absatzlage, würde aber in Bälde ein Mangel entstehen, der weder im Interesse des Obstbauern noch in dem der Obstverbraucher liegt. Daß der Herr Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft gleicher Auffassung hinsichtlich der Erweiterung des deutschen Erwerbsobstbaues ist, beweist die Tatsache, daß er auch für 1939/40 Bei hilfen für Obstbaumpflanzungen und für Beeren- nbst, und zwar für Johannis- und Himbeeren bereitgestellt hat. Die Bedingungen für die In anspruchnahme dieser Beihilfen sind im großen und ganzen die gleichen wie in den Jahren zuvor und durch die jeweils zuständig« Landesbauernschaft zu erfragen. Wenn der Erwerb?- und Nebenerwerbsobstbau sich bemüht, diesen Richtlinien gemäß im Jahre 1910 zu handeln, dann wird es ihm gelingen, die große und verantwortungsvolle Aufgabe zu er füllen, die ihm im Rahmen der Kriegserzeugungs schlacht 1940 gestellt ist. und die keine geringere ist, als mitzuhelfcn, die Versorgung des Volkes mit Vitaminen sicherzustellen und die Fettlücke indirekt zu schließen.