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2 Kummer 4. 26. Isnusr 1-!-. <Zartenbauwirtlchatt vereinigt mit Veutlcher krwerbsgartenbart sitzender soll -gwunidsätzl-ich Ler zustäuLige LaNdes- fach-mart -oder — bei speziellen Beratnng-sgsme-in- scha-ftsn — der zuständige ScmÄiesbÄrat Pi«., Drei Kurzberichte von MusieM-Mü-nstsr, Friedl- München, und Welchert-Halle, vennidtteMen den Tsilushmern dieser SoNde rtaguin-g wertvolle Er- fwhruuysn Ms der bisheudgsn Arbeit der Bera- tungsvinge. So mucke betont, daß es NW so wichtig ist zu wissen, wo das GM für die Acksit ist —sondern -vielmehr zu wissen, wo der geeignete Mann ist, der die Arbeit leisten kann. Ebenso wie die Landwirtschaft in Gren Landwirtfchaftsschuben «ine gut au-sgebaute Wirtscha-fts-ber-atung hat, muß es auch das Adel des Gartenbaues sein, sich in den neuen Bemtungsgsmsmfchästsn etwas Gleiches zn schaffen. Besonders wertvoll sind die Erfahrun gen, die die Landesbauernschast Bayern gemacht hat. Der Holzvevbramch ist naturgemäß im Gar tenbau sehr groß. Er Wick für das Gebiet der Landesbauernschast Bayern aus jährlich 2 Mill. RM. geschätzt. Die KrSisdauernschast München hat nun erstmalig sine gemeinschaftlich arbeitende Holzko-nservierungSanlng-e eingerichtet, wodurch sich die Aufwendungen für Holz im Gartenbau wesentlich hsruuteckrückem lassen. Uebertragem auf den Holz-verbrauch des Gartenbaues in Ler ge samten Landesbwuernschaft, könnten durch «ine allgemeine Holzkonservierumg die Ausgaben von 2 Mill. RM. ans etwa 500 000 Vis 700 00 RM. gesenkt wecken. Weiterhin find gemeinsamer Be zug des in den Gärtnereien notwendigen Stall mistes, Ausgleich der an einem Platz liegenden Betriebe in den verschiedenem Kulturen, Anpassung der Erzeugung an den tatsächlichen Bedarf u. a. m. Möglichkeiten, die Betriebskosten zu senken. Nicht zuletzt können Schauversuche über Düngung und Bodenuntevsnchungön 'dazu beitragen, bsi den Betrisbsfnhrern Vertrauen 'm die Acksit der Be- ratungsgsmeinfchasten zu erwecken. Raabe. Die Partei nimmt den Kampf gegen die Landflucht auf Vor den Reichsleitern, Gauleitern und stellver tretenden Gauleitern, die dieser Tage in Berlin versammelt waren, hat der Stellvertreter des Füh rers die aktuellen, innenpolitischen Aufgaben mit ihren sich für die Partei ergebenden Folgerungen gekennzeichnet. Rudolf Heß ist dabei vor allem auch auf das Problem der Landflucht eingegangen, dem sich Lie Partei in nächster Zeit besonders Ku rvenden Wick. Damit Hat der Stellvertreter des Führers auf ein Problem hingewisssn, das zwei fellos zu den entscheidendsten unserer Zeit gehört- Die Gefahren, die die Lawdflucht für die weitere Durchführung der Eyzeugungsschlacht und für den biologischen Bestand des deutschen Volkes in sich birgt, sind in den letzten Monaten auch der brei ten Osffentlichkeit deutlich geewocken. Wirtschaft liche und gesetzliche Maßnahmen werden nur dann von Erfolg gekrönt fein, wenn, wie es der Reichs bauernführer in Goslar erklärt Hat, als tragende Voraussetzunng aller dieser Maßnahmen die Idee marschiert, daß die Landflucht überwunden werden muß, weil diese Aufgabe die Grundlage des völki schen Programms der NSDAP, überhaupt ist. Die Ausführungen, die der Stellvertreter des Führers jetzt vor dem Führerko-rps der Partei gemacht hat, weisen daraus hin, daß die Partei aber auch ge willt ist, diese Frage zu lösen. Und wie die NSDAP, alle Schwierigkeiten, die sich ihr je in den Weg gestellt haben, überwunden hat, so wird sie auch dieses Problem meistern. HiAsmi'ttsI 2vr KcksrunA ^sr Lxi'stsn2Frunc!Icr§s c^sr Qartsnbaubstrisds Ä ege zur Leistungssteigerung Als nach einem Jahr nationalsozialistischer Agrarpolitik der Reichsbauernführer im Jahre 1934 erstmalig zur Erzeugungsschlacht aufgerufen hatte, wurde damit zugleich dem deutschen Garten bau als Teil des Nährstandes seine zukünftige Zielsetzung und Aufgabe im Rahmen der deutschen Volkswirtschaft gewiesen. Die Parole, die damals auf die Fahnen geschrieben wurde und die auch heute noch ihre volle Gültigkeit hat, „Mehr er zeugen und das Erzeugte sparsamer verwenden", bedeutete für den gesamten deutschen Gartenbau den Beginn einer produktionsmäßigen Steigerung seiner Leistungen in einem Ausmaß, wie sie unser Berufsstand Gartenbau nie zuvor gekannt und nach den Jahren liberalistischer Wirtschaftsführung auch nicht für möglich halten konnte. Wie auf allen Gebieten unseres wirtschaftlichen und poli tischen Lebens das Leistungsprinzip sich immer mehr durchsetzte und die Leistung zum Maßstab für die Bewertung des einzelnen wurde, so be fruchtete dieser aus dem Willen zur Tat heraus entstandene neue Leistungsbegriff auch das gesamte Wirtschaftsleben einschließlich der Vielzahl seiner Berufsgruppen. Wenn, wie dies Staatssekretär Backe bei seiner Ansprache an die zum 2. Reichs gartenbautag in Essen 1938 versammelten Gärtner u. a. mitteilte, es gelang, die deutsche Erzeugung an Gemüse vom Jahre 1932 bis zum Jahre 1936 um mehr als ein Drittel, die Obsterzeugung um mehr als ein Achtel zu steigern, so ist dies ein sprechender Beweis dafür, daß der deutsche Garten bau die Erzeugungsschlacht mit Erfolg aufgenom-' men hat und erfolgreich weiterzuführen bestrebt ist. Diese Leistung ist um so Höher zu bewerten, als einmal für den deutschen Gartenbau die For derung nach Mehrerzeugung bei gleicher Flächen einheit im besonderen Matz Geltung hat, und zum anderen deshalb, weil gerade im Gartenbau der Erfolg angespanntester Arbeit durch kaum vermeid bare Witterungseinflüsse beeinträchtigt werden kann. Als der Reichsbauernführer auf dem letzten Reichsbauerntag von den großen Erfolgen der Leistungssteigerung des Landvolkes sprach, zollte er auch dem Gartenbau volle Anerkennung, indem er sagte: „Ich halte es aber, ebenso wie Staats sekretär Backe, für notwendig, darauf hinzuweisen, daß auch hier die Voraussetzungen einer Rekord ernte in diesem Jahr gegeben waren. Spätfröste haben aber die Entwicklung einer solchen Ernte verhindert." Nicht die Beschäftigungsart an sich bildet den Maßstab für die Bewertung eines Berufsstandes, sondern sinKg und M-sin Lie Aufgaben, Lie ihm von der Volksgesamtheit gestellt sind, und die Leistung, die er zur Erfüllung dieser Aufgabe aufwendet. Dieser auch für sich in Anspruch genommenen Er kenntnis konnte der deutsche Gartenbau im be sonderen Maß sichtbaren Ausdruck verleihen, als ihm in Zusammenarbeit mit dem Reichsnährstand die Möglichkeit gegeben wurde, seine Leistungen auf den Reichsgartenschauen in Dresden und Essen unter Beweis zu stellen. Aus diesem Gedankengang heraus ist ohne weiteres auch die engere Ziel setzung der Reichsgartenschauen zu erkennen, die, den Grundsätzen der Erzeugungsschlacht und des Vierjahresplanes folgend, in ihrer eigentlichen Be deutung Leistungswettbewerbe für die deutsche Gärtnerschaft sein sollten und erst in zweiter Linie belehrende und werbende Aufgaben zu erfüllen haben. Die weitere Voraussetzung für die Steigerung der Leistungen auf gleicher Flächeneinheit ist die Steigerung der Qualität der Erzeugnisse, bessere Sorten, einheitliche Sorten, - größere Pflege, sorg fältigere Ernte und bessere Verwertung des Er zeugten. Diese Aufgabenstellung gab auch dem zweiten Reichsgartenbautag, der in Verbindung mit der Essener Reichsgartenschau stattfand, Rah men und Inhalt. Als einheitliche Themenstellung wurde in der Erkenntnis, daß zum restlosen Ge lingen der Gemeinschaftsarbeit die Einzelleistung die Voraussetzung bildet, den Fachgruppentagungen die Sicherung der Leistungsfähigkeit der Betriebe aufgegeben. Welche Möglichkeiten für die verschie denen Zweige unseres Berufs, Obstbau, Gemüse bau, Samenbau, Blumen- und Zierpflanzenbau, Baumschulen, Gartenausführung und Friedhof- gärtnerei, zur Erfüllung dieses Zieles gegeben sind, bzw. mit welchen Hilfsmitteln eine Erfolgserzie lung im großen und im kleinen möglich ist, zeig ten die von erfahrenen Berufskameraden aus der Praxis gehaltenen Vorträge auf. Die hier mit geteilten Erfahrungsgrundsätze, die für die prak tische Betriebsführung in allen Zweigen des Gar tenbaus eine Fülle von auswertbaren Anregungen brachten, sind nun in einem Buchbericht, der jetzt unter dem Titel „Wege zur Leistungssteigerung im Gartenbau — Ein Bericht vom 2. Reichs- aartenbautag Essen 1938" in der Bearbeitung von Reichsabteilungsleiter Professor Dr. Wilhelm Ebert, herausgegeben von der Gärtnerischen Ver- lagSgSsellschaft Dr. Walter Lang K. G., Berlin (Preus 3,30 RM.) erschienen ist, ni-sdergelegt. Dem Buch vorangestellt find die großen An sprachen des Reichsbauernführers und Reichs ministers für Ernährung und Landwirtschaft R. Walther Darre anläßlich der Eröffnung der Reichs gartenschau in Essen, des Staatssekretärs Herbert Aus den Garlenbauwirkschafksverbänden Im GWV. Baden tagten am 24. Januar in Freiburg die Landesbeiräte und Kreisfachwarte Gartenbau. Der GWV. Niederf-achfen gab am 2. Ja nuar sine Anordnung 1/39 Vetr. Zuteilung ver knappter, der Ernährung dienender Gartenbau- evzeugnisse bekannt. Der GWV. Sachsen hielt am 20. Januar, vor mittags 10 Uhr, im Hause der Landesbauernschaft eine Arbeitstagung der sächsischen Be-zirksabgabe- stellen ab, in der Berichte und Aussprachen über die Arbeit und Erfahrungen des Jahres 1938, sowie Vorschlag« für 1939 auf der Tagesordnung standen. Der GWV. Sü-dmark erließ am 2. Januar 1939 eine Bekanntmachung betr. Preisgestaltunng im Handel mit Obst, Gemüse und Südfrüchten, die Richtlinien für die Preisgestaltung im Import-, Groß-, Einzel- und ambulanten Handel mit Obst, Gemüse und Südfrüchten (ausgenommen Trocken- Die Sachverständigen für den Verkehr mit Obst und Gemüse, die Prüfer der Bezirksabgabsstellen Backe und des Reichsfachwarts Gartenbau Johannes Boettner anläßlich der Eröffnung des zweiten Reichsgartenbautages in Essen. Daran schließen sich die nach den oben genannten Fach gruppen getrennten Vorträge an, die sich jeweils mit den betriebswirtschaftlichen, fach technischen und absatzwirtschaftlichen Grundlagen zur Sicherung der Lei stungsfähigkeit der Betriebe beschäf tigen und im einzelnen offen, und ohne schöne Worte zu machen, darlegen, wie sich die Voraus setzungen für den Gartenbau in der Zukunft ent wickeln werden und wie der Gärtner sich schon heute darauf einstellen muß, um mit der Entwick lung Schritt halten zu können. So gibt dieser Buchbericht, der durch Berichte über die Reichsausstellung des deutschen Garten baus — auch eine Liste der Preisträger ist in dem Buch enthalten — eine sinnvolle Ergänzung findet, eine Fülle von Unterlagen, die es ermöglichen, eine Leistungssteigerung im eigenen Betrieb zu er zielen. Man kann aber auch den von Prof. Dr. Ebert in der Einleitung des Buches zum Ausdruck gebrachten Wunsch, daß dieser Gesamtbericht von der Reichsgartenschau in Essen den Orts- und Kreisfachwarten, wie überhaupt all denen, die auf klärend und wegweisend als ehrenamtliche Führer des Gartenbaus tätig sind, als Grundlage für ört liche Tagungen dienen und nicht nur gelesen, son dern auch verarbeitet werden möge, in jeder Be ziehung unterstreichen. Jeder Erwerbsgartenbauer kann nicht oft und eindringlich genug darauf hin gewiesen werden, sich die heute im Vordergrund stehenden Berufsfragen nicht nur anzueignen, son dern sie auch zum Gegenstand seines Denkens und Handelns zu machen. Deshalb wird das Buch auch gerade für den jungen vorwärtsstrebenden Be rufskameraden ein Wegbereiter sein; denn nicht der kann heute etwas erreichen, der von der großen Arbeitsgemeinschaft Gartenbau abgeschlossen lebt und der seine eigenen Erfahrungen ängstlich be hütend nur auf seinen Arbeitsplatz, auf seinen Be trieb sieht, sondern der, der aufgeschlossen und auf nahmebereit teilnimmt am Geschehen des gesamten Berufsstandes. Wer sich heute durchsetzen will, darf nicht nur ein guter Pflanzenkultivator sein, er muß auch ein guter Wirtschafter sein. Lrenget. und die zuständigen Sachbearbeiter der Garten bauwirtschaftsverbände Rheinland und West falen treffen sich am 30. 1. 1939 in Köln zu einer Arbeitstagung. Behandelt werden dort Fra gen des Gutachter- und Sachverständigenwesens. Die Leitung Les Sachverständigenwesens für Obst und Gemüse sowie die Betreuung der sich daraus ergebenden Arbeiten wurde Herrn Stolle, Braunschweig, übertragen. Für die Sachverständigen, Prüfer und zustän digen Sachbearbeiter der Gartenbauwirtschafts- vetbände Hessen-Nassau, KurH essen, Saar Pfalz und Baden findet eine entspre chende Sachverständigen-Arbeitst,agung am 31. 1, 1939 in Frankfurt (Main) statt. Die Fachschaft Obst-, Gsmüse-, SüdfruchtnarroMer und Importeure, Grupps Nä-hrstaNdskauflorrte im Gebiet des Gartenbauwirtschaftsverbandes Würt temberg hielt am 25. 1. 1939 in Stuttgart eine Fachschastsversammlung .ab, auf der u. a. der Geschäftsführer beim Gartenbauwirtschaftsverband Dr. Heine über die Marktordnung und die Ein schaltung der Verteiler in die praktische Arbeit sprach. LZ- 81 Itktt I SA. marschiert Als in den letzten Jahren die verschiedenen Verbände, die Ff, das NSW- und das NSFK. usw. scharf umrissene Aufgaben gestellt bekamen, da hat vielleicht mancher alter SA.-Mann sich im stillen Sorge gemacht über die Entwicklung der Garde Ler Bewegung, über die SA. Tradition ist eine sehr schöne Sache, aber mit Tradition allein ist keine Bewegung zu erhalten. Die Frage nach den besonderen Aufgaben der SA. im neuen Reiche außer der der weltanschaulichen Erziehung, beschäf tigte darum seit langem die SA.-Kämeraden und gerade die besten. Um so dankbarer werden die alten Kämpfer der SA. den neuen Erlaß des Füh rers begrüßen, Ler die SA. zur Trägerin der vor- und nachmWärijchen Erziehung nxacht. Jahre lange Kleinarbeit und Einsatzbereitschaft der SA. hat nunmehr eine Anerkennung gefunden, wie sie besser nicht gedacht werden kann. Zwischen Wehr macht und SA. wivd eine enge Zusammenarbeit entstehen und die wehrpolitische Aufgabe der SA. ein besonderes Merkmal unseres völkischen Daseins sein. Die SA. übernimmt eine beispiellos große Verantwortung. In der Welt wird sich nur ein Volk behaupten, das stark genug ist, sich allen Hemmnissen entgegenzusetzen und alle Widerstände zu überwinden. Die Wehrmacht ist eine harte Schule zur Erziehung kämpferischer Menschen, doch ist es damit allein nicht getan. Sie wird ihre For derungen und Leistungen erhöhen können, wenn jetzt die SA. die vormilitärische Wehrerziehung im großen übernimmt und wenn sie gleichzeitig nach dem Wehrdienst alle deutschen Männer zu weiterer fortlaufender Wehrerziehung zusammenfatzt. Boll innerer Freude wird jeder SA.-Mann, und darüber hinaus jeder einzelne Volksgenosse, vor dieser neuen Aufgabe der plten Stammformation der Bewe gung stehen. SA. marschiert! Was die SM. an weltanschaulicher und sportlicher Erziehung und Schulung bisher geleistet hat, ist nicht in Worte zu kleiden. Größer und schöner aber ist die Aufgabe, die nun vor der SÄ. liegt, ihrer nun schon ge schichtlichen Tradition entsprechend und ihrer bis herigen Leistungen würdig. Memel im Zeichen der Elchschaufel Vor wenigen Tagen hat sich im Memelland ein symbolischer Akt vollzogen- Auf Anordnung des nunmehr nationalsozialistischen Direktoriums im Memel-Hand hat die memelländische Landes- und Kommunalpolizei Las bisher getragene litauische Hoheitsabzeichen abgelegt. An seine Stelle tritt das Elchschaufelabzeichen als Sinnbild der völkischen Verbundenheit des Memellandes mit dem deutschen Polke. In dieser Tatsache kommt eine Wandlung zum Ausdruck, für die das Deutschtum fast zwan zig Jahre lang erbittert kämpfen mußte, bis es durch die Macht des GroßLeutschen Reiches endlich zu dieser Bereinigung der momeldeutschen Frage kam. Wir haben an dieser Stelle ost Ms die man nigfachen Uebergriffe der Litauer im Memelland Hinweisen müssen. Diese Berichterstattung wird in Zukunft unnötig sein, weil nunmehr die Momel deutschen in ihrer Heimat das Heft in der Hpnd haben und das Schicksal dieses schwer geprüften Landes so gestaltet wird, wie es nationalsozialisti schem Wollen entspricht. Das Memeldeutschtum aber ist nationalsozialistisch — das haben die Er eignisse der letzten Wochen eindeutig zu erkennen gegeben. Bomben über England Die Engländer sind bekanntlich die besterzogen- sten Leute von der Welt — nach der Meinung der Engländer. Was Engländer tun und lassen ist von vornherein richtig und gut. Selbstverständlich sind auch alle Zustände in England und im Im perium so ausgezeichnet, daß irgendwelche Kritik völlig unangebracht ist. Deshalb haben ja die Bri ten 'auch so viel Zeit, sich mit den Dingen in Deutschland zu befassen, wo die bösen Nazis Hau sen und wo so vieles geschieht, was sich mit eng lischer Moral nicht vereinbaren läßt. Schrecklich ist nur, daß gelegentlich auch in England Ereignisse eintreten, die das Gesetz der englischen Moral in einem verteufelt merkwürdigen Licht erscheinen lassen. Seit Tagen explodieren in allen Teilen Englands Bomben und Sprengkörper, die auf die öffentliche Meinung geradezu alarmierend gewirkt haben. Die Polizei war bisher -machtlos. Tausende von Hilfspolizisten wurden eingestellt. Trotzdem explodiert heute da und morgen dort -ein« Bombe nach der anderen. Man vermutet in den Atten tätern Iren, die dadurch die Weltöffentlichkeit auf die irländische Frage aufmerksam machen wollen. Die Liebe der Iren zu Britannien ist nie sehr groß gewesen. Heute will der weitaus überwie gende Teil Irlands von England frei sein und ein eigenes Staatswesen bilden. Wenn man diese Vorgänge erweitert durch die zahllosen Ackeits- losendsmonstrationen in London und in anderen englischen Industriestädten, dann ergibt das im merhin ein nachdenkliches Bild von dem Zustand der sozialen Befriedung, der angeblich in England herrschen soll. Englands Arbeitslose scheinen je denfalls so wenig zufrieden zu sein, daß sie einen Sarg zum Symbol ihres Lebens, d. h. ihrer Not und ihres Elends erhoben haben. Man durfte daraus ersehen können, daß es sich England sehr wohl lei sten kann, von der Kritik anderer Länder abzu sehen, um -dafür im eigenen Lande Frieden und Ordnung zu schaffen. Darum scheint es nach -den letzten Anzeichen jedenfalls schlecht bestellt zu sein. „Tie beste soziale Gesetzgebung...." Lügen haben kurze Beine und die Wahrheit läßt sich auf die Dauer -doch nicht verschweigen. Sicher wird mancher Fyanzofe mit Erstaunen davon Kenntnis genommen haben, daß im höchsteigenen Parlament von einem nicht unbekannten Abgeord neten die Feststellung gemacht worden ist: „Deutsch land hat die beste soziale Gesetzgebung aus der Welt". Anläßlich der letzten außenpolitischen De batte in der französischen Kammer ergriff der radi kalsozialistische Abgeordnete Elbel das Wort, nm für ein Zusammengehen mit Deutschland zu Plä dieren. Elbel ist lange in Deutschland gewesen, hat also Gelegenheit gehabt, sich an Ort und Stelle von den Leistungen des Reiches zu überzeugen. Die Tatsache der Kenntnis deutscher Verhältnisse wiegt in diesem Gremium um so schwerwiegen der, als bisher meist nur solche Leute -das Wort hatten, die das neue Deutschland nur durch Lie Brille der jüdischen, kommunistischen Emigration kannten. Mit allem Nachdruck stellte Elbel die For derung nach einer engeren wirtschaftlichen Zusam menarbeit mit dem Reich. Wir wundern uns nicht darüber, daß gewisse marxistische Elemente bei diesen Ausführungen recht "unruhig wurden und insbesondere der Jude Leon Blum eine Unbillig- keitsbezeigung nach der anderen zu erkennen gab. Außenminister Bonnet jedoch versagte seinem radikalsozialistischen Kollegen seine Zustimmung nicht. Es ist dies sicherlich eine erfreuliche Fest stellung, denn wenn französische Kreise sich ernst haft mit dem neuen Deutschland befassen, werden sie sehr bald festgestellt haben, wie ausgezeichnet Deutschland und Frankreich zusammen arbeiten können. Eines nur ist notwendig: Juden und Kom munisten -müssen aus diesem Spiel ausgeschaltet sein! Moskauer „Ernährun gswirtschaft" Vor rund einem halben Jahr evst -hatten die Sowjets ihre Lebensmittelindustrie auf eine neue Orq-anisationsbasis gestellt. Es sollte dadurch ver sucht -wecken, der katastrophalen Ernähmngslage im Sowjct-gebiet ent-gegenzuarbeiten. Damals wurde ein Volkskommissar für die Lebensmittelindustrie bestellt. Nun erreichen uns Nachrichten, worxach auch die neue Organisation schon wieder geplatzt ist. Der Volkskommissar für Lie Lebensmittel industrie fit in der Versenkung verschwunden, d. h. auf sowjet-russisch,. die Mörderbanden -der GPU. haben sich seiner angenommen. Gleichzeitig wurde die Lebensmittelindustrie -durchgekämmt und in ihrem organisatorischen Aufbau wiederum geän dert. Man schuf besondere Kommissariate für die Fleisch- und Milchversorgung und für Lie Fisch industrie, woraus zu ersehen sein -dürfte, Hatz es gerade ans diesen Gebieten katastrophal ausgesehen haben muß. Wenn wir von dem beengten Raum Deutschlands ausgehen, wo trotzdem noch jeder Volksgenosse satt wird, dann erscheint es unfaßl bar, wie im bolschewistischen Paradies" eine Nahrungsm-ittelnot überhaupt möglich ist. Ein Land mit den nötigen Arbeitskräften, unabseh baren Bodenflächen, riesenhaften, bisher ungenutz ten Territorien, Erzeugungsmöglichkeiten, die für uns Deutsche gerade paradiesisch zu nennen sind — und tvotzdem hungern Millionen und aber Mil lionen! Trotzdem ist -der Bolschewismus nicht in der Lage, den „Genossen" das tägliche Brot zu sichern. Wie traurig muß es um ein System be stellt sein, das angesichts der -beispiellos günstigen Verhältnisse in Rußland nicht in der Lage ist, die von der Natur geschenkten Arbeitsmöglichkeiten zu nutzen. Neues aus dem Süden Afrikas Ein besonderes Kapitel der noch zu bereinigen den Kolonialpolitik ist unter anderem -der Anspruch gewisser Kreise der Südafrikanischen Union auf Deutsch-Südwest-Afrika. Um diesen Forderungen ein für allemal entgegenzutreten und das unver- brüchliche Recht Deutschlands aufrechtzuerhalten, haben die Deutschen in Deutsch-Südwest-Afrika Lurch ihre Organisation eine Entschließung an die Weltöffenlichkeit gegeben, die in ihrer Eindeutig keit nichts zu wünschen übrig läßt. Deutsch-Südwest- Afrika ist deutsches Land, auch wenn es unter bri tischer Mandatsvevwalt-ung steht. Dieses Recht be steht und es gibt keine Macht auf -der Welt, die uns davon abbringen kann, Lie daraus sich erge benden Forderungen beiseite zu lassen. Das Bri tische Imperium tut gut daxan, die Worte der Deutschen in Deutsch-Südwest-Afrika zu -beherzigen und die daraus notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Es -ist im übrigen interessant, daß faschistische und antisemitische Tendenzen sich auch im briti schen Imperium immer stärker hervordrängen. So haben sich jetzt die südafrikanischen Gra-uhe-mden, unter ihrem Führer Weichardt, der Südafrikanischen Nationalen Partei angeschlossen, um dadurch die antijüdische Front der nationalen Gruppen in Südafrika zu verstärken. Wir registrie ren diese Tatsache, weil das Britische Imperium eines Tages so öder so vor Lie Frage gestellt sein Wick, ob es Werkzeug des Weltjudentu-ms sein will oder ob es noch' fähig ist, eigene Wege zu gehen. Icke Gruppe, die an irgendeiner Stelle des Britischen Imperiums den völkischen Gedanken auf ihre Fahne schreibt, bedeutet ein Plus zu Ungun sten des Weltzudentums -und der von ihm diktier ten Freimaurerei,