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Vnrtenbauwirtlchatt vereinigt mit Deutscher krwerbsgartenbalt Kummer 41. 12. vklobsr 1»!?. I'ortsstLUNF 6ss ^rtiZcs^s aus IVr. 40 cisr „OcrrtsnücruwntsLlicrtt" Verwendungsmöglichkeiten des Torfkompostes Von Prof. Dr. Reinhold, Pillnitz Es wupden bereits BedspiSle gebracht, patz der Torfkompvst bei Stal'lmistmang el an dessen Stelle vevwenidet werben könne, ohne daß deswegen «ine Ertvagseinbutz-e erwartet werden müßte. Ich möchte glaMen, baß auch aus die Dauer Torfkompoft nicht schlechter a-nf Ertrag und Boiden- eigsnschaiften einwivken wind als Stallmist, woibsi noch zu bedenken ist, 'düß eine gewisse — wenn auch vielleicht geringere — Stallmistmenge zur Verfügung stehen wind. Es handelt sich bei der Anwendung des To-vffoMpoistes nur nm jenen Dell organischer Masse, die wir aus Stallmist und Kom post nicht decken können, also nm eine zusätzliche Menge. Es wurde weiter die Frage geprüft, inwieweit Torfkompost für die G u r k e n t r e i -b e r e i verwendet werden kann. Diese Versuche liefen Mei Jahre zu späten Gurken (2. Satz) im Haus bei Mai- bis Juni-Aussaaten. Di« Erträge je Pflanze sind daher auch nicht so hoch wie bei zeitiger Gurkenkultur. Es brachten: Versuch 1 Gurkenerde 7,31kg Torskompoft 8,91 kg rtr 0,08--100 °I» rt: 0,12--136,6°/« Versuch 2 Siurkenerde 5.93 kg Torfkompost 9,64 kg Frische Erdrutschung aus Landerde, Tor? und Mineral dünger entsprechend dem Torfkompost 7,98 kg: rk 0,38-^100°/« 0,45-162,6°so rü 0,13---134,5«/, Torfkompost ist hiernach als eine 'hervorragende Gurkenevde angusehen; die zum Vergleich heran- gezogene Gurkenevde war sorgfältig aus Mist, ^/z humoser Rasenevde und ^/s guten Mutterbodens angesetzt worden. Die Gurkenerde wie auch der Torfkompost hatten die gleiche Mutterbodengrund- lage. Jede Pflanze erhielt 100 Liter Gurkenevde bzw. Tovfkvmpost. Auch alsFrüh beeter de hat sich der Dovf- kompost durchaus bewährt. Auf jedes holländische Fenster wurden 100 Liter Torfkompost gegeben. Es wurden -im 1. Jahr Kastengurken (Wbanzung Juli) gebaut, im 2. Jahr Treibkohlvabi, danach Eierfrucht. Erträge t« Fenster *) Eine schlechte Herknnst der Sorth „Konkurrent", die im Ertrag gar nicht bcsriedigte. 1. Jahr Kastengurke *) 2. Jahr Tretbkoblradt Nachwirkung Eierfruchl Nachwirkg.^^K ungedüngt L,01 Kg 10,85 Lßf 4,41 LZf rt: 0,24 rt: 0,34 o.ss 100°/- --- Torfkampost 4,20 kg 10,36 kg 4,89 kg , 0,42 rtr 6,02 ür 9,11 --- 209,0°s, -- 95,6°/, --111,3°/° Wir stellen eine ausgezeichnete Düngerwirkung bei der ersten Kultur (Kastengiurken) fest. Eine Nachwirkung ist beim Treibkvhlrabt nicht mehr zu erkennen. Wir kommen in solchem Fall daher bei der Folqekultur keineswegs ohne min-eralische Au- satzdüngung auS! Diese wurde bei 'der dritten Kultur (Eierfrucht) gegeben. Hier aber selbstver ständlich sowohl aus der ungedüngten als auch aus der gedüngten Parzelle. Wir erkennen, >datz durch die Humusgabe im Torfkompost ein leichter Mehr ertrag angsdsutet ist. Eine hervorragend düngende Eigenschast hat der Torfkompost als Kopfdünger, so zu Tomaten, Eierfrucht, Paprika und selbstverständlich auch zu Treibgurken. Au diesen Kulturen bewirkt er ausgezeichnetes Wachstum und hohe Erträge. Als Kopfdünger sollten möglichst 10 KZ st m? ge geben werden. Die Verwendung als Topf erbe wurde in einem Versuch zur Tomatenpflanzenanzucht ge klärt. Die Tomatenpslanzen wurden aus dem Pikierkasten in 13-cm-Töpfe gepflanzt, die je 1 Liter Erbe faßten. Die Töpfe erhielten nun je 0,4 8 dl in Form von gutzevsetztsm Stalldung (236. s), Kompost (200 8) und Torfkampost (263 A). Nach dem die Tomaten pflianzsertig geworden waren, wurden sie abgeschnitten, und es wurde die ober irdische Substanz gewogen. Jeder Versuch umfaßte 45 Pflanzen. Das Durchschnittsgewicht je Tomaten pflanze war folgendes: zur Torskompostherstellung verwendet werden. Die Verwendung von Gaswasser kommt nur für den Gärtnereibesitzer in Betracht, der seinen Betrieb in der Nähe einer GasfabrA hat; denn Transport verteuert das Gaswasser zu sehr. Bei Bezug aus einer muhen Gasfabrdk ist die Stick stosseinheit jedoch sehr preiswert. Gaswasser ent hält etwa 1 dl. Ilm 0,35 üZ dl MDuWhren, würden je m? Torfkampost oder je Ballen Torf mull 35 Liter Gaswasser zu geben sein. Während 6 Wochen Lagevungsdauer 'des Donfkompostes ist das Gaswasser hinreichend entgiftet, so daß es ver wendet werden kann. Bei empfindlichen Wanzen setze man vorher einige Probepflanzen in den Kom post, um sicherzugshen. Phosphorsäur« und Kali werden in gleicher Weist -wie beim gewöhnlichen Tovfkomspost hinzugegeben. Die Ertragssähigkeit dieses Gaswasser-Tovfk-ompostes ist mindestens die selbe wie die des gewöhnlichen Mineraldünger- Tovfk-ompostes. Eine weitere Möglichkeit, Torfkompost herzu- stellen, besteht in der Verwendung der Fäkalien. Einen solchen Fäkaltorfkompost stellte ich her, indem der Torfmull in einer Ausschwemmung, bestehend aus einem Teil Fäkalien und 7 Teilen Wasser anstatt in reinem Wäger getränkt wurde. Dieser Fäkaltorfkompost «darf jedoch nicht zu ch-l-or- sliehenden Pflanzen verwendet werden. Spinat brachte im FÄdversuch gute Erträge. Auch war die Wirkung anhaltend. Es mögen die Zahlen zu dem dreijährigen FÄdversuch, der vben besprochen wurde, ergänzend mitgeteilt werden. Nachwirkung Fükaltorf- kompost UJahr Spinat 2. Jahr Sieck- ,wiebeln S.Jabr Karotten danach Salat zusammen 10 Lx/rn? 3,95 Lx 2,28kg 8,20 kg 2,02 kg 16,45 kg Diese ausgezeichnete Gesamtleistung wird bei Ver- , gleich mit den oben bereits angegebenen Ertrags zahlen dieses Versuches nur durch Stallmist-l dlLL übertroffen. Sicher hätte auch hier eine mine- vaWsche Nährstvffgalbe noch ertragssteigernd ge wirkt. Nicht 'brauchbar erscheint der Fäkaltorfkompost für reine, unverdünnte Verwendung, so z. B. als Gurkenerde. Hier brachte der FLkaltorfkvmpvst nur 86,3 A> des Ertrages der Gurkenevde und nur 63,6 A> des Ertrages eines Mrneraidünger-Tvvf- k-ompostes. Bei der Chlorsmpfindlichkeit der Gurken ist dieses Ergebnis verständlich. Fäkaltorfkvmpost erscheint Mo nur für die Froilanddüngung weniger empfindlicher Kulturen geeignet zu sein. Schließlich möchte ich hier noch auf eine hervor ragende Möglichkeit der Torfverwertung Hinweisen, Froftspannerbekämpfung gesetzliche Pflicht Um die Obsternte des nächsten Jahres sicherzu stellen, muß die Bekämpfung des Frostspanners energisch durchgeführt werden. Deshalb hat das Pflanzenschutzamt der Landesbauernschaft Weser- Eins veranlaßt, Latz für die Kreise mit stärkerem Obstbaumbestand die Zwangsleimung der Bäume borgeschrieben worden ist. Das Staatsministerium in Oldenburg und der Regierungspräsident in Osnabrück haben demzufolge auf Gvund des § 3 Ler Verordnung zur Schädlingsbekämpfung im Obstbau vom 20. Oktober 1937 für die Kreise Vechta, Osnabrück, Melle und Willage eine „Ver ordnung zur Bekämpfung Ler Frostspanner an Obstbäumen" erlassen. Danach sind die Eigentümer und Nutzungsberechtigten von Obstbäumen ver pflichtet, an allen Kern- und Steinobstbäumen mit Ausnahme von Pfirsichen bis züm 15, Oktober jedes Jahres Raupenleimgürtel anzubringen und sie wenigstens drei Monate lang klebfähia zu er halten Und die Klebgürtel spätestens bis zum 15. März jedes Jahres zu entfernen und zu ver brennen und die Baumstämme unterhalb der Stellen, an denen die Klebgürtel angebracht waren, mit Obstbaumkarbolineum von 10 Hündert- teilen Lösung zu bestreichen. Die lleberwachung dieser Matznahmen liegt neben der Ortspolizei behörde Lem Pflanzenschutzamt.ob. Wenn nötig, werden durch diese die Bekämpfungsmatznahmen auf Kosten der Verpflichteter; borgenommen. Stallmist . . - 143 8 Kompost ... 79 8 Tovfkampost . . 83 A. Es zeigt sich' deutlich die Usberlegenheit 'des Stall mistes/ di« 'dadurch erklärt wevden kann, daß die Nährstoffe im zersetzten Stallmist weniger leicht ausgewaschen wuvden als die im Torfkampost. Man wird hieva-us folgern dürfen, daß bei Verwendung von Tovskom-post als Dopfevde rechtzeitige mine ralische Nachdüngung anzuvat'en ist. Sonderfragen der Torskompostbereitung Solche Sombevfragen treten aus, wenn die Frage der Verwertung anderweitiger düngender Stoffe be antwortet werden soll. An Stelle Les Stickstoffdün gers kann mA bestem Erfolg auch Gaswasser Vorsicht bei neuen Vertragsabschlüssen Erst lesen — dann unterschreiben! Kriegszeiten waren bisher erfahrungsgemäß Zeiten der Konjunktur für unlautere Unternehmun gen und solche Geschäftsleute, die die wirtschaftliche Not vieler Volksgenossen zu ihrem Vorteil aus beuten zu können glaubten. Solche Zustände werden sich allerdings im nationalsozialistischen Deutsch land nicht wiederholen, weil viele der früheren Volksschädlinge in den Jahren seit dem Umbruch unschädlich gemacht worden sind und weil jetzt für nämlich Lie der Streckung des Betriebs- kompostes. Das vorteilhafte Vermögen des Torfmulls, sehr viel Flüssigkeit auGaugen zu kön nen, müssen wir uns zunutze machen. Deshalb müssen wir den Torfmull bereits beim Ansetzen des Betrisbskompostes im Herbst dazwischen schichten. Ich verwendete hierbei fts TorfmuMallen, um 1 m3 Kompost a-usznsetzen. Auf je 15 om Schicht dicke des Komipostmaterials folgte immer eine Dorf- mullschicht. Der Torfmull muß vorher gut -durch- gefeuchtet und a-bgetropft sein. Ihm müssen weiter die gleichen Nährstoffmengen zugssetzt sein, wie dies für den Torfk-vmpost empfohlen wurde. Wird der Torfkompost umgesetzt, so wird die Tovfmull- schichtung mit -dem ganzen Material gut vermischt. Versickernde Bestandteile des Kompostes wevden oifinbar vom Torfmull a-nfgenommen. Der Torf mull nimmt im Kompost eine dunkle Farbe an. Daß hierdurch in der Dat eine Verbesserung des Kompostes erzielt wevden kann, mag aus solg-en- d-sm FÄdversuch zu Spinat hervovgchen: ungedüngt 1,73 Ke A: 0,99 — Nike Kompost mit Torf 4- nrn angesetzt le w° 7,24 Ke 0.61 —118,0«;, 10 kg Kompost mit gleichen Mengen Torf -s- nvn kurz vor Ver- wenoung gemischt je wr° 3L4 Ke rti 0,41 --193,2«/» Die ertragssteigernde Wirkung des Kompostes für die FreilaNdd'üngung ist durch 'die Zersetzung mit dem Torf erheblich verbessert worden. Ich komme zum Schluß. Es konnte goz-sigt werden, daß der Torfkompost uns mit denkbar gutem Erfolg zur Usberwindung des Stallmist- und Kompostmangsls in unseren Betrieben verhilft. Möge dem einen oder dem anderen Betriebs- Mhrer hiermit eine Anregung gegeben sein, um mit Erfolg auf dem Weg zu weiteren Ertragssteige rungen bzw. zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit fortschreiten zu können! Die vorstehenden Ergebnisse sind ein kleiner Ausschnitt ans 'der Fülle des - Materials, das in den letzten Jahren mit tatkräftiger Förderung durch den Forschnng-Sdienst erarbeitet wevden konnte und demnächst veröffentlicht wird. Inter essenten stehe ich gern mit weiterem Rat zur Seite. An Stelle des Superphosphates können auch andere Phosphorsäurednnger verwendet werden, so z. B. Rhe naniaphosphat oder Thomasmehl. Letzteres ist heute noch verhältnismäßig am leichtesten erhältlich. Auch Knochen mehl kann mit Erfolg als Zusatz zum Torfkompost ge nommen werden. Man berechnet hierbei die Dünger- mengen immer entsprechend ihrem Phosphorsäuregehalt aut die in dem vorstehenden Aufsatz als notwendig ange- .gebene Menge. An Stelle des Harnstoffes kann mit ungefähr gleichem Erfolg auch schwefelfanrcs Ammoniak in den Torfkampost gegeben werden. Es ist zu bedenken, daß schwefclfaures Ammoniak weniger Stickstoff enthält, nnd daß eine dem entsprechend höhere Düngcsalzgabe in Len Kompost zu verabfolgen ist. 9 diesen Zweck besonders ergangene Gesetze und deren straffste Handhabung dafür forgen wird, daß Nutz nießern des Krieges die Lust an dunklen Ge schäften im allgemeinen vergeht. Trotzdem mögen aber alle Volksgenossen — vor allem Ehefrauen, deren Ehemänner zum Heeres dienst und zu sonstigen kriegswichtigen Dienstlei stungen einberufen sind — vorsorglich ermahnt wer den, bei Abschluß von Verträgen mit Vorsicht und Ueberlegung zu handeln. Dies gilt insbesondere für Geschäfte, die ungewöhnlich günstig erscheinen oder die im Zwange einer Notlage abgeschlossen werden sollen oder deren Tragweite nicht genau übersehen werden kann, z. B. weil der vorgelegte Vertrag weitschweifig und schwer verständlich ist. Die stete Mahnung „Er st lesen — dann un ter s ch re i b e n!" möge daher allen Volksgenossen erneut ins Gedächtnis gerufen werden. Wer den Verdacht hegt, mit einem nicht einwandfreien Un ternehmen in Verbindung zu stehen, oder wer sich gar schon geschädigt glaubt, erbitte Rat, Auskunft oder Hilfeleistung bei der Deutschen Zentralstelle zur Bekämpfung der Schwindelfirmen e. V., Ham burg 11, Trostbrücke 4, II, oder deren Zweigstelle in Berlin N. 65, Lindower Straße 6. Kreisbauernschasien im wiederqewonnenen Westpreußen Der „Landstand", das Organ des bisherigen Danziger Nährstandes, teilt eine Liste der kommis sarischen Kreisbauernführer und Kreisbauernschaften im besetzten Gebiet mit. Danach sind in Dirschau, Pr.-Stargard, Berent, Karthaus, im Seekreis, in Tuchel, Konitz, Zempelburg, Graudenz, Schwetz, Kulm, Thorn, Bromberg, Briesen, Strasburg, Löbau (Neumark), Lipno, Rypin, Nieschawa, Wloclawek Kreisbaucrnschaften errichtet worden. Berichtigung In Nr. 39 der „Gartenbauwirtschaft" brachten wir eine Mitteilung über die Abrechnung der Be zirksabgabestellen. Hierzu wird festgestellt, daß die Höhe der Ausgleichsabgabe nur noch RM. 0,20 beträgt. Abb. links: Bersnch mit sagenden Torskompoßgaben. Das rechte Gesäß enthalt Abb. rechts: Verlach mit steigende» Torskompostgabcn. Das rechte Gesäß hat reine» Torfkampost. Dem Torskompoft waren 6,9 kg von ,edem Reinnahrftoss j« wicdernm reine» Tarskompost erhalten. Es waren hier 1,9 kg von »edem Rein ig zng-ietzt worden. Vergleiche die Ausführungen ans Nr. 49 der „Gbw. . Nährstoff je in de» Torjkompost hincingcgebe» worden. Abb.: Reinhold fLP V/icdtiA /ür LraitvpclFsndssitLsr Schwere Personenwagen verschwinden In den Ausführungsbestimmungen zur Verord nung über die Weiterbenutzung von Kraftfahrzeugen (mit rotem Winkel) hatte der Reichsverkehrsmini ster bestimmt, daß Personenkraftwagen mit einem Hubraum von mehr als 2!^ Liter Inhalt nur aus nahmsweise zur Weiterbenutzung zugelassen werden. Es kam hierdurch bereits zum Ausdruck, daß der Kraftverkehr, soweit er wehr- und versorgungs wirtschaftlich unerläßlich ist, schnellstens auf kleinere Fahrzeuge, also aus Personenwagen vou unter 1,7 Liter nach Möglichkeit umzustellen ist. Jetzt hat der Reichsverkehrsminifter bereits angeordnet, daß Personenkraftwagen über 3,2-Liter und Krafträder über 750 ccm wieder aus dem Verkehr gezogen werden, selbst, wenn sie bereits den roten Winkel als genehmigt tragen, und zwar bis zum 15. 10. 1939. Lastkraftwagen auf Treibgas umstellen Für Lastkraftwagen hat ein Erlaß des Reichs verkehrsministers die Umstellung auf den Antrieb mit gasförmigen Kraftstoffen (Flüssiggas) ab 1. Oktober veranlaßt. Es wird hierdurch ohne Zwei fel eine wesentliche Entlastung des privatwirtschaft lichen Treibstofsverbrauches erzielt werden, da dis gasförmigen Kraftstoffe bei den verschiedenen Um- wan-dlungsprozessen unserer Großchemie zwangs läufig bei der Umstellung anfallen. Es wird natur gemäß Rücksicht auf die Beschaffungsmöglichkeiten der benötigten Regler und Flaschen genommen. Zunächst gilt die Anweisung des Reichsverkehrs ministers sür schwere Vergaser-Lastkraftwagen bis zu einer zulässigen Belastung von 11-2 t herab, sowie sür Zugmaschinen und Sattelschlepper mit Vergasermotor. Es ist bekannt, daß die Vergaser omnibusse bereits durch die Aprilverordnung seit dem 1. 10. 1939 zu dieser Umstellung verpflichtet waren. Die Umstellung auf gasförmige Kraftstoffe hat in der Weise zu erfolgen, daß eine Rückschaltung aus Betrieb mit flüssigem Kraftstoff jederzeit möglich ist, um die Einsatzbereitschaft dieser schweren Last fahrzeuge sür den Wehrdienst im Notfall sicher zustellen. Da das Netz der vorhandenen Flüssigkeitslager noch nicht so dicht ist wie das der Benzin-Tankstellen, wird diese Umstellung zunächst die Fahrzeuge er fassen, deren regelmäßiger Standort in etwa 10 Icm von der nächsten Gas-Tankstelle entfernt ist. Das Zentralbüro für Mineralöl, G. m. b. H., Berlin, hat den Gas-Alleinvertrieb erhalten. Die Be triebsleitungen des Zentralbüros teilen über die Nahvepkehrsbevöllmächtigten den Zulassungsstellen sowohl wie auch den Fahrzeugbesitzern die zu ständige Umbauwerkstatt mit. Jeder Lastwagen besitzer kann also warten, bis die Reihe an ihn kommt. Wenn auch zunächst noch sämtliche Per sonenwagen sowie Lastwagen von weniger als 1,5 t nicht umzustellen sind, so müssen wir damit rechnen, Laß die kriegswirtschaftliche Umstellung mit dieser Verordnung noch nicht abgeschlossen ist. Dies gilt auch für die Kraftfahrzeuge mit Diesel motoren, über die in Kürze besondere Anweisung zu erwarten ist. Kasko- und Haftpflichtversicherung Wichtig für Kraftfahrer ist noch die Neu regelung der Kasko- und Haftpflichtversicherung sür stillgelegte Wagen. Nach der Verordnung vom 3. 10. 1939 bleiben die Kasko- und Haftpflicht versicherung mit der Maßgabe aufrecht erhalten, Laß sich die Verträge um die Dauer der Still legung verlängern. Prämien, die bis zur Still legung fällig geworden sind, müssen bezahlt werden. Nach Wiederbenutzung werden dieselben ungekürzt in Anrechnung gebracht. Um Härten zu vermeiden, werden nur Vierteljahresprämien eingefordert. Prämien, die nach der Stillegung fällig werden, ruhen bis apf weiteres. Für die Dauer der Stillegung gewähren die Versicherungen für Schäden durch Brand. Diebstahl, Raub, Unter schlagung weiter Teilkasko. Die Kosten hierfür werden vom Neichskommissar für Preisbildung noch festgesetzt und werden geringfügig sein. Hat Lie Wehrmacht und die öffentliche Hand ein Kraftfahrzeug gekauft, so erlischt die Haft pflicht- und Kaskoversicherung und die Prämien sind abznrechnen. Wird das Kraftfahrzeug von einer staatlichen Stelle in Benutzung genommen ohne Kauf, ruht während dieser Zeit die gesamte Versicherung (Nunderlaß 5. April 193-9). Der Versicherungs gesellschaft ist Mitteilung zu machen. Anhänger von Kraftfahrzeugen werden von dieser Regelung miterfaht. V!^e. Erleichterungen bei den Prüfungen zur praktischen Berufsausbildung Die Erfordernisse der Zeit verlangen eine mög lichst schnelle und einfache Abwicklung in der prak- . tischen Durchführung aller Prüfungen. Aus diesem Grunde hat der Reichsnährstand folgende Erleich terungen zugelassen: 1. Die Herbstprüfungen sind nach Möglichkeit so fort als Notprüfungen durchzuführen. 2. Die Zahl der Prüflinge kann überschritten werden. 3. Die Zusammensetzung des Prüfungsausschusses genügt, wenn diesem mindestens drei Personen angehören. 4. Lehrlinge sollen nach Möglichkeit nicht in ihrem Lehrbetrieb geprüft wevden. 5. Weitere Erleichterungen (Erlaß der schriftlichen Prüfungsarbeiten) werden dem pflichtgemäßen Ermessen der leitenden Prüfungsstelle anheim gestellt. 6. Den Zeugnissen ist ein entsprechender Vermerk — z. B. Ausfall der schriftlichen Arbeiten — nicht beizufügen. Eine derartige Erleichterung ist selbstverständlich auf die technische Durchführung der Prüfung anzu- wenden. Eine Erleichterung in der Aufgabenstellung darf -darunter nicht verstanden wenden, da sonst ein nicht erwünschtes Absinken in den Leistungen zu verzeichnen wäre. Besondere Einzelheiten sind von den Landes- bzw. Kreisoauernschasten zu erfahren. Liske, dipl. Gartenbauir^ektor, Berlin,