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2 Kummer 22. 1. luni 1-!-. Eartenbauwirtkchakt vereinigt mit Oeutlcher krwerbsgartenbaü Dis KsLeÜLuäürstcrncisseücrll ckisnt cism Qscicmlcsn von Nut unci Locisn Ohne Bauerntum stirbt das Volk Am 4. Juni 1939 wird der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Reichsbauern- sührer R. Walther Darre in der Reichsmessestadt Leipzig die 3. Reichsnährstandsausstellung er öffnen. Damit tritt der Reichsnährstand wieder um vor das ganze deutsche Volk. Schicksalsfrage des deukschenVolkes Mit einer fast schonungslos zu nennenden Offen heit weist die große Sonderschau im Haus des Reichsnährstandes, das zusammen mit dem Lehr hof das Kernstück der ganzen Ausstellung bildet, auf die großen Gefahren hin, die dem ganzen Volke durch die Landflucht drohen. Schon auf dem letzten Neichsbauerntag in Goslar hat der ReichZ- bauernsührer festgestellt, daß heute in der Land wirtschaft rund 800 000 Arbeitskräfte fehlen. Dieser Mangel an Menschen vermag rein erzeu gungsmäßig gesehen, die errungene Nahrungsfrei heit zu gefährden, brachte doch die letzte Viehzäh lung als Auswirkung Ler Landflucht -— ein sehr ernstes Ergebnis, einen Rückgang des Milch viehbestandes um 3 v. H. oder um 300 000 Milch kühe. Die Darstellungen dieser umfassenden Sonder- fchau des Reichsnährstandes gehen von Ler Ver städterung Les deutschen Volkes aus, Lie mit dec Zunahme der Industrialisierung des wirtschaft lichen Lebens immer stärker wurde. Lebte 1871 jeder dritte Deutsche in der Stadt, so war es 1933 nur noch jeder dritte Deutsche, der auf dem Lande lebte. In einem Zeitraum von nur 60 Jahren also hat sich das Verhältnis zwischen Land und Stadt völlig umgekehrt. Nach der Machtüber nahme sank der Anteil Les Landvolkes an der Ge samtvolkszahl von 1933 bis 1936 von 33 v. H. auf nur 21 v. H. Die großen Industriestädte zeigten in den letzten hundert Jahren ein An wachsen um oft mehr als das Hundertfache ihrer ursprünglichen Einwohnerzahl. Und gerade diese Industriegebiete waren es, Lie Lem landwirtschaft lich gegliederten deutschen Osten Jahr für Jahr wertvolle Arbeitskräfte entzogen, so daß Lie Land flucht als Binnenwanderung gesehen eine Ostwest- wanderung ist. Insgesamt sind seit dem Jahre 1882 über 12 Millionen Menschen vom Lande ab- gewandert. Die Landflucht ist aber, wie ebenfalls der Neichsbauernführer in Goslar feststellte, nicht allein eine Landarbeiterflucht, sondern ebenso eine Flucht Ler Bauernsöhne und in noch stärkerem Maße der Bauerntöchter. Auf diese Weise entstand auf dem Lande ein empfindlicher Mangel an Frauen, der die Eheschließung der Jungbauern erschwert, wäh rend in den Großstädten 10 bis 20 v. H. mehr Frauen, als Männer leben. Ohne Landvolk zu wenig Kinder In dem gleichen Maße wie die Landflucht die Nahrimgsfteiheit unseres Volkes zu gefährden ver mag, wird sie auch zu einer ernsten bevölkerungs- .politislben Gefahr. Trotz der Abwanderung vom Lande und trotz des auch auf dem Lande festge stellten Rückganges der lebendgeborenen Kinder stellt das Landvolk heute noch die meisten kinder reichen Familien. Im Jahre 1935 waren von je 100 Familien 40,3 Bauern- und 24,4 Landarbei terfamilien Vollfamilien^mit 4 und mehr Kindern, dagegen nur 15,8 Beamten- und 10,4 Angestell- tensamilien. Ungeachtet dieser größeren bevölke rungspolitischen Leistung Les Landvolkes führt die Landflucht, die in vielen Fällen gerade eine Ab wanderung Ler Begabten vom Lande ist, auf die Tauer zu einer Selbststerilisation Les ganzen deut schen Volkes. Die heute allgemein anerkannte Ueberlastung Ler Landfrau, worüber ebenfalls eine Sonderschau im Hause des Reichsnährstandes be richtet, nimmt ihr immer mehr die Möglichkeit, ihre naturgemäße Aufgabe als Mutter zu erfüllen. Da durch wird fast zwangsläufig erbbiologisch wert volles Blut zum Versiegen gebracht. Die großen Städte köimen ihre Einwohnerzahl nicht von sich aus erhalten, sondern sind auf einen dauernden Zustrom vom Lande angewiesen. Die 4-Millio- nen-Stadt Berlin würde ohne Zuwanderung vom Lande in 150 Jahren nur noch 100 000 Einwohner zählen. Dieses eine Beispiel zeigt deutlich genug die große bevölkerungspolitische Bedeutung des Landvolkes. Alle die Maßnahmen, die es dem Landvolk von sich aus ermöglichen, der Landflucht wirksam zu begegnen, haben nicht nur für die Landwirtschaft allein Bedeutung, sondern sind ebenso von Inter esse für den gärtnerischen Berufsstand. In vor derster Linie steht Labei die Arbeitserleichterung durch Maschinen und Geräte. Der Einsatz der Technik erleichtert in Zusannnenhang mit einer planmäßig durchdachten Arbeitseinteilung und praktischen Arbeitseinrichtungen des Betriebes der Gefolgschaft die zu leistende Arbeit und hilft die Arbeitsspitzen zu überwinden. Ebenso kann die Herrichtung von schönen und zweckmäßigen Wohn räumen für die Gefolgschaft zur Verhinderung der Landflucht beitragen. Der Bau von Land arbeiterwohnungen wird heute weitgehend geför dert. Ebenso sind die anderen Förderungsmaß nahmen in Form von Ehestandsdarlehen, Einrich- tungsdarlehen und Einrichtungsguschüssen wert volle Hilfsmittel zur Seßhaftmachung Ler Gefolg schaft auf dem Lande. Lehrschauen, die auch den Gärtner angehen Zum ersten Male ist auf einer Reichsnährstands ausstellung auch der deutsche Forschungsdienst mit einer Sonderschau vertreten. In ihr gibt die Reichsarbeitsgemeinschaft der Landbauwissenschaf- ten einen Ueberblick über die Organisation der Forschung und die Verbreitung der Forschungs stätten. An Ausschnitten aus den Arbeitsgebieten der Forschung wird gezeigt, welchen Anteil die Forschungsarbeit in der Abgeschlossenheit der Labo ratorien und wissenschaftlichen Institute für die Steigerung und Sicherung der landwirtschaftlichen Erzeugung gehabt hat und noch besitzt. Dafür nur einige Beispiele! Durch die sorgfältige Erforschung aller mit der Bodenbearbeitung, Ler Düngung und der Humusversorgung zusammenhängenden Fragen ist es möglich geworden, den Boden trotz der überaus starken Intensivierung der Landwirt schaft gesund zu erhalten. Zielbewußte Züch tungsforschung hat die Ernten gesichert und ge steigert. Hierbei sind gewiß auch die in dieser Sorrderschau behandelten Fragen der Qualität«-, Ertrags- und Resistenzerhöhung für Len Garten bau nicht ohne Bedeutung, Lelm gerade in den letzten Jahren ist für den Gemüsebau die Ver besserung der Güte des erzeugten Gemüses zu einer Notwendigkeit geworden. Im Haus der Pflanzenzucht gibt neben dem Neichsverband der deutschen Pflanzenzuchtbetriebe auch Ler der gartenbaulichen Pflanzenzüchter einen umfassenden Ueberblick über seine bisher geleistete Arbeit. Die im Freiland ausgepflanzten aner kannten Sorten unserer Kulturpflanzen — zusam- mengesaßt in der Reichssortenliste — zeigen eben falls, welches Maß von Kleinarbeit z. B. in der Sichtung und Bereinigung des Sortenwirrwars auf dem Gebiet des Gemüsebaus geleistet werden mußte, um die Erzeugung zu vereinheitlichen und damit den Anforderungen Les Marktes anzupassen. Das Haus der Düngung behandelt die Voraus setzungen für eine vollkommene Auswirkung der Düngung. Neben Darstellungen über den zweck mäßigen Einsatz von Wirtschafts- und Handels düngern werden dort in zahlreichen Düngungs versuchen die Fragen der Steigerung der Erträge durch verstärkte Anwendung von Handelsdünger eingehend behandelt. Im Hause des Reichsnährstandes befindet sich auch eine Sonderschau, an der naturgemäß der Gärtner größtes Interesse nehmen muß. Die Son- derschau des Pflanzenschutzes zeigt die Ertrags steigerung durch sachgemäße Bekämpfung der Schädlinge und Krankheiten unserer Kulturpflan zen. Dabei wird besonders der Pflanzenschutz im Obst- und Gemüsebau berücksichtigt. Raabe. Ois k'sststsHuN§SN ciss Instituts lür konillnLtur/orscduns Obst- und Gemüstversorgung Nach den Ausführungen des Instituts für Kon junkturforschung in dem soeben veröffentlichten Halbjahrsbericht zur Wirtschaftslage (Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg) hat die deutsche Gemüse- anbausläche sich bis zum Jahre 1936 ziemlich regel mäßig vergrößert; 1937 erfolgte jedoch ein beträcht licher Abgang, der sich auch 1938 noch fortsetzte. Dies führte zu einem namhaften Rückgang Ler Ern ten, obwohl in Seiden Jahren die Hektarerträge über dem Durchschnitt lagen. Während die Gemüs Lerzeugung in den letzten beiden Jahren zurückging, stieg der Bedarf beträcht lich an. Der Gemüsebodarf fit durchaus nicht so starr, wie im allgemeinen angenommen wird. In einer neueren Untersuchung des Instituts für Kon junkturforschung wurde festgestellt, daß infolge des stark gestiegenen Volkseinkommens der Gemüse bedarf weit stärker zugenommen hat, als die aus der Eigenerzeugung und Einfuhr zur Verfügung stehenden Mengen. Hieraus erklärt es sich, daß sich das Problem der Gemüsemarktregelung vollkommen gewandelt hat. Zur Zeit der Einführung der Marktordnung kam es darauf an, die überfüllten Märkte zu entlasten, die Auslandsware fernzuhalten, das Jnlandsangebot zu steuern und dem deutschen Erzeuger gerechte und auskömmliche Preise zu sichern. Heute treten da gegen immer wieder bei diesem oder jenem Er zeugnis Verknappungserscheinungen auf, und das vordringliche Problem ist, eine ausreichende Ver sorgung der Bevölkerung Las ganze Jahr hindurch sicherzustellen. Dieser Wandel zeigt sich auch in der Art der Preisregelung: Früher galt es, durch Mindestpreise den Erzeuger vor Verlusten zu be wahren; später überwogen die Höchstpreise, die den Verbraucher bei knapper Versorgungslage schützen sollten. Die Bersorgungslage hat sich im Winter 1938/39 weiter verschärft. Infolge des plötzlichen Kälte einbrüchs im Dezember erfroren große Mengen von Gemüse. Da auch Holland in ähnlicher Weise be troffen war, konnten von hier keine Ausgleichs lieferungen erfolgen. Die Einfuhren können immer nur dem Ausgleich gewisser Saisonschwankungen dienen; die Eigen erzeugung muß in jedem Fall die Grundlage der Bedarfsdeckung bilden. Da die Hektarerträge be trächtlichen Schwankungen ausgesetzt sind, mutz die Anbaufläche so groß gehalten werden, daß auch bei geringem Flächenertrag eine ausreichende Ver sorgung gewährleistet ist, selbst auf die Gefahr hin, daß bei reichen Ernten auch einmal etwas verdirbt. Es soll nicht verkannt werden, daß die Durchfüh rung der Marktordnung bei einem Versorgungs- Überschuß viel schwieriger ist als bei knapper Ver sorgungslage. Die Erhaltung der Volksgesundheit macht aber einen reichlichen Verbrauch von Ge müse um so mehr notwendig, als Gemüse vielfach zum Ausgleich für fehlendes Obst dienen muß, dessen Angebot längst nicht so stabil gehalten wer den kann wie das von Gemüse. Die Obsternten sind viel ungleichmäßiger als die Gemüseernten. Dies haben in aller Deutlichkeit die Ernteergebnisse der letzten beiden Jahre gezeigt. 1937 brachte eine Vollernte von 3142 000 t Obst, 1938 betrug die Ernte nur 812 000 t. Die Versorgung erfolgt bei den Früchten viel weniger aus eigener Erzeugung als beim Gemüse. Bei mittleren Obsternten wird etwa ein Drittel der Gesamtversorgung durch die Einfuhr gedeckt. In folgedessen müssen sich allgemeine Einfuhrschwierig keiten beim Obst stärker auf die Versorgungslage auswirken als beim Gemüse. Dies gilt besonders für die Südfrüchteeinfuhr. Versorgungsmäßig lösen sich Obst und Südfrüchte in gewisser Weise ab. Der Schwerpunkt der Obsteinfuhr liegt in den Herbst monaten bis zum Jahresende; Südfrüchte dagegen werden vor allem in den Monaten Januar bis Mai eingeführt. Die Versorgung in den Wintermonaten wurde in den letzten Jahren durch das Fehlen der spanischen Apfelsinen stark behindert. Diese hatten in den Jahren 1935 und 1936 nicht weniger als 80 v. H. der Apselsineneinfuhr Deutschlands gedeckt. Der Ver such, durch Heranziehung anderer Lieferländer die Lücke einigermaßen auszugleichen, gelang nur zu einem geringen Teil. Die Apfelsineneinfuhr sank von 1935 bis 1938 um fast zwei Drittel, von 2,4 Mill, ckr auf 850 OM ctr. Als Ersatz für die fehlenden Apfelsinen wurde die Bananeneinfuhr stark gesteigert. Sie stieg von 680 OM ckr 1935 auf 1 627 OM ctr 1938. Sehr schwierig wurde die Lage im vergangenen Jahr, in dem die Obsternte durch Spätfröste fast Vollkommen vernichtet worden war. Nur die Beeren obsternte war noch einigermaßen normal. In den Sommermonaten konnte der Obstbedarf durch Ein fuhr von Weichobst und Weintrauben noch einiger maßen gedeckt werden. Im Winter wuchsen aber die Versorgungsschwierigkeiten. Es war nur sehr wenig Dauerobst vorhanden, und wenn es auch gelang, die Einfuhr von Obst und Südfrüchten um fast 60 v. H. gegenüber dem Vorjahr zu stei gern, so Laß sie wieder die Höhe früherer Durch schnittseinfuhren erreichte, so genügte dies noch nicht, um den Ausfall bei der inländischen Obsternte zu decken. Glücklicherweise sind derartige Mißernten selten, und im allgemeinen folgt auf ein Jahr mit geringer Obsternte ein solches mit guter, da die Bäume in dem Ruhejahr viel Blütenknospen ausbilden. Die Ernte ist zwar immer von einer großen Zahl von Witterungssaktoren abhängig, doch sind hiervon ab gesehen alle Vorbedingungen für eine gute dies jährige Ernte vorhanden. Auch bei den Südfrüchten haben sich die Aussichten gebessert. Durch die Liqui dierung des spanischen Bürgerkrieges stehen im nächsten Jahr dem Bezug von spanischen Apfel sinen keine Hindernisse mehr im Wege. Wenn auch die Kulturen Lurch den Krieg gelitten haben und es einige Jahre dauern wird, bis sie ihre volle Leistungsfähigkeit wieder erreichen, so steigt doch andererseits die Welterzeugung von Apfelsinen rasch an. Die in den letzten Jahren für den deut schen Markt neu erschlossenen Liefergebiete werden auch in Zukunft zur Bedarfsdeckung herangezogen werden können. Außerdem ist die Versorgungs basis mit Obst durch die Einbeziehung der Ostmark l. . und der Protektoratsländer Böhmen und Mähren, mit ihrem noch sehr entwicklungsfähigen Obstbau breiter geworden. Staudenjonderschau Tagungen des Vereins Deutscher Staudenfreunde und der Sondergruppe „Stauden" Anläßlich der Jahreshauptversammlung des Vereins Deutscher Staudenfreunde und der Ta gung der Sondergruppe „Stauden" des Reichs nährstandes findet in der Zeit vom 2. bis 5. Juni 1939 die IV. Hallen-Sonderschau statt. Unter anderem werden in dieser Schau beson ders gezeigt: Stauden-Schnittblumen, Rhododen^ dron-Schnittblumen, Topfpflanzen und Schnitt-! blumen. Die Eröffnung der Sonderschau findet am 2. Juni 1939 um 11 Uhr in der Ehrenhalle des Reichsnährstandes statt. Die bisherigen Anmeldungen gewährleisten ein gutes Gelingen dieser Schau. Haftdauer, 81 «KU I.« NVKIk Die deutsche Legion Durch die Jahrhunderte hindurch schuf deutsche Waffentat und deutscher Soldatengeist ein unsterb liches Lied ewigen Ruhmes. Die Fahnen der deut schen Armeen umrankt sür alle Zeiten goldener Lorbeer selbstlosen Einsatzes und stolzer Opsertat. Wo in der Welt deutsche Soldaten über die Erde hinwegschritten, da heftete Sieg sich an ihre Fah nen, und wo das Schicksal gegen sie sprach, da hiel ten sie trotz Not und Tod die Ehre der Waffe, die Ehre der Fahne, die Ehre des Landes hoch über alles Menschliche. Von Hermann dem Cherusker bis zum Kampf der nationalsozialistischen Be wegung ist deutsches Soldatentum ein einzig-herr liches Lied der Treue, der Tapferkeit und des Opfermutes. Deutschem Soldatengeiste treu hat auch die deutsche Legion in Spanien, die Legion Condor, höchste Tapferkeit im Kampf gegen den Weltfeind Bolschewismus bewiesen. Als General Franco im Sommer 1936 zum Widerstand gegen den Bolsche wismus aufrief, als die ersten nationalspanischen Verbände verzweifelt gegen die Uebermacht der Roten kämpften, da sprangen deutsche und italie nische Freiwillige in die Bresche. Viele Tausende sind seit jenen Tagen freiwillig unter den Fahnen des reuen Spanien marschiert. Die ruhmvollen Waffentaten der nationalspanischen Armee sind in fast jedem Fall ewige Künder des Einsatzes der deutschen Legion. Toledo, Malaga, der Alkazar, San Sebastian, Bilbao, Madrid — all diese Orte haben das heldenhafte Kämpfen des deutschen Frei willigenkorps erlebt. General Franco selbst hat es ausgesprochen, daß der deutsche Waffenruhm ewig sei für alle Zeiten auf spanischem Boden! Wenn Deutschland jetzt seine Söhne in der Heimat be grüßt, dann dankt es diesen Freiwilligen für die Wahrung der deutschen soldatischen Ehre und es dankt diesen Freiwilligen sür ihr opferreiches Kämpfen gegen den bolschewistischen Weltfeind. Die Tatsache dieses freiwilligen Einsatzes deutscher Men schen fit uns allen ein Beweis, daß der soldatische Mist unseres Volkes Voll und ganz wiedererstanden ist und bereit ist — wenn es jein muß — zum letz ten Einsatz! Ueberraschungen aus Amerika? Wir waren gezwungen, uns an dieser Stelle des öfteren mit den USA. zu beschäftigen. Leider mutz ten wir sehr oft geradezu ungeheuerliche Anschau ungen führender USA.-Politiker, vor allem des Herrn Roosevelt, zurückweisen. Wir wollen daher auch nicht versäumen, unsere Leser über eine Ver anstaltung zu unterrichten, deren Politische Bedeu tung außerordentlich groß ist und auf der zum ersten Male die Vernunft der realen Tatsachen regierte. Anläßlich der „Nationalen Außenhandels- Woche Amerikas" wurde im Kasino der Neuyorker Weltausstellung ein Welthandelsabend veranstaltet, zu dem rund 15M führende Industrielle, Exporteure und Beamte Amerikas erschienen waren. Auf die sem Abend sprach der Vizepräsident des nationalen Außenhandels-Ausschusses Amerikas, Howard, über die wirtschaftspolitische Lage in der Welt. Die Be deutung dieser Rede wurde unterstrichen durch die Rundfunkübertragung auf fast alle nord- und süd amerikanischen Sender. Der Redner forderte eine sofortige grundsätzliche Revision der amerikanischen Handelspolitik gegenüber den totalitären Staaten. Die Großindustrie Amerikas, so betonte der Redner, habe dringendes Interesse an einer guten wirtschaft lichen Zusammenarbeit mit Deutschland, Italien und Japan. Amerika solle seine Neigung ausgeben, die Rolle eines Weltreformers spielen zu wollen und solle lieber an die Bereinigung seiner inneren Probleme gehen. Die jetzige amerikanische Außen politik und Handelspolitik stehe unter dem Druck einseitiger Cliquen. Der größte Fehler der augen blicklichen amerikanischen Handelspolitik sei das Fehlen von Handelsverträgen mit den totalitären Staaten, die bekanntlich den größten Einfuhrbedarf hätten. Howard erklärte klipp und klar, daß man das politische Vorgehen der totalitären Staaten verstehen müsse, das zum wesentlichen durch den Versailler Vertrag bedingt sei. Man dürfe in den Beziehungen der Völker ideologische Gründe nicht gelten lassen, sondern müsse den Weg realer, ver nünftiger Ueberlegungen gehen. Der Wirtschafts krieg gegen Deutschland, Italien und Japan sei geradezu unsinnig und schädige nicht zuletzt Ame rikas Wirtschaft selbst. Die Propaganda gegen die totalitären Staaten müßte daher zugunsten einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Deutschland, Italien und Japan unverzüglich eingestellt werden. Soweit der amerikanische Redner! Hoffentlich geht Herrn Roosevelt und seiner Clique nunmehr ein Licht auf! Vor dem Heiligen Krieg? Infolge der politischen Entwicklung der letzten Wochen ist jetzt die gesamte mohammedanische Welt in stärkste Erregung versetzt worden. Die Gegen sätze prallen immer heftiger aufeinander. Unzählige Zusammenstöße führten zu einem blutigen Pfing sten. Zum ersten Male ist auch in diesen Tagen in der Oeffentlichkeit an die Araber in ihrer Gesamt heit der Aufruf ergangen, sich zum Heiligen Krieg zu wappnen. Wir erinnern uns der Tatsache, daß es dem englischen Agenten Lawrence während des Weltkrieges gelang, die Araber für den Heiligen Krieg gegen die Türkei zu gewinnen. Der Aufstand der muselmanischen Welt hat damals den Feind mächten eine entscheidende Erleichterung ihrer stra tegischen Lage gebracht. Jetzt haben sich die Dinge auf den Kopf gestellt. Wenn England es wirklich dazu kommen läßt, daß die bische Welt den HeiligenKrieg erklärt, dann - Kleinasien und Nordasrika sehr bald der Schau; 'tz eines erbitter ten Großkampfes werden. Englands „Helden"! Einige Monate sind es e st her. Da konnten sich englische Zeitungen nicht genug tun ob der Tapfer keit und der miliärischen Kraft der englischen Frei willigen, die auf bolschewistischer Seite für das so genannte Heil der Demokratien kämpften. Nun ist der bolschewistische Trarm in Spanien zu Ende. Die englischenKEmunisten sind wie begossenePudel und geprügelte Hunde still und heimlich nach England zurückgekommen. Sicherlich werden sie nicht erwar tet haben, daß mein ihnen nunmehr auch in Eng land selbst inen Fußtritt versetzen würde. Aber schließlich wird die englische Heeresleitung schon ihre Gründe gehabt haben, wenn sie ausdrücklich Lie Aufnahme solcher Personen in die englische Armee verbietet, die auf der Seite Rotspaniens ge kämpft haben. Englands politische Haltung geht merkwürdige Zickzack-Wege. Man unterstützt das rote Spanien, man schließt einen Bündnispakt mit Moskau, läßt aber die Engländer, die für den Bol schewismus und die Demokratien ihre Haut zu Markte getragen haben, im Elend verkommen! Was wird aus der Katholischen Aktion? Gewisse Erscheinungen innerhalb der katholischen Kirche lassen erkennen, daß Papst Pius XII. die Katholische Aktion einer gründlichen Reform unter zieht. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger scheint Pius XII. der Auffassung zu sein, daß diese Insti tution der katholischen Kirche sich streng auf reli giöse Aufgaben beschränken müsse. Wir haben an dieser Stelle mit ernster Entschiedenheit vor weni gen Monaten noch die Machenschaften zurückweisen müssen, die sich aus der politischen Tätigkeit der Katholischen Aktion ergeben hatten. Das Mißtrauen gegenüber den politischen Absichten der Katholischen Aktion war voll und ganz berechtigt, und man darf sich daher in jenen Kreisen darüber nicht wundern, daß dieses Mißtrauen auch heute noch nicht beseitigt fit. Ob die Katholische Aktion sich in Zukunft tat sächlich nur religiösen Aufgaben widmet, muß erst einmal bewiesen werden. Diese Entwicklung würde sicher begrüßt von allen, die eine Befriedung auf den Gebieten des religiösen Lebens herbeisehnen. Die führenden Männer der katholischen Kirche wer den sich hoffentlich darüber klar sein, daß irgend welche politische Betätigung in allen national bewußten Staaten auf Widerstand stoßen muß. Das gilt für Deutschland ebenso wie für Italien und andere. Je eindeutiger man sich auf rein religiöse Aufgaben beschränkt, desto weniger werden die Völ ker gezwungen sein, gegen gewisse Einrichtungen der katholischen Kirche Stellung zu nehmen. Der nationalsozialistische Staat jedenfalls wird in die ser Auffassung nicht die geringste Konzession machen und unter allen Umständen alles abweisen, was sein politisches Hoheitsrecht auch nur im entferntester? zu beschränken vermöchte,