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6artmbauwirtlchakt vereinigt mit deutscher krwerbsgartenbav »luinmsr 16. Lll. Lpnl 1?;-. 9 Ns LtruLtur unci Lrssoncisrs Dkssncrrt Lu Müittsmüsrsf Der gärtnerische und Feldgemüsebau Vor rund 100 Jahren gab es in Württemberg noch keine speziellen Gemüsegärtnereien. Die Vor fahren der heutigen Generation waren größtenteils Weingärtner. Stuttgart, das Zentrum des Schwa benlandes, ist heute noch reizvoll zwischen Wein- und Obstgärten gelegen. Weit über 1000 Ku der die Stadt umgebenden Hügel waren mit Wein be pflanzt. Der Stand der Weingärtner war sehr an gesehen und zahlreich vertreten. Durch die Aus dehnung der Stadt rückten die Bauplätze an die sonnigen Hänge der Weinberge auf, so daß immer mehr Obstgärten und Weinberge der Bautätigkeit znin Opfer fielen. Die in manchen Jahren immer hin unsicheren Erträge des Weinbaues trugen init dazu bei, daß die Weingärtner durch den Gemüse bau sich weitere Erwerbsmöglichkeiten schafften, da außerdem die zunehmende Bevölkerung immer mehr Bedarf an Gemüse hatte. Die warmen Berghänge sind für Frühgemüse sehr günstig, da die Ernte um 8—14 Tage früher möglich ist, als auf der Ebene. Einige dieser Gemüsebaubetriebe liegen heute noch in der Nähe des Stadtinnern an den Hängen und Höhen entlang (Abb. 1). Die Bewirtschaftung solcher Betriebe ist sehr mühevoll, da Mist, Erde und dergleichen wie im Weinberg größtenteils in Butten aus dem Rücken getragen werden müßen. Der von den Vorfahren ererbte unermüdliche Fleiß und die zähe Ausdauer ermöglichten trotz dem einen bescheidenen Wohlstand der Betriebs- Inhaber. Die rege Bautätigkeit und auch die Entwicklung des Gartenbaues mit der immer mehr notwendig werdenden Arbeitsvereinfachung hat es mit sich ge bracht, daß verschiedene solcher Betriebe in letzter Zeit eine Verlagerung vorgenommen haben, wobei der neue Betrieb meist mustergültig ausgebaut wird Jüngere Anfänger konnten, da inzwischen durch das Auto die Transportfrage nicht mehr von großer Bedeutung war, in der weiteren Umgebung der Stadt auf ebenem Gelände mit ihren Gemüse kulturen beginnen (Abb. 3). Die hier geschilderte Entwicklung der Gemüse gärtnereien Stuttgarts trifft auch im großen ganzen für Heilbronn, Tübingen und Reutlingen zu, wo die Stadt ebenfalls an Weinberge angrenzt. Lud wigsburg und Ulm haben nicht diesen bergigen Charakter. Die Gemüsegärtnereien konnten sich dort durch die Garnisonen mit ihrem großen Be darf an Gemüse gut entwickeln. In Württemberg ist Stuttgart auch auf dem Ge biete des Gemüsebaues führend. Aus einem Um kreis bis zu 30—40 üm wird der Stuttgarter Markt mit Gemüse beschickt. Wohl die meisten Gemüse gärtner des Landes haben früher als Gehilfen in Stuttgart gearbeitet und sich dort grundlegende Kenntnisse ungeeignet. Die Zusammenarbeit der Fachgruppe Gemüse bau Groß-Stuttgart ist vorbildlich und wird wahr- schernlich nur selten irgendwo jo gut ausgebaut sein. Innerhalb der Fachgruppe sind Zellenwarte einge setzt, die für ihren Bezirk dem Vorsitzenden verant wortlich sind. Bei der Erörterung wichtiger Fragen kommen sie zusammen, um dann in ihrem Bezirk dem einzelnen Berufskameraden Anleitung oder Auskunft geben zu können. Die Versammlungen der Fachgruppe innerhalb Groß-Stuttgarts sind durchschnittlich von 300 Gemüsegärtnern besucht. Die führenden Betriebe in ganz Württemberg haben im großen ganzen die gleiche Arbeitsweise und je nach Absatzmöglichkeit auch die gleichen Kul turfolgen. Die Frühbeete dienen ab Mitte Dezember, warm angelegt, dem Anbau von Karotten mit Radies als Zwischenkultur. Bon Januar/Februar ab werden warme Kästen mit Kopfsalat und Oster gruß-Rettichen dazwischen angelegt. Es folgen /ISS. / LE tvmLvben am b/a/iF ein» IPE-erFs cka/. /Ibb.: Otto -4S-. 2: Oer Sekr-ev Mar früher ebenfalls am LerA Zelagerk. Ole -4«zckebnllNF cker Llackl bat den Sesllrer xerwanAen, einen neuen lielrieb au/rubauen. Oer luer im Lau befinckiicbe neue Lelrieb wirck muÄer^uiiiF ein^eric/Nel. ip'enir warme Kästen für pikierte Jungpflanzen. Ab März kommt der Rest der Fenster auf fliegende Kästen mit Kopfsalat und großen Trsibrettichen oder Kohlrabi oder Blumenkohl als Zwischenkultur. Von Mitte März an je nach Witterung wandern die Fenster von den Karottcnkästen auf fliegende Kästen, die wiederum mit Kopfsalat und den vorher genannten Zwischenkulturen oder mit Frühsommerrettich an gebaut sind. Von nun an erhalten Salat und Rettiche nur noch vorübergehend Glas, bis die Pflanzen ange wachsen sind. Die freiwerdenden Fenster kommen nun auf die feststehenden Kästen, die nach Karotten und Salat mit Gurken bepflanzt worden sind, zurück. Im Herbst werden die Fenster auf Kästen mit Kopfsalat „Maikönig" gelegt, über Winter auf Petersilie, der größte Teil jedoch auf Ackersalat. In der Stuttgarter Gegend wird der Ackersalat sehr dicht gesät und wie Lattich geerntet. (Ackersalat im Freiland wird genau wie überall angebaut.) Die rationelle Ausnutzung der Frühbeetfenster (112 x 143 cm) wird durch die entsprechende Ein teilung sämtlicher Freilandbeete unterstützt. Die fliegenden Kästen werden auf zuvor gefrästes Land gestellt, wobei die einzelnen Bretter durch eiserne Kastenzangen zusammengehaltcn werden. Durch diese einfache Art des Wanderns ist es möglich, nach und nach das ganze Freiland unter Glas zu bringen. Drei Mann können in einer Stunde die Kästen für 100 Fenster richten. Die Fruchtfolge im Gemüseblock ist meist Salat mit Rettich, für den Sommer Gurken oder Tomaten, im Herbst wiederum Rettich oder Salat. Im Freiland sind die Hauptkulturen wiederum Salat mit Rettich oder Salat mit Blumenkohl oder Kohlrabi. Die übrigen Gemüfearten werden auch angebaut,, jedoch wird auf den Anbau von Salat und Rettich jeweils der größte Wert gelegt. Der notwendig werdende Fruchtwechsel zwingt dazu, Gemüsearten, die weniger reikknbel sind, mitzufüh ren. Auf Grundstücken außerhalb der geschlossenen, bewässerbaren Grundfläche wird Wintergemüse an- gebaut, um auch im Winter Gemüse auf den Markt bringen zu können. Der Absatz der Erzeugnisse erfolgt größtenteils auf dem Wochenmarkt an Wiederverkäufe! (Klein händler, Ladengeschäfte). Der Stuttgarter Markt ist dafür bekannt, daß hier die Ware besonders sauber und appetitlich angelicsert wird, was mit Recht der Stolz der Stuttgarter Gärtnersfrauen ist. Im feldmäßigen Gemüsebau tritt der kleinbäuer liche Charakter Süddeutschlands in Erscheinung. Die Anbauflächen verteilen sich auf zahlreiche Eigen tümer. Südlich Stuttgarts auf den Fildern wird das spitzköpfige Filderkraut angebaut, das zur Sauerkrautherstellung Verwendung findet. Als Dauerkraut ist es nicht geeignet. In diesem ge schlossenen Anbaugebiet werden in einem schlechten Jahr etwa 200 000 ckr, in einem guten Jahr etwa 400 000 ckr abgeliefert. Im früheren Kreis Bracken heim (jetzt Heilbronn) fallen jährlich zirka 500 ck? Zwiebeln an. Im Bodenseegebiet werden beachtens werte Mengen Salatgurken herangezogen. In den Kreisen Ludwigsburg' und Vaihingen (Enz) werden Gelbe Rüben und Sellerie in größerem Maß an gebaut. Im Unterland (Heilbronner Gebiet) werden für Konservenzwecke folgende Gemüsearten und Flächen angebaut: Gemüsearten Jahr Flächen Essiggurken 1937 139,4900 Ku Essiggurken 1938 91,5550 Ku Salzgurken 1937 180,5750 Ku Salzgurken 1938 183,6150 Ku Schälgurken 1937 38,9100 Ku Schälgurken 1938 28,7200 Ku Bohnen 1937 29,7750 Ku Bohnen 1938 30,9650 Ku Erbsen 1937 173,7350 Ku Erbsen 1938 143,0000 Ku Im Kreis Tübingen sind in neuerer Zeit unge fähr die doppelten Mengen Bohnen wie in der Heilbronner Gegend zum Anbau gelangt. In diesem Gebiet wird voraussichtlich der Anbau für Kon- jervenzwecke sich weiterhin ausdehnen. In dem Weinort Stetten im Remstal und in den umliegenden Orten werden hauptsächlich Stangenbohnen zur Samengewinnung an gebaut. Das warme Weinklima sichert ein frühes Ausreisen des Samens, so daß auch mitteldeutsche Firmen ihren Vermehrungsanbau hier vornehmen lassen. Von einigen guten Samenzüchtern in Würt temberg sind Gemüsezüchtungen weit über die Gren zen des Landes hinaus bekannt geworden. Die diesjährige Reichsgartenschau in Stuttgart wird Gelegenheit geben, sich an Ort und Stelle von dem Stand des württembergischen Gemüsebaues zu überzeugen und mit den schwäbischen Berufs kameraden in engere Fühlung zu treten. XV. XVentr. Lntwi'clcluNS in WurttsmbsrF 6urck cisn Obstbau bestimmt Das Ausbildungs- und Schulwesen Das gärtnerische Schul- und Ausbildungswesen erhielt in Württemberg zunächst eine besondere Prägung durch den sehr ausgedehnten Obstbau. Vorwiegend obstbaulichen Interessen dienten da her auch jene gärtnerischen Leihrstätten, deren Gründung und Weiterführung privater Initiative zu danken war, so das von Dr. Eduard Lucas in Reutlingen gegründete pomologifche Institut und das Obstbauinstitut von N. Taucher. Beide waren durch viele Jahrzehnte hindurch führend in der obstbaulichen Lehre. Das erstere hat auch andere gärtnerische Belange berücksichtigt, und manch tüch tiger gärtnerischer Fachmann, der heute noch hohes Ansehen genießt, verdankt ihm die Grund lagen seiner Kenntnisse. Infolge des Krieges und der nachkriegszeitlichen Verhältnisse wurde das pomologifche Institut in Reutlingen aufgelöst, nach dem das Unternehmen von Gaucher schon früher der Auflösung verfallen war. Heute liegt die Ausbildung im Obstbau vor allem in den Händen der Laudesbauernschaft, die in ILwöchigen Kursen alljährlich etwa 150 Baumwarte ausbilden läßt, die zur Zeit ihrer Aufnahme in den be treffenden Kuvsus bereits über eine mehrjährige obstbauliche Praxis Nachweis zu bringen haben/ Diese Kurse finden statt teils als Wanderkurs«, teils an gärtnerischen und landwirtschaftlichen Schulen. Zur Zeit hat Württemberg etwa 2075 geprüfte Baumwarte. Die zunehmende Entwicklung des Gemüsebaues und des Blumen- und Zierpflanzenbaues sowie der Gartengestaltung und der Friedhofgärtnerei erweiterten die Anforderungen an das gärtnerische Ausbildunqswesen. Zunächst gab die 1921 einge- sührie Gehilfenprüfung und weiter die seit 1926 bestehende Gartenmeisterprüfung Veranlassung, für Lehrlinge das Berufsschulwesen auszugestalten und ferner durch kurzfristige Kurse älteren Beruss- lameraden eine Weiterbildung bzw. Vorbereitung auf die Gartenmeisterprüfung zu ermöglichen. Diese zunächst in langsamem Tempo sich ausgestaltenden Mungsmöglichkeiten erhielten mächtigen Auftrieb seit der Machtübernahme durch den National sozialismus. Im Dezember 1938 wurden 601 Lehr linge gezählt, von denen 400 einen von gärtne rischen Fachkräften erteilten Berufsschulunterricht genießen. Die Verteilung des Unterrichts sieht vor, Latz etwa ein Drittel der Fachstunden von einem gärtnerischen Praktiker erteilt wird, wobei prak tische Unterweisungen im Vordergrund stehen. Vorbildlich ist in dieser Hinsicht das Wirken der Berufsschule in Stuttgart, der in der Stadtgärt nerei vorzügliche Uebungsräume und Gelände zur Verfügung stehen. Natürlich bestehen die besten Gelegenheiten zur Errichtung von Berufsschulen immer in Stadtnahe bzw. dort, wo zahlreiche Gar tenbaubetriebe dicht beieinander liegen, während die verstreut liegenden Gärtnereien im Land diesen Vorteil leider mehr oder weniger entbehren müssen. Hier sucht man nun durch die zusätzliche Berufs schulung in abendlichen Vorträgen oder an Sonn tagen einen Ausgleich zu schaffen. Für diese zusätz liche Berufsschul'ung wurden im letzten Winter in ganz Württemberg etwa 172 Versammlungen ab gehalten, die von 7285 Berufskameraden besucht wurden, eine stattliche Zahl im Hinblick auf die Tat sache, daß Württemberg etwa 2600 Gartenbau betriebe aufweist. Als eigentliche Gartenbauschule mit einjährigem Lehrgang besteht die Staatl. Württembergische Gar- tenbaufchule in Hohenheim bei Stuttgart, die auf ein fast hundertjähriges Bestehen zurückblicken kann. Ihre Anfänge reichen bis zurück in die siebziger Jahre des achtzehnten Jahrhunderts, als Herzog Karl Eugen von Württemberg seine Aufenthalte in Hohenheim nahm, dort an Stelle einer alten Burg das Schloß erbaute und weitläufige, im englischen Stil gehaltene Gartenanlagen schuf. Dem roman tischen Empfinden der damaligen Zeit entsprechend, errichtete er zwischen den „Ruinen einer römischen Stadt" (künstlich hergestellt) eine ländliche Kolonie mit Schäferberg, Liebesinsel, Köhlerhütte, Freund- schaftsstemvel usw. Von all diesem romantischen Tändelkram sind heute außer örtlichen Bezeichnun gen das als Museum für Vogelschutz dienende soge nannte Römische Wirtshaus und weiter das soge nannte Spielhaus übriggeblieben. Wichtiger wur den der Nachwelt die' großen Obstpflanzungen, Baumschulen und Gehölzbestände der amerikanischen Flora, die damals zur Anpflanzung kamen. Der heutige sogenannte Exotische Garten, auf dessen Ge lände eine Zeit lang die Staatsbaumschule betrieben wurde, verfügt über manchen Zeugen aus jener Zeit. Karl Eugen war bestrebt, seinen Gutsbetrieb zu einem Musterbetrieb auszugestalten und Obst- und Gartenbau in jeder Hinsicht zu fördern. Ihm lag daher an einer guten Ausbildung seiner Leute auch auf gärtnerischem Gebiet, und er soll, wie be richtet wird, einer größeren Anzahl von Gärtner lehrlingen zeitweilig selbst Unterricht in gärtne rischen Dingen erteilt haben. Nach dem im Jahre 1793 erfolgten Tod des Fürsten setzte eine Zeit des Verfalls ein, bis im Jahre 1818 in Hohenheim eine landwirtschaftliche Lehranstalt errichtet wurde, aus der später die Landwirtschaftliche Akademie und die heute bestehende Landwirtschaftliche Hochschule mit ihren zahlreichen wissenschaftlichen Instituten her vorging. Immer war schon im Anfang für den Obstbau eine besondere Lehrkraft tätig. Die Grün dung der eigentlichen Gartenbauschule erfolgte im Jahre 1844. Bis 1860 wirkte dort Dr. Eduard Lucas, der später das pomologifche Institut in Reut lingen gründete. Im Vordergrund des Unterrichtes standen damals die Fächer Obstbau und Landschasts- gärtnerei und blieben es auch lange Jahrzehnte hindurch. In den Jahren nach dem Weltkriege und vor allem seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus wurden im Hinblick auf die Belange des württembergischen Gartenbaues die Fächer Blumen- und Zierpflanzenbau, Gemüsebau, Züchtungswesen und die Bevsuchstätigkeit mehr ausgebaut. Die Schule verfügt über 17 Ku um fassende Außenbctriebe mit Obst- und Gemüsekul turen, baumschulmäßige Anzucht von Obstbäumen und Ziergehölzen, Staudenpflanzungen usw. Die Zahl der ertragfähigen Obstbäume, deren Wartung der Gartenbauschule untersteht und ein vorzügliches Uebungsmaterial abgeben, beträgt etwa 5000. Der parkartig gehaltene Exotische Garten, auf den schon hingewiesen wurde, enthält eine reichhaltige Ge hölzsammlung mit über 200 Arten Nadelhölzern und saft 1500 Arten von Laubhölzern. Für Unter glaskulturen find 1200 qm Gewächshausfläche vor handen. Der Unterricht, wie er an der Gartenbauschule erteilt wird, hat das Ziel, Gärtner, die das Ge hilfenzeugnis besitzen, weiterzubilden bzw. theoretisch und praktisch zu schulen, wofür im Winter wöchent lich 31, im Sommer 36 theoretische Unterrichtsstun den vorgesehen sind. An Nachmittagen sind im allgemeinen 4 Stunden für praktische Betätigung und Hebungen vorgesehen. Wesentlich ist der Um stand, daß für 30 Schüler Unterkunft im Schüler heim und Beköstigung frei gewährt werden, so daß vor allem auch weniger bemittelte, lerneifrige Be rufskameraden in der Lage find, eine gründliche Ausbildung zu erhalten. Das Durchschnittsalter der Besucher liegt zwischen 23 und 27 Jahren. An der Schule wirken einschließlich des Schulvorstandes 3 hauptamtlich angestellte Fachlehrer. Sonderkurse für Maschinenwesen und Süßmostbereitung finden statt in den Hochschulinstituten, durch die auch sonst den Besuchern der Gartenbaufchule mancherlei Vor teile und Anregungen geboten werden. In Zu sammenarbeit mit der Landesbauernschaft werden an der Gartenbauschule neben den einjährigen Lehrgängen noch weitere Kurse abgehalten, so der Kursus zur Vorbereitung der Gartenmeisterprüfung und der Vorbereitungslehrgang für die Landschasts- gärtnerprüfung. Dieser letztere, der seit 3 Jahren unter Mitwirkung des Reichsverbandes der Gar tenausführenden und Friedhofgärtner eingerichtet ist, erfreut sich ganz besonderer Beachtung, da er unter anderem die Möglichkeit bietet, sich in be stimmten Praktischen Arbeiten, die vom Landschafts gärtner gefordert werden, zu vervollkommnen, z. B. GehLlzschnitt, Wegebau, Errichtung von Mauern usw., wofür die Gehölzbestände des Exotischen Gar ten und ein besonderer Uebungsplatz beste Gelegen heiten geben. Gerade dieser Kursus dürfte ent sprechend dem Interesse, das er findet, einen weite ren Ausbau erfahren. Der zwölfwöchige Baum wartkursus, der alljährlich stattfindct, läuft ebenfalls unabhängig vom einjährigen Lehrgang und erfüllt eine Ausgabe, die den besonderen Belangen des württembergischen Obstbaues dient. Die Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg dient vorwiegend den Inter essen des Weinbaues, der ja in Württemberg eine große Ausdehnung hat und fördert ebenfalls den Obstbau durch Abhaltung von Sonderkursen, wie Ls in Hohenheim geschieht. Landesökonomierat Otto Lander, Hohenheim,