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Nacknbauwirtlchakt vereinigt mit deutscher krwerbogartenbau Kummer IS. 20. LprN 1-;-. 7 Uoz-Srttlttcü-e LizrL;/ Dez' Äackt/zaz-L rzr t7/e^^ü/?s (OeLlattoz'.' ^/Sez-i Lttrozr/erzr). USS.z ^ttirzr^ez-. — /rec^^z Oez- 7>az^ azzr /.az-zi/ra»^ ^eutte, 5a/scL (Oestrrttez'.- Otto ^a/ezrttezr). /löö.z Ulos^tt. KücLLKck un6 ^usd/ioL au/ Nart6uLüuLtl6r/§o/l6 La/iöp/urlssu Gärten und Parks in Württemberg Ler§/uMa/te ^rzr/ÜFzrzrF eizrss //azr^az-ttzr^ rzr cks /.azrck^a/tt ^bb..' ^to^te Mit der Eröffnung der 3. Reichsgartenschau Stuttgart 1939 findet ein Auftrag, wie er im Gau Württemberg noch keinem Landschafts- und Garten gestalter im Zusammenhang mit einem Architekten übertragen wurde, seinen vorläufigen Abschluß. Diese für uns Gärtner so bedeutende Tatsache gibt Veranlassung, einmal einen kurzen Rückblick auf die gartenkünstlerischen Schöpfungen der Ver gangenheit und Ausschau in der Gegenwart mit ihren neuen, völkisch bedingten Aufgaben zu halten. Das Land Württemberg ist ein einziger großer Park und Obstgarten. Seine Bewohner, auch wenn ein großer Teil heute in Industrie, Handel und Handwerk tätig ist, sind Bauern, Weingärtner und Gärtner. Was Wunder, daß überall in unserem Ländle da, wo die Landschaft besonders schön ist, «in Schloß, ein Herrensitz, eine Siedlung (Dorf und Stadt) gebaut wurde, und daß wir heute unsere Wohnsiedlungen abrücken von Fabriken und Werk stätten hinaus in unsere schöne Wald- und Obst landschaft. Wie überall, haben auch bei uns die Landes fürsten und der Adel die Umgebung ihrer Schlösser, Jagdhäuser, Lustschlösser gärtnerisch gestaltet und Parks und Lustgärten angelegt. Die älteste gärt nerische Anlage dieser Art ist wohl der im 17. Jahr hundert (1610) unter Herzog Eberhard III. ent standene Lustgarten vor dem neuen Lusthaus in Stuttgart. Die Anlage befand sich östlich vor dem alten Schloß auf unserem heutigen Schloßplatz. Dem Stil der Renaissancearchitektur des Lusthauses angepaßt, wurde auch der Garten angelegt. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts, im Jahre 1791, legte Herzog Karl Ludwig den Grundstein zu der bedeutendsten Schloßanlage Württembergs, dem Schloß von Ludwigsburg. Die Großzügigkeit des Echloßbaues war natürlich nicht zu denken ohne eine ebenso großzügige Park- und Lustgartenanlage. Wie das Schloß, so wurde auch der Park in strengem Barock gehalten. Hohe Heckenwände, gradlinige Alleen, Terrassen mit Balustraden, Springbrunnen und prächtigen Kaskaden und weite Rasenflächen waren »die bekannten Gestaltungs motive. Durch Kaskaden war das Hauptschloß mit dem kleinen Lustschlößchen Favorit verbunden, deren Baumeister der Italiener Guiseppe Frisoni war. Wohl eine der großzügigsten Planungen der da-- maligen Zeit und die zum großen Teil auch aus geführt wurde, war die heute leider vollkommen verwachsene, unter Herzog Karl Eugen 1760—1770 gebaute Gartenanlage bei Schloß Solitude. Die Anlagen zeigen in der Grundhaltung die strengen Formen des französischen Barocks, wobei zweifellos der Park von Schwetzingen in vielen Zeiten viel fach als Vorbild gedient haben wird. Die eigent lichen Gartenanlagen waren rings von einem Wildpark umgeben, der heute für die Stuttgarter Bevölkerung Ausflugsziel und Erholungsstätte ge worden ist. Schwabens größter Sohn, unser Friedrich Schil ler, verbrachte die ersten Jahre seiner unfreiwilli gen Studienzeit auf der Hohen Karlsschule, die auf Schloß Solitude von Herzog Karl Eugen gegründet wurde. Schillers Vater hatte, nachdem er auS den herzoglichen Diensten ausgeschieden war, die Auf sicht über die Gartenanlagen. Unter verschiedenen kleineren Schloßparks und Lustgärten verdient der Schloßpark von Weikers heim bei Mergentheim besonders hervorgehoben zu werden. Baumeister I. I. Börel, ein gebürtiger Straßburger, aber in Eßlingen ansässig, legte im Süden des Weikersheimer Schlosses einen Schloß garten an. Der barocke Gestaltungswille ist heute noch überall deutlich erkennbar. Ein auf die Mitte des heute noch bestehenden Festsaales orientiertes, streng gegliedertes Gartenparterre, umsäumt von zahlreichen Steinputten, erinnert an die lebens frohen Bewohner und ihre Feste, auch wenn heute die herrlichen Blumenteppiche und das belebende Element des Barockgartens, das Wasser, fehlt. Die säulengeschmückte Orangerie mit den Standbildern der vier großen Weltmonarchen und zahlreichen antiken Göttern ist besonders reizvoll und zeigt uns fränkisches Barock in seiner ganzen Schönheit. Unter den größeren Schöpfungen des 19. Jahr hunderts ist besonders der im maurischen Stil an gelegte Lustgarten in der „Wilhelma" in Bad Cann statt zu erwähnen. Weiter sind beachtliche gärtne rische Leistungen der Rosensteinpark zu Stuttgart mit seinen großen Wiesenflächen und prächtigen, großen Baumgruppen, der zusammen mit dsn Schloßgartenanlageu ein Bindeglied zwischen Bad Cannstatt und der Landeshauptstadt bildet. Waren es in früheren Zeiten Fürsten, die große Parkanlagen schufen, so find es heute Jwdustrie- werke, die Gliederungen der Partei und einzelne Privatleute. Auch die Gesichtspunkte und Förde- Jn Württemberg, dem Garten- und Obstland des deutschen Südens, ist neben anderen Sparten des Gartenbaues die Landschaftsgärtnerei eine der bestentwickelten. Die Ursachen dieser Entwicklung sind einerseits in der Einstellung der Bewohner zu Garten und Landschaft und andererseits in der großen Tradition dieses Berufszweiges zu suchen. Der Begriff Gartenkultur ist in Württemberg nicht nur den bemittelten Schichten der Bevölke rung geläufig. Der schwäbische Arbeiter beschäftigt sich in seinem Hausgärtchen, in der Stadtrand siedlung oder in seinem Gütle in seiner Freizeit mit diesen Dingen. Die Gemeindeverwaltungen, an ihrer Spitze die der Gauhauptstadt, wetteifern gerade in den letzten Jahren miteinander in der landschaftlichen Ausgestaltung und Auflockerung der Dörfer und Städte. Die Kasernenanlagen und die Reichsautobahnen in Schwaben werden noch späteren Generationen davon Zeugnis ablegen, daß ihre Erbauer mit viel Liebe diese Bauwerke in die Landschaft eingegliedert haben. Die Reichs gartenschau Stuttgart, die in diesen Tagen ihre Pforten öffnet, wird allen, die aus den deutschen Gauen in diesem Jahr nach Stuttgart kommen, zeigen, daß die schwäbischen Landschaftsgärtner imstande sind, meistermäßige Arbeit zu leisten, daß sie den großen Ausgaben, die Behörden und pri- rung der Parkgestaltung sind heute andere. Hören wir Gartengestalter Valentien selbst über seine neueste Parkgestaltung am Landsitz Reutte-Salach am Fuße der Alb. „Der vor etwa 20 Jahren angelegte Park wurde auf die doppelte Größe erweitert und durch Ver legung von Wegen und Aenderungen in der Pflan zung den heutigen Ansprüchen angepaßt. In der Nähe des Herrenhauses wurden auf einer geräumi gen Parkterrasse Blütenstaudcn und Vlütensträucher in lockerer Anordnung gepflanzt, jedoch in Verbin dung mit der Hausarchitekt-r durch eine niedere Mauer architektonisch zusammengefaßt und ge ordnet. Die vom Hause entfernt liegenden Parkteile zeichnen sich durch große Räume aus, die auch in der Art ihrer Pflanzung mit der sehr schönen um gebenden Landschaft in Verbindung treten. So liegt die Landschaft nicht außerhalb des Parkes, sondern wirkt in den Park hinein. Dieses Jneinanderwirken erfordert in keiner Weise den Verzicht auf einen starken Abschluß, der in diesem Fall durch eine Natursteinmauer gebildet wird, welche sich auch, von außen gesehen, besonders gut in die Landschaft einfügt." Der Stadtpark Friedrichshafen am Bodensee mit Userstratze wurde von Gartengestalter Lilienfein, Stuttgart, gestaltet. Die Anlage entstand in ver schiedenen Bauabschnitten. Die Uferstraße bildet heute das Rückgrat der ganzen, sich vom Kurgarlen- hotel bis zum Hafenbahnhof erstreckenden Anlagen. Besondere Beachtung wurde dem alten Baum bestand zugewendet, einzelne Baumgruppen frei gestellt, Durchblicke auf den See und die Alpen landschaft geschaffen. Obwohl Stauden und Rosen reichlich angepflanzt, ordnen sich diese Manzen dem Großbaumbestand unter. Landschaftsgestaltung und -erhaltung im besten Sinne. Unsere heutigen schwäbischen Haus- und Wohn gärten entsprechen erfreulicherweise sowohl in ihrer Gestaltung als auch Bepflanzung dem Benutzungs willen der Gartenbewohner, sie sind einfach und fügen sich harmonisch in die Umgebung ein. Ein gebrauchsfähiger Liegerasen, überschattete oder ganz überdeckte Sitzplätze, Sandplatz und Wasserbecken für die Jugend, Blüten - Stauden und Rosen dort, wo Obstbäume und andere Ge hölze nicht zu starken Schatten geben, die einzelnen Gartenteile durch bescheidene Plattenwege aus hei mischem, in der Gegend vorhandenem Material miteinander in Verbindung gebracht und erschlossen — so soll der schwäbische Hausgarten, ob klein, ob groß, sein und werden. An den vielen schönen Vor bildern unserer Weinbergshalden und Obstgärten finden wir die inneren Beziehungen zu einer wirk lich bodenständigen Hausgartenkultur. ^IckiuAer vate Auftraggeber stellen, jederzeit gewachsen sind. Die Landschaftsgärtner in Württemberg haben sich schon in früheren Generationen als selb ständige Berufsgruppe herausgebildet. Namen unserer Altmeister Lilienfein, Eitel, Lutz, Grotz usw., deren Betriebe teilweise schon in der 2. oder 3. Generation geführt werden, waren für gute Qualitätsarbeit über die Grenzen des Schwa benlandes hinaus bekannt. Im März 1886 hat der Landschastsgärtner A. Lilienfein, der Be gründer der Firma gleichen Namens, nach 15jäh- riger Praxis ein Werk über gärtnerisches Plan- zeichnen für die Praxis herausgeben und hatte sich ehrenamtlich als Gewerbelehrer für die Weiter bildung des jungen Nachwuchses dieser Berufs gruppe eingesetzt. Aber auch in der Zeit Adolf Hitlers haben sich Berufskameraden in Württem berg gefunden, die auf dem Boden der Tradition weiterbauen, die gestellten Aufgaben meistern und dem Beruf dienen. Wenn heute die Landschafts gärtner Deutschlands von einem Schwaben, dem Berufskameraden Hermann Aldinger, Stuttgart, geführt werden, so hat damit die Berufsgruppe in Württemberg ihre Anerkennung erhalten. Die Betriebsverhältnisse der Land- schaftsgärtner in Württemberg sind so gelagert, daß in den Städten und deren weiterer Umgebung Ler /.«L^arlezr r« MttlF^ztt «zu.'640, -4^-..' zckuL „OsL atte §rÄo/ rzr Ätttt^aztt" I/nssrs LtärLs ist <As OsmsiNsckicr/tscrrbsit Die Landschaftsgärtner in Württemberg