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2 14.^1-« Oartenbauwirtlchakt vereinigt mit Deutscher kmerbsgartenbau gartenbauwirtll Ois Obst- unä V/sLnbauseduts in AscrrburF (Orau) Lusvauarvett in Ser Untersteiermark Am 18. Dezember 1866 hatte der steiermärkische Landesausschuß beichlossen, in Marburq eine Landes-Obst- und -Weinbauschule zu gründen, die am 1. Februar 1872 eröffnet wurde. Der erste Direktor war der frühere niederöster reichische Wanderlehrer Hermann Goethe (1872 bis 1882), ein Bruder des allbekannten Landes ökonomierats Rudolph Goethe, des Direktors der Geisenheimer Lehranstalt. Sein Nachfolger wurde Heinrich Kalmann (1882—1898). Beide Direk toren sind eifrige Förderer des Obst- und Wein baues gewesen. Am 1. April 1899 hatte der als Fachlehrer in Geisenheim tätige Franz Zweifler den Direktorposten übernommen und bis Ende 1918 innegehabt. Von 1919 bis April 1941 war die Anstalt Windisch gewesen. Seit dem Einrücken unserer Truppen in die Untersteiermark im April 1941 ist die Obst- und Weinbauschule wieder deutsch. Mit diesem Augen blick wurde auch sofort der Anstalts- und Lehr betrieb wieder ausgenommen, und unter der Lei tung des jetzigen Direktors, Hofrat Jentsch, befindet sich die Anstalt auf dem Weg des neuzeitlichen und modernen Ausbaues. Der Wirtschaftsbetrieb umfaßt 160 da Fläche. Hiervon entfallen auf Ackerland 30 Ks, auf Wiesen 34 da, auf Weingärten 15 ka, auf Wald 60 ks und auf Gemüse- und Gartenland 4 ka. Der Obstbaubetrieb umfaßt rd. 2500 Obstbäume, deren Großteil auf Wiesenland steht. Demzufolge sind Hb davon landwirtschaftlicher und 4b garten mäßiger Obstbau. Der Baumschulbctrieb ist eben falls vorbildlich. Besonders werden hier die Pro bleme der Unterlagenfrage mitbearbeitet und ent sprechende Versuche angestellt; eine Unterlagen vermehrungsstelle ist ebenfalls angegliedert. Ferner ist ein Sortenanbauversuch der Mitschurinschen Sorten vorhanden, in dem diese auf ihre Brauch barkeit und ihren Anbauwert geprüft werden. Für die Verwertung von Obst und Gemüse sowie für die Kellereiwirtschaft sind ebenfalls entsprechende Einrichtungen vorhanden, die nunmehr neuzeitlich ausgebaut werden. Im G e m ü s e b a u betrieb werden neben den allgemeinen Kulturen Sorten- und Samenanbau versuche durchgeführt. Durch Schaffung einer neuen Mistbeet- und Gewächshausanlage wird dieser Betriebszweig ebenfalls für die Zukunft neu zeitlich ausgebaut. Im W e i n b a u betrieb werden die für die Untersteiermark in Frage kommenden Rebsorten angebaut. Durch geeignete Pflegcmaßnahmen, wie Bodenbearbeitung, Dungung, Schnitt und Schäd lingsbekämpfung soll gezeigt werden, wie dadurch die Erträge gesteigert 'werden können. Ein neu zeitlicher noch im Ausbau befindlicher Kellerei wirtschaftsbetrieb mit Brennerei ist ebenfalls an geschlossen. Der landwirtschaftliche Anstaltsbetrieb ist ganz auf die neuzeitlichen Verhältnisse der Landwirt schaftsförderung umgestellt worden. Für das Acker land ist siebenschlägige Fruchtfolge geplant und zum Teil schon in die Praxis umgesetzt worden. - Nuvols irenkle overreglerungsrm Der Führer hat den Regierungsrat I. Kl. im bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Ab teilung Landwirtschaft, Rudolf Trenkle, zum Oberregierungsrat ernannt. * Mit der Ernennung Trenkles zum Oberregie rungsrat werden die Leistungen eines Mannes ge würdigt, der sich um den Gartenbau, insbesondere um den deutschen Obstbau, hervorragende Ver dienst« erworben hat. Die deutsche Gärtnerschaft, der er auch als Mitarbeiter der „Gartenbauwirt schaft" bestens bekannt ist, beglückwünscht ihn zu dieser ehrenvollen Beförderung. Möge seine Schaffenskraft noch lange Jahre dem Beruf er halten bleiben. Die Lehranstalt ist zweijährig. Sie hat die Aufgabe, neben Betribesführern für gemischte landwirtschaftliche Betriebe mit vorherrschendem Obst- und Weinbau auch Fachleute speziell für Obst- und Weinbau auszubilden. Neben der theo retischen wird gerade aus die praktische Ausbildung größter Wert gelegt. Die Schule beginnt jeweils Anfang Oktober. Daneben werden laufend kurz fristige Kurse auf dem Gebiet der Landwirtschaft, des Obstbaues, der Obstverwertung, des Wein baues, der Kellereiwirtschaft, des Gemüsebaues und der Schädlingsbekämpfung abgehalten. Zur Aus bildung der Baumwarte finden besondere Lehr gänge von längerer Zeitdauer statt. Somit wird diese Lehranstalt in der wiederum deutsch gewordenen Untersteiermark die Vor kämpferin und Wegbereiterin für die heimische Landwirtschaft, für den Obst-, Wein- und Garten bau sein und mithelfen an all den Aufgaben, die der Sicherung unserer Ernährungsgrundlage dienen. Auflösung der Semüfevaufchule Winken (Luhe) Die in Winsen an der Luhe befindliche Gemüse bauschule der Landesbauernschaft Niedersachsen wurde vom Reichsnährstand aufgelöst. In An betracht der durch die wirtschaftlick-en Verhältnisse bedingten geringen Schülerzahl war es nicht mehr möglich, die einjährige Fachschule aufrechtzuerhal ten. Sie wurde in eine Berufsschule mit Pflicht, besuch unter Aufsicht der Kreisverwaltung des Kreises Harburg umgestaltet. Sie bietet somit dem Nachwuchs aus den heimischen Obst- und Ge müsebaubetrieben die Möglichkeit, sich in den Wintermonaten in zweijährigem Lehrgang das not wendige theoretische Rüstzeug anzueignen. Leiter der Schule ist der bisherige Leiter der Gemüsebau schule, dipl. Gartenbauinsvektor Kötter. Der mit der vormaligen Gemüsebauschule verbundene Lehr- und Versuchsbetrieb wurde ebenfalls auf gelöst. Der Reichsnährstand plant, nach Beendi gung des Krieges im Winsener Gemüsebaugebiet eine neuzeitliche Versuchswirtschaft einzurichten. Die Wirtschaftsberatungsstelle der vormaligen Ge- müsebauscbule wird an die Landwirtschaftsschule Winsen (Luhe) angeqliedert. Der Beratungsbezirk soll äußer auf den Kreis Harburg demnächst auch auf die Kreise Soltau, Lüneburg, Uelzen und Dannenberg ausgedehnt werden. Lelehrt den neuen Lehrling über Vie UnsarloeryamngsoorKHriften! Es ist unbedingte Pflicht jedes Betriebsführerz, die neu in die Lehre eingetretenen Lehrlinge von vornherein mit den Unfallverhütungsvorschriften bekanntzumachen und sie über die besonderen Be triebsgefahren zu unterrichten, wie es auch Kame radschaftspflicht der alten und erfahrenen'Arbeits kameraden sein sollte, den Betriebssichrer in die sem Bestreben zu unterstützen. Die Jugendlichen kommen frisch von der Schulbank als unerfahrene Neulinge in eine ihnen völlig fremde Umgebung. Sie müssen Arbeiten verrichten, die sie noch nie getan haben, an Maschinen arbeiten, mit denen sie noch nicht vertraut sind, und leiden zudem in der Regel an einer gewissen Befangenheit, die sie unsicher macht und dadurch besonders gefährdet. Es wäre unverantwortlich, den Lehrling erst durch Schaden klug werden zu lassen. Er muß von An fang an lernen, daß die Arbeit an den Maschinen nur dann ungefährlich wird, wenn er wachsam ist und die Schutzvorrichtungen, benutzt, daß viels Un fälle durch hervorstehende 'Mägel, umherliegende Gegenstände und aus sonstigen kleinsten Ursachen entstehen, die bei einiger Ordnungsliebe leicht zu beseitigen sind, daß auch der elektrische Strom aus der Steckdose Gefahren in sich birgt, daß die Treppe keine Rennbahn ist und Stühle und Kisten keinen Ersatz für vorschriftsmäßige Leitern darstellen. Ihm muß eingeprägt werden, daß auch kleine Wunden,' wie sie gerade in gärtnerischen Betrieben s sehr häufig durch Dorne und Splitter hervorqe- j rufen werden, bei Vernachlässigung gefährlich wer- ' den können und gebührend zu beachten sind, mit einem Wort, es muß ihin gleich beim Eintritt in das Berufsleben beigebracht werden, wie wichtig eine planmäßige Unfallverhütung für ihn, den Be trieb und damit auch für das Bolksganze ist. MarkwrVnungooerZwangswictsHast? Die Marktordnung des Reichsnährstandes hat sich in über zwei Kriegsjahren so glänzend bewährt, daß sie auch unter den angespannten Verhältnissen des Krieges in ihren Grundzügen nahezu unver ändert belassen werden konnte. Es gibt dank dieser Bewährung der nährständischen Marktordnung kaum ein anderes Gebiet der Wirtschaft, auf dem sieb der Uebergang vom Frieden in die Verhält nisse des Krieges so reibungslos vollziehen konnte wie in der deutschen Ernährungswirtschaft. Wenn somit auch die Marktordnung Grundlage der KriegsernShruugswirtschast ist, so ist sie selbst aber nicht Kriegserscheinung. Das wird ohne weiteres erkennbar, wenn mau sich mit ihren Grundlagen näher beschäftigt. Hierzu will ein Helfer sein die soeben als Band 4 der von Professor Dr. Hunke herausgegebenen wirtschaftspolitischen Schriften reihe (Haude L Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin) erschienene Arbeit „Marktordnung oder Zwangswirtschaft?" Grundlagen und Probleme der ernährungswirtschaftlichen Marktordnung von Tr. W. v. Hasselbach. Ihr Schwergewicht liegt nicht auf einer Darstellung einzelner Maßnahmen in ihrer äußeren Erscheinung, sondern bei ihrer Be gründung aus den Zusammenhängen der Markt ordnung. Aufgabe, Organisation und Durchfüh rung der Marktordnung sowie der gerechte Preis finden eine eingehende und sachverständige Würdi gung. Zn einem besonderen Kapitel worden die unterschiede zwischen Marktordnung und Zwangs wirtschaft sebarf herausgearbeitet. Wer sich mit Fragen der Marktordnung beschäftigt, wird an der Hasselbachschen Arbeit nicht vorübergehen können. Lanvbewirtichaftungsgelelllchalt Ukraine Nachdem durch Anordnung des Reichs- kommiffars für das Ostland bereits im Februar die „Landbewirtschaftungsgesellschaft Ostland m. b. H." als Generalverwalter für die öffentliche Landbewirtschastung im Ostland er richtet ist, wurde jetzt auf Veranlassung des Reichs kommissars für die Ukraine die „Landbewirtschaf tungsgesellschaft Ukraine m. b. H." mit dem Sitz in Königsberg gegründet. Sie hat die Ausgabe, die treuhänderische Verwaltung der Staatsgüter einschließlich städtischer Nebenbetriebe, Garten-, Obstbau, und Fischereibetriebe sowie Saatzucht« stätten durchzufüyren. Das Stammkapital der Ge sellschaft beträgt 3 Millionen Reichsmark. errichlung der Lanvesbauernfchaft kärmen Auf Antrag des Gauleiters und Reichsstatthalters von Kärnten Dr. Rainer hat der Reichsbauern- führer die Errichtung der Landesbauernschaft Kärnten verfügt. Zum Landesbauernführer wurde Bauer Reinhold Huber aus Strom-Sirnitz berufen. Die Landesbauernschaft Kärnten umfaßt den südlichsten Reichsteil Großdeutschlands. Gute Aussichten für Vie ervveeraussichr Lulgariens Die Aussichten der diesjährigen bulgarischen Erdbeerernte werden als sehr vielversprechend be zeichnet. Man hofft 45 Millionen Kilogramm Erd- beerpülpe Herstellen zu können, die vorwiegend nach Deutschland zur Ausfuhr kommen wird. bekanntmachung der ftaupivminiglW Llumenzwlebelbezug im 2. Halbjahr 1942 In der „Garteubauwirtschaft" vom g. April 1942 lind in anderen Fächblättern ist aussührlichbekannt- geaeben worden, wie die Anträge zum Bezug von Blumenzwiebeln im 44. Halbjahr 1042 einzureichen sind. Trotzdem sind sehr viele Anträge nicht nach den vorgejchriebenen Mustern oder L ein gereicht. Eine große Anzahl von Firmen, die zur Gruyve der Kleinbczieher gehören und daher eine Ge nehmigung zur Direkteinfuhr nicht erhalten, haben nicht den gewünschten deutschen Sammelbezieher, sondern eine» holländischen Exporteur, andere wieder mehrere Sammelbczieher angegeben. Grund sätzlich könne» die U»tcrbctciligtcil nur bei einer zum Lammelbezug zugelassenen Firma ange- schlojsen werde». Wenn sie außerdem von anderen ebensalls zur Lamnieleinsuhr zugelassenen Firmen Blumenzwiebeln erhalle» habe», gleichgültig, ob es sich um Blumenzwiebeln deutscher oder Hollän discher Herkunft handelt, jo können sie auch weiter hin dort Einkäufe tätigen. Ich weise ausdrücklich nochmals darauf hin, daß jeder Kleinbezieher nur über einen deutschen Er- porteur eine Zuteilung erhalten kann. Wenn ent gegen meiner Bcrüsjentlichung viele Kleinbezieher trotzdem mehrere deutsche Liejeranten angegeben haben, kö»nen diese Wünsche nicht berücksichtigt werden. Firmen, die !m Herbst 1940 kein Kontingent zur Einfuhr gehabt haben oder solche, die in den Jahren vorher Zuteilungen unter 29V,— RM. er hielten, gehören zur Gruppe der Kleinbezieher. Firmen, die bisher weder direkt eingesührt noch über einen Sammelbezieher Zuteilungen erhalten haben, müssen ihren Bedarf an Blumenzwiebeln auch weiterhin von deutschen Jmporlcuren beziehen. Da es nicht möglich ist, alle nicht ordnungs gemäß eiiigereichtcil Anträge wie vorgesehen als unvollständig an die Einsender zurückgehcn zu lassen, sehe ich mich veranlaßt, die zur Gruppe der Kleinbczieher gehörenden Firmen, die ihre Anträge nicht wie vorgcschrieben cingercicht haben, ohne Rücksicht aus den gewünschten Lieferanten von hier aus einem deutschen Sammelbczieher zuzu teilen. Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, daß Reklamationen, die sich hieraus ergeben sollten, nicht anerkannt werden und daher zwecklos sind. Eine Anzahl von Lammelbezichcrn hat auch solche Firmen veranlaßt, Anträge zu stellen, die von ihnen bisher aus den Eigenkontingcnten be liefert wurden. Diese Anträge werden entweder als gegenstandslos abgelehnt, oder, wenn ihnen stattgegebcn wird, die hieraus entiallenden Beträge von den Sigcnkontingenten der betreffenden Sammelbczieher in Abzug gebracht. Oeffcntlichc Dienst- oder Amtsstellen (Bürger- meistereicn, Krcisgärtncreien, Schulen, Kurverwal tungen usw >, die bisher keine eigenen Kontin gente erhalten haben, können auch setzt aut Zu teilungen nicht rechnen, da bekanntlich durch die Erhöhung der Einfuhr die Bczugsmöglichkeiten holländischer oder deutscher Blumenzwiebeln auch ohne Erteilung von eigenen Kontingenten ge geben sind. Weitere Sammelbezieher können jetzt nicht mehr zugelaffen werden. Alle diesbezüglichen Anträge sind daher zwecklos. Sauptoereinkgung der deutsche» Gartcnbauwirtfchaft. Der Vorsitzende: Im Auftrage: Sievert. Oer neue bulgarische Lanvwinschasis- minister zur Lanawirtschastspolttik Der neue bulgarische Landwirtschaftsminisler sprach vor Vertretern der Presse über Lie bevor stehenden Pläne feines Ministeriums. Minister Ehr. Petross betonte, daß die wichtigste Aufgabe die Steigerung und Verbesserung der Erzeugung sei. Ebenso notwendig sei eine Preisstabilität. Der bulgarische Landwirt solle nicht durch Preis erhöhungen gewinnen, sondern durch eine Ver größerung der Produktion und durch eine hoch wertigere Erzeugung. Ms bietet dieKWrei des deutlchenQortenbaus? Man muß gar kein Bücherwurm sein, um den Reiz zu empfinden, der von den Reihen einer großen Bibliothek ausgeht, und man kann mitten im tätigen Leben stehen und doch wissen, daß es keine „tote Wissenschaft" gibt. Die Berufsehre verlangt heute von jedem, daß er seinen Beruf nicht nur praktisch beherrscht, sondern daß ihm auch die theoretischen Grundlagen ebenso geläufig sind wie die geschicht liche Entwicklung seines Berufs, daß er sich also mit dem Schrifttum unserer Zeit wie der Ver gangenheit auseinandersetzt, so ost er nur Gelegen heit dazu hat. Mit Staunen erkennt er dann, daß auch die ältesten, verstaubtesten Bücher uns noch reich beschenken können, wenn wir nur zur rechten Stunde nach ihnen greifen. Das ist das Wichtige: unter Tausenden von Büchern das einzige oder die wenigen finden, die im Augenblick nottnn. Hält es schon schwer, im eigenen kleinen Bücherschatz immer den nötigen Ueberblick zu behalten, so bedarf man in einer großen Bibliothek eines Wegweisers, der in Form eines Katalogs selbstverständlich stets vorhanden ist und, je größer die Bibliothek, auch um so sorgfältiger und spezialisierter aufgezogen ist. Aber jeder Ka talog ist doch nur Schema. Den ganz besonderen Wünschen des einzelnen gerecht zu werden, vermag kein Katalog, dazu gehört die persönliche Anteil nahme der Bibliothekare. Wo Bibliotheksleiter und Bibliothekarin so in ihrem Beruf aufgehen wie im Gartenbau, ist man stets ihrer Hilfe und ihres Rates gewiß. Mag es sich nun um praktische Fragen der Gegenwart — etwa die neu zuaclafsenen Walnuß züchtungen, um Probleme der Obstbaumveredlung, Vitamingehalt der Gemüsearten, die letzten Be stimmungen über die Bereitung von Süßmosten — um die literarisch« Untermauerung von Forschungs arbeiten oder um historische Daten — Leben und Wirken eines bedeutenden Gärtners, erste Anlage eines berübmten Narks, Einführungsgeschichte einer Kulturpflanze — handeln, immer werden uns hier für sogleich die besten Quellen genannt und meist auch vorgelegt; denn die Bibliothek des deutschen Gartenbaus*) ist die größte Gartenbaufachbibliothek *) «nfchrist: Haus des dcutlchcn Gartenbau», verli»- bHarloltenburg 4, Schlüterstraße SSM des Kontinents und also an Büchern und periodischen Schriften alter und neuer Zeit reich genug, um die meisten Wünsche zu erfüllen. Wenn dies aber wirklich einmal nicht möglich ist, wird doch schnell Hilfe geschaffen dank dem Austauschverkehr, durch den die Bücherei mit anderen großen Fachbibliotheken in Verbindung steht. Die Bücherei hat auch zum erstenmal eine Gesamtübersicht über die bestehende Gartenbau-Literatur in Form eines Zettelkatalogs geschaffen. Ebenso ist sie durch die beständig ein gehenden Bibliothcks- und Antiquariatskataloge über alle Neuerscheinungen wohl unterrichtet. Für Gründlichkeit und Vollständigkeit der Arbeit sind hier also durchaus alle Vorbedingungen gegeben. Aber mit dieser zwar wichtigen, doch nüchternen Feststellung ist nur erst wenig über die Bücherei des deutschen Gartenbaus gesagt. Das Wesent liche liegt vielmehr in ihrer Eigenschaft als Fach- bibliothek: in dem Gemeinschaftsgeist, der die Bibliothekare und Besucher miteinander verbindet. Fast alle kennen sich gegenseitig, kennen die be sonderen Interessen jedes einzelnen und nehmen daran lebhaften Anteil. Auch hier geht die Biblio- theksleituug als rechte Führung voran und weiß, die laufenden Arbeiten ständig zu fördern, neue Probleme anzuschneiden und zu neuen Plänen an zufeuern. So gibt es nicht nur immer wieder einen Anlaß zu regem Gedankenaustausch, sondern auch zu gegenseitigen kleinen Hilfeleistungen. Man muß einmal Wochen- und monatelang in der Bücherei des deutschen Gartenbaus gearbeitet haben, um diesen schönen Kameradschaftsgeist recht zu erleben. Zu den ständigen Besuchern gehören vor allem die Mitarbeiter der „Quellen zur Ge schichte des Gartenbaus", jener großangelegten Schriftenreihe, die einmal in bisher beispielloser Gründlichkeit und Ausführlichkeit ein Gesamtbild der geschichtlichen Entwicklung des Gartenbaus geben soll. Für die ersten bisher erschienenen Bände dieser Reihe spendete die Bibliothek das Quellenmaterial in schier unerschöpflicher Fülle. Für die Geschichte des Stiefmütterchens konnten allein über tausend wichtige Daten, Zitate und Notizen aus den Schätzen dieser Bibliothek gezogen werden. Nicht minder reich war die Ausbeute für die Geschichte des Rosengartens, der Walnuß, des Pelargoniums, und gegenwärtig schreiten die Ar beiten an der Geschichte der Päonie und der Nelke an Hand des Bücherschatzes und der langen Reihen der Zeitschriftenjahrgänge rüstig fort. Man mag in die Literatur schon gut einge arbeitet sein, man hat doch immer wieder seine Helle Freude an den alten Prachtwerken, ihren schönen exakten, zum Teil farbigen Abbildungen, die kaum von den Arbeiten der heutigen Pflanzen- zeichner jemals erreicht werden, an den altertüm lichen Texten, die die ganze große Liebe offen baren, mit der die Gärtner von einst ihren Beruf und ihre Pfleglinge umfaßten, die zugleich aber auch zeigen, mit welcher Gewissenhaftigkeit frühere Generationen arbeiteten, praktisch wie theoretisch. Ta sind Arbeitskalender mit ausführlichsten An gaben für die einzelnen Pslanzenarten und -sorten, da sinh lange Erörterungen und Debatten um Kulturanweisungen und Fortpflanzungsmöglich keiten. Da sind — neben manchen uns heute recht kurios anmutenden abergläubischen Vorstel lungen — Plötzlich Vermutungen und Erkenntnisse, die die Errungenschaften der neuesten Forschungen und Erfahrungen vorwegzunehmen scheinen. Aus den Polemiken in den Zeitschriften, den Schilde rungen einzelner Gärten und Gartenbaubetriebe, aus den Preisverzeichnissen und Pflanzenangeboten, aus den Berichten von Ausstellungen und Reisen erfahren wir da allmählich all die Freuden und Leiden längst verstorbener Gärtnergenerationen, lernen wir, daß sie von den Freuden und Leiden unserer Zeit gar nicht so sehr verschieden waren, und fühlen uns ihnen in echter Äerufsgemein- schaft und in dem Dank für alle Vorarbeit, die sie uns leisteten, verbunden. Vieles, was die Zwischenzeit vergaß und verlernte, kann uns heute wieder Vorbild jein, rein formell allein schon die sorgfältige Behandlung der Namen, der Sorten beschreibungen und Preisverzeichnisse, der klare, konsequent durchgeführte Gebrauch der Begriffe, das gute Deutsch, das gleichzeitig auch eine gute Auffassungsgabe verrät. Neben den Bearbeitern der Quellenschriften ge hören zu den eifrigsten Besuchern der Bücherei die Studenten, die für ihre Dissertationen und anderen schriftlichen Arbeiten hier bald nur kurze Auskunft, bald umfangreiche Literatur suchen. Aber auch viele Gärtner kommen mit Fragen, die sich ihnen mitten in ihren praktischen Arbeiten stellten. So viele Menschen, so viele verschiedene Themen'. Für die gesamte Entwicklung des Gartenbaus in Deutschland und ganz Europa ist cs verständ lich, daß jetzt die Marktsragen und die Sorten fragen im Vordergrund stehen; daneben sucht man eifrig nach Angaben über frühere Erfahrungen mit einzelnen Sorten bezüglich Klima, Boden und — nach den Mißeriolgen der letzten strengen Winter — auch der Winterfestigkeit. Man unter richtet sich über den Wert und die Kultur der Heil kräuter, die schon vor Jahrhunderten bevorzugt wurden. Man forscht den schönen alten Bauern- blnmen nach, um den Bauerngärten von heute wieder ihre bodenständige Gestaltung zu geben, und man sucht Bienenweidepflanzen, die sich früher bewährten und jetzt verstärkt angebaut werden können. Von besonderer Bedeutung sind die physiologi schen Grundlagen für die Pflanzenzüchtung; denn eine Reihe von Gärtnern sieht heute ihre Züchter aufgabe nicht darin, wahllos zu experimentieren, sondern zur Nutznießung von Volk und Staat planvoll zu arbeiten, indem sie sich die von der Wissenschaft bereits geleistete Vorarbeit zunutze machen; sie sparen auf diese Weise nicht nur Zeit und Geld, sondern auch Versnchsgelände, was vor allem wichtig ist; denn jedes Stück Boden stellt ein Stück Nationalvermögen dar. Aus der gleichen Erkenntnis heraus, daß der Gärtner von heute nicht unnütz Zeit verschwenden darf, kommen auch viele Gärtner wieder dazu, den Erlahrungen früherer Gärtner nachznforschen, nm darauf iveiter- bauen zu können, um die geglückten Versuche fort zusetzen, die schon einmal' gemachten Fehler aber von vornherein vermeiden zu können. Alle diese Zwecke und Wünsche erfüllt die Bück>erei des deutschen Gartenbaus als das beste und festeste Bindeglied zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Wissenschaft und Praxis. Oe. Liam lesctmsr. HauptschrtftleUer Horst Haage», j. 8. Wehrmacht, in Vertretung Walter Krengel, verlin^ittena». Verlag Wärincrifche VerlagSgefelltchatt, Dr. Walter Lang KG.. V-rltn SG. S». SochKraße »2. Snzetgenlelter Fritz Philip», Frankfurt (Oder), Druck Trowltzfch L Sohn, Frankfurt (Oder). Lur Zelt ist Preisliste Nr, S vom l, August M2 gültig, Iiotr verspäte SelM Bon Alfred I Tie nachfolgenden S Vorsitzenden der Bez ;ar befonderen Beachti Jeder vorsichtig ) gemüsebauer rechnet erst im Mai bebau die Lege ist und je s z mH die Möglichke Rechnung gestellt we Verspäteter Anbat Ernten. Während geben, solange noch vermeide'!. Der stellt eine solche M bediMNgeu für d Iimgpslanzen berei Der Kohlanbau I Jahresparolen des für 1942 eine bede fordern, sondern k Betrieb noch folge Zeitliche Verteil' Mau von Arber Verbesserung des i kohl eine Hackfrw sichen Ernterückstä stb stanz anreichert; des Betriebes, da Um der Flächeneir ^ms diesen Grü verMlich in Ang nachstehende Vorbe 1. BvLenbeschaffi mittelschwerer bis Leiht auch noch t Zuckerrübenanbau 2. Bearbcitungsz tiefe Herbstackerünc 3. Düngungszusi mit gut verrottete 300 ckr je da. 4. Zustand der Wird im Kreuzver arbeiten kreuz und geführt werden, ! Felder zum Ko' häufiges Hacken i hacke und um du hacke ist in diese' für den Erfolg. 5. Klima und frühe Kohlsorten Gebirgslagen zur Kohllägen zeichw Bodenfeuchtigkeit nicht unter 600 warmes Klima m 6. Bor/rnchl: l fruchte, auch frü sehr gut sind: Boh 'rischer Klee-, Wu m gleichen Iah' winterten f e 1 d e r n. 7. Ungefährer bis 120 kg j« k 3—6 ckr Superp bis 200 kg je tu 40prozentiges Ka bis 30prozentigl 150—250 kg je tu 5 ckr Schwefelsau salpeter oder Kal und 4—6 ckr Kal die Kopfdüngung. 8. Arbeitsbedar beitskräften) und inbegriffen die H lungsarbeiten): Ende Mai/Anfang I Ungelähr 14 Tage nm Gefpanuhackc in bc Ungefähr 4 Wochen erste Handhacke uv Kurz nachher 2. Gel Richtungen . , . Ungefähr lv Wochen je nach Witterung letzte Han-Hacke ui lielj nachher letzte l imi Richtungen . k»ievde!ten (für S iornkkohl im Ser Er, für Dauer! Avaag November) itoMulladen fein spannsührer und je 28 Stunden — Muhr zur Ortösam i)w. Berladestatior Asggonverlabung . Sind vorstehend dingungen erfüllt, beitskräste zur aeo und ist der Entsch muß sofort gehan' Darum: Anbo bändigen Bezirk- Matz der Erntei Unverzüglich w Nemüsebaubetricb gebe der benötigt Kurz Sortenwah Verteilung währe die Hälfte der ! und den Rest mi tzerbstkohl: Ru Markt, Ama Einschneidekohl Dauerkohl: A (Westjalia, !