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OartenbauwirMa ft ocu^8cnkirkirwcirv8Oäiri^i»8zu ^jWM? kenukikir onnn^kk-kOkLkA ^irtsctiastszcüun§ des dcutlckm Gartenbaues voutsodo Lsrlendaureituvg tür clen Suüetonzsu Der Lrverdsgärtner unä kluweudinöer ta Wien ^utll. Leitung kür 6 sn 6artendsu im Reivti8näkr8tsu6 u. dlitteiluugs blstl 6er llsuptvereluigung 6er 6eut8vd eu 0srtevdsuvirt8vdskt llauptZodrikUeUung: LerUn-LbsnIottenbul-g 4, LoklMei-Zlrsüs 38/39. bernruk 914208 Verlag: 6Sl-tneri8etle VerlaZZLesellsekakt Or. Wslter I^anZ KO., kerlin 8XV 68, KoebZtraöe 32, Kernruk 1761 l6. Po8t8ebeekkonto: Lenlin 6703. ^nrsigenpi-e^: 46 mm breite ^IlliMeterreile 17 pk., I'extanreißeo mrn-kreis 50 ?k. 2ur 2eit ist ^nreigenpreisiiste !^r. 8 v. 1. August 1937 ßiUU». ^nreißensnnabrveseblull: Oienstarr krüb. ^„reigenünnabme; k'rankkurt (Oder), Ocierstr. 21. k°ernr. 2721. postsebeckk.: LerUa 62011. LrlüNunzsvrt: krsnkkurt (0.). Lrsedeint vüebentlieb. kerußs^ebübr- Ausgabemvnatl. N>l. 1.—, Ausgabe k lnur tür Mitglieder des NeiebsnLbrstandes) vierteljLbrl. N>l. 0.75 rurügl. kostbestellgebvkr. p<r8tverIsA8ort rrsakkurt/ 06er - ^usgsde S Oerlln, vonnerstsZ, 23. 6uU 1912 59.6adr§snZ — Kummer 29 bei Ltaat.«--sLrstär Lacks über dis ^ulcunitsauisabsn dss bandvockss Agrarpolitik auf weite Sicht Grund von örtlich gesammelten Erfahrun- durchgeführt werden. Hiervon entfernte man aber um so mehr, je schärfer die Pflege- den Erntearbeiten getrennt wurden, je weniger der Oebster sich mit der Pflege der von ihm zu etwa 90 v. H. zu etwa 80 v. H. zu etwa 60 v. H. zu etwa 40 v. H. auf gen sich von also dem un- Süßkirschen . . Hauszwelschen . Birnen . . - Aepfeln . . . Der Begriff der Obstpachtungen ist nicht überall bekannt, weil diese von den Anbauverhältnissen für Obst abhängig sind. Es handelt sich um den Verkauf des Fruchtanhangs von Obstbäumen zwecks Aberntung durch den Käufer. Dieser wird jedoch Obstpächter oder Oebster genannt, weil der Obst anhang schon mehrere Wochen vor der Reife der Früchte vom Pächter übernommen wird und er deshalb das Ernterisiko ebenfalls mit übernimmt; der Obstpächter führt also einen Teil der Arbeiten des Obsterzeugcrs aus. Mit Beendigung der Ernte erlischt die Pachtung wieder, und sie wird deshalb auch KurzpaHt genannt. Die Obftpachtungen kommen nur in Betracht in Gegenden mit ausgedehntem Straßenobstbau, mit großen Obstpflanzungen an Abhängen mit Unter nutzung als Schafweide, wie dies in den großen Gutswirtschaften üblich ist. Sehr verbreitet sind Zum zweiten Male nach der Uebernahme der Ge samtleitung der deutschen Agrarpolitik hat jetzt Staatssekretär Backe in Wels, inmitten eines typi schen Bauerngaues, gesprochen. Dabei hat er nicht nur zentrale Probleme von grundsätz licher Bedeutung behandelt, wie in seiner hannoverschen Rede vor wenigen Wochen, sondern in einer mehrtägigen Besichtigungsfahrt durch den Gau Oberdonau sich auch mit den Verhältnissen der alpen- und donauländischen Landwirtschaft an Ort und Stelle vertraut gemacht. Staatssekretär Backe hat auf seiner Besichtigungsfahrt der donau- und alpenländischen Landwirtschaft die Zusicherung gegeben, daß nach dem siegreichen Ende des Krieges in ihren Gebieten mit den Aufrüstungs arbeiten der Anfang gemacht wird, um eine Schuld wieder gutzumachen, die die früheren Macht haber der Systemzeit auf sich geladen haben. Aus der politischen und militärischen Entwicklung dieses Krieges ergeben sich in Zukunft für die ge samte deutsche Landwirtschaft Probleme, deren Lösung von weitreichender Be deutung für die Zukunft des deutschen Volkes sein wird. Jahrhundertelang haben wir im Reich gelitten unter der Enge des Raumes, die heute durchbrochen ist dank den unvergleichlichen Leistungen unserer Wehrmacht. Die neuen weiten Räume im Osten, die jetzt von deutschen Bauern besiedelt werden müssen, werden auf die Ernäh rungsfrage in Zukunft von entscheidendem Einfluß sein. Der Agrarpolitiker Backe hat auch in Wels wieder die Blutsfrage als den ent scheidenden Mittelpunkt unserer künftigen Agrarpolitik angesehen. Bei der rassischen Grundlage, auf der wir stehen, wird es in Zukunft die Hauptaufgabe des deutschen Bauerntums sein, als Blutsquell unseres Volkes noch lebendiger zu fließen. Gewiß wird auch die Ernährungssicherung ihre Bedeutung haben. Aber vor allen Tagesfragen ernährungswirtschaftlicher Art wird die Aufgabe des deutschen Blutes stehen, das im Osten angesiedelt werden muß. Die Von Abteilungsleiter Weichert, Halle a. S. Bezug holländischer Blumenzwiebeln Unter Hinweis aus die in dieser Ausgabe aus Seite 3 veröffentlichte Bekanntmachung der Haupt- vcreinigung der deutschen Gartcnbauwirtschast über den Bezug von holländischen Blumenzwiebeln machen wir unsere Leser schon jetzt daraus aufmerk sam, daß in der nächsten Nummer der „Gartenbau- Wirtschaft" in einem gesonderten Aussatz die nähe ren Einzelheiten bezüglich der Einfuhr, ferner die Preise und sonstige Fragen der Zuteilung mitgeteilt werden. Die Veröffentlichung des nngckündigten Aufsatzes in der heutigen Ausgabe war aus tech nischen Gründen nicht möglich. Schristleitung. abzuerntenden Obstbäume befaßte. Da der Obst pächter durch die Erntearbeiten höchstens einige Monate im Jahr Beschäftigung fand, war er gezwungen, einen anderen Beruf nebenher aus zuüben, was ihn nur um so weiter von den Obslbausragen entfernte. Aus diesen Gründen wurden zur Einleitung eines grundlegenden Wandels in den Obstpachtun gen in den letzten Jahren verschiedene Maß nahmen getroffen, von denen hier folgende her ausgestellt seien: .4. Die meistbietende Versteigerung des Obst- anhangs wurde verboten und angeordnet, daß eine Mengenschätzung des Obftanhangs durchzuführen ist, die offenzulegen und der Preisbemessung zugrunde zu legen ist. Hierdurch wurde die Wglichkeit ge schaffen, die jeweils geschätzte Obstmenge von Pächter- und Verpächterseite nachprüfen zu können, zumal diese Schätzung die Angabe von Obstart und Obstsorten enthalten muß. 2. Nach Einführung der Preisgruppe wurden Höchstpreise für die Früchte „auf dem Baum" fest gesetzt, so daß nun hieraus und aus der Mengen schätzung ein bestimmter Pachtpreis sich errechnen ließ. Hierdurch wurde eine Spekulation mit den Obstmengen in früherem Sinne grundsätzlich aus geschaltet. 3. Ueber die Pachtung ist ein Vertrag sL-1-Ver- trag) abzuschließen, der erst nach Genehmigung durch den Gartenbauwirtschastsverband Gültigkeit erlangt. Hierdurch wurde nicht nur die Möglich keit zur Nachprüfung der Preise geschaffen, son- Pflege bedarf, um befriedigende Ernten bringen ' zu können und daß Neu- oder Ergänzungspflanzen nur dann vollen Erfolg versprechen, wenn sie Bauerngaue des Reiches werden daher in ihrer bio logischen Fruchtbarkeit von entscheidender Bedeu tung für die Zukunft sein. Daß z. B. alle Fragen, Sie mit der Umlegung zersplitterten Besitzes Zu sammenhängen, behutsam angefaßt werden, ist selbstverständlich und wurde von Staatssekretär Backe auch in Wels wieder betont. Diese Umlegung wird aber erst die Voraussetzungen schaffen für die technische Aufrüstung, für den Einsatz der Maschine in der Landwirtschaft, die die schwere Bauernarbeit erleichtern soll. Die Landarbeit muß in Zukunft leichter gemacht werden, wenn das Bauerntum im Reich sich ebenfalls als unerschöpflicher Lebensquell erweisen soll. Man kann nicht ein neues Bauern tum im Osten aufbauen und den alten Lebensquell versiegen lassen. Das Bauerntum im Reich muß immer wieder neue Kräfte hervor bringen, die auch zum Einsatz im Osten bereit find. Bei diesem Einsatz im Osten handelt es sich um wertvollste Aufbauarbeit. Daß diese Aufbauarbeit schwer ist, ist selbstverständlich. Sie ist aber nicht so schwer, daß sie nicht geschafft wer den könnte. Backe erinnerte in seiner Rede mit Recht daran, daß auch die deutschen Bauern, die vor Jahrhunderten als Kolonisatoren nach dem Osten zogen, vor großen Schwierigkeiten standen und diese Schwierigkeiten gemeistert haben. Daß neben den zukünftigen Aufgaben des Land volkes nicht die Tagessorgen vergessen werden, be weist die Ankündigung der Prämienzahlung durch Staatssekretär Backe, die der Führer als An erkennung der Mehrleistungen und zur wirtschaft lichen Untermauerung des Appells zur Abliefe rungsschlacht für bestimmte zusätzliche Marktleistun gen angeordnet hat. Auch die Schaffung einer neuen Landesbauernschaft Oberdonau liegt auf dieser Linie und zeigt den Willen der agrarpolitischen Führung, die Tagesfragen nicht allein zentral zur Lösung zu bringen, sondern auch die örtliche Initiative stärk- stens dafür einzuspannen. Vas 5teuer der Wirtschaft Vom Lükrsr stammt 6ss Wort, „6sL man in , llsn Orunässtrsn Kart uncl unsrbittlick sein müsss, um in 6sn dlstkocksn ksrvsglick blsibsn ru können". Orunässtr: cler nstionstsorlslisti- scksn Wirtscksktspolitik ist es, cits Wirtsobalt , im unsigsnnütrigsn Interesse ciss Volkes ru , lenken unö auk 6is Lorcisrung susruricktsn, 6sü , Oemsinnutr in jeclsm LsII vor Ltgsnnutr gebt. Oslenkts Wirtsckskt aber becisutst engste 2u- 1 ssmmsnsrbsit rviscken 8tsstskükrung uncl clen rvirtscksktlick tätigen Volksgenossen. Oss ist > äss genaue Osgenteil vom System cler libsrs- listiscksn» Wirtsckskt, in cler bsksnntlick Wirt- sckskt uncl 8tsst sick in krssssm Ugotsmus > gegsnüberstsnclen. Hs gekört nstürlick eins , keinkükligs unä ksvvsglicds ^ppsrstur 6sru, um ciis Wirtsckskt in ikrsr gsssmtsn Arbeit tstssck- ' lick suk clis politiscksn Lorcisrungsn susrurick- tsn, clis clie Ltsstskükrung im Interesse von Volk uncl Usick clurckkükrsn raub. Oie nstionsl- sorialistiscko Partei Kat in cler von ikr vsrveirk- licktsn Konstruktion äss Staats-uncl Volkslebens «liess Lsvsglickksit gskunclsn. Oer Ksicksnskr- stsnö 6srk ciskür als bssoncisrs bsmerkens- rvertss Beispiel sngsssksn rvsrösn. Hst sick clock kisr in Lorin cler Selbstverwaltung «lis ge samte «leutscks Urnskrungsvirtsckakt ru einer klar gegliederten Organisation vereint, um slls snkpllsnclen -Wkgsbsn prockuktionspolltiscksr uncl msrktpolitiscksr -Vrt öurck^ukükrsn. Ois von Staatssekretär Lacks suk ssinsr bscksut- ssmsn Hsäs in Hsnnover susgssprocksns ^.r- dsitstsilung rwiscksn ksicksmioistsrium kür Lr- näkrung uncl Lsnävirtsckskt, ksicksnäkrstsnc! unä ksickssmt kür Agrarpolitik kst clisss Oings klar kervortrstsn Issssn. Oss däinisterium ist Inksbsr cler stsstlicken pükrungssukgsbsn, clas ktsickssmt kür Agrarpolitik cler KISV^?. Träger cler politiscksn pükrungsgrunäsätrs uncl «ler keicksnäkrstsncl scklisülick vsrrvirklickt clis sick aus 6er politiscksn uncl stsstlicksn Lüd- rungssukgsbe srgsbsnäsn tstsäcklicksn ^uk- gsbsn. Osmit wirb mit sllsr Linösutigkeit nock sinmsl unterstricksn, 6sü clis Lsrtsi nickt nur clis LskskIsstsIIs kür äss politiscks beben 6es Volkes ist, sonösrn in glsickem Ivlsü suck kür clis Ourckkükrung «ler Wirtsckskt. Ois Linrick- tung cisr Osuvirtscksktsksmmsrn Isgts «len Lin- llulZ cles Osulsitsrs suk clis rsgionsls Organisa tion cler gsvesrbkcksn Wirtsckskt ksst. Lin Osn- Isitsr ist Osnsrslbsvolimäcktigter kür 6sn ^.r- bsitssinsstr, uncl 6is Oaulsitsr selbst ksbsn im kskmsn clissss ^.ukgsbsngebistss eins stsrks Lsksklsstsllung. ^eknlickss gilt u. a. kür 6sa sorislsn Woknungsbsu. Osmit ist eins im köck- stsn Ors6 notwencligs Lswsglickksit gssckstken un6 ciis Oewskr, «lall 6sr revolutionäre Lisa cler Lsrtsi suck clis Wirtsckskt uncl Wirtscksktsvsr- wsltung clurckciringt. Ls ist nickt LnksII, 6s6 gsracle im jetzigen -Augenblick 6is ?srtsi in clisssr -^ukgsbsnstsl- lung stärker sls bisksr ksrsusgsstsllt wirä. Ois krisgssntscksiclsncls Leäsutung aller ksutigsn Wirtsckaktstätigksit wirb in 6sr gegenwärtigen wsltgssckicktlicksn ^ussinsnäsrsstrung immsr okksnbsrsr. küstungswirtsckskt, Lrnädrungswirt- sckskt, -Vrbeitssiasat? uncl Vsrkskrswirtsckakt ksnnrsicknsn Lsreicks, clis kür «lis Ourckkük- rung «Zes totslsn Krieges 6is glsicks Leäsutung ksbsn vis 6er aktive Lrontsinsatr. Okne sus- rsicksnäss d-kstsrish okns susrsjcksn6s Lrnäk- rung unci okns clis kvlüglickksit, 6isss Oütsr ru' srsrbsitsn un6 überall clskin ru transportieren, wo sie benötigt wsr6sn, ist 6er Sieg nickt ru erringen. Ls ist 6sksr nur sslbstvsrstänülick, 6sü ssglicksr Lürokratismus un6 Lcksmatismus von vornksrsin vsrmisüsn wsr6sn muk. Os^u ist nismsn6 geeigneter als 6ie Partei, ciis mit 6sr Wuckt ikrss politiscksn Lükrungssuktrsgss Wsgs bssckrsiten kann, clis allein 6urck 6as ^isl, nickt aber 6urck irgsn6wslcks überkom- msnsn Lormsn bestimmt sin6. Ls ist unver kennbar, 6sü 6isss Orun6sätrs auk 6sm Lrnäk- rungsssktor ganr klar un6 sin6sutig ksrvor- trstsn, als Staatssekretär Lacks vom Lükrsr mit cisr Lükrung 6sr Ossckäkts 6ss Iksicks- ministsrs kür Lrnskrung un6 Lsn6wirtsckskt, 6es Ksicksbsusrnkükrsrs uncl äss ksickssmtss kür -Agrarpolitik 6sr KI8O-^P. bsauktragt wuräs. ^uk cler Kunägsbung in Iksnnovsr un6 auck suk 6sr Istrten Kun6gsbung in Wsls sm vergsngs- nsn 8onntsg lisk 8tsstssskrstär Lscks erken nen, 6sk er sick runäckst als 6sr politiscks Lssuktrsgts 6es Lükrsrs küklt, 6sr 6ie ikm untsrstsksnüon -Remter vor sllsm mit jenem revolutionären Osists srküllen will, cler cisr na- tionslsorislistiscksn Lswsgung rum 8isgs vsr- kolken kst. -^us 6isssr gsnrsn 8scklags ksrsus sbsr sr- gsbsn sick kür js6sn sinrslnsn -^ngskörigsn äss äsutscksn Lsnävolks unä äss äsutscksn Osr- tsnbsus rwingsnäs Loräsrungen. Ls kommt jstrt nur äsrsuk sn, äsn Sieg ru srringsn. Wer in nstionslsorislistiscksr Haltung äisssm Orunässtr trsu bleibt, kür äen kann es übsr ciis däittsl unä Wsgs keine Zweifel geben. Osutsck- lsnä stskt in ssinsr gröötsn unä sckwsrstsn Lntscksiäung. Ob sn äer Lront oäsr in äsr läsimst, jsäsr kst sick sls 8oläst ru küklsn unä unter Linsstr ssinsr Istrien Kräkte kür äen 8isg ru kämpksn. Oisubs nismsnä, äs6 es ksuts nock privsts Lonäsrintsrssssn gäbs. Wir sinä äem Lükrsr vsrsckvorsn, sn wslcksr 8teIIs wir suck stsksn unä kür wslcksn Linsstr wir gs, ruksn sinä. dis Obstpachknngsn im Bezirk der LandeSbauern- schaft Sachsen-Anhalt, ferner in Thüringen, Sachsen, Schlesien, Pommern nsw. In diesen Gegenden sind sie völlig unentbehrlich; denn sehr große Obst mengen werden alljährlich durch die Obstpächter auf die Märkte gebracht. In Sachsen-Anhalt stammt alles durch die Bezirksabqabestellen erfaßte Obst dein auch zur Einsichtnahme in die voraussichtlich anfallenden Obstmengen, was wiederum die Er fassung und Lenkung dieses Obstes wesentlich er leichterte. 4. Schließlich wurde die Uebernahme einer Obst- pachtunq abhängig gemacht von dem Besitz einer Obstpächterkarte, die vom Gartenbauwirtschasts verband herausgegeben wird. Sie soll vor allem die Gelegenheitspächter, die ausgesprochenen Spe kulanten ausschalten und dazu dienen, den Obst pächterberuf in sich geschlossener und leistungs fähiger zu machen. Dies letztgenannte Ziel soll weiterhin dadurch angestrebt werden, daß die Oebster durch die Gar- tcnbauabteilung der Landesbaucrnschaften in alle Angelegenheiten des „echten" Obsterzeugers ein- gewciht und laufend unterrichtet werden, damit sie in die Lage kommen, auch die Pflege der von ihnen gepachteten Obstpflanzungen zu übernehmen, um hierdurch die Erträge der Bäume günstig be einflussen zu können. Diesem besonderen Zweck dient weiterhin: 5. Die Erweiterung des kurzfristigen L-I-Ver- trags zu dem Dauerpachtvertrag, der auf wenig stens sechs Jahre abgeschlossen wird. Hierfür ist von der Landesbauernschaft Sachsen-Anhalt ein Vertragsvordruck herausgegeben worden, der von der Gartenbauabteilnng gemeinsam mit dem Gar- tenbauwirtichaftsverband erarbeitet wurde unter Zugrundeleoung der vorliegenden langjährigen praktischen Erfahrungen. In diesem Vertrag über nimmt der Oöstpächter auch die Pflegearbeiten der Bäume oder wenigstens einen Teil derselben, und hierdurch wird er mehr als bisher auch an den Obstbaum selbst interessiert. Da er die betreffende Pachtung für einen längeren Zeitraum besitzt, ist er auch sicher, daß die von ihm durchgeführtcn Pflegearbeiten sich auf seinen eigenen Ernteertrag auswirken, also ihm selbst zum Vorteil gereichen werden. Er kann weiterhin in der betreffenden Gegend bestimmte Erfahrungen im Obstbau sam meln, zumal dann, wenn er mehrere Pflanzungen in einer Gemarkung pachtet, was wiederum dem gesamten Obstbau und nicht zuletzt auch dem Ver pächter zugute kommt. 6. Tie regelmäßige Betreuung des Obstpächters durch die Gartenbauabteilung der Landesbauern schaft ergibt sich zwangsläufig aus der vermehrten Einführung der Dauerpacht. In Lehrgängen über Obitbaumpfleqe, in Arbeitstagungen usw. wird der Obstpächter über alle wichtigen Angelegenheiten seine Berufszweiges aufgeklärt. Der vom Kreis bauernführer bestellte Kreisbeirat für Obstpachtun gen sorgt als ehrenamtlicher Mitarbeiter weiterhin für die Oebster. Die in der Gartenbauabteilung der Landesbauernschaft Sachsen-Anhalt geführte Partei der Obstpächter ermöglicht eine genaue Be urteilung des Tätigkeitsbereichs des einzelnen der hier vorhandenen rund 1700 Obstpächter. Auf diese Weise sind alle Maßnahmen getroffen, die geeignet sind, um die Obstpachtungen immer mehr von der unzeitgemäßen Kurzpacht auf die Dauerpacht hinüberculeiten, damit der Obstpächter seine gesamte Arbeitskraft der Leistungssteigerung im Obstbau zuwendet und hierbei gleichzeitig seine berufliche Grundlage festigt und sichert. über den sie nicht Hinausboten bei der Versteige rung. Dann hatte wieder der Verpächter das Nachsehen. Daß die unter diesen Verhältnissen oft mangelnde Zahlungsunfähigkeit des Pächters, besonders bei Witterungsschäden der Ernte, dem Verpächter manche Sorgen bereitete, ist verständlich. Weder der Pächter noch der Verpächter standen sich bei dieser Spekulation gut, und noch viel weniger war sie für den Obstbau und für die Obst versorgung von Vorteil. Auf beiden Seiten man gelte es an der Erkenntnis, daß der langlebige Obstbaum nur dann die erhofften hohen Erträge bringen kann, wenn man sich seiner nicht nur dann erinnert, wenn er voller Früchte hängt, dann mit diesen gewiß selten genug vorhandenen Früch ten spekuliert, um anschließend diese Bäume wieher sich selbst zu überlassen. Man vergaß nur zu oft, daß der Obstbaum einer jahrelangen, beständigen Bedeutung des Obstpachtwesens für die Versorgung der Märkte, zumal der Obstpächter äblieferungs- pflichtig ist und seine Ernten weitestgehend erfaßt sind. Er liefert das Massenobst nicht nur für die Frischmärkte, sondern in noch weit größerem Aus maß für die Konservenindustrie. Hart mutz der Obstpächter arbeiten zur Zeit der Aberntung der Früchte, nqchdem er schon wochen lang vorher seine Pachtung Tag und Nacht be wacht hat. Tenn die Bäume stehen frei im Ge lände, an den Straßen oder in der Feldflnr und sind jedermann zugänglich. Deshalb schlägt der Oebster bei Beginn der Pachtung seine Oebsterbude auf inmitten der Obstbäume, die ihm nun wochen lang als Unterkunft und während der Ernte als Abstellraum dient. Das abgeerntete Obst wird möglichst täglich abgefahren, wenigstens das Weich obst, weil sich hierfür ausreichende Untcrbringungs- räume draußen im Gelände nicht ohne weiteres schaffen lassen. Das Hartobst wird bis zum Ab transport behelfsmäßig in Kisten gelagert, die im Freien stehen. Geringwertigere Apfel- und Birnen sorten werden vorübergehend auch in flachen Mieten gelagert; dieses Verfahren wird aber immer seltener angewendet, weil hierbei die Verluste der allen Witterungsunbilden ausgesetzten Früchte oft sehr groß find'. Der weitreichenden Bedeutung des Obstpacht- wesens entsprechend ist dieser Erwerbszweig in den letzten Jahren immer mehr geordnet und auch in die Marktregelung mit einbezogen worden. Früher waren Obstpachtung und Obstverpachtung ein aus gesprochenes Spekulationsobjekt. Die Verpachtun gen gingen auf dem Weeg der meistbietenden Ver steigerungen vor sich mit allen Nachteilen, die sich hieraus für Pächter und Verpächter ergaben: s) Der Pächter versuchte, möglichst billig zu kaufen und möglichst teuer zu verkaufen. Daß er dieses Ziel nur selten erreichte, dafür sorgte schon die hemmungslose Konkurrenz der Pächter unter einander, die sich oft gegenseitig Überboten und deshalb tatsächlich dann sehr teuer kauften. Auch die mangelnde Kenntnis der jeweils gepachtete?! Pflanzung sowie die Unmöglichkeit, bei Abschluß der Pachtung die zukünftige Marktlage zur Zeit der Aberntung mit ausreichender Sicherheit be urteilen zu können, verhinderten das Aufkommeri eines gesunden Oebsterstandes- b> Der Verpächter versuchte, möglichst teuer zu verpachten, wobei ihm die Konkurrenz der Pächter untereinander oft gut zustatten kam. Nicht selten vereinbarten aber öie Pächter auch uyter sich einen bestimmten, verhältnismäßig niedrigen Pachlpreis, dsr Obstpäcktsr i'in kakmsn dsrl-sistunFsstsiFsrunF im Obstbau Beöemung unö Ziel öer Obstpachmngen aus Obstpachtungen. Die Mengen des von einzelnen Pächter gepachteten Obstes sind sehr terschiedlich. Sie bewegen sich von etwa SO bis 100 62 bis zu 1000 62 und mehr. Hieraus ist ohne weiteres ersichtlich, daß der einzelne Obst- Pächter gewaltige Mengen von Früchten zu bewirt schaften hat. Dementsprechend groß ist auch di«