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Nedacteur und Verleger: Frhr. v. Lorenz. Nr. Dresden, den ». September egr». 3o. - e r r Der Monat September. , es schwebt mit mildern Sonnenglänzen mancher schöne Herbsttag hold empor, an des Sommers Gluth - beflammten Grenzen wölbt er feierlich sein Siegebthor. Za, er siegt! der höchste von den Preisen, er geziemt deö Herbstes sanfter Macht, Was der Frühling schmeichelnd süß verheißen, das erfüllt nur Er mtt Legenepracht. Seht, wie funkeln aus den Laubgehegen süße Früchte, golden, vurpurroth, duftig, hold, erquickend uns entgegen, wo nur Hoffnung Lenz und Sommer bot. Dunkles Sehnen, unbestimmtes Schmachten, schwellt der jungen Herzen Frühiingswelt, höher ist und himmlisch Er zu achten, der die Treue zarter Hoffnung hält. Die Schlacht am Granikus. Alexander, der junge König von Macedonlen, hatte anderthalb Jahr nach seines Vaters Philipps Tode durch Klugheit und Tapferkeit die verwickelten Angelegenheiten Griechenlands in Ordnung gebracht, die Sicherheit seines Reichs befestigt und, obgleich nur 21 Jahr alt, sich doch schon den furchtbarsten unter den umliegenden Völkerschaften schrecklich ge macht und jede Verbindung zerstreut, die man wi der ihn geschloffen hatte. Jehl wollte er den Krieg wider die Perser bcainnen. Nm die Herzen sein s Volks zu gewinnen, um jede Erinnerung ehemali ger Spaltungen zu vertilgen, um alle mit einander für die Beförderung der öffentlichen Nube und Wohl fahrt zu intercsstren, gab er vorher zu Aegä gewiße feierliche Spiele, die mit großer Pracht begangen und zu denen ganz Macedonlen eingeladen wurde. Aega heißt so viel, als Ztegenstadt, zum Andenken einer alten Sage, daß Caranus, der HeracUde, der zuerst eine Colonie Griechen in dieses Land führte und das macedontsche Königreich st.ftete, von einer Heerde Ziegen, der Vorhersagung des Orakels ge mäß, dahin geführt worden sey. Beim Schluffe dieser Spiele thetlte Alexander fein ganzes väterli ches Erbe unter seine Freunde und vornehmsten Va sallen aus: dieser erhielt ein Dorf, jener einer» Strich Landes, ein Dritter einen Theil der könig lichen Einkünfte. Und was behältst Du denn für dich? fragte Parmcnio. Meine Hoffnungen, ant-