Volltext Seite (XML)
«her z- Sin es besoi v-ZsM Station- Köln fe hatte in fahrende des Din Rock gt Er mel^ Vorfall, Russen der Km Ver Deutsche wendunl in Brils Ein In Gc einen B Familie ein Arb schaden Reki Gedanke, senden, Tatsache Amben schäbiger knitlerter und eine die Bou Siffen , Casöz ,Bock'* er sich! san ein schrift e Tingelt hinter d läßt ihn Aussetzer ihn an- Sandern Seiler r sehr erfi «Nen l Mono schnell Oder die Aic farbig, Mer ang ei Mtenh seine ss »die i reisendi dicht v, „ Mi Behr) Dem <s Jahren HL! d« Maue^ «teilt ! m In ^ung h haben 56 °">cht. l Mil dtsolgei ez u, Ichtvere Äde soll xx die B tvShrt „ W -^e » hr die Vit. , d°n g ^Mst ch-n al Lerche °Nf 'x dioderr „Bravo!* rief der Kommerzienrat, der hinter Hannas Slnbl getreten war, und drückte ihr voll Dankbarkeit für das schöne Spiel die Hand. Auch Hoff war aufgestanden, auch er ergriff fast schüchtern Hannas Hand, aber aus seinen Augen brach ein solcher Strahl von Leiden schaft und Zärtlichkeit, daß Hanna verwirrt die Blicke senkte und ihm ihre Hand schnell entzog. „Hans!* erklang da plötzlich leise, aber doch deutlich genug für Hoff Elviras Stimme, denn sie hatte die kleine, so verräterische Szene scharf beobachtet, und jähes Erschrecken spiegelte sich in ihrem erblaßten Gesicht. „Was wünschest du ?" fragte Hoff und wandte sich mit einer fast beleidigend nachlässigen Be wegung nach seiner Braut um. Als er aber in ihr blasses, verstörtes Gesicht sah, erfaßte ihn eine mitleidige Regung. Elvira liebte ihn doch wohl warm und aufrichtig, und glaubte sich auch von ihm geliebt. Wie er bärmlich mußte er nun in ihren Augen dastehen, wenn sie, über kurz oder lang, die Wahrheit erfuhr? Denn lange konnte er diese Rolle nicht mehr fortspielen, das sagte Hoff sich täg lich. Auch während des Klavierspiels waren solche Gedanken durch sein Hirn gezogen; als er aber dann Hanna gegenüber gestanden, da hatte er solchen Gedanken wieder den Lauspaß gegeben, in dem Glauben, daß er sich doch noch bezwingen werde, und daß er es ja auch niemals werde wagen dürfen, um Hanna zu freien. Elvira war aufgesprungen, mit einer leiden schaftlichen Bewegung ergriff sie ihres Bräuti gams Hand und zog ihn in eine Fensternische. U Auf kubmesköken. 6) Erzählung von F. Stöckert. «Fortsetzung.) „Wie Sie befehlen, Herr Rechtsanwalt,* versetzte Hanna lächelnd. Das Lächeln aber war sehr erzwungen, nnd die unbefangen klingen sollenden Worte wurden mit zittemder Stimme gesprochen. über Elviras Züge zuckte ein spöttisches Lächeln. „Papa ist wirklich ganz vernarrt in Hanna,' raunte sie leise Hoff zu; „meinst du nicht auch, daß sie etwas mit ihm kokettiert? Mir soll es übrigens gleich sein, wenn er sie zu meiner Stiefmutter macht. Ich habe ja dich, und wir machen wohl auch längstens in einem halben Jahre Hochzeit." Hoff hörte kaum, was sie sprach, düster waren seine Blicke Hanna gefolgt, die sich jetzt an den Flügel setzte und eine Sonate von Beethoven zu spielen begann. Seit jenem Abend, wo sie zum erstenmal zum Tanz gespielt und dadurch ihr musikalisches Talent verraten, hatte sie sich doch, wohl oder übel, öfters dazu verstehen müssen, etwas auf dem Flügel vor zutragen, und an solchen Abenden wie der heu tige, wo die Luft in dem Salon ihr so dumpf und schwül erschien, als könne der erlösende Gewittersturm nicht mehr fern sein, da dünkte es sie eine Wohltat, in den hehren Melodien Beethovens die ganze Unruhe ihres Herzens ausklingen zu lassen. Sie schloß mit einem Adagio, dessen süße, traurigen Klänge wie leiser, wehmutsvoller Liebesgruß verhauchten. „Hans, so darfst du Hanna nicht ansehen, das brauche ich als deine Braut nicht zu leiden,* stieß sie mit bebender Stimme hervor. „Papa mag mit ihr schön tun, mag sie meinet wegen auch heiraten, wenn ich aus dem Hause bin, denn darauf hat sie es natürlich abgesehen, aber du, du —* „Nun, und ich?" entgegnete Hoff und ein finsterer Blick streifte das junge Mädchen. „O Hans, sieh mich nicht so furchtbar finster an," erwiderte Elvira erregt, „denke nicht, daß ich an deiner Liebe zweifle, nein gewiß nicht, aber ich kann es nicht er tragen, daß dn mit dieser abgefeimten Kokette, denn eine solche ist Hanna, Lucie meint es auch, in dieser Weise verkehrst." „Bezähme deine Zunge, Elvira!* rief Hoff, die schmale Hand Elviras mit heftigem Druck erfassend. „O Hans, du tust mir weh," klagte diese, ganz verschüchtert zu ihm ausschauend. Hoff ließ ihre Hand los, und jetzt tauchte plötzlich das joviale Gesicht des Kommerzienrats zwischen den blauseidenen Vorhängen des Fensters auf. „Ihr zankt euch wohl gar, Kinder?" fragte er lächelnd. „Sie sehen ja ganz erhitzt aus, Herr Schwiegersohn. Nun, solch' ein kleiner Zwist ist ganz gut für Verlobte, die Liebe wird nur inniger danach. „Gewiß, sie wird nur inniger," sagte Hoff mit beißendem Spott, dann wandte er sich weg und seine Blicke irrten zu Hanna hinüber, die am Tische saß und in dem Buche blätterte, aus dem er vorgelesen. In dem Zustande der Erregung, in dem er sich befand, erzürnte ihn fast die Ruhe ihrer Züge. Würde die Liebe sie je aus ihrem Gleichgewicht bringen, wie so viele andre ihre» Geschlechts? .... sie je aus ihren Bohnen drängen, hin auf die dunklen, lauschigen Iss' piade, die Liebende so gern wandeln? Pein, Hanna war keine von denen, die der blinW Leidenschaft folgen, sie kannte die Pflicht^ einer edlen Frauenseele. Es war ihr sogar M zulrauen, daß, wenn Hoff das Band, das M an Elvira knüpfte, lösen würde, sie ihm daimus einen Vorwurf wegen Pflichtverletzung machen, seine Liebe zurückweisen und die Pfade der strengen Pflicht nach wie vpr weiter wandern würde. Oder vielleicht erhörte sie den Kommerzren rat? Nein, nein, und tausendmal nein! ^a» durfte, das konnte nicht geschehen! rief es pe. diesem entsetzlichen Gedanken in Hoffs Jn»ss"' Er hatte beinahe die Worte laut geruo » als er so mit irren Blicken zu Hanna henw starrte. Gewaltsam mußte er sich rusamMt nehmen, um seiner Erregung Herr zu wer„ und an der Unterhaltung noch teilzunehm , die der Kommerzienrat wieder M Gang - bringen suchte. Elvira spielte die Zürnende, und alv v dann zum Abschied sich mechanisch zu M unter beugte, ihr den Abschiedskuß zu 6 da bog sie das Köpfchen schmollend zurua. „Nein, heute bekommst du keinen Hans," sagte sie, „Strafe muß sem I Hoff fand die Strafe ganz ^rechtund »^ gerade allzu hart und ging mit einer v Deutschland. „Hohenzollern" mit dem deutschen an Bord und die Begleitschiffe find * Die Kaiser in Molde eingetroffen. * Die offiziösen Nachrichten über den Auf - enthaItdes Henn Witte inNorderuey fließen sehr spärlich und beschränken sich nur auf Äußerlichkeiten, über den Verlauf der Be sprechungen mit dem Reichskanzler schweigen sie sich vollständig aus. Das kann niemand über raschen, der sich gegenwärtig hält, daß die amt lichen Stellen bezüglich ihrer handelspolitischen Aktion von Anfang an zurückhaltend gewesen find, und man konnte erwarten, daß fie von dieser ihrer Praxis auch im vorliegenden Falle nicht abgehen werden. *Vom 1. Januar soll innerhalb des Deutschen Reiches eine vereinfachte Eisenbahnbau- und Betriebsord nung zur Einführung gelangen. Die Vor schläge find im Reichseisenbahnamt ausge arbeitet und mit Vertretern der deutschen Eisen bahnverwaltungen beraten worden. Sie be rücksichtigen die neuesten Erfahrungen und Fort schritte des Eisenbahnwesens und fassen die verschiedenen Ordnungen einheitlich zusammen. *Nach den Übersichten der Ergebnisse deS HeeresergänfungSgeschästesin Deutsch land hat innerhalb der zwanzig Jahre von 1882 bis 1902 die Zahl der Untauglichen in den ersten 10 Jahren weit über die Hälfle abgenommen und poUrilcke Kunälckau. Der rusfisch-japanische Krieg. *Der japanische General Oku drängt augenscheinlich zu einem Entscheidungs schlage gegen die Armee Kuropatkins, dem es bisher gelungen ist, den Japanern aus zuweichen. Der russische Feldherr wird, wie anzunehmen ist, von der Absicht geleitet, eine Entscheidungsschlacht erst nach dem Ein- treffenvonHilfstruppen anzunehmen. Ob es ihm möglich sein wird, den diese Absicht erkennenden und deshalb um so unge stümer vordrängenden Japanern noch fernerhin auszuweichen, wird aller Wahrscheinlichkeit nach bereits die nächste Zeit ergeben. *Jnkau, den Hafen von Niu- tschwang, haben nach einer ,Reuter'- Meldung aus Tokio, wie verlautet, die Japaner besetzt, ohne auf Widerstand zu stoßen. *Es verlautet, daß die Russen sich nördlich von Kaiping zusammenziehen in der Absicht, diesen Platz zurück; u erobern. * Für die Lage inWladiwoftok ist chrakteristisch folgende Meldung: Mit dem 14. Juli muß der .Wostotschni Westnik' wegen Papiermangels sein Erscheinen einstellen; in letzter Zeit wurde er nur noch auf graues Pack papier gedruckt. *Jn ihrer einfachen Manier, die so wohl tuend von den bombastischen russischen und eng lischen Berichten absticht, widerspricht die japanische Regierung der Nachricht, daß kürz lich bei einem Angriff auf Port Arthur 30 000 Japaner gefallen seien. Das amt liche Telegramm lautet: „Die Nachricht, die in Europa verbreitet ist, daß während eines nächtlichen Angriffs am 11. Juli auf Port Arthur die Japaner mit - einem Verlust von 30 000 Mann zurückgeschlagen seien, entbehrt jeglicher Begründung, da, abgesehen von kleinen Vorpostengefechten, überhaupt kein ernstlicher Angriff auf die russischen Stellungen an jenem Tage gemacht worden ist." *Der russische General Sacha row versteht es, ungemein lange Beuchte zu verfassen, in denen recht wenig Tatsächliches angeführt wird. Von Siegen des Generals hat die Mitwelt noch nichts erfahren, dafür schreibt er am 12. d. in einem seiner langatmigen Be richte: „Die Russen fanden zwei tote Japaner und nahmen einen Verwundeten gefangen." — Eine kolossale Leistung! *Der russische General Rennenkampf, Führer der transbaikalischen Kosaken-Divifion, ist bei einem Gefecht am Fuße verwundet worden. gastliche Befugnisse verweigert. Der Erz bischo? von Rouen bezeichnet die Blättermeldung über die vom Vatikan ihm angedrohten Maß regeln für unrichtig. Afrika. *Der Sekretär der französischen Gesandt schaft in Fes hat Befehl erhalten, vorläufig dort zu bleiben, da der Sultan sich noch immer weigert, seine Zustimmung zur Einführung algerischer Polizei in Tanger zu geben. Die französische Regierung wird vor aussichtlich gezwungen sein, auf diplomatischem Wege einen Druck auf den Sultan auszuüben. Asten. * Der Führer der englischen Tibet- Expedition, Oberst Dounghusband, hat an das Volk von Tibet eine Kundgebung ge richtet, in der er als den Zweck der englischen Expedition den Vormarsch auf die heilige Stadt Lhassa bezeichnet, um Genugtuung zu fordern für die schmähliche Behandlung der Vertreter des Königs seitens der tibetanischen Behörden. Ferner droht Jounghusband in dieser Kundgebung dem Volke, daß strenge Be strafung jedem Angriffe aus die vorrückende englische Truppenmacht folgen werde. Über äie ersten russischen Gefangenen in Japan schreibt man dem Berner ,Bund' in einem von Kobe Ende Mai datierten Briefe: Letzte Woche trafen die ersten Gefanaenen-Transporte vom Aalu in Japan ein. Matzuyama auf der Insel Schikoku wurde ihnen als Aufenthaltsort zu- gcwiesen. Wir wollen nun vorerst die japani schen Zeitungsreporter und das Volk sprechen lassen; denn zum ersten Male machten sie da die Bekanntschaft mit den Stockcussen. In erster Linie wußte natürlich die Besatzung des Dampfers „Colombo", der die Gefangenen ge bracht hatte, eine Menge zu erzählen. Schnell haben sich besonders die gemeinen Soldaten beider Nationalitäten angefreundet; beiderseitig scheint man die überraschende Entdeckung ge macht zu haben, daß die „Geschichten vom wilden Mann" aus Ost und West ins Land der Märchen verbannt werden müssen! Der Russe mag wohl über die in der Heimat ver breitete Anschauung, daß diese Heiden an Stelle der orthodoxen Seele nur über etwas Dampf verfügen, kopfschüttelnd nachzudenken anfangen, und die Japaner dürsten zu der Überzeugung kommen, daß die wilden Kosaken nicht not wendigerweise in Käfigen untergebracht werden müssen. Die Verpflegungsfrage kam zuerst aufs Tapet. Weder Schwarzbrot noch Talglichter konnten den fremden Gästen angeboten werden, und man scheint an Bord in nicht geringe Ver legenheit gekommen zu sein, da man diese leicht verdaulichen Sachen als unumgänglich für russische Magen anzusehen Pflegte. Die erste „Fütterung" verlief jedoch zur allgemeinen Zu friedenheit. Allerdings konnten die Russen mit den japanischen Eßstäbchen nicht zufrieden stellende Resultate erzielen: die Japaner ver fügten aber über mächtige Reistöpfe und Koch- uud Schöpflöffel entsprechender Dimension und die paßten besser zu der großartigen Eßlust der Russen. Das leuchtete sofort ein, und es wurde dann eine Schlacht geschlagen, bei der die Kosaken Revanche für die Niederlage am Aalu nahmen. Reis, Rettig, getrocknete Pflaumen, Grütze, Gemüse und all die unbekannten Früchte und Geliere, des Meeres wurden zusammen gesäbelt, daß den japanischen Köchen und Zu schauern die Haare zu Berge standen. So etwas hatten fie noch nie gesehen; die Fütte rung im Zoologischen Garten zu Osaka war ja ein Kinderspiel dagegen, und schließlich gerieten die japanischen Doktoren in Verzweiflung über die — wie fie voraussetzten — tödlichen Quantitäten, die auch von den Kranken und Verwundeten vertilgt wurden. Mit heißem Bemühen rechneten fie aus, daß russische Ge fangene, gesund oder krank, durchschnittlich 2,58 mal die Tagesration eines japanischen Soldaten brauchen, um glücklich zu sein! Für die russischen Offiziere, die über Geldmittel ver fügten, wurden Köche verschrieben. Als be ¬ sonders auffallend wurde hervorgehoben, daß die reichen Oifiziere ihre ärmeren Kameraden gänzlich im Stiche ließen und hauptsächlich die erreichbaren Schnäpse für sich monopolisierten. Die Leistungen in der Vertilgung dieser Schnäpse erregten allgemeines Erstaunen, ebenso auch der Umstand, daß die meisten Offiziere Spielkarten bei sich hatten. „In Japan", schreibt ein Reporter, „ist Glücksspiel allerdings verboten; man muß aber in diesem Falle ein Auge zudrücken, denn die Herren würden sich ohne das gewohnte Spielchen höchst unbehag lich fühlen." Der gemeine russische Soldat gab Anlaß zn den merkwürdigsten Kommentaren. „Einheitlich", so berichtet ein Journalist, „sind bei den russischen Soldaten nur furchtbar lange Stiefel und die langen Mäntel; das übrige ist unbeschreiblich. Die Muschik-Soldaten (Japaner sagen: Musik-Soldaten!) sind schrecklich lange Menschen und haben merkwürdig spitzige Nasen und bärtige Gesichter, wie Ainos; sie sehen aus wie leibhaftige rote Teufel mit struppigen Haaren, scheinen aber sonst recht gemütliche, obschon etwas dumme Gesellen zu sein. Sie sind abscheulich schmutzig und verwahrlost, nnd man muß sie sofort in heißes Wasser stecken, was sie sehr angenehm zu empfinden scheinen. Geld hat keiner. Ganz besonders scheinen die Russen an den Klankenwärterinnen Gefallen zu finden; wo Gelegenheit sich bietet, wollen sie mit ihnen schäkern und spielen, und viele Soldaten lassen sich von den jungen Damen in der japanischen Sprache unterrichten, obschon amtliche Dolmetscher im Lager sind. Merk würdig! „Alles in allem: Die russischen Ge fangenen sind nicht zu bedauern, und man scheint einerseits und anderseits wunderbar schnell „aufzutauen". ' ——M-SI Von und fern. Reisende habe» in Berlin den Stettiner Fernbahnho? an den vier Haupttagen des Ferien-Reiseverkehrs vom Freitag vor-ger Woche bis zum Montag dieser Woche ein schließlich verlassen. Das sind in der Haupt sache alles Ferienreisende. Gegen da? Voriahr bedeutet das eine Steigerung von 700 Per sonen. Die Steigerung ist nicht ganz so groß wie fie 1903 war, aber um so bemerkenswerter, als die Ferien ungewöhnlich spät begonnen haben nnd der Vorverkehr schon alle Erwartungen übertroffen hatte. Diese Zahlen find nach der Anzahl der beförderten Achsen berechnet. Diese Rechnungsart ermöglicht das genaueste Ergebnis. Die später zum Abschluß kommenden Zusammen stellungen über die Zahl der verkauften Fahr karten und der vereinnahmten Beträge geben ein sehr ungenaues Bild von der Masse des Perkehrs. Ungefähr ein Drittel aller Ferien reisenden kommt schon mit Fahrkarten auf den Bahnhof, sei es im Durchgangsverkehr, sei es, daß die Fahrscheine von den verschiedenen Reisebureaus bezogen find. An den vier Tagen find ferner nicht weniger als 1280 Achsen Gepäckwagen abgefertigt worden. Sie wurden zum Teil zu besonderen Gepäckzügen vereinigt- Der „billigste Bahnhof" ist wohl der in Badenheim an der Lokalbahn Sprendlingen— Fürfeld in Rheinhessen (Seitenbahn der Linie Bingen—Alzey). Er besteht nur aus einem Balken mit einem Brett, das den schönen Namen des Ortes trägt. Die Fahrgäste, je nach ihrer Vorliebe für Rangauszeichnung, können im Salon zweiter Klasse, d. h. am Rand eines Feldgrabens, aufs Zügle warte» oder ihre Zeit jm Wartezimmer dritter Klasse, d. h. im Graben liegend, verbringen. KP Menschenfreund, dessen Lebensstellung es M sich bringt, daß er die erwähnte BahnstrM öfters beiahren muß, hat vor Jahren, um seine Mitmenschen und sich nicht den Fährnissen eines nächtlichen Dezembersturmes oder den sengende» Strahlen der Julisonne schutzlos auszusetzen, eine Bretterbude mit der Ausschuss „Asyl D Obdachlose" errichtet. Darauf erhielt er soM eine amtliche Zuschrift mit der Aufforderung ä" sofortigem Abbruch des stolzen Gebäudes, da feuergefährliche Bauten nur in einer Ent'ernuug von soundsoviel Meter vom Gleis erlicht werden dürften! in den letzten zehn Jahren eine geringe Steigerung erfahren. Die Zahl der Mindertauglichen hat umgekehrt in gleichem Verhältnis erst zuge nommen und dann abgenommen. Zusammen ist die Zahl, leider, nach Abzug der Zurückgcstellten, von 262 vom Tausend auf 209 v. T. stetig herunter gegangen. Ebenso sind die Summenzahlcn der Zurückgestellten und AuSgemusterten in dieser Zeit von 614 auf 578 v. T. gefallen. In Österreich- Ungarn betrugen diese Zahlen im Jahre 1885 noch 858, 1892 776, 1894 aber nur 718 v. T. der untersuchten Wehrpflichtigen. Diese Erscheinung fällt in den Zeitraum, in dem der Gesundheitspflege und der körperlichen Erziehung der Jugend in den breiteren Schichten der Gesellschaft eine größere Aufmerksamkeit zuteil geworden ist. * Von Interesse dürfte es sein, daß nach dem Berichte der Generalkommission die Gewerk- Paul Krüger -h schaftSorganisation im Jahre 1903 weitere erhebliche Fortschritte gemacht hat. Die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder und die Einnahmen find weiter gestiegen. Insbesondere haben sich auch trotz erheblicher Ausgaben die Reserven der Gewerk schaften in einem Jahre von 10'/« Mill. Mk. auf nahezu 13 Mill. Mk. gehoben. Charakteristisch für die Tendenz der Gewerkschaften, die zwar formell von der Sozialdemokratie unabhängig sind, tatsächlich aber mit ihr Hand in Hand gehen, ist die Tatsache, daß in den 13 Jahren 1891—1903 aus den Verbands kassen nicht Weniger als 17'/z Millionen Mark für Streiks verwendet worden sind. Dabei steigert sich offensichtlich diese Seite der Tätigkeit der Gewerk schaften. So sind von den vier großen Organi sationen der Holzarbeiter, Maurer, Metallarbeiter und Zimmerer allein für Streiks über 4'/z Mill. Mark im letzten Jahre auSgegeben worben, während sie noch 1900 nicht mehr als 2,6 Mill. Mk. für diesen Zweck verwandten, und die höchste JahrcsauSgabe für Streiks im Jahre 1896 sich auf wenig über 3 Mill. Mk. belief. Schweiz.- *Ohm Paul", der Expräsident von Trans vaal, Paul Krüger, ist am Donnerstag in Clarens (Schweizer Kanton Waadt), 79 Jahre alt, gestorben. Der Alte kränkelte bekannt lich schon seit dem Untergange seines Volkes. Ungebeugten Nackens steigt er in die Grube. Sein Andenken wird nicht nur beim Burenvolke fortleben. Frankreich. * Es heißt, der päpstliche Staatssekretär Meny del Val habe den Bischof von Laval unter Androhung schwerer Maß regeln aufgefordert, bis zum 20. Juli seine Entlassung zu geben. Die Regierung habe abermals in formeller Weise auf Grund des Konkordats dem Bischof verboten, seine Diözese zu verlassen. Die Maßnahmen des Vatikans gegen den Bischof find dem Vernehmen nach durch ein Gesuch veranlaßt worden, das von 52 Deputierten, General- und Munizipalräten des Departements Mayenne unterzeichnet ist nnd darüber Beschwerde führt, daß der Bischof den nichtsäkularisterien Jesuiten