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Trotzköpfchen. In den Wasserlachen herumzuvkanschen, das ist doch ein schönes Vergnügen und es war recht lHchlich von der Mirzl, ihm so ohne Weiteres dieses Vergnügen zu stören, denkt wütend der kleine Franzl. Und er ballt die Fäustchen, oerzieht das Gesichtchen und schiebt die Unterlippe vor — ein Zeichen, daß er unversöhnlich böse ist. Mirzl bersucht zwar, ihn um zustimmen, aber ohne Ersolg. Selbst die Mutter, die ihr Bübchen gern wieder lachen sähe, gibt sich alle Blühe mit ihm; — doch selbst der Hinweis auf den süßesten Brei, der zu Hause gekocht werden soll, läßt den Franzl kalt. Da heißt es halt: austrotzen lassen, lieber eine kleine Weile bekommt der Franzl dann von allein ein Einsehen, denn das stille Trotzen ist auf die Dauer- langweilig. Franzl wird Plötzlich wieder vernünftig und dann ist das bitterböse Gesichtchen unseres Trotzköpfchens eitel Sonnenschein. Angenehme Hestnfehrt. Die Uschri hat sich diese angenehme Heimfahrt wirklich nicht träumen lassen, als sie von der Kreisstadt kommend, müde am Waldweg rastete. Als sie Peitschenknallen und das Rollen des leichten Wägelchens hörte, und da beneidete sie die Herrschaften, die's doch besser hatten wie sie und fahren konnten, während sie sich die Füße wund lief. Aber siehe da, der Wagen war leer und Sepp, der Postillon, welcher Frenide in die Stadt gefahren hatte, läd die Uschri ein, einzusteigen. Da sitzt sie nun in den weichen Polstern und Sepp, der ihr schon lange ein unverkennbares Wohlwollen eutgegenbringt, läßt sich von ihr unterhalten und lauscht ihrem frohen Geplauder schmunzelnd. In den Pausen bläst er ihr seine schönsten Liedlein vor. Und er faßt den festen Vorsatz, sie, noch ehe das Dorf erreicht ist, zu fragen, oh sie sich ihm nicht auf der Fahrt durchs Leben anvertrauen wolle. Und ich wette, die Uschri sagt nicht Nein." Gemeinnütziges. Speise von Fischresten. Zwei Teile feingewiegte Petersilie und 1 Teil feingeschnittener Schnittlauch werden in Butter und Mehl aufgeschwitzt, bis der Schnittlauch eine gelbe Farbe annimmt, worauf so viel Wasser und Fleischbrühe hinzugegosscn wird, daß man eine seimige Sauce erhält, die noch mit Zitronensaft, Pfeffer und Salz versetzt wird. In eine Schale gibt man abgekochte und in Scheiben geschnittene Kartoffeln und die zerkleinerten, von den Gräten sorgfältig befreiten Fischreste. Nachdem dieses gut durch einander gemischt wurde, gießt man die Sauce darüber. Schwarz angclaufene Silbersachen lassen sich mit deyr Abguß wasser von gekochten Kartoffeln reinigen. Sie werden einfach etwa 10 Minuten lang in das Wasser eingelegt, und danach mit einem weichen Tuch- oder Lederlappcn abgcrieben. Geschmolzenes Fett kann, wenn es zufällig auf den Küchen boden oder sonst auf Holzteile ausgeschüttet wird, nicht in das Holz eindringen, wenn sofort kaltes Wasser darauf geschüttet wird. Es wird dann erstarren. Braun gewordene weiße Teekannen reinigt man mit kochen dem Sodawasser, welches man mehrere Stunden darin stehen läßt. Dann scheuert man die Kanne mit Sodalösung und spült mit kaltem Wasser nach. Nachtisch, «s- 1. Vexierbild. Wo ist denn die Polizei? 2. Rätsel. Allen bekannt ist mein Name. Ihr findet mich unter den Päpsten. Fügt ihr zwei Laute noch ein, bin ich der erste sogleich. Trennt ihr die Silben geschickt, und setzt noch ein a in die Mitte, Wurde, was jetzt ihr erschaut, oft von Homer euch genannt. :!. Zahlenrätsel. Die Zahlen sind durch bestimmte Buchstaben zu er setzen, so daß die wagerechten Reihen bezeichnen: 1. einen deutschen Komponisten, 2. eine Zeitgenossin Julius Cäsars, 3. eine Insel im Mittelmeer, 4. einen weiblichen Vor namen, 5. eine Stadt in Mexiko. — Nach richtiger Lösung nennen die für die fettgedruckten Ziffern 1 bis 8 ein gesetzten Bilchstaben eine Rolle aus Shakespeares „König Lear" Lösung der Ausgaben iu voriger Nummer. I. Vorhand hatte: Pik-Neun, Acht, Kreuz-König, Dame, Nenn, Acht, Coeur« Zehm König, Neun, 'Acht; Hinterhand halte den Rest. 1. Coeur-König, Asz, Vik-Sieben (— 15); 2. Karo König, Pik-Neun, Karo-Zehn (— 14); 3. Pik-Acht, Karo-Bube, Pik-Dame s-^ 5-. Die Gegner machen nun noch zwei Stiche in Coeur, so daß sie mit Wimmelung von Kreuz-Atz nnd Zehn 63 Augen erhalten. 2. Scladon. 3. Dativ, Iduna, Engel, Feile, Arion, Brest, Jokai, Eisen, Nautc. Di e Fabier — Valentine. Lustiges. Schriststeller: „Ich habe mich verlobt, hier ist die Photo graphie meiner Braut." Kollege: „Was? Die Tochter des reichen Bankiers Schmidt? Da sind Sie aber besonders vorsichtig iu der Wahl Ihres Schwiegervaters gewesen." Schriftsteller: „Sic scheinen sich in mir vollkommen zu irren; mein Schwiegervater hat mich nur mit der größten lieber redungskunst znr Annahme einer kleinen Mitgist bewegen tonnen." Kollege: „Unglaublich! Warum?" Schriftsteller: „Weil ich eine große fordertet" Ein Vorschlag. Herr: „Wann werden Sie mir die 100 Mark zahlen, die Sie mir schuldig sind?" Schuldner: „Sowie ich kann!" Herr: „Das muß aber bald geschehen, sonst werde ich un bedingt klagen!" Schuldner: „So? Nun wissen Sie, dann borgen Sie mir noch 100 Mark und verklagen Sie mich dann um 200 Mark!" Kindlich. Erzieherin (beim Unterricht): „Wenn die Kinder der Spartaner nicht versprachen groß und stark zu werden, wurden sic bald nach der Geburt getötet!" Karlchen: „Wie konnten sie denn das versprechen, wenn sie noch so klein waren?" Auf der Selundliibahn. Schaffner: „Madame, es tut mir sehr leid, aber den Knaben hier kann ich nicht mehr ans ein Kinder-Billet fahren lassen, da ist er doch schon zu groß." Dame: „Sv? Das mag schon sein. Er war aber noch ganz klein, als ich mit ihm cinsticg!" Schneidiger Brrnf. „Wie, Sie wollen ihren Sohn Barbier werden lassen? Dieses Fach ist doch sehr überfüllt." „Blag sein, aber die Barbiere machen immer noch ihren Schnitt." Truck »nd Verlag: Neue Berliner Berlagk-AnstaN, Aug. Krebs, Cbarloticnturq, bei Berlin, Berttnerslr. 40. LeraniwortUch für die Redaktion der Neuen BenNner Verlags-Anstalt, Aug KrcbS: E. Schulz, Lb-rlottenburg, Guerickcstr. L7.