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Jetzt notwendiger Pflanzenschutz im Freilandgemüsebau In Betrieben, in denen gegraben wird, läßt man Lie Hühner auf das betreffende Grundstück, da diese am billigsten Erdraupen, Enger linge und Drahtwürmer vernichten. In feldmätzigen Betrieben besorgen das vielfach Krähen, weshalb wir sie ruhig hinter dem Pfluge hergehen lassen können. Bei frostfreiem Wetter kann auch die Be kämpfung der Wurzelälchen vorge nommen werden. Zu diesem Zwecke werden im Abstande von 80 cm etwa 18 cm tiefe Löcher ge bohrt, in die man je Loch ein grohes Schnapsglas voll (etwa 50—60 Z) Schwefelkohlen st off gießt. Jedes Loch wird nach Eingietzsn der Flüssig keit sofort zugetreten. Versuche der Hauptstelle für gärtnerischen Pflanzenschutz in Pillnitz sind sehr günstig ausgefallen. Esseiaberbesonders darauf hingewiesen, daß Schwefel kohlenstoff in hohem Grade feuer gefährlich ist. Kohlpflanzen im freien Lande sind vor Mäuse- fraßzu schützen. Als Bekämpfungsmittel kommen die verschiedenen Strychnin-Getreide, wie Delicia- Gifthafer, Delicia-Giftweizen, Hohenheimer Gift weizen, H. und S. Giftweizen und Amisia in Be tracht. Auch Zeliokörner können empfohlen wer den. In manchen Betrieben werden die Baue mit Hora-Räucherpatronen, Lepit-Gaspatronen und Matador-Räucherpatronen ausgeräuchert. Kurze Strohhalme, die mit einem Ende in Phosphorbrei getaucht und in die Löcher gesteckt werden, tun ebenfalls gute Dienste und haben den Vorzug der Billigkeit. Wie lästig in vielen Gegenden die Sper linge im Gemüsegarten werden können, dürfte wohl zur Genüge bekannt sein. Oft holen sie den frisch gesäten Samen aus dem Boden oder beißen die Sämlinge in einem solchen Umfange ab, daß eine völlige Neubestellung erforderlich ist. Die Be kämpfung im Laufe des Sommers hat meist nur geringen Erfolg. Am radikalsten lassen sich die Sperlinge im Winter bei Schneewetter vernichten, indem sie auf schneefrei gemachte Futterplätze gelockt werden, wo sie dann leicht abzuschießen sind. 16 bis 20 Tiere auf einen Schuß sind keine Seltenheit. In der Kohlscheune mutz grötzte Sauberkeit herrschen, um das Auftreten der Fäulniserreger zu erschweren. Da während der letzten Frostperiode Wohl noch der meiste Kohl auf dem Felde stand, ist anzunehmen, datz die Halt barkeit in den Scheunen zu wünschen übrig läht; es ist daher in diesem Jahre besondere Vorsicht am Platze, besonders dort, wo der Kohl gefroren oder naß eingelagert wurde. Leider gibt es, wie bis herige Versuche gezeigt haben, chemische Konser vierungsmittel für die Kohllagerung nicht, so daß außer der Sauberkeit nur die bekannten Maß nahmen: gleichmäßige niedrige Temperatur und öfteres Umlegen enrpfohlen werden können. Reichelt, Poppenburg. Beizen von Blumenzwiebeln Ist es vorteilhaft, Blumenzwiebeln durch Beizen mit Nspulunlösung gegen Mäusefraß und Krank heiten zu schützen? In welcher Stärke muß die Lösung hergestrllt werden, damit sie nicht schadet? H. N. in I. Tulpenzwiebeln, besonders solche holländischer Herkunft, werden von einer ganzen Reihe von Krankheiten und Schädlingen heungesucht und mit unter fast völlig zerstört. Da die Schädiger und Krankheiten ganz verschiedener Art sind, so ist un seres Erachtens eine Umversalbekämpfung aller nicht möglich. Besonders in Betracht zu ziehen find eine Pilzerkrankung, die durch öotrMs para- sitica Lavara hervorgerufen wird, und Befall durch die Milben kliiMLlvpdus eckiuopus und fik b^scintki. Ueber beide Schädiger wurde von mir bereits öfter a. O. berichtet. Unter den holländi schen Tulpenlieferungen, die auch in diesem Jahre, auf Antrag, von uns untersucht wurden, fanden sich einige, die stark von dem einen oder anderen oder von beiden Schädigern heimgesucht wurden. Der Pilz ist an kleinen, stecknadelkopfgroßen, schwärz lichen Gebilden (Fruchtkörper) zu erkennen. Diese sitzen außen auf der Zwiebel oder finden sich unter den äußeren Hautschuppen. Von diesem Pilz befallene Tulpenzwiebeln bleiben beim Trei ben meistens in der Blüte stecken. Die genannten Milben zerstören durch Fraß entweder die Zwiebel schuppen oder schädigen durch Fratz am Zwiebel boden. Gegen sie sind folgende Bekämpfungs- matznahmen möglich: Aufbewahrung der Zwiebeln im Kühlraum bei etwa 0° 0. Befallene Zwiebeln bringt man etwa 10 Minuten in Wasser von 55° 6. oder in 2 ige Formalinlösung von 50° 6. Auch Behandlung mit Schwefelkohlenstoff, Einlegen der Zwiebeln in eine Zinkkiste mit Wasserdichtung nach Muster der Hcr- bar-Desinfektionskisten und Einstellen von Flaschen mit Schwefelkohlenstoff oder dem nicht so feuerge fährlichen Tetra-Chlorkohlenstoff oder Eintauchen kranker Zwiebeln in Nikotinsulfatlösung 1:400, haben sich als brauchbar erwiesen. Gegen Botrytis ist anzuraten, Aussuchen kran ker Zwiebeln, Herabsetzung der Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus auf das allergeringste Matz, da be kannt ist, datz Botrytis höhere Luftfeuchtigkeit liebt, lieber das Beizen mit Uspulun gegen den Pilz liegen noch zu wenig einwandfreie Untersuchungen vor. Immerhin können wir uns denken, datz die Matznahme den Pilz, wenn auch nicht ganz unter drückt, erheblich einschränkt, aber nur bei richtig ausgeführter Kultur. Man würde Wohl am besten mit 0,25—0,3 ^Liger Lösung eine halbe Stunde zu beizen haben. Die in Berlin-Dahlem unternom menen Beizversuche mit Uspulun und Tillantin U trocken haben den Ertrag günstig beeinflußt. Lei der konnte dort die pilzabtötende Wirkung nicht einwandfrei beobachtet werden. Dr. Hahmann, Hamburg. Bekämpfung der weißen Fliege Wer kennt ein Mittel zur Bekämpfung der wei ßen Fliege? F. K. in C. Die Bekämpfung der weißen Fliege oder Motten- schildlmis, Triaieurockes vaporSriorum, kann auf verschiedene Weise erfolgen, wobei man zu beach ten hat, daß die verschiedenen Entwicklungsstadien des Insekts gegen die verschiedenen Mittel verschie den empfindlich sind. Da die aufeinanderfolgenden Generationen sich überschneiden, werden meistens Eier, Larven und Vollkerse gleichzeitig vorhanden sein. Die Larven werden an, sichersten durch gründ liche Spritzungen mit Nikotinmitteln bekämpft, wobei auf ausgiebige Benetzung der Blattunter seiten besonderer Wert zu legen ist. Gegen die Vollkerfe geht man am besten mit Vergasungs mitteln vor, und zwar mit Nikotinmitteln (Para- sitol) oder Blausäure. Das letztgenannte wird zweckmäßig als Calciumc' anid (Cyanogas) ange wandt. Die Blausäurebegasung ist die einfachste Bekämpfungsweise, kann aber nur von besonders vorgebildeten Personen durchgeführt werden. Die besonderen Anwcndungsvorschriften sind genaue stens zu befolgen. Nach den bisher vorliegenden Versuchsergebnissen werden die Vollkerfe durch eine Dosis von 25 g Calciumcyanid auf 100 ob in Luft raum sicher abgetötet. Jedoch zeigen manche Pflan zen schon gegen diese geringe Konzentration mehr oder weniger große Empfindlichkeit. Unter und bei der Konzentration von 25 g auf 100 obm Luftraum wurden bei Einzelbegasungen mit Cyano gas geschädigt: ^utirrkinum majus, ^sparsKus plumosus, ä. SprenZen, Lkrxsrntbemum krutes- cens (alle mitunter), Gurkenjunglaub, Lupi nenjungblätter, piles muscosa, Rosensorten, beson ders junge Rosen und junge Triebspitzen, sss- minum brsnäifiorum und muttiklorum. Diese empfindlichen Pflanzen werden zweckmäßig vor der Begasung aus dem Gewächshaus entfernt. Da die Eier der weißen Fliege durch die Bekämpfungs maßnahmen nicht getroffen werden, muß die Be handlung in jedem Falle nach einiger Zeit wieder holt werden, um die inzwischen herangewachsenen Tiere abzutöten. Nach der Begasung auf dem Bo den liegende Vollkerfe sind zu sammeln und zu verbrennen, da sie u. U. nur betäubt sind und sich nach einiger Zeit wieder erholen können. In Eng land wird die Weitze Fliege durch einen Parasiten bekämpft, der aber in Deutschland nicht kultiviert wird. Dr. Mentzel, Pillnitz. Tiefblaue Hortensien Ich kultiviere die Sorten „Medersachsen" und „Blauer Prinz", unter Verwendung von vier Teilen sogenannter blauer Erde und einem Teil Torfmull, sowie Zugabe von Hornspäncn und Knochenmehl. Ich hatte mit dieser Erde bisher immer gute Resultate erzielt. Bei einigen Bcr- blühern und am Holze der „Niedersachsen" muß ich leider erkennen, daß die Farbe jetzt ausschließ lich rosa ist und sich nur noch etne kleine Spur des blauen Farbtones in der Blüte befindet. Kann ich jetzt oder später mit Ammoniakalaun nachdüngcn? Gibt es von letztgenanntem Mittel verschiedene Qualitäten und mit welchem sind die besten Resul tate erzielt worden? B. W. in M. Blaue Hortensien werden von mir seit Jahren in der gleichen Weise und Erde, wie sie der Frage steller angibt, mit bestem Erfolg kultiviert. Nach dem Durchwurzeln der Pflanzen gebe ich einige Alaungüsse und wiederhole dieses auch in der Trei berei. Der schlechte Erfolg des Fragestellers kann darauf zurückzuführen sein, datz die Erde von zu langem Lagern untauglich geworden ist. Fritz Gabbert, Berlin-Friedrichsfelde. „Niedersachsen" läßt sich nur lichtblau, „Blauer Prinz" tiefer blau färben. Bei Verwendung „blauer Erde" mit einem Viertel Torfmull sollte, wenn die Erde nicht noch Kalkzusatz erhalten hat und alkalisch wirkt, eine Blaufärbung eintreten. Trifft dies dennoch nicht zu, so sollte mit Am- moniakalann nachgeholfen werden. Nachdem nun mehr die Zeit für die Nachdüngung der Hortensien vorüber ist, wird der Ammoniakalaun am besten kurze Zeit nach Beginn der Treiberei, sobald die Pflanzen im ordentlichen Triebe sind und reicherer Wassergaben bedürfen, auf flüssigem Wege, 10 g Alaun auf 1 Liter Wasser, in wöchentlich zwei maligen Gaben, bis zum Beginn der Blüte ge geben, verabreicht. M. Löbner, Bonn. Krankheiten an Liguster Schon seit zwei Jahren kann ich an einer Li- gusterhccke (luxusttum vulxsre) die Beobachtung machen, daß immer Ende Juli, Anfang August sich die Blätter braun färben und rollen und außer dem schlechtes oder gar kein Wachstum zeigen. Ich stellte fest, daß am Holz entlang sich kleine Löcher in Nadelstichgröße befinden und immer größer werden. Sie bekommen schwarzes Aussehen und gehen bis tief ins Holz; es bildet sich dann eine Narbe. Diese Erscheinungen zeigen sich auch unter der Erde. Bei Befall der Wurzel sterben die Fadenwurzeln ab. Ost bilden sich dann wieder einige Wurzeln über der Erde, so daß man die Pflanze mühelos aus der Erde ziehen kann. Die Hecke hat dadurch ein schlechtes Aussehen und kommt in ihrem Wuchs nicht mehr vorwärts. Es ist anzunehmen, daß der Schädling im Sommer über und im Herbst unter der Erde die Eierablage vornimmt. Welche Bekämpfungsmaßnahmen sind anzuwenden? Bodenverhältnisse: Kallbodenunter grund mit Aufschüttung von frischer Rasmerde. L. M. in B. Im vorliegenden Falle handelt es sich wohl um zwei voneinander gänzlich verschiedene Schädlinge. Das Einrollen der sich zugleich braun verfärben den Blätter ist vermutlich durch die Fliedermotte (Oraciisris z-win^ella) verursacht, die nicht nur, wie meist angenommen wird, an Flieder, sondern auch an Liguster geht und namentlich im vergan genen Sommer an diesem häufig zu beobachten Ivar. Das Schadbild kommt dadurch zustande, datz sich die eben ans den Eiern ausgeschlüpften Jung- rüupchen zunächst in das Innere der Blattspreite einbohren, um dort zu minieren. Später verlassen sie die inzwischen blasig gewordenen braunen Minen und leben innerhalb eines eingerollten Blattes, das sie von innen her benagen. Solche eingerollten, ebenfalls braun verfärbten Blätter findet man meist im Monat Juli. Genauere Unter suchung der Blätter dürfte unschwer darüber Auf schluß geben, ob unsere Vermutung zntrifft. Sollte dieser Schädling in Frage kommen, so läßt sich in dieser Jahreszeit nichts mehr dagegen unterneh men, da die Motten an geschützten Stellen über wintern. Dagegen wäre Anfang Mai, wenn die ersten Minen an den Blättern zu bemerken sind, mit einer Lösung, bestehend aus 150 vom Tabak extrakt, 25 oom Lysol und 10 Liter Wasser, vor zugehen, wodurch die Räupchen in den Minen in wenigen Tagen zugrunde gehen. Sind die Blätter bereits eingerollt, so nützt natürlich Bespritzen nichts mehr. Hier könnte nur noch Entfernen der befallenen Blätter in Frage kommen. Anfang Oktober sollte der Boden unter den Sträuchern umgegraben und mit frisch gelöschtem Kalk bestreut werden, wodurch ebenfalls ein großer Teil der sich hier verpuppenden Tiere abgetötet wird. Die weiterhin noch geschilderten stecknadelgroßen Löcher im Holz dürften von einem Rüsselkäfer, vielleicht von Otiorrbynckus rotunckstus herrühren, dessen Larven im Boden leben und die beobachte ten Wurzelbeschädigungen verursachen. Vielleicht untersuchen Sie die Wurzeln auf das Vorhanden sein von Larven und schicken Material von gefun denen Schädlingen sowie beschädigte Wurzeln zur Nachprüfung ein. Dr. Flachs, München Rosa rugosa als Hecke Ich habe, entlang der Ostgrenze meines Grund stückes, 60 Stück zweijährige Hagehuttenrosen — rosa rugosa — gepflanzt. In Erwartung einer dichten Hecke beabsichtige ich, auf die Ost- und Nordseite des Grundstückes — etwa 250 m mit „rosa rugosa" zu bepflanzen. Ist eine angemessene Verwertung der Hagebutten möglich? Ist die An pflanzung von Brombeeren und deren Verwertung vorteilhafter? Der Boden ist lehmiger Sand, teils mit Lehm, teils mit Kiesunterlage, er ist trocken. Bcwässcrungsmöglichkeit werde ich anlegen. Welche andere Heckenart käme in Frage? Die Hecke soll einen 1 m hohen Drahtzaun verstärken und ver hindern, daß Hühner darüberfliegen. T. W. in I. Eine rosa ruAosa-Hecke ist nicht rentabel, da sich die Hagebutten sehr schlecht verkaufen, in Köln z. B. haben sie keinen Abgang, meine Verkäuferin bringt sie meistens vom Markt wieder zurück. Ob wohl die eingemachten Früchte vorzüglich schmecken, so wollen sich meistens die Hausfrauen doch nicht sie Arbeit mit dem Entkernen machen und viele kennen auch die Verwendung nicht. Ich stelle Wein daraus her, der mit etwas Zusatz von Tokaierhefe vortrefflich schmeckt. Für Schutzhecken sind die Ro sen durch ihre kleinen, scharfen Dornen zu emp fehlen. Um den Hühnern das Durchschlüpfen un möglich zu machen, muß man doch noch Maschen draht ziehen, da die Hecke kaum so dicht toird. In der Gärtnerei lassen sich die Nosenspitzen im Früh jahr sehr gut für ganze Kränze verwenden, nur müssen sie rechtzeitig geschnitten werden, da die Knospen sehr rasch aufgehen. Brombeerhek- ken habe ich auch schon über 20 Jahre, die Früchte haben besseren Absatz, etwa 25—35 Pfg. pro Pfd. Bei mir hat sich die Sorte „Theodor Reimers" am besten bewährt, allerdings braucht diese Sorte ziem lich viel Pflege, da sie sonst sehr schnell verwildert, da sie in einem Sommer Triebe von 6—8 Meter Länge macht. In der Hauptwachstumszeit muh man alle 14 Tage die Triebe leiten, man legt sie einfach zwischen die vorhandenen Zweige. Auch die Seitentriebe von den Haupttrieben entferne ich im Sommer, im Herbst wird das abgetragene Holz über der Erde abgeschnitten und das im Sommer getriebene Holz, das im kommenden Jahr trägt, nach Wunsch angebunden. Man zieht die Hecken vorteilhaft so hoch, datz die Früchte beim Pflücken noch gut erreichbar sind, etwa 1,80—2 Meter hoch; zwei, höchstens drei Drähte genügen. Selbst verständlich setzt man eine Brombeerhecke nicht zu nahe an die Grenze, etwa 1 Meter Abstand ge nügt. Ms Hühner-Schutzhecke ist eine Brombeer hecke nicht zweckmätzig, da gleichfalls Maschendraht verwendet werden mutz, was aber wieder sehr hin derlich beim Schneiden ist. Anton Mauch er, Roisdorf. Ausnutzung eines Blockes Ich habe 84 qm unter Glas, um im zeitigen Frühjahr Kopfsalat usw. zu ernten. Durch die wirtschaftlichen Verhältnisse bin ich aber nicht in der Lage, das HauS an die Heizung anznschließen. Wie kann ich, auch ohne Heizung, schon jetzt den Block, der mit 1 m hohen ausnchmiarcn Steh- fenstcrn versehen ist, zweckmäßig ausnutzen? Würde sich die Bepflanzung mit Darwin-Tulpen und Nar zissen zum Schnitt lohnen? R. W. in D. Ob mit einer Bepflanzung des Blockes mit Darwin-Tulpen und Narzissen ein Gewinn erzielt werden kann, hängt hauptsächlich von den Absatz möglichkeiten und von dem billigen Einkauf der Blumenzwiebeln ab. Eine gewagte Sache ist ein derartiges Beginnen immerhin, da im Frühjahr ein llcbcrangebot in solchen Schnittblumen vorhanden ist. In einem Hause ohne Heizung werden dis Blumen zudem ziemlich spät kommen, zu einer Zeit, wenn die Preise schon heruntergehen. Wäre es da nicht zweckmässiger, dem Boden in dem Block eine Ruhepause zu gönnen und rechtzeitig mit Aus nutzung durch Gemüse zu beginnen? Wird jetzt eine Bodenbearbeitung und Düngung vorgenommen und lässt man das Land für einige Zett unbebaut, so werden hierdurch die Bodenkräfte aufgefrischt, o datz mit freudigem Wachstum bei Beginn der warmen Jahreszeit gerechnet werden kann. Schon Ende Febrnar kann mit der Neubepflanzung begonnen werden. Hierzu sind geeignet: Blu menkohl, von welchem man in Töpfen vorge zogene Pflanzen verwendet. Sie werden so weit gesetzt, datz eine Zwischenpflanzung von Kopf salat möglich ist. Für die gute Entwicklung des Blumenkohls ist ja sowieso Abstand von 50X50 cm erforderlich. Auch der Salat sollte in Töpfen vorgezogen werden. Ueberwintern können diese Pflanzen im kalten Kasten. Bei Aussaat im Dezember-Januar können auch dann noch Pflanzen zu dem vorgesehenen Zeitpunkte fertig sein. Aus saat von Radieschen kann ebenfalls sehr früh erfolgen. Diese dienen ebenfalls zur Raumaus nutzung sowohl bei Blumenkohl, wie auch bei Salat. Mitte März kann eine Bepflanzung mit vorgezoge nem, in Töpfen stehendem Kohlrabi erfolgen. Der im März gepflanzte Salat ist Anfang bis Mitte Mai abgeerntet, die Radieschen sind schon früher fertig, die Kohlrabi sind Ende Mai und der Blumenkohl Mitte Juni abgeräumt. Von Mitte April an können Tomaten ausgepflanzt werden. Man wird von Anfang an für diese Naum frei lassen, da sie meistens in einem kalten Mock die Hauptkultur darstellen. Sind die Tomaten Ende Oktober abgeerntet, dann ist Bestellung des Blockes mit Spinat, Feldsalat oder Winter endivien möglich. Letztere werden von Freiland beeten hereingebracht und können zum Verkauf kom men, wenn diese Salatart anfängt knapp zu werden. Während der Wintermonate liefern Spinat und Feldsalat noch recht gute Erträge, namentlich wenn eine Schneedecke die Ernte im Freien unmöglich macht. Durch Frostschutzbriketts kann die Tempera tur bei der Frühjahrsbepflanzung in dem Mock so gehalten werden, datz das Wachstum nicht stockt. L. Müllers, Düsseldorf-Kaiserswerth. Wenn das Haus im zeitigen Frühjahr mit Salat, Blumenkohl u. dgl. bepflanzt werden soll, so möchte ich von Bepflanzung mit Darwin- Tulpen bzw. Narzissen abraten, denn man wird hier doch zu spät mit dem Frühgemüse zurecht kommen. Hier wirft sich andernfalls auch die Frage auf: Wie ist dort der Absatz? 1. In Tul pen und Narzissen? 2. Wann bringt das Früh gemüse das meiste Geld ein? Diese Fragen find wohl zu durchdenken, denn man mutz sich doch dem Markt anpassen. Will der Fragesteller schon jetzt den Block zweckmätzig ausnutzen, so möchte ich m. E. die Bepflanzung mit Chrysanthemen emp fehlen. Kleinblumige Chrysanthemen kommen hier auch ohne Heizung prachtvoll zur Blüte. Zum Allerheiligen und zum Totenfest hat man doch immer viel Schnittblumen nötig und zu solchem Zweck wird doch der Block gut ausgenutzt. Wir haben in kleinblumigen Chrysanthemen für diesen Zweck so prachtvolle Sorten, die wirklich anbau würdig sind; ich nenne hier z. B. die Sorten Fifi, Pressa, Madeleine Morin, Anni Drouet u. a. Im empfehle dem Fragesteller, die Sache ein gehend zu überlegen und meinen Rat in Erwä gung zu ziehen. L. Nath, Heiligenstedten. Herstellung von Apfel-- und Birnenmost Wie kann ich Apfel- bzw. Birnenmost für den Selbswerbranch Herstellen? A. M. in K. Die Gewinnung dieser Obstmoste ist die gleiche, wie sie für Apfel- oder Birnenwein erforderlich ist. Neu ist nur die Art der Haltbarmachung. Das Obst wird verlesen, gewaschen, zermahlen und aus- gepreht. Für Kleinbetriebe liefert die Firma Kal tenbach in Lörrach praktische Kelterapparate. Wenn es sich um ganz einfache Verhältnisse handelt, wird der frisch gepretzte Saft unmittelbar in Flaschen gefüllt und im Wasserbade bei 75° C. eine halbe Stunde erhitzt, d. h. pasteurisiert. Die Flaschen müssen bis zur Klärung absetzcn und werden vor sichtig vom Bodensatz abgeschenkt. Empfehlens werter ist die Anwendung eines der verschiedenen Baumannschen Apparate, welche den „Koch geschmack" vermeiden. (Prospekt von der Lehr anstalt Ober-Erlenbach bei Homburg v. d. Höhe einfordern). In Verbindung mit einem solchen Apparat sehr gut sind die transportablen Sützmost- flaschen des Obstbau-Verbandes Wolfratshausen bei München. Endlich können wir die kleine Schrift: „Flüssiges Obst", zu beziehen durch die gärtnerische Verlagsgesellschaft Berlin SW. 68, Wilhelmstr. 29, Preis inkl. Porto 1,65 NM., sehr empfehlen. Prof. Dr. Kochs, Berlin-Dahlem. Mas die Praxis zur Fey-Gobiet- Fräse, Typ Schatzgräber, sagt? Firma Stahlbau G. m. b. H., Rotenburg (Fulda) Nachdem ich den von Ihnen herausgcbrachten Fey-Gobiet-Fräser „Type Schatzgräber" schon zwei Kulturjahre im Betrieb habe, möchte ich nicht ver säumen, Ihnen meine volle Anerkennung mitzu teilen. Er ist mir ein treuer Helfer, der selbst im Dauerbetrieb von früh bis spät nicht versagte, so datz ich denselben nicht wieder missen möchte. Die Maschine — stark im Bau, zuverlässig ilt der Arbeit — leistet gute Krümelarbeit, ebenfalls an Flächenleistung, wobei sie 14 kn in ca. zwei Stunden bewältigt. Im Anschaffungspreis wie auch im Verbrauch bzw. Unterhaltung ist sie durchaus wirtschaftlich gegenüber ihrer Leistung, wodurch sich die Be schaffung der Fräse, gegenüber anderen Fabrikaten, in Kollegenkreiscn besonders empfehlen dürfte.