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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19310000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19310000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1931
1
- Ausgabe Nr. 1, 1.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 2, 8.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 3, 15.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 4, 22.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 5, 29.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 6, 5.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 7, 12.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 8, 19.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 9, 25.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 10, 5.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 11, 12.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 12,19.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 13, 26.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 14, 2.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 15, 9.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 16, 16.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 17, 23.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 18, 30.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 19, 7.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 20, 14.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 21, 21.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 22, 28.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 23, 4.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 24, 11.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 25, 18.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 26, 25.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 27, 2.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 28, 9.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 29, 16.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 30, 23.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 31, 30.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 32, 6.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 33, 13.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 34, 20.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 35, 27.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 36, 3.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 37, 10.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 38, 17.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 39, 24.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 40, 1.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 41, 8.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 42, 15.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 43, 22.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 44, 29.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 45, 5.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 46, 12.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 47, 19.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 48, 26.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 49, 3.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 50, 10.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 51, 17.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 52, 24.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 53, 31.12.1931 -
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Band 1931
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11 id n- es m n- t. !N -b >e l- 'f 5 7 persönliche Mlellungen Es find verstorben: —, Lou s Adolph Stolze, Eisleben, Bez.-Gr. Mrttl. Saalkreis. Ad. Ehlrs, Friedrichstadt, Dez.-Gr. West- Sck;leswig-uolstein. Ernst Grucl, Obernigk, Bez.-Gr. Breslau u. Umgegend. Frau Marie Rühl, FrankfurtM^ Bez-Gr. Franksurt/M. W lh lmGarntz, U.ck.rmünde, Bez.-Gr. Stettin. Karl LokuUnSlq sen., Berlin-Lichtenrade, Bez.- Gr. Berlin. Konrad Hrb.rt, Creglingen, Bez.-Gr. Crails heim u. Umg. Frau Martha Lr wc, Bergedors, Dez.-Gr. Haan- bürg u. Umg. Heinrich M i r, Lübeck, Bez.-Gr. Lübeck. Reinhold Rimmcrgut, Marienfelde, Bez.-Gr. Berlin. Jos. Br.hm, LohrM., Bez.-Gr. Aschaffenburg. Am 19. Dezember 1930 verstarb unser lang» jähriges Mitglied, der Gärtnereibes-itzec und Leiter der Gärtnerinnenlehranstait in Fried richstadt, Adolf EhlrS, im Älter von nur 59 Jahren. Ein schweres Leiden zwang ihn schon vor Jahren zur Einschränkung seiner Tätigkeit im Verband, obwohl er bis zu seinem Ende diesem unverbrüchliche Treue bewahrt hat. WaS Adolf Ehlers für unsere Berufs organisation erstrebt und geleistet hat, bleibt unvergessen: Von 1902 bis 1909 war er Ob mann der Bezirksgruppe Weft-Schleswig-Hol- stein. Auf seine Änregung hin kamen zu nächst gemeinschaftliche Versammlungen der schleswig-holsteinischen Gruppen zustande. Aus diesen ging dann 1902 der jetzig« Landes verband Schleswig-Holstein-Hamburg-Lübeck her- vor. Adolf Ehlers war als Mitglied der seinerzeitigen Reformkommifsion führend mit an der Umgestaltung des „Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands" in den Jahren tOOs-und 1905 beteiligt und hatte di« Genug tuung, daß die Umgestaltung wesentlich nach seinen Ideen erfolgte. Nur wenige Jahr« nachher setzte schon sein schweres Leiden ein und zwang ihn zum Rücktritt. Auch auf beruflichem Gebiet konnte Adolf Ehlers viele Erfolge erzielen. Die von ihm gegründete und bis zu seinem Ende geleitete Lehranstalt für Gärtnerinnen erfreut sich eines steigenden Besuches und hat die Hemmungen der KriegZzeit und der Nachkriegszeit gut über wunden. Hierbei war ihm feine Gattin eine verständnisvolle Helferin, wie auch seine heran- gewachssnen beiden Kinder, ein Sohn und eine Tochter, im Sinne des Vaters sein Werk fördern helfen. So ist Adolf EHIerS eng mit dem Reichsver band und insbesondere mit unserer Dezirks- grupp« und dem Landesverband verwachsen; er wird stets unvergessen sein. Ein treudeut scher Mann, ein ausrichtiger Freund und Kol lege ist mit ihm dahingegangen. Bezirksgruppe West-Schleswig-Holstein I. A.: H. Delfs. Am 6. Dezember starb infolge eines Un falls der Gärtnereibesitzer Fritz Jacobs in Weil burg a. d. Lahn, Mitglied der Bezirks- Gruppe Lahn-Dil!„ im 58. Lebensjahr. Er betrieb die von seinem Vater vor 70 Jahren gegründete Gärtnerei, verbunden mit einem im Nassauer Ländchen weitverzweigten Samen geschäft. Wenn er im Verbandsleben nicht Herde rtrat, so war er in seiner Gemeinde und im Kreis, sowie in gemeinnützigen Vereinen und Körperschaften sehr geschätzt. Di«S zeigte seine Beerdigung. Etwa 700 Personen gaben ihm das letzte Geleit, darunter waren verschiedene Kollegen von W.tz'ar, Gießen, Dillenburg und anderen Nachbarorten. F. Sch-, Marburg. Ferdinand Zunkcl, LeiSnig i. Sa. H Am 15. Dezember schied einer unserer erfahrensten Palmengärtner aus dem Leben. Tief ergriffen hat uns di« Kunde von seinem unerwarteten und Plötzlichen Heimgänge. Geboren zu Tilleda bei Sangerhausen am 18. 2. 1865 als Sohn eines Revierförsters, erlernte «r nach beendeter Schulzeit in Nord- Hausen bei Pressel die Gärtnerei. Seine Gc- hilfenjahre führten ihn u. a. auch nach Marien- bürg in Westpreußen. Im Jahre 1888 ging er nach Leisnig in die Dr. Mirussche Gärtnerei, die zu dieser Zeit unter der bewährte» Leitung des bckann- Der laufende Berg Von Ludwig Ganghofer Copyright bei Adolf Bonz L Co., Stuttgart 3. Fortsetzung Auf der Straße ging eine Bäuerin vor- über und rief einen Gruß. Die junge Frau erwachte aus ihrem Sinnen. Langsam strich sie mit der Hand ein Büschel Haare von der Schläfe hinter? Ohr; das lvar eine Gewohn heit von ihr. Dann nahm sie die Häkelarbeit auf, nestelte ei» paar Masche», und wieder lehnte sie den Kops an di« Mauer, tief atmend, als empfände sie erquickend die Kühl« des Abends. Wie still und schön dieser Abend war, mit seinem träumerisch ziehende» Nebel, mit dem verglimmenden Licht auf den Bergen! Aus der ebenerdigen Stube klangen die Stimmen der Dienstboten, die beim Abendessen faße». Das 'Dorf war schon in halber Ruhe; nur manchmal ein lauter Rus in den Gärten; irgendwo das Knarren eines Scheunentares, das geschlossen wurde; zuweilen auch der kurze Anschlag eines Hundes; dazu die Töne der Dorfmusik, die im Wirtshaus eine Probe hielt; die Sachs hatte kein«n rechten Klang, es fehlte die führende Stimme der L-Trompete, die der Daxen-Schorfchl sonst zu blasen pflegt«. Wenn der Abendwind ein w«nig stärker zog, verschwamme» die Geigen- und Klarinettentöne mit dem dumpfen Rauschen des Wassers, das im tieferen Tal aus dem unterhöhlten Derg hervorströmte. Karlin lauschte dem fernen Rauschen und blickte über das Gehäng des lausenden Berges empor. „Die armen Leut!" Zn ihrem Mitge fühl gesellte sich ein« schmerzliche Erinnerung. Dort oben stand auch das HauS, in dem sie «in fröhliches Kind gewesen war, als ihre Eltern noch gelebt hatten. Es war das Haris, das der Gaßner vor vierzehn Jahren gekauft hatte, und das er jetzt räumen mußte. Da hörte die junge Fran ein Klirren vor öhxen Füße». Das Bübchen hatte sein Pferdl umgeworscn und bückte sich, um es wieder auf- zurichtsn. „Toner! ?" fragte die Mutter. „Magst net schlafen gehn? Schau, eS wird schon finster! Bald wird der Sandmann klopfen. Da müssen brave Kinder im Bett sein. Geh, komm schlafen!" Das Kind schüttelte das Köpft. „Batorl warten!" Karlin spähte über die dämmerig« Straß« hinaus. In der Gesurdestub« wurden Bänke und Stühle gerückt, und die Dienstboten be gannen mit monotonem Gehasp«! den Abend segen zu beten: „Der Enge! des Herrn brachte Maria die Botschaft." Dann kamen die Knecht« heraus mit den Pfeifen. S!« zogen den Hut, als sie an Frau Karlin vorübergingen. Hinter ihnen kam ein dralles, hübsches MLd«l, das sich für den Abendplausch m den Nachbarhäu sern schmuck aufgeputzt hatte. „Guten Abend!" Dabei zuckte ein merkwürdiges Lächeln um den vollen Mund. „Guten Abend, ZLzil!" erwidert« die junge Frau; ihre Stimme klang ruhig, doch eine matte Röte stieg ihr in die Wangen. Zäzil ging durch den Garten, pflückte ein« der jpätblühenden Nelken und steckte sie ans Mieder. Kaum hatte sie di« Straße betreten, als ihrs Stimme klang: „Jeh! Du? Seit wann bist den» wieder daheim? Recht schön guten Abend!" Sie hatte d«n Schritt verhal ten, als sollte nun ein lustiges Geplauder be ginnen. Doch der Bursch, dem ihr Gruß ge golten, sagte kurzen Dank und ließ sie stehen. Der Klang dieser Männerstimme machte Frau Karlin ansblicken. Auf der Straße sah sie einen vorübergehe», der mit Joppe und blauer Soldatenhose bekleidet war .und zw«i Aexte mit neuen, weiften Holzstielen auf der Schul ter trug; Frau Karlin erkannte ihn erst, als er schon hinter der Heck« vcischwinden wollte. „Der MatheS!" Sie sprang aus, wars ihre Häkelarbeit aus die Bank und eilte zur Treppe hinnntcr. „Mathes!" Er schien sie nicht zu hören, beschleunigte seinen Schritt und bog hastig in den zum Ge häng des laufenden Berges führenden Weg ein. Frau Karlin legte die Arm« über den stei nernen Treppenpfeiler imd blickte ihm nach. Fünf Jahre hatte sie ihn nicht gesehen. Seit sie die Frau deS Purtscheller-Toni geworden. Wenige Tage vor ihrer Hochzeit hatte er das Dorf verlassen, weil ihm draußen im Unter land eine gute Stell« angcbotcn wurde. So hatte Vroni ihr damals gesagt. Und jetzt war er wieder daheim. Gewiß hatte ihn die Sorge, die seine Elbern um ihr Haus trugen, zurück gerufen? Da war es nicht schön von ihm, daß er so vorüberging wie ein Fremder. Er hätte doch zusprechen können, um dem Rach- barskinde von einst und der Schulkameradin ein Grüßgott zu bieten! Um ihr zu sagen. ten Obergärtners H«inz« stand. 1890 nahm ihn dieser, der sich dort selbständig machte und eine für die damaligen Verhältnisse höchst neuzeitliche Gärtnerei erbaute, als ersten Ge hilfen mit. Nach dem Ableben HeinzeS ging er zu Rischer »ach Leipzig-Connewch, als Ober gärtner. Nach einigen Jahren holten ihn die Heinzeschen Erben zurück, und es gelang ihm auch in aller Kürze, den Betrieb wieder auf die alte Höhe zu bringe». Im Fahre 1902 kaufte er di« Mirussche Gärtnerei, die stark daniederlag. Auch hier war eS ihm möglich, durch zähe Arbeit, ge paart mit großem Können, in einige» Jahren den Betrieb in ein« Spezial-Palmengärinerei von großer Bedeutung zu bringen. Der Krieg und die Inflation zerstörten die'« Werke und machten ein Weiterführen der Warmhauskul turen, die nur auf Versand eingestellt waren, infolge Mangels an Kohlen und Stalldünger unmöglich. Dazu kam, daß er 1919 seine Lebensgefährtin durch den Tod verlor. Don dieser Zeit an war Ferdinand Zunkel ein Ein samer. Trotzdem er im Verkehr mit den Kollegen und der Bezirksgrupp« stand, fühlte er sich verfassen, und selbst diejenigen, welche ihm nahestandsn, vermochten es nicht, ihn wieder ins Leben zurückzuführen. Die Bezirksgruppe Zschopau-Muldeutal, deren Ehrenmitglied er war, bedauert sein Scheiden, da er einer der Tüchtigsten unter uns war, den man achten und hochschätzen mußte. Mich aber verband mit ihm ein« Freundschaft aus der Gchilfcnzeit in Leisnig. Romer. Nicht allzu lang« ist eS her, daß wir unseren 2. Vorsitzenden, Paul Fiedler/Gera, durch den Tod verloren haben. Schon stehe» wir wieder an der Bahre eines Kollegen, der es ernst mit seinem Berufe nahm, der nur für seinen Beruf zu leben und sich emzusetzen gewußt hat. Baumschulenbesitzer Ernst Abelmann in Vie selbach, unser 2. Vorsitzender und 1. Kassierer, ist ganz plötzlich von uns gegangen. Wir ver lieren in Ernst Abelmann einen äußerst vor- nehm denkenden Menschen, einen liebenswürdi gen, stets hilfsbereiten Kollegen, der uns allen, die wir ihn näher kannten, im Laufe der wie es da droben stünde in der Simmeraul Bon den Leuten im Dorf« hört« sie wenig. Vor Wochen, als der Berg über Nacht das Laufen angcfangen hatte, war freilich im Dorf ein großer Lärm gewesen. Doch schon nach wenige» Tagen, als die Dorfbauer» merk te», daß die Bewegung deS lausenden Bodens das tiefere Tal nicht bedrohte, hatte ihre Sorge sich beschwichtigt. Ihre eigenen, kost baren Häuser waren sicher, nur di« billigen Hütte» da droben standen in Gefahr. Die junge Frau blickte auf die von Däm merung umwobenen Büsche, hinter denen Mathes verschwunden war. „Gott s«i Dank für den alten Michel, weil d«r Mathes da heim iS! Der hat zwei feste Arm!" Sie strich die Härchen von der Schläfe hinters Ohr und atmete auf, als wäre ibr, seit si« den MatheS gesehen hatte, der Gedanke an dem armen Simmeraucr leichter geworden. Während sie durch den Garten zurückkehrt«, vernahm sie einen Schrei ihres Kindes. In Sorge begann sie zu laufen, und als si« die Steinbank erreichte, sah si« ein schattenhaftes Tier, wie eine kleine Fledermaus, mit Sumsen um den Kopf ihres Kindes flattern. Er schrocken schlug sie mit der Hand und traf. DaS Tier siel zu Boden, ein großer Nacht falter. Karlin hob das weinende Bürschl aus ihre Arme und streichelte ihm Haar und Wange. „Geh, Toner!, bist erschrocken! Schau, es is bloß a Schmetterling gw«s«n! Der tut dir nix," Schmetterling! Dieses Wort schien daS Kind zu trösten; er blickte mit nassen Augen umher und streckte die Hände. „Den Meckerling haben macht ich!" „Ja, Herzerl! Wart, dem such ich dir gleich! Schau, da iS er schon!" Mit zittern den Schwinge» kroch der Falter über die Pflastersteine. Karlin bückte sich. Von einer abergläubischen Regung erfaßt, zog si« di« Hand zurück. Deutlich hatte sie auf dem dicke» Leib deS Falters die unheimliche Zeich nung erkannt. ES war ein Totenkopf. Si« wollte daS Tier zertreten. Da hob sich der Falter mit einem zirpende» Ton von der Erde; schwirrend stieß er gegen eine Fenster scheibe und verschwand unter den roten Blät tern der wilden Reben. Mit beiden Armen preßte Karlin ihr Kind an die Brust. „Komm, Schatzerl, laß dich schlafen bringen!" Das Bürschl begann wieder zu weinen. „Mecksrling haben möcht ich! Nitti schlafen! Vaterl warten!" „Geh, sei z'frieden, Toner!! Der Vater kommt schon. Droben im Bstterl darfst war ten auf ihn." „Tust mir Liedi singen?'" Jahre ein lieber Freund geworden war. I» aufrichtigem Schmerze gedenken wir dieses vortrefflichen Kollegen. Paul Süptitz, Vorsitzender des Landesverbandes Thüringen, Hans Koch, Geschäftsführer. Dreißig arbeitsreich« Jahre find seit dem 2. 1. 1901 verflossen, da der Obmann der B«- zirksgruppe Stolp, Gärtnereibesitzer Ott«, Schwitchow in Stolp, sein Unternehmen grün dete. Mit eisernem Fleiß hat er seinen Be trieb aus kleinen Anfängen heraus auf dir jetzige Höhe gebracht, so daß die Gärtnerei hier im Osten unseres Vaterlandes als muster gültig angesehen werden kann. Aber nicht nur in seinen Betrieb hat unser Obmann Musterhaftes geleistet; er hat weder Zeit noch Mühe gescheut, die Interessen der Bezirksgruppe Stolp und darüber hinaus di« des Gartenbaues überhaupt zu vertreten. Nur seinem festen und unbeugsamen Willen ist eS zu verdanken, daß die Bezirksgruppe Stolp in ihrer jetzigen Stärke besteht und di« Belang« des ostpommerschen Gartenbaues erfolgreich ver tritt. Auch für den Nachwuchs und die Zukunft unseres Beruses hat unser Obmann erfolgreich gearbeitet. Äuf sein« tatkräftigen Bemühun gen hin, im besten Einvernehmen mit den in Frage kommenden Körperschaften, hat die Stadt Stolp 1928 eine behördlich anerkannt« Gärtnerschule eingerichtet, di« sich eines regen und stetig wachsenden Zuspruches erfreut. Für seine Verdienste um den Gartenbau ist dem Jubilar die Ehrenurkunde des Landes verbandes verliehen worden. Wir wünschen unserem Obmann und seiner Gemahlin, die durch rastlose Mitarbeit viel zum Aufblühen des Geschäftes beigetragen hat, das beste für die Zukunft zum Segen für seinen Betrieb und auch ein klein wenig für unsere Bezirksgruppe. - Für die Bezirksgruppe Stolp i. Pom«. S1 olpmann Schriftführer. vr. HanS Kappert, Privatbozent auS Qued linburg, ist zum Ordentlichen Professor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin unter Verleihung deS Lehrstuhls für V«rerbungS- tvrichung ernannt. „Ja, liebS Herzerl!" Karlin faßte ein« Weinranke und rüttelte an ihr. Surrend schoß der Falter aus dem Laub hervor und schwirrt« davon. „Gott sei Dank!" Als Karlin das HauS betrat, kam eine alte Magd auS der Küche und fragt«: „Wie soll ich's denn mit dem Esse» halten, Frau? Von Mittag iS alles noch übrig, der Herr is net heimkommen, und Sie haben nix gessen. Soll ich die Sache» aufwärmen?" „Für mich, ja! Für'n Herrn mußt frisch was mache», 's Aufgwärmte mag er net." „Was soll ich denn richten?" „Fladlsuppen. Die ißt er gern. Und an auSgsuchts Stückl Wildbret brätst ihm ab. Wann alles fertig is, mußt es am Feuer hal ten, damit er sein Essen gleich haben kann, wann er heimkommt. Sonst muß er sich wieder ärgern." Frau Karlin stieg über die Trepp« hinauf, mit dem Bürschl, das vom versiegenden Schluch zen noch ein bißchen gestoßen wurde. I« Flur deS oberen Stock«» herrschte schon tief« Dämmerung. Die Blätter d«S EfeuS, der di« Wände überspannen hatte, hingen wie kleine Schatten an der weißen Mauer und au den Stangen der Hirschgeweihe. Frau Karlin durch schritt das große Wohnzimmer. Ohne in der Schlafstube Licht zu machen, entkleidete sie unter zärtlichem Geplauder das Kind und wusch ihm das von Tränen nasse Gesicht. Das Bübl lag noch kaum in den Kissen, da mahnte «S die Mutter schon an ihr Versprechen: „Liedi singen, Mammi I" Die junge Frau zog einen Stuhl an d«K Bett und während sie ihr« Hand d«n spielen den Fingern deS Kindes überließ, sang sie, was ihr gerade «insiel: Vögerl im grünen Wald Zwitschert so hell! Zwitschert Waldaus und -ein. Wo mag mein Schätzer! fein? Vögerl im grünen Wald Zwitschert so hell! Da mußte sie lächeln. Wie merkwürdig, daß ihr gerade dieses Li«d, an dar si« viele Jahre nicht mehr gedacht hatt«, auf di« Lip pen kam? Das war wohl nur geschehen, weil sie den Mathes wieder gesehen hatte. Denn dieses Lied hatten sie miteinander gesungen unter den blühenden Hecken und im dunklen Purtschellerwald da droben, damals, als si« noch Kinder waren, sie, der MatheS und die Vroni. Es war in der Stube dunkel. Doch Karlin sah einen sonnigen Berghang, über ihm di- leuchtend«! Felswände und über allem den
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