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KkKlEKKKKV vcz kV 8kkl_m IM40--V^I.Ü6'. 6LPI^kM5Mk Vksri.^65-ek5 k LkkUK ^V.4Z / ^H-nseren geehrten Geschäftsfreunden und Verbandsmil gliedern teilen wir hierdurch mit, daß wir die Lerstellung und Anzeigenverwaltung unserer Zeitschriften' „Die Gartenbauwirlschaft" und „Der deutsche Erwerbsgartenbau" sowie den Betrieb unserer Verlags- und Sortimentsbuchhandlung der Buchdruckerei und Verlagsanslalt TrowiM L Sohn, Frankfurt (Oder) und Bertin übertragen haben. Wir bitten, davon Vormerkung nehmen zu wollen, daß sich durch diese Neuregelung unsere Anschriften wie untenstehend ändern. Reichsverband des deutschen Garten baues e. V. Gärtnerische Verlagsgesellschaft m. b. K. Trowitzsch L Sohn Anzeigenbestellungen oder damit verbundener Schriftverkehr: „Gärtnerische Verlagsgesellschaft m. b. K., Abteilung Anzeigen, Frankfurt (Oder)" Bestellung von Büchern unserer oder anderer Verlage: . „Gärtnerische Verlagsgesellschasl m. b. K., Bücherversand, Berlin SW. 68, Wilhelmstrahe 29" Anschrift an die Schriftleitung der „Gartenbauwirtschast" wie bisher: „Schriftleitung der Garlenbauwirtschasl, Berlin NW. 40, Kronprinzenuser 27" entscheidende Rolle spielen dürfen, da das Be wertungsrecht eine sachliche Bewertung vorschreibt, die Einschaltung finanzpolitischer Rücksichten in das Bewertungsverfahren dagegen nicht. Selbst wenn durch eine Senkung der Werte die Schaffung von Ersatzeinnahmen erörtert werden müßte, wäre dies rechtlich einwandfreier und politisch richtiger, als ein Festhalten an überhöhten Werten mit der Folge, daß die heute geltenden Steuersätze nach innen unv außen ein unwahrhaftes, zur Vortäuschung einer nicht vorhandenen Steuerkraft geeignetes Bild geben. Zum Schluß lenken die Spitzenorganisationen die besondere Aufmerksamkeit des Herrn Reichsministers der Finanzen auf die Notwendigkeit, angesichts der ungeheuren Verschärfung der Lage in allen von ihnen vertretenen Zweigen der Bewirtschaftung des deutschen Grund und Bodens und der wachsenden Verzweiflungsstimmung, sachlich begründeten Ein gaben, wie der vorliegenden, eine Würdigung zu teil werden zu lassen, die von der schwer ringenden Landwirtschaft als der Ausdruck eines starken Ver ständnisses für ihre schwere Not empfunden werden kann. Nachprüfung -er Einheilswerte Die Forderung der landwirtschaftlichen Spitzenorganisationen Die Spitzenorganisationen der Land- und Forst wirtschaft, des Weinbaues mrd des Gartenbaues hatten am 31. August d. Js. in einer Eingabe die Nachprüfung der auf den 1. 1. 1331 festgestellten Einheitswerte gefordert. Der Reichsfinanzminister hat diese Eingabe abschlägig beschieden mit dem Hinweis, daß Wertrückgänge während des Veran- lagungs- und Bewertungszeitraumes wegen des Stichtagcharakters der Vermögenssteuer grundsätz lich nicht berücksichtigt werden können, die heutigen Werte vorübergehende Katastrophenwerte seien, eine Neubewertung zu hohe Kosten verursachen würde und eine Veranlagung auf der Grundlage niedrigerer Werte fiskalische Ausfälle bringen werde, Die genannten Spitzenorganisationen haben sich mit den vorgebrachten Gründen nicht abfinden können und in einer gemeinsamen eingehenden Ein gabe erneut eine Nachprüfung der Einheitswertc auf den 1. 1. 1931 gefordert. In der Eingabe wird u. a. ausgeführt, daß der Hinweis auf den Stichtagcharakter der Vermögens steuer den Forderungen der Spitzenverbände keines wegs gerecht wird, da von diesen nicht die Berück sichtigung der heutigen Katastrophenwerte, sondern lediglich eine Nachprüfung der auf den 1. 1. 1931 festgestellten Einheitswerte verlangt wird. Bei der Festsetzung der Spitzenwerte und damit des gesamten Wertniveaus des landwirtschaftlichen Vermögens auf den 1, 1. 1931 sind die tatsächlichen Ertrags- Verhältnisse und Entwicklungstendenzen nur unzu reichend gewürdigt und letztere ähnlich wie bereits 1925/27 und 1928/30 zu optimistisch eingeschätzr worden. Die Auswirkungen dieses grundlegenden Fehlers werden nunmehr übersteigert durch die seit dem Frühjahr d. Js. eingetretene Entwicklung. Durch diese Entwicklung klafften die Einheitswerte und die wirklichen Ertrggsverhältnisse so ausein ander, daß auf eine Nachprüfung der FehlLewertung nicht verzichtet werden darf. Die jetzige allgemeine Senkung z. B. des landwirtschaftlichen Spitzen- wertes. um 8,7 v. H. gleicht nicht einmal die unterbliebene Senkung der Einheitswerre für den zweiten Hauptfeststellungszeitraum gegen über den Einheitswerten des ersten Feststellungs zeitraumes aus; noch viel weniger bringt diese Senkung die auf den 1. 1. 1931 erforderliche Sen kung gegenüber den bereits überhöhten Werten auf 1. 1. 1925. Dies war aber cm sich Aufgabe der neuen Bewertung gewesen. Die Forderung geht daraufhin, daß die völlig unzulängliche Anpassung der Werte an die auf 1. 1. 1931 gegebenen Ver hältnisse ausreichend nachgeholt werden mutz. Die landwirtschaftliche Einheitswertung auf den Stand vom 1. 1. 1931 vermag auch hier nicht zu befriedigen im Hinblick darauf, daß die Stichtags werte der übrigen Vermögensarten weit mehr der feit 1. 1. 1925 und 1. 1. 1928 eingetretenen Wert minderung angepaßt sind. Dies gift insbesondere für das Kapitalvermögen; wie sich aus dem Ver gleich der Aktien-Steuerkurse auf den 31. 12. 1939 gegenüber dem 31. 12. 1927 ergibt, die um durch schnittlich 50 A> niedriger liegen. Bei der Bewer tung des Grundvermögens wird bis zum Ablauf der Vermögenssteuerveranlagungsfrist Rücksicht ge nommen auf die seit dem 1. 1. 1931 geminderte Miete. Das Betriebsvermögen wird gegenüber dem landwirtschaftlichen usw. Vermögen dadurch begünstigt, daß durch den wieder eingeführten Stillcgungsabschlag der wirtschaftliche Niedergang in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni durch einen Wertabschlag in Höhe von 30 berücksich tigt werden kann. Bei diesen beiden Vermögens arten wird demnach die nach dem 1. 1. 1931 ein- getretcne Verschlechterung weitgehend in Rechnung gestellt, insofern als der Grundsatz der reinen Stichtagbewertung verlassen, der gegen die land wirtschaftlichen Berufszweige ins Feld geführt wird. Eine Senkung der Einheitswerte ist auch beson ders dringend in Hinsicht auf die Erbschaftssteuer, die bei der Landwirtschaft bis Ende 1930 — ab gesehen von etwaigen Aenderungen der Betriebs zahl — immer noch nach den für 1. 1. 1925 fest gesetzten überhöhten Einheitswerten und seitdem wiederum auf der Grundlage erneut überhöht fest gesetzter Werte erhoben wird. Die Ueberhöhung der Einheitswerte wird sich des ferneren besonders unerträglich auswirken, wenn ab 1. IV. 1932 die Grundsteuern auf die Einheitswerte umgestellt werden. Diese Folgen werden verschärft durch jede Ungleichmäßigkeit der Bewertung der einzelnen Gruppen der realsteuer pflichtigen Vermögen und die Bevorzugung der Gewerbesteuer^ bei der die individuelle Leistungs fähigkeit gegenüber dem Brutto-Prinzip der Grundsteuer weit mehr berücksichtigt ist. Die Kostenfragc kann einer Revision der Ein- heitswerte per 1. 1. 193t kein Hinderungsgrund bilden, weil die durch die Gutachter-Ausschüsse und Beratungsbehörden geleisteteten Vorarbeiten keines wegs vergeblich geleistet sind, wenn die notwendigen Abschläge von den Spitzenwerten vorgenommen werden. Es entsteht auch keine Verteuerung, weil di" absoluten Werte von den Finanzämtern jetzt noch nicht errechnet worden sind. Die Spitzenorganisationen weisen darauf hin, daß finanzpolitische Rücksichten wie Kosten des Ver fahrens und Deckung des Steuerausfalles keine Oer neue Kurs in -er Osihttse Eine neue Notverordnung Der neue Kommissar für die Osthilfe, Or. b. c. Schlange-Schoeningen, hat in diesen Tagen Ver tretern der Presse sein Programm vorgelegt. Die starke Betonung, daß die alleinige Verant wortlichkeit für alle Maßnahmen der Osthilfe für ihn eine conckitio oine qua non gewesen sei, läßt dar auf schließen, daß der neue Ostkommissar den Wil len hat, die letzten Mittel zur Rettung des deut schen Ostens anzuwenden. Daß dazu ein Kurs wechsel notwendig war, war nach dem völlig nega tiven Ergebnis der seitherigen Maßnahmen außer Zweifel. In der neuen Notverordnung kommt dieser Kurswechsel deutlich zum Ausdruck. Sie ist für die ostdeutsche Wirtschaft von einschneidender Be deutung. Im Osten Deutschlands, wo wir gerade im Augenblick des Erscheinens dieser Nummer maß gebliche Kenner der Verhältnisse sprechen konnten, wirft man die Frage auf, ob der neue Weg auch der rechte Weg sei. Jedenfalls birgt nach Ansicht weiter Kreise das neue Sicherungs verfahren, das den betroffenen Betrieben eine wirk same Hilfe bringt, die Gefahr in sich, daß Fehl dispositionen diese Hilfe wieder aufheben. Nur eine energische Persönlichkeit, die über das eigene Ressort hinaus, sich auf die Mitarbeit aller übrigen beteiligten Stellen stützen kann und bei der Schwie rigkeit der Aufgaben, deren Rat auch ausgiebig in Anspruch nimmt, wird in der Lage sein, die Not verordnung so anzuwenden, daß mit der Land wirtschaft auch die übrigen Zweige der ostdeutschen Wirtschaft erhalten bleiben. Daran sind alle von dem Ostkommissar betreuten Berufe aufs stärkste interessiert. Auf den sächlichen Inhalt der neuen Notverordnung werden wir noch zurückkommen. 8v. England verstärkt die Werbung für englische Waren Unter dem Druck der Verhältnisse entschloß sich England, seine bereits recht intensive Werbung für britische Waren, über die wir auch an dieser Stelle wiederholt berichtet haben, noch weiter auszubauen. Weil Propaganda mit nationalen Motiven in Deutschland unwirksam sei, haben deutsche Werbe fachleute den Mahnruf „Kauft deutsche Waren!" in Acht und Bann erklärt. Es kommt aber darauf an, wer diesen Mahnruf an das Volk ergehen läßt und wie man das Volk zur Beachtung solcher Mahnung erzieht. In England hat in diesen Tagen der Prince of Wales in einer im Radio ver breiteten Rede, die in England eingeleitete Werbung ,Kauft britische Waren" offiziell eröffnet. Der Dominionminister Thomas hat die Bedeutung dieses Appells unterstrichen. Die Weihnachtszeit werde dem englischen Volk reichlich Gelegenheit geben, die Worte des englischen Thronfolgers zu beherzigen. In Deutschland bemüht sich der Volkswirtschaftliche Aufklärungs dienst vergeblich, ein gleich starkes Echo zu fin den. Seine Mittel sind gemessen an den Aufgaben, die ihm gestellt find, durchaus unzulänglich. Wir zweifeln daran, ob es ihm gelingt, bei der Eröff nung seiner neuen Wanderausstellung „Der ent scheidende Augenblick" nun endlich die Unterstützung der amtlichen und privaten Oeffent- lichkeit zu gewinnen. Wir haben wahrhaftig allen Grund, auch in Deutschland die Werbung für deutsche Waren mit der gleichen Deutlichkeit als Forderung an alle Kreise, die noch in der glücklichen Lage sind zu helfen, zu betreiben. Man schaffe dazu an amtlicher Stelle die Grundlage, indem man sich mit aller > Klarheit für die Arbeii des Volkswirtschaftlichen Aufklärungsdienstes aus spricht, 8v.— GireWchier Die Weltwirtschaftskrise hat in allen Län dern die Aussprache über die Gestaltung ihrer Wirtschaftspolitik in Fluß gebracht. Wir haben an dieser Stelle wiederholt über den Gang der Aussprache und über die weitgehenden Schutz maßnahmen der verschiedenen Länder berichtet. In Deutschland gehen zunächst die theo retischen Erörterungen weiter, ohne daß man sich zu durchgreifenden Maßnahmen ent schließen könnte. Immerhin ist es interessant genug, auch die theoretischen Erörterungen ins besondere im Lager derjenigen zu beobachten, die einer Wirtschaftspolitik mit dem Ziele eines stärkeren Schutzes der landwirtschaft lichen Produktion seither nur mit wenig Be geisterung folgten. In dem Oktoberheft der „Sozialistischen Monatshefte" be schäftigt sich Kaliski mit der „Deutschen Land wirtschaft im europäischen Aufbau". Man Achtung! Zahlungsfrist für Aufwertunashypotheken! Wir weisen nochmals darauf hin, daß lt. Not verordnung vom 10. November 1931 Zahlungs aufschub für die am 1- Januar 1932 fälligen nnd rechtzeitig zu diesem Termin gekündigten Aufmer- tungshypothcken bis spätestens 30. November 1931 bei der zuständigen Aufwcrtungsstelle beantragt werden kann. Auskünfte erteilt die Hauptgeschäftsstelle — Nechtsabteftung. kann nicht erwarten, daß sich der sozialdemo kratische Theoretiker hundertprozentig zum Schutzzoll bekennt, trotzdem wäre es wün schenswert, wenn seine Auffassung sich insbe sondere in der sozialdemokratischen Gewerk schaftsbürokratie mehr Beachtung verschaffen würde. Von Kaliskis Ausführungen dürften die folgenden von besonderem Interesse sein: „Gesunde Agrarverhältnisse bilden auch heute noch den wirksamsten Schutz gegen eine Zuspitzung industrieller Krisen; durch die Siche rung einer breiten landwirtschaftlichen Pro duktion, die nun einmal mit der Sicherung ihrer Rentabilität identisch ist, wird zugleich der beste Markt im Inland geschaffen. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe hat die Landwirtschaft eine besonders große und wert volle Arbeit zu leisten; im eigenen Interesse, das sich mit dem der Volksgemeinschaft deckt. Selbst unter dem schwersten Druck ist die land wirtschaftliche Produktion erheblich ausgedebnt worden, und mit den Produktionsmengen der verschiedensten Art ist die Qualität der Erzeu gung gestiegen. Es ist also kein leerer Wahn, wenn man der deutschen Landwirtschaft die Kraft zuschrieb sind zuschreibt, dem deutschen Volke die Ernährung zu sichern. Dazu steht die Einfuhr der landwirtschaftlichen Produkte an sich noch nicht in Widerspruch, doch dürfte sie nur als Ergänzung, nie als Ersatz heimischer Erzeugung geduldet werden. Es kommt eben entscheidend auf die entwicklungsmögliche Lei stungsfähigkeit an, und schließlich handelt es sich bei der Frage der Ernährungssicherung durch die eigene Landwirtschaft gar nicht darum, ob man bis auf den letzten Rest nur eigene Produkte verzehrt. Das wird als Auf gabe auch nicht gestellt. Entscheidend ist die Herbeiführung einer Wirtschaft, die die wesent liche Ernährung sichert, das ist die relative Autarkie, die herbeizuführen ein Gebot natio naler Selbstbehauptung ist. Die Ergänzung haben die Bezüge aus den Nachbarländern zu erbringen, mit denen Deutschland sich zur Ge meinschaftsarbeit verbinden muß." * Die Tagespresse aller Schattierungen ist an gefüllt mit Aufsätzen über die Siedlungs- frage. Die einen schäumen über vor Bcgeiste- rung, die anderen mahnen zur äußersten Vor sicht, fast in allen wird auf die außerordentlich kritische Lage des deutschen Gartenbaues hin gewiesen, weil es vornehmlich gartenbauliche Erzeugnisse sind, deren Produktion sich die neuen Siedler zuwenden sollen. Die Forde rung, erst die Existenz der bestehenden Be triebe, insbesondere auch der neuen Gärtner siedlungen, wird immer allgemeiner. Unter