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Hemmungslose Lehrlingszüchlerei Es liegt jetzt zwei Jahrzehnte zurück, daß weitblickende Fachleute die Aufmersamkeit des Berujslebens aus Sie Wichtigkeit der behördlichen Regelung des Lehrlingsweseus lenkten. Dieser Appell fand allerorten Widerhall. So trat man an die öffentlich-rechtlichen Berufsverlrelungen des Gartenbaues, die Landwirtschaftskammern, heran, sich die Regelung und die Sorge für den gärtnerischen Nachwuchs angelegen jein zu lassen. Schon lange vorher hatten Gartusrvereiniguugen mit praktischen Selbsthilsemaßnahmen begonnen, indem sie für die Lehrlinge aus eigene Kosten Abendschulen einrichteien, um den beruflichen Nachwuchs besser als bisher auszubilden. In welchem Maße sie dem Bedürfnis entsprachen, gehl daraus hervor, daß sie in erheblichem Um- sange auch von Gehilfen besucht wurden. Die Erfahrungen lehrten weiterhin, daß eS erforderlich sei, sich nicht nur um üie Schulung, sondern auch um die Regelung der Lehre über haupt zu kümmern. So kam man bald dazu, von den Landwirtjchaftskammern besondere Lehr, statten auSmustern zu lassen, die Gewähr sü: eine besonders gute fachliche Ausbildung leisten, und sorderle weiterhin von den LanSwirtschaflS- kammern, die Lehrverhältnisse in den Provinzen einheitlich zu regeln. Die Einführung einer Prü» sung am Schluß der Lehrzeit war ein weiterer Schritt zur Erreichung dieses Zieles. Der Erfolg solchen Borgehens wurde bald offenbar. Der Lehrhcrr wurde wählerischer in der Auswahl der ungen Leute, die bei ihm in die Lehre treten ollten. Aerzten und Tanten wurde es fortan chwsr, körperlich Schwache und geistig Minder bemittelte im Gärtnerberuf unterzubringen. Den .wilden" Lehrlingshallungen wurde es unmög lich gemacht, Lehrlinge zur Gchilsenprüfung zu schicken. Da der Wert der Gehilsenprüsung für das berufliche VorwärtSlommen bald zutage trat, die Prüfung aber nur von anerkannten Lchr- gärtnereien aus gemacht werden konnte, war den „wilden" Lehrlingshaltungen bald das Wasser abgegraben. Aber auch in den anerkannten Lehr gärtnereien mußte dis zu haltende Lehrlingszahl festgelegt werden, um einer „Ueberprodultion" nach Kläglichkeit vorzuüsugen. Eine tunliche Be schränkung der Lehrlingszahl muß schon in Rück- sicht auf die lehrlingslosen Gartenbaubetriebe ein- setzen, vor allem aber im Interesse der Lehr linge und damit des Gesamtberufs selbst. Die Möglichkeit, eine Stellung als Gehilfe zu finden, wirs bet der gegenwärtigen Wirtschaftslage, die zu möglichster Einsparung von Gehilfenstellungen zwingt, leider immer geringer. Selbstredend ist es gesund, wenn die Zahl der AuSgelernten größer ist, als üie der zu besetzenden Stellen, weit das wiederum eine Sichtung der Kräfte be deutet. Nimmt sie aber zu gigantische Ausmaße an, wird das Gegenteil erreicht, denn die wen- digstcn und darum besonders wertvollen jungen Bsrufsgenossen schwenken überhaupt vom Beruf ab oder, was ebenso schlimm ist, sie machen sich mit einem Spaten selbständig und beginnen Schwarzarbeit und Schleuderlonlurrenz. Wer kann es ihnen verdenken, denn im Kampf umS Brot ist jedes Kampfmittel recht! Wenn man nun liest, daß in jeder der großen Provinzen alljährlich ourchjchnitllich 506 Gärt- nsrlehrlinge geprüft und losgelassen werden, die Unterünngungsmöglichkeit für diese Ausgelernten aber immer mehr zusammenschrumpft, muß uns dieses Mißverhältnis sür den Beruf ernstlich fürchten lasten. Nach einer Berechnung gibt cs beispielsweise in der Provinz Niederschlesien, die gärtnerisch wirklich nicht unbedeutend ist, nur 17S Gehilfen in den Gärtnereien, Baumschulen usw.! Von diejen Gehilfenstellungen werden jedes Jahr nur wenige frei, weil die Stellenin haber erfreulicherweise nicht alljährlich wegster- ben. Alljährlich marschiert aber ein Heer von Ausgelernten aus, um da? Glück zu versuchen, eins dieser Stellen zu erhaschen. Müsten da die Mittel nicht kleinlich wirken, diesem Mißver hältnis dadurch zu begegnen, daß nach einem Beschluß des Gartenbauausschusses der Landwirt- schaflskammer Niederschlesien künftighin in jedem anerkannten Lehrbetriebe höchstens drei Lehrlinge gehalten werden dürfen, in gehilfenlosen Be trieben nur einer zu dem der zweite erst dann treten darf, wenn der eine in sein letztes Lehr jahr tritt? Jetzt schämen wir uns fast, es niederzuschrei ben: Gegen diese von der Sorge des Gartenbau» ousschusies um das Berufswohl diktierte Forde rung einer Lehrlingszahlbeschränkung laufen Betriebsinhaber Sturm, nennen die Männer des j Gartenbauausschusses berufsfremd und gebärden sich, als ob das ganze Wohl eines Gartenbau betriebes auf der Arbeitskraft eines Lehrlings steht! Der Gartenbau ist gegenwärtig in große wirtschaftliche Bedrängnis geraten. Aber daraus darf lein Mensch mit Charakter daS Recht ab leiten, nun Mißbrauch mit dem Nachwuchs des Berufes zu treiben. Will man trotzdem die Verantwortung gegenüber dem Beruf und dem Lehrling opfern, nur um billige Arbeitskräfte zu haben, wäre es u. E. nur recht und billig, die Lehrlingshaltung ganz sreizugcben und sie nicht auf die anerkannten Gärtnereien zu beschränken. Soll der Einwand Gelrung bekommen, daß die Notlage dazu zwinge, Lehrlinge fortan nur als billige Arbeitskräfte zu werten, dann wäre es doch eine unerhörte Härte gegenüber den Gärtne reien, die bisher die Anerkennung nicht erlan gen konnten, diesen Betrieben die Einstellung von Lehrlingen überhaupt zu versagen. Gerade unter ihnen sind die wirtschaftlich Schwachen besonders zahlreich. Aber das wollen die Kri tiker auch nicht haben, sondern meinen: „Heiliger Florian schütz' mein Haus, — zünd' andere an!" Wir haben oft vorgeschlagen, eS so wie in Holland zu machen, nämlich statt mit Lehrlingen mit Arbeitsburschen zu arbeiten, weil sie dem Betrieb größeren Nutzen bieten. Das gleiche ist tnteressanterweise noch vor Wochen von den Kritikern selbst für das einzig Richtige bezeichnet worden, dennoch jetzt wieder dis beschämende Forderung, den Beschluß des Gartenbauaus schusses aufzuheben, daß in den gegenwärtig 633 anerkannten Lehrgürtnereien jeder Lehrherr, oer keine Gehilfen beschäftigt, einen Lehrling cin- stcllen darf, zu dem ein zweiter Lehrling erst tritt, wenn der erste sein letztes Lehrjahr be- ginnt. Werden in den Betrieben 2—3 Gehilfen stündig beschäftigt, dürfen zwei Lehrlinge ge halten werden. Lehcherren, dis vier und mehr Gehilfen ständig beschäftigen, dürfen drei Lehr linge einstellen. Sind das nicht Forderungen, die man nach Kenntnis der Verhältnisse nur gutheißen darf? Steigt diesen Verführern, die jetzt in Bsr- sammlunge» und Eingaben gegen den aus rei nem Herzen und innerster Usöcrzeug-na gefaßten Beschluß des Garlenbauausschusses zu Felde zie hen, nicht die Schamröte ins Gesicht? Die Schamröte, weil sie selbst genau misten, wie es um den Lehrling steht? Allein das Arbeitsamt Breslau meldete auf Anfrage, daß an einem Stichtage, dem 13. August d. I., bei ihm 33S stcllungsuchende Gärtner gemeldet wuroen. Liese edlen Menschenfreunds zeigen sich aber ,o be sorgt um das Wohl der Jugend, daß sie öffent lich zum Ausdruck bringen, es sei ja da- beste, die Schulentlassenen recht zahlreich in Lehre zu nehmen, da sie in anderen Beruten doch auch kiin Unterkommen fänden. „Es wäre doch dann für alle Teile gut, sie Gärtner lernen zu lassen, auch wenn sie später stellungslos blieben. Zu nächst wären sie sür drei Jayre untergebracht und lernten einen Beruf". Wir glauben, daß man diese Sätze nur nied riger zu hängen braucht, um sich eine Ec'äute- rung hierüber zu sparen. Wie wäre eS, wenn die Verfasser dabei wenigstens auf den Abschluß von Lehrverträgen verzichteten? Mit diesen Ver trägen werden dock nur im Lehrling und in dessen Eltern Hoffnungen erweckt, die auch der verantwortungsbewußte Lehrherr beim besten Willen nicht erfüllen kann, von den Verführern zu allerletzt, weil sie mit ikfter Benft'-^oliftk auch noch die letzten Vor-ul'^ mam - r eme Auf wärtsentwicklung des Gartenbaues vernichten würden. Den Erwägungen, die hier dem Gartenbau- auSschuß zu einem Beschluß über die Notwen digkeit der Einschränkung der Lehrlingszahlen der Lehrlingshaltungen geführt haben, hat sich das Präsidium des Reichsverbandes ohne weiteres angeschlossen. Es ist das zwar selbstverständlich, doch muß eS auch hier dankbar zum Ausdruck kommen. Es wurde ja auch versucht, dar Präsi dium deS Reichsverbandes entsprechend zu be- einslusten. Guenther. Breslau, al? Geschäftsführer des GartenbauauS- schusses der Landwirtschaftskammer. Tillack- Sacrau, als Vorsitzender des GartenbauauSschus- seS der Landwirtschaftskammer und des Landesverbandes Schlesien im Reichs« verband des deutschen Gartenbaues e. B. WWWMIWWk^ «M «8 WS Ü88 MMMW Wir werden auch in dirsem Jahre nicht darum hornmkommcn, soweit eS der Charakter dieses Gedenktages zuläßt, unsere Blumen und Pflanzen und unsere Arbeit anzubieten. De« Prcsscwarten haben wir die gleichen Maßnahmen wie im Dor- jahre empfohlen. Wo gemeinsame Werbung nicht möglich ist, dürste auch sür den einzelnen De- triebsinhaber die Werbung zweckmäßig sein. Wir halten wiederum unsere Wrrbeflngblatter „Blu men zum Gedenken" zur Verfügung und empsch- len, wo es möglich ist, Anzeige in der Tages presse. Zu der nachstehend wiedrrgebrne» Anzeige stellen wir Matern zum Preise von NM l),3V pro Stück zur Verfügung. -MWWMIUWM Unsere Aufklärungsausslellung Während der Hauptausstellungszeiten ergehen an den Reichsoerband stets Anforderungen nach statistischem Ausstellungsmaterial über den Gar tenbau. Mit dem sür große Ausstellungen vor handenen Material konnten schon wegen deren Größe di« örtlichen Ausstellungen nur schwer etwas beginnen. Die Abteilung sür Werbung und Nachrichtendienst beschloß daher Schaffung einer Wanderausstellung, die geschlossen den Ausstel lungen zur Verfügung gestellt werden sollte. Daß dis Abteilung damit einem zwingenden Be dürfnis Rechnung trug, bewies dis Tatsache, daß inzwischen bereits eine zweite Ausfertigung her gestellt wurde und daß diese beiden Ausstellungen nun schon bis Mitte November vergeben sind. Durch diese Wanderausstellung soll den Aus- stcllungSbesuchern in wenigen Darstellungen eine möglichst umfassende Kenntnis aller mit dem Gartenbau zusammenhängende« die Oessentlich- keit interessierenden Fragen gegeben werden. Sie soll die Bedeutung des Gartenbaues sür die Er nährung und den ArbeitSmarkt zeigen, soll sür Gartenbauerzeugniss« werben und den katastro phalen Einfluß des ausländischen Wettbewerbes auf der einen Seite und die Bemühungen des Berufes zur Versorgung der Märkte auf der anderen Seite den Besuchern eindringlich vor Augen führen. Inwieweit sie diese Ausgabe er füllt zeigt der untenstehende Pressebericht über die Obstausstellung in Stuttgart. Gezeigt wurde die Ausstellung seither in Worms, Stuttgart, Franlsurt a. O. und Breslau. Anfang Novem ber wird sie in Göttingen und Berlin die Wer bung sür den Gartenbau unterstützen helfen. Besonders geschickt ist die Ausstellung in Frank furt a. O. dank der Initiative unseres Prüsidial- mitglicdes Böttner dem Publikum nahe ge bracht worden. man und groß- der AuS- sie lasen: Auch vor Tafel 15 blieben viele stellungsbesucher sinnend stehen, als Auszug aus einem Bericht der Pressestelle der Ausskcvungsleitung der Dürlt. Landesobstausstellung, Stuttgart 1SZ1 Die Sonderschau des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues Mache dein Heim zum Garten und deinen Garten zum Heim! Wobei aber auch die weitere Mahnung sehr beherzigens, wert klingt: Laß dich vom Fachmann be raten! Von der Eindruckskraft, der Vielseitigkeit und Ueberstchtlichkeit der Sonderschau des Reichsver bandes des deutschen Gartenbaues gibt unsere Schilderung naturgemäß nur eine flüchtige Skizze Tieft für Ausstellungszwecke geleistete Ar beit wird sich und muß sich überall lohnen, wo Menschen in Ausstellungen zusammenströmcn, wo sie viele Schaustücke kennen lernen und dann in die Abteilung des Reichsverbandes kommen, in der ihnen wirlliöb unvergleichlich mehr geboten wird als nur ein Schaustuck, wo sie volks wirtschaftliche Dinge in ihrer gan zen Tiefs und ihrer uns alle angehenden Bedeutung verstehen lernen. Kein« Ausstellung, die in Deutsch land veranstaltet wird und irgendwie zusammen hängt mit den Lebensfragen und Lfebensnotwen- digkeiten des deutschen Gartenbaues sollte künftig ohne die Tafeln des ReichSverbandeS deS deut schen Gartenbaues sein! Pressestelle der Würltembergiichen Landesobst, ausstellung, Stuttgart 1931. Auf der Württ. Landesobstausstellung, nach übereinstimmendem Urteil der gesamten Presse die schönste und reichhaltigste Obslschau, die man je erlebt hat, war der Reichsverband des deut schen Gartenbaues durch eine Darstellung des volkswirtschaftlichen Werts des Gartenbaues ver treten, wie sic eindrucksvoller und belangreicher nicht gedacht werden kann. Was hier zur An schauung gebracht wurde, gehörte zum Wert vollsten der alle Gebiets des heimischen Obst baues und der damit verbundenen Industrie um fassenden ObstauSstellung. Immer wieder ver- jammelten sich in der Abteilung des Reichs- verbandeS die Ausstellungsbesucher, um die vor- trefftlchen Anschauungsmittel kennen zu lernen, mit denen hier di« Darbietungen deS Württ. Obstbauvereins bereichert wurden. Kein volks wirtschaftliches Kolleg im Lehrsaal einer Hoch schule kann solch lebendige Eindrücke vermitteln wie die Bilder und Tabellen, wie diese überaus sinnvoll gestalteten Tafeln, diese ganze wunder volle Uebersicht über die Schaffensßeüiete des Gärtners. Diese Tafeln sind schon m der Kon- strultion, in der technischen Gestaltung vor trefflich gelungen; die Tafeln deS ReichSver- bandes des deutschen Gartenbaus sind das beste, was es an solchen Werbe- und AufllärungSmit- tsln gibt. An Anschaulichkeit werden diese Dar stellungen von nichts übertroffen, was man bis her auf solchen Ausstellungen zu sehen bekam. Neben den Inschriften, den zahlenmäßigen An gaben, den vergleichsmäßigen Darstellungen ent halten die Tafeln — und das macht diese Sonderschau so wertvoll — eingefügte farbige Bilder mit plastischem Anschauungs material. Schon gleich auf der ersten Tafel: Wer findet im deutschen Gartenbau Be schäftigung?, ist alles schön farbig und le bendig dargestellt. WaS hier zur Schau stellung kommen soll ist von stärkster Ein- druckskraft. Man sieht auf dem eingelassenen Bilde ein grünes Gewog« von Obstbäumen, da hinter ein HauSdach ausragen und im Vorder grund sind einige kleine Tafeln mit Inschriften angebracht. Die nächste Tafel zeigt als Hauptinschrift: I^br kür Jahr vergrößern die deutschen Gemüsezüchter — uni, dann geht es unten aus der Tafel weiter — ihre Gewächshaus- slächen, es folgen die Jahreszahlen in aus« g'.ftichneler graphisch-vlastischer Darstellung und inmitten der Tafel liest man das Wort, das jeder Ausstellungsbesucher sich einprägen sollte: Deutsches Frühgemüse verbrau chen heißt neue Arbeit schaffen. Nach dieser sinnvollen Methode geht es nun wei ter von Tafel zu Tafel. Zum Ausstellungsbesucher spricht auf Tafel 3 das Wort: Der Bedarf an Arbeitskräften in Gartenbaubetrieben ist bei weitem stärker als in flächenmäßig gleich großen landwirtschaftlichen Betrieben. Diese Feststellung wird sehr anschaulich erläutert durch das Bild eines kleinbäuerlichen Betriebs von 2 bis 3 Ira, in dem 3 Personen beschäftigt werden, und das daneben stehende Bild eines Garten baubetriebes von gleicher Größe, der 8 Personen beschäftigt. Gehen wir über zu Tafel 5. Gartenbau schafft mehr Nahrungsmittel heißt es zuerst, eS folgt dann da? Vildermatsrial und unter den prächtig gelungenen Bildern steht: „Und mehr Arbeit." Dies ist das be sonders Wertvolle der Sonderschau deS NeichS- verbandeS, daß man sich nicht auf Worte be schränkt, sondern den Worten da? Bild fol. gsn läßt, dem Beweiskraft zukommt, die nicht an. gefochten werden kann. Dies tritt mit besonderer Deutlichkeit auf Tasel 6 in Erscheinung, auf der es zuerst heißt: Das ist der Kreislauf der Wirt schaft, eS wird dann der Kreislauf gezeigt, der vom Städter zum Gartenbauer führt und wo es am Schluß heißt: Kauft der Städter deutsche Gartenbau-Erzeugnisse, kann der deutsche Gartenbauer Bedarfs artikel von der deutschen Indu, strie und dem deutschen Handwerk kaufen. Er schafft neu« Arbeit. Die nächst« Tafel Nr. 7 leitet dan« über zu Fragen der Gesundheit und der richtigen Er nährungsweise. Hier liest man die Mahnung: Bei keinem Essen deuischcS Obst und Ge müse vergessen! Von weiteren Einzelheiten der Sonderschau wären zu erwähnen die den deutschen Ge müsebau in den Jahren 1913 und 1927 zur Schau bringenden Bilder, Plastiken, die weit stärker wirken als bloße Zeichnung?« oder far bige Darstellungen. Wie hat sich dis Anbau fläche sür Gemüse von 1913 bis 1936 gestei gert? Dies« zahlenmäßige Feststellung ist von Der Oktober-Monatsbericht der Hauptgeschäftsstelle ist Anfang der Woche allen Bezirksgruppen zugegangcm Er ent« hält u. a. wichtige Mitteilungen zur „Gin. hritS- und Krisensteuer", zur „Einheits bewertung", zur „Vertretung des Berufes in steuer- und sozialpolitischen Fragen", über Fragen des Verkehrswesens und über Bestimmungen der Gewerbeordnung über den Verlauf von Garteubauerzeuaniffen auf Märkten «sm. Wir empfehle« allen Mitgliedern, die nächste Versammlung zu besuchen, in der der Inhalt dieser Mitteilung sicherlich bc- konntgegeüen wird. !'hohem Interesse. Der Ausstellungsbesucher liest 1913: 125 361 da; 1930: 145 279 da. Und der Beschauer der Tafeln liest dann weiter: Der deutsche Gemüsebau paßt seine Erzeugnisse nach Meng« und Güte dem Verbrauch an. Man erführt aber gleich auf der nächsten Tafel wie groß der Verbrauch an Obst uns Gemüse je Vollperson ist. Daß deutsches Gemüse und deutsches Obst zu jeder Jahreszeit zu haben sind, sollte im deutschen Volk allmählich zu einer Binsenwahr, heit geworden sein. Die Sonderschau des Reichs- vcrbandes bringt auf einer ihrer Tafelst, die Richtigkeit dieses Satzes mit höchster Eindring, lichteit zur Darstellung. Etwas, was jeden verantwortungsbewußten Deutschen zum Nachdenken stimmen sollte, steht man auf Tafel Nr. 11: Jahr für Jahr be zahlt jeder Deutsche an daS Aus land sür Gartenbau-Erzeugnisse, und nun kommt unter Ansührung von Gemüse, Obst, Süd früchten, Blumen uns Pflanzen das, was jeder Deutliche tatsächlich ausgibt sür diese Dinge, welche Unsummen der deutschen Wirtschaft da durch verloren gehen. Mit der ganzen Welt kämpft der deutsche Gartenbau um den deutschen Markt. So steht ge schrieben auf Tasel Nr. 12. Und es steht weiter hin darauf geschrieben: Denkt daran! Wenn es überhaupt möglich ist, mit der Kraft der Anschaulichkeit solcher Darstellungen aus die Menschen zu wirken, w muß eS besonSerS^ durch die Tasel 12 erreicht werden, daß die deutschen Menschen nun einmal wirklich denken, einmal nachdenken darüber, was es heißt, heimische oder fremde Bodencrzeug- nisse zu kaufen. An das Denken wird auch aus Tafel 13 appelliert, nämlich an das Denken der klugen Hausfrau, die steis daran denken soll, daß der Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft in ihrem Haushalt beginnt und sie darum deutsche Ware kaufen muß. Aber nicht nur Nahrungs- und Gsnußmittel sondern auch deutsche Blumen! Warum deutsche Blumen? Man sieht auf Tafel 14 deutsche Blumen in üppiger Schönheit und man liest: Auf kürzestem Wege gelangen sie in den Handel. Sie sind frischer, haltbarer. Und liest ferner auf dem Bild einer schön l'-^ zügig angelegten Blumengärtnerei: Taufende deutsche Gärtnerfamilien finden im Blumew und Pflanzenbau Arbeit und Brot.