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UeeLUZMW- IMMZVcWLM M »WIEK SMMöKUL kU MUK ^40'Vwl.LS^ 2LMKM5Ml Vrktütz5-St5.tttzk. LMK AV4S Werbung für deutsches übst Anzeigenwerduug. Ruadsuukwerduvg, Plakatwerbung, Verdung über deu Verkausstisch Neberreicke Ernte und stockender Absatz des deutschen Obstes haben die Obst» und Gemüse stelle beim Reichsverband deutscher landwirt schaftlicher Genossenschaften — Raiffeisen ver anlaßt, zu versuchen, durch Anzeigenwer bung den Absatz zu beleben. Leider reichten die zur Verfügung stehenden Mittel zu einer alle wichtigen deutschen Blätter der Hauptab- nehmerplätzc erfassenden durchschlagenden Dauer- Werbung nicht aus. Es erschienen am 3., 10. und 17. Oktober Anzeigen in folgenden Städten: Berlin, Köln, Dortmund, Düffeldorf, Elberfeld, Leipzig. Dresden, Halle, Hannover, Köln, Bres lau, Stettin, Königsberg. Durch diese Werbung wird naturgemäß nur ein Teil der Bevölkerung erfaßt, sie erfüllt daher auch nicht die Voraus setzungen die an sie gestellt werden. Die Obst- und G^müiestelle hat sich daher v°ranlaßt gesehen, zusätzlich zu dieser Werbung durch Vermittlung des Deutschen Landwirlschaftsrates den Rundfunk in Anspruch zu nehmen. Daß der deutsche Rund- funk der nationalen Propaganda, die nicht nur im Juteresse der Volkswirtschaft sondern auch im Interesse der Volksernährung liegt, kostenlos nicht zur Verfügung steht, ist außerordentlich bedau erlich, besonders wenn man bedenkt, in wie großem Maße die von deutschem Gelds gespeisten Im porteure sich des Rundfunks zu bedienen ver mögen, weil ihre Propagandafonds nahezu un- erschöpflich sind, so muß auch diese Werbung bezahlt werden. Die Propaganda durch den Rund funk hat erstmalig am Sonnabend, dem 10. Oktober zwischen 13—1S Uhr durch folgenden Kurzspruch stattgefunden: „Deutsche Hausfrau, bedenke, daß der Herbst eine gute und reiche Obsternte ver lecht. Es steht uns in diesem ein ebenso gutes wie bekömliches Nahrungsmittel, selten preiSven zur Verfügung. Kaufe daher nur deutsches Obst, denn" Du dienst dadurch nur Dir selbst, einem schlimm notleidenden Be rufsstand und der Volkswirtschaft!" Der Kurzspruch wird dann am 14., 17. und 21. Oktober in der gleichen Zeit durchgegeben werden und zwar über sämtliche deutschen Sender. Um eine Verbreitung der Werbewirkung dieser Maßnahmen der Obst- und Gemüsestelle zu er reichen, hat sich ter Reichsverband des deutschen Gartenbaues e V. mit dem Reichsverband der Obst- und Gemüse-Klcmhändlcr in Verbindung ge setzt, um in Zusammenarbeit mit ihm die Werbung unmittelbar an das kaufende Publikum heran zutragen. Der Reichsverband der Obst- und Ge müse-Kleinhändler hat sich in erfreulicher Weise bereit erklärt bei dieser volkswirtschaftlich wich tigen Aufgabe mitzuwirken, wie er sich ja be reits auch schon früher ganz eindeutig für bessere Verwertung der deutschen Produk tion eingesetzt hat, und dies auch in seiner letzten Numme> an hervorragender Stelle in nachdrück licher Weise lut. Durch Vermittlung dieses Ver bandes werden den Obst- und Gemüsehändlern Werbeplakate und Werbepostarten übermittelt, die dem kaufenden Publikum zugänglich gemacht werden sollen. Ergänzt wird diese Werbung durch eine Bearbeitung der Tagesprosse sowohl durch den Reichsverband deutscher landwirtschaft licher Genossenschaften — Raisfaisen — als auch durch uns Die vielfach stattfindenden „Deutschen Wochen" haben außerdem den uns angeschloffe nen Organisationen Gelegenheit zu einer groß zügigen Werbung gegeben, wie die bei der Haupt geschäftsstelle täglich eingehenden Bestellungen von Werbemittels erkennen kaffen. Wenn zu diesen Werbeinaßnahmen noch die vom Reichs verband der Obst- und Gemüse-Kleinhändler an geregte Werbung vom Verkäufer zum Käufer über den Ladentisch hinweg verwirklicht wird, so glauben wir, daß die Zusammenwirkung aller dieser Einzelmaßnahmen schließlich doch zu einem Erfolge fuhren muß. Trotzdem möchten wir den Landesorganisationen empfehlen, auch ihrerseits diese Maßnahme durch Aufgabe von Anzeigen und Förderung der Bestrebungen des Einzelhandels noch zu unterstützen. Die groß zügige mit Hunüerttausenden von Mark durch geführte Propaganda des Jmporthandels ist deutlicher Beweis für die NotweMdiakeit und die erfolgreiche Aussicht einer nachdrücklichen Werbung. Wir werden auch im deutschen Gar tenbau solang? werden für die Werbung, bis sie uns zum selbstverständlichen Instrument unserer Absatzmethoden geworden ist Was der Obst- und Gemüssstelle des Reichsverbandes deutscher land wirtschaftlicher Genossenschaften — Raffcisen — zu erreichen gelungen ist, was verständnisvolle Zu- „Deutsche Woche" Es war ein dankbares Beginnen, als vor etwa Jahresfrist dis Führerin der Landfrauenbe- wegung, Frau Elisabeth Böhm, in Halle die erste „Deutsche Woche" ms Leben rief und damit die Anregung dazu gab, daß beim „Volkswirtschaftlichen Aufklärungs- dienst" die Arbeitsgemeinschaft „Deutsche Woche" gegründet worden ist. Schneller als man erwar ten konnte, sind die Anregungen des Volkswirt schaftlichen Aufklärungsdienstes, dem der Reichs verband seit seiner Gründung angehört, verwirk licht worden. Es ist erfreulich, feststellen zu dürfen, daß nicht nur die Bevölkerung selbst sondern auch der Handel von dieser Bewegung außerordentlich stark beeinflußt worden ist. Man wird die nun einmal angekündigte Werbung für das deutsche Erzeugnis nicht wieder ermatten lassen dürfen, sondern wird immer wieder von neuem in fortgesetzter Arbeit die Aufklärung wei ter treiben müssen. Sie wird ein Erfolg sein können. Aber wir müssen uns dabei auch vom Standpunkt des Gartenbaues aus über einige Voraussetzungen klar sein, deren Verwirklichung allein den Erfolg der Werbearbeit verbürgt. Der Gedanke, daß wir werben müssen ist in sieg reichem Vordringen auch in unseren Reihen be griffen Doch die Erörterungen, die gerade die „Deutsche Woche" veranlaßt haben, zeigen, daß wir nun über der Werbung nicht vergessen dür fen, daß OualitätSlieferung die erste Voraussetzung ist. Die Verbrauchcrschaft ist durch die in der Vergangenheit so vielfach in der Öffentlichkeit lautgewordenen Forderungen nach „Standardi sierung", „Sortierung". „Verpackung" und die diesen Forderungen Rechnung tragenden Export erzeugnisse unserer Wettbewerbsländer stark ver wöhnt. Sie will keinen fleckigen Apfel kaufen, achtet darauf, daß der Blumenkohl schneeweiß ist und wünscht durchweg gleichmäßige Ware. Man lese die vielen „Eingesandt" von Haus frauen in Zeitungen und Zeitschriften. Je lauter unser Ruf nach der Bevorzugung deutscher Gartenbauerzeugnisse ergeht, um so stärker müssen wir uns nach der Forderung nach QualitätSer- zeugung richten. Freilich, die „Hundspreise", die wir erzielen, gestatten es uns nicht, die ur sprünglichen weitgehenden Bestrebungen der Kistenpackung usw. in allen Fällen jetzt auch zu verwirklichen. Damit wird sich auch der Ver braucher abfinden müssen. Aber bei der Pro duktion muß alles geschehen um die Ware qualitativ einwandfrei an den Markt zu bringen. Erfüllen wir diese Voraus setzungen nicht, dann kann dis Werbung sich gegen uns selbst richten. Um die Werbung der „Deutschen Woche" nicht abflauen zu lasten, müssen auch der Groß- und der Einzelhandel, den Willen haben, die Be strebungen rückhaltlos zu fördern und zu ver wirklichen. Insbesondere der Einzelhandel — also der Obst- und Gemüsehändler und der Blumen- geschäftsinhaber — hat hier eine wichtige Auf gabe zu erfüllen. „Die Werbung über den Ladentisch" ist die wichtigste. Wir können mit Befriedigung feststellen, daß die Spitzenverbände den Willen dazu haben. Aber dabei darf es nicht bleiben! Immer und immer wieder muß den Mitgliedern der bevorzugte Verkauf deutscher Erzeugnisse ans Herz gelegt werden. Dabei läuft insbesondere auch der Blumengeschäftsinhaber keine Gefahr. Die deutsche Produktion ist heute soweit fortgeschritten, daß von einem Mangel kaum noch die Rede sein kann. Er kann auch den Großhandel unbedingt darauf Hinweisen, daß er erst die deutsche Ware seinen Kunden ver- kaufen will. Wir stehen erst am Anfang der Bewegung für die deutsche Ware. Der Erfolg wird davon ab hängen, ob der Erzeuger und der Handel ge willt sind, die gemachten Erfahrungen richtig aus zuwerten und sich gegenseitig zu unterstützen. Die Initiative liegt bei uns! Liefern wir deutsche Qualitätsware in ausreichender Mengs, dann kann es für den Handel kein Aus weichen mehr geben. Sv. Einfuhrverbot für Früchte in Dänemark Auch Dänemark hat seine Krise; seine Krise die ebenfalls auf eine starke Belastung durch Einfuhr zurückzusühren ist. Der dänische Han delsminister Haugs hat jetzt nack einer Meldung der „Telegramm Union" die Maßnahmen an gekündigt, die zur Behebung der Krise führen sollen. Er ging von den Krisenvorschlägsn der Regierung aus, vor allem von dem vorae- schlagenen Zoll aus ausländische Früchte, und erklärte: Wahrscheinlich wer den wir wegen des Fruchtzolls stark angegriffen werden. Aber dennoch müssen wir uns in Dänemark glücklich preisen, wenn wir fremden Waren gegenüber nicht weitere Drosselungsmaß- nahmen vorzunehmen brauchen. Falls die Ent wicklung, in der wir uns jetzt befinden, andauert, so wird es nicht allein möglich, sondern eine Lebensbedingung sein daß wir auf fremde Waren verzichten, die wir jetzt in großem Maße verbrauchen. Wir können nämlich nicht kaufen, ohne daß wir bezahlen, und das, womit wir bezahlen, ist allein das Geld, das wir durch unsere Ausfuhr verdienen. Schlägt die dänische Ausfuhr fehl, so müssen wir nicht nur auf aus ländische Früchte und Seidenstrümpfe und ande ren Luxus verzichten, sondern wir werden über haupt gezwungen sein, auch ein Verbot für Einfuhr von Luxuswaren einzuführen. sammenarbeit zu erweitern vermochte, darf nicht — wie wir das seit einigen Jahren an dieser Stelle immer wieder betonten -- das Ende sein, sondern muß Fundament eines großzügigen Selbsthilfe-Werkes werden! Es kommt auf den Beruf, auf den einzelnen Berufsgenosten an, daß er Verständnis für diese Arbeit bekommt, denn ohne seine Mithilfe geht es nicht. Sv. Die Verarbeitung von Obst in landwirtscha tlichen Klein- und Abfindungsbrennereien Wir entnehmen der „Berliner Börsen-Zei- tung" vom 14 10. folgende Notiz: Wie der Reichsminister der Finanzen unter dem 12. Oktober bekannt gibt, dürfen land wirtschaftliche Klein- und Abfindungsbrenne reien im Betriebsjahre 1831/32 ohne Verlust der Eigenschaft ihrer Brennereiklasse inländi sches OM verarbeiten, das die Eigentümer oder Besitzer der Brennereien nicht felbst ge wonnen haben. Deutsch - französische Wirtschafts kommission Anläßlich des in Berlin erfolgten Besuches der französischen Minister wurde beschlossen, eine deutsch-französische Wirtschaftskommission zur Klärung der beide Länder berührenden Wirt- schaftsfragen zu bilden. Als Vertreter des ReichsministsriumS für Ernährung und Land wirtschaft ist daraufhin Herr Ministerialdirektor Streil in diese Kommission berufen worden, dessen Name im Gartenbau weithin bekannt ist. Wir begrüßen diese Benennung mit besonderer Genugtuung da auch der Gartenbau an diesen Wirtschaftsfragen sehr stark interessiert ist. Dr. S. Zur Einführung eines hohen Ainamzolles in Italien Einspruch der Reichsregierung Italien hat zur Beseitigung des Defizits im Staatshaushalt, das auf 1,9 Milliarden Lire geschätzt wird, neben den bestehenden Gewichts zöllen einen IS^igcn Wertzoll eingeführt, von dem alle Erzeugnisse betroffen werden, die nicht Handelsoertraglich gebunden sind. Nach einer Pressemeldung hat die Reichsregierung wegen dieses Finanzzolles Einspruch bei der italienischen Regierung eingelegt und es ist beabsichtigt, darüber anläßlich des am 2k>. und 26. d. M. in Berlin erfolgenden Besuches des italienischen Außenministers eine Aussprache herbeizuführen. Der Reichsverband hat die zuständigen Reichs behörden dringend gebeten, für die Rückgängig machung dieser italienischen Maßnahme, von der auch Gartenbausrzcugnisse betroffen werden, mit allem Nachdruck einzulretcn. Dr. S. Gegen die Konkurrenz der öffentlichen Hand Im Preußischen Landtag wurde von den Ab geordneten Stenoel und Schröder-Krefeld sowie den übrigen Mitgliedern der Fraktion der Deutschen Bolkspartei als Urantrag Nr. 76S5 folgende Forderung gestellt: Der Laudtaa wolle beschließe«: Das Staatsmiulsterium wird ersucht, aus Grund der Verordnung des Reichspräsidenten vom 24. August 1931 zur Sicherung der Haus balte der Länder und Gemeinden anzuordnen, oatz alle Gemeinden und Gemeinde verbände unverzüglich ihre wirtschaft lichen Betriebe zu liquidiere« haben, soweit sie nicht der Versorgung der Be völkerung mit Master, Gas und elektrischem Strom oder einem unabweisbare« Vrrkehrsbe- dürsuis dienen. Schutz »er heimische» Erzeugung Die Stellungnahme des ReichswirtschastS- ministeriums Die Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen hatte in einer ausführlichen, von uns unterstützten Eingabe an das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Lage des Gemüsebaues im Calbcnser Gebiet geschildert und auf Grund der bestehenden äußerst ungünstige« Absatzlage und Prsisverhältniffs die beschleunigt« Durchführung des seitens des Berufes angestreb- ten stärkeren zollpolitischen Schutzes gefordert. Das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat diese Eingabe zustäningkeitS- halber an das Reichswirtschastsministerium wei- terqeleitst, das darauf die nachstehende Antwort erteilt hat. „Der Herr Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat mir Abschrift der Eingabe vom 4. September 1931, betr. Lag« des Geuüsebaues zugeleitet. Ich Habs dazu, soweit die Zuständigkeit meines Restarts ge geben ist, zu beuerfen, daß die ReichSregie- rung es grundsätzlich ablehnt, die Vorschrif ten über Devisenbewirtschaftung zu Handels, politischer Zwecken zu benutzen. Eine De visensperre für Gemüse kommt daher nicht in Frage. Ju Auftrag gez. Unterschrift." Wir bedauern diese Stellungnahme außeror dentlich. Sie zeigt, daß das Reichswirtichafts- ministerium bei der Beurteilung der vom Gar- tenbau gewünschten Abwchrmaßnahmen gegen di» Ueberschwemmung des Binnenmarktes mit Aus landserzeugnissen von einem falschen Gesichts punkt ausgeht Es handelt sich nicht darum, daß „die Vorschriften über die Devisenbewirt schaftung zu handelspolitischen Zwecken benutzt werden sollen", sondern darum, daß es seitens einer verantwortlichen Berufsvsrtretung nicht länger angesehen werden kann, daß die äußerst ungünstigen Absatz- und Preisverhältniffe für deutsche Gartenbauer,zsugniffe notwendigerweise dazu führen müssen, daß die Betriebsinhaber bei weiterem Anhalten dieses Zustandes immer weni ger in der Lage sein werden, ihren finanziellen Verpflichtungen dem Staats gegenüber als Steuerzahler und Darlehnsnehmer nachzukom men. Es ist deshalb im Interests einer Ge sundung unserer Steuer» und Währungsverhält- niffs erforderlich, daß — ähnlich, wie da? in anderen Ländern bereits geschehen ist — im Sinne der 1. Devisenverordnung, die die Ein fuhr sämtlicher Gartenbauerzeugnisse einschl. der Südfrüchte im Hinblick auf die leistungsfähige heimische Erzeugung und im Interesse des Reichshaushaltes als „Luxus" bezeichnete, kein« Devisen für Gartenbauerzeugnists zur Verfügung gestellt und Gutschriften dafür auf Auslands fonten untersagt werden. Unsere zollpolitischen Forderungen werden hiervon nicht berührt, da die Deoisensperre nur eine vorübergehende Maß nahme sein würde. Dr. S. LtsNrßüngsr psckclung fi80i lLukelung uuck gomlsektsn vung in bester HualltSt uack jscksr ^««üosoktsu Usn^s iisksro SsrUner DUngsrksn«!«! L. S. v 1?, Lvreiusstr. 1Ü-1Z. llslspkon: ^näreas 2308'09. H/in msviisn suk 625 Vo^dOUgungssdkommsn ües krsieksvKi'bsnüos 6es üsulzeken Qsi'lendauss e.V. mtt äs? SIskldKu 6. m. b. tt., Notenbui-g s: riie ^ev-6-obisr-k^Zss, 1>ps »SrrksIrgi-sdE,-« !- 5, sufmsr-ksgm un6 vereisen g»f risn liv wl'. 20 üer »üsi-tendauwirtseksfl«. Umgebenüs Lesiellung sSokert 6en nleärlakn von NIU 1790.—»