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Jetzt notwendiger Pflanzenschutz im Obstbau Jetzt, wo die Obsternte so richtig einsetzt, können wir mancherlei Fruchtzerstörer beobachten. Bei Kern- und Steinobst sind hier und da die O b st m a d e n, Apsel« und Pflau- mcnwickler: (Carpocapsa pomonella und C. funebrana) ziemlich stark zu beobachten; man lese alles Fallobst sorgfältig auf und vernichte die sich darin befindlichen Obstmaden. Neuer dings kommt das Anlegen von Jnsektenfang» gürteln wieder mehr und mehr in Aufnahme; auch damit haben wir es in der Hand, die Obstmaden zum Teil zu vernichten. Die von den Obstmäden befallenen oder sonstwie ver letzten Früchte werden meist von der Frucht säule (Monilia fructigena und M. cinerea) zerstört. Durch das Aufsuchen der Früchte und Entfernen der faulen Früchte vom Baum haben wir es auch hier in der Hand, der Wei terverbreitung der Pilzsporen und neuem Be- fall zu begegnen. An Apselbäumen zeigt sich mitunter der Apfelmehltau (Podos- phaera leucotricha) ziemlich stark. Man schneide die befallenen Triebspitzen ab, um der Bil dung von Dauersporen und Uebertragung der Krankheit ins nächste Jahr zu begegnen. Auch Solbar oder Schwefelkalkbrühe können in 1° bzw. 2»/oigen Lösungen hiergegen angewandt werden. Nordmann, Kreuznach. im Treibgemüsebau Die mehrfachen überaus kühlen Nächte des dergangenen Monats begünstigten das Auftre ten des Blattbrandes, hervorgerufen durch den Keulensporenpilz Corynespora melonis, an den Trcibgurkenpflanzen. Die ersten Anzeichen sind wassergstränkt ausjehende Blatt-Flecke, die später braun werden und eckige Form haben. Später werden auch die Früchte und namentlich die jungen Fruchtansätze befallen, sie schrump fen ein, sehen zusammengedreht aus oder haben, wenn sie im älteren Stadium befallen werden, eingesunkene Stellen mit braunem Ueberzug, umgeben von gelben breiten Rän dern. Die Blattstiele und selbst die Triebe schrumpfen an den Befallstellen ein, so daß Blätter und Triebe welk herabhängen. Durch Spritzen mit 1«/oiger Kupferkalkbrühe kann man allenfalls die wettere Ausbreitung dieser gefährlichen Krankheit nur etwas hemmen; — richtiger ist es, die zuerst befallenen Blätter zu entfernen oder, wenn dies nicht mehr mög lich ist, die ganze Pflanze zu vernichten und vor allen Dingen durch Heizen für normale Temperatur zu sorgen. Von den Sorten ist „Weigelts Beste von Allen" meist stark be fallen, wenn man durch Unterlassen des Hei zens an falscher Stelle sparen will. Die Welkekrankheit der Gurken kann ganze Kulturen vernichten. Vor dem Ab welken der Pflanzen macht sie sich durch mosaik artige Verfärbungen der Triebe bemerkbar. Man entfernt diese Pflanzen mit der Erde und sorgt durch kräftige Düngung der übrigen Pflanzen, — (am besten durch Auflegen von Kuhdünger oder fetter Gurkenerde auf die Beete,) — für kräftiges Wachstum, welches das beste Vorbeugungsmittel gegen alle Krankhei ten ist. An sehr feuchtgehaltenen Stellen finden die Springschwänze die besten Lebens bedingungen. Es sind millimetergroße Insek ten, die sich vermittels einer am Hinterleib befindlichen Springgabel springend fortzube wegen vermögen. Sie schädigen die unteren Teile der Pflanzen, die dann kleine weißliche Flecken auf Trieben, Blättern und Früchten zeigen. Durch Mittel, die Nikotin oder Quassiin enthalten, und die verstäubt, verräuchert, oder verspritzt werden, sowie durch Trockenhalten der Stellen, an denen die Tiere vorwiegend auftreten, lassen sie sich leicht vertreiben. Für die Nachbestellung leergewordener Treib stätten verwendet man nur einwandfreies Saat gut von gesunden Kulturen. Die Mosaik krankheit des Salates verbreitet sich im mer mehr, sie wird durch Saatgut, von kran ken Mutterpflanzen gewonnen, verschleppt. Aehn- lich verhält es sich mit der Mosaikkrankheit an Strauch- (Busch--) Bohnen. Auch dieFett- fleckenkrankhert der Bohnen hält man durch Verwendung gesunden Saatgutes fern. Näheres über diese in Deutschland noch neue Krankheit ist in Nr. 31 dieser Zeitschrift unter „Pflanzenschutz im Freilandgemüfeöau" ange geben. Man verabsäume nicht die Beizung des Bohnensaatgutes und lege — namentlich in Kalthäusern — in weiten Abständen aus, um der Grauschimmelfäulnis (Botrytis cinerea) vorzubeugen. Bei jungen Tomatenkulturcn sind die Uspu- lunspritzungen gegen den Tomatenkrebs, wie bereits in Nr. 31 angegeben, zu wieder holen, aber hierbei die Benetzung der Fruchtan sätze zu vermeiden. Sobald letzteres zu be fürchten ist, stelle man diese Spritzungen ein und ersetze sie durch Spritzen mit Kupserlälk- brühe (1»/o). Manchmal findet man in den Tomatenkul turen angefressene, ausgehöhlte Früchte. Es können Mäuse am Werk fein, man vernichte sie durch Fallen oder Giftköder. Neuerdings sind es aber auch Raupen von Eulenschmetterlingen, was an dem vorhandenen Kot zu erkenncnn ist. Die Eulenraupen fressen nachts und halten sich tagsüber in der Nähe der Fraßstellen versteckt unter Blättern oder dergleichen, wo man sie wegfangcn muß, auf. Die verschiedenen Fruchtfäulen der To maten lassen sich vorbeugend durch regel mäßig zu wiederholende Kupserkalkspritzungen bekämpfen. Man sammele fernerhin sorgfältig die abgefallenen kranken Früchte auf und ver nichte sie. Ebenso entferne man die abgeernto- ten Pflanzen. Johanes Gleisberg, Straelen. im Freilandgemüsebau Mit dem Eintritt kühlerer Nächte macht sich bei den Gurken sehr bald die Gurken- krätze bemerkbar, die durch den Pilz Clado- sporium cucumerinum verursacht wird. Es bil den sich auf den Früchten mehr oder weniger zahlreiche, unregelmäßige, eingesunkene Flecken, an denen gewöhnlich gummislußartige Aus scheidungen zu beobachten find, wodurch die Früchte natürlich ihren Marktwert verlieren. Bei starkem Befall sterben die kleinen Früchte vielfach gänzlich ab. Diese Krankheit tritt auch meistens dann auf, wenn man unter lassen hatte, das Saatgut vor dem Legen zu beizen. Für die Bekämpfung wird Be-, spritzen mit 3—4°/»iger Kupferkalkbrühe oder 1°/oiger Solbarbrühe empfohlen. Außerdem sind alle kranken Ernterückstände unschädlich zu machen. Im Herbst tritt auch vielfach an den Bohnenhülsen die Braunfleckenkrank heit auf. Man erkennt zahlreiche, bis 1 om groß werdende, schwarze Flecken, die einge sunken sind. Die letzte Pflücke empfindlicher Sorten wird durch diese Krankheit bei vorwie gend feuchtem Wetter meistens unbrauchbar. Ist der Pilz durch die Hülsenwand hindurch gegangen, so sind die kranken Hülsen von der Saatgutgewinnung auszuschlicßen, da sonst die Krankheit ins nächste Jahr übertragen wird. In fraglichen Fällen ist der Samen im näch sten Jahre vor dem Auslcgen zu beizen. In manchen Jahren gehen sehr häufig die Köpfe vom Weiß-, Rot-- und Wirsingkohl auf dem Felde in Fäulnis über, wodurch erheblicher Schaden angerichtet werden kann. Es handelt sich hier utn die sogenannte Krautfäule, die durch den Pilz Sclero tinia brassicae hervorgerufen wird. Es wer den zunächst die oberen Blätter von der Krankheit befallen und nach und nach dringt der Pilz immer tiefer ein, so daß schließlich die ganze Pflanze in Fäulnis übergeht. Die verfaulten Köpfe stehen dann ohne Umblatt aut den Strünken, was dem betreffenden Felde ein typisches Aussehen verleiht. Diese Krank heit wird durch reichliche Nässe begünstigt. Ein Bekämpfungsmittel gibt es nicht. Auch für die Tabakskrankheit des Kohles gibt es noch kein Bekämpfungs mittel. Die äußeren Blätter färben sich auf dem Felde braun und vertrocknen, so daß sie einem getrockneten Tabaksblatte nicht unähnlich aussehen. Die Erreger dieser Krankheit sollen Bakterien sein. Infolge der Trockenheit im August haben sich bei den verschiedensten Gemüsearten die Blattläuse außerordentlich stark vermehrt. Besonders befallen von diesen Schädlingen find Bohnen und die Kohlgewächse. Ein sehr bil liges, einfach herzustellendes Bekämpfungsmittel besteht in der Spiritus-Schmierseisenlösung, Man nimmt für 100 Liter Wasser 2 kx Schmierseife und 2—3 Liter Brennspiritus: Für einen Morgen (Hz ks) braucht man in der Regel etwa 150 Liter Spritzflüssigkeit. Dort, wo die Zwiebelmade stark auf trat, empfiehlt es sich, bei der Zwiebelernte die nicht brauchbaren Zwiebeln auf dem Felde unter Zuhilfenahme von Reisig, Stroh, Spreu und dergleichen zu rösten, um die in ihnen befindlichen Maden zum Absterben zu bringen. Auf diese Art und Weise wird die Verpuppung der Maden verhindert uyd somit die Gefahr für das Auftreten der Zwiebelmade im näch sten Frühjahre verkleinert. , Der für den Herbstverkauf oder dieUeber- winterung angebaute Salat wird vielfach vom Drahtwurm befallen. Es sind das die Larven von verschiedenen Schnellkäfern. Die angefressenen Salatpslanzen welken ab, so daß sie bald auffallen. Die Bekämpfung ist schwer. Die befallene« Pflanze« wer» den am besten mit einem Spaten heoz ausgehoben und die Drahtwürmer so Vernich« tet. Starke Kalk- und Kainitgaben vor der Be>- pflanzung sollen das Auftreten des Draht wurmes erschweren. Reichelt, Poppenburg. Der Gemüsebau des Kreises Musen aus der S.L.G.-Ausskeüung iu Hannover Von W. Gott, Leiter der Gemüsebauschule, Winsen Laut Bekanntgabe der D.L. G- sollten auf her diesjährigen Schau in Hannover die markt fähigen Erzeugnisse einer ganzen Gegend in einheitlicher Sortierung und Aufmachung ge zeigt werden. Nach diesen Richtlinien hatte der Gemüsebau des Kreises Winsen eine Sammlung Frischgcmüse auf der diesjährigen D.L.G.- Woche in Hannover ausgestellt. Es kam also darauf an, diejenigen Erzeugnisse zu zeigen, die hauptsächlich angebaut 'werden. Das In teresse, das diese Ausstellung bei den Gc- müseanbauern sand, ermöglichte reibungslose und — bezüglich der Transportkosten — billige Anlieferung des Gemüses von Winsen nach Hannover. Die Qualität bewies, daß die hiesigen Gemüseanbaucr durch Fleiß und Aus dauer Beachtenswertes zu leisten vermögen. Es galt, der breiteren Masse ein Bild von der Leistungsfähilkeit eines der bedeutendsten Ge müse- und Frühgemüsegcbietes Deutschlands zu geben. Um recht drastische Farbenwirkun gen zu erzielen, wurden die einzelnen Erzeugnisse nach Farben nebeneinander ge stellt. So wurde der schneeweiße Blumenkohl mit grünen Tomatenpslanzen umgeben. Dadurch wurde das Weiß des Blumenkvhls hervorgc- hoben. Neben dem Grün der Tomatenpflanzen wirkten in bester Qualität gelieferte, knallrote Treibhaustomntcn vorzüglich. Eine große An zahl von Frühkartoffeln, iu 'körben sorgfältigst vörpackt, schlossen sich den Tomaten an. Die Mitte des Standes bildete riesiger Treibhaus rhabarber, zusammen mit frischem Wirsing gruppiert. Aehnlich wie der Blumenkohl wurden auch die Karotten aufgebaut, die durch ihre Masse und die schöne Färbung die Besucher anlockten. Anschließend waren Einheitslisten und auch lose grüne Trcibhansgurken auf gebaut. Den Schluß bildeten appetitliche Kastenerdbeeren. Aufbau und Qualität der Gemüsearten ver fehlten ihre Wirkung auf die Zuschauer und die Preisrichter nicht. Der 1. Siegcspreis und Uvei weitere erste Preise waren der Lohn für alle Mühen. Wir bitten, die mit *0kv gezeichneten Artikel durch die Presfewarte den Tageszeitungen zuzustellcn Ser gesundheitliche Met des Apfels Der Apfel nimmt von jeher unter allen uns bekannten Obstarten eine besonders bevorzugte Stellung ein. Ganz besonders in der Volks medizin gilt er als wirksames Mittel gegen gewisse Krankheiten, und seitdem unsere Wissen schaft dahinter gekommen ist, daß die Vitamin« für die Gesundheit des menschlichen Körpers un entbehrlich sind, sehen auch wir heute den rot bäckigen Apfel mit ganz anderen Augen an. Dieser gesunde Bursche soll uns seine Gesundheit schenken. Er soll uns seine unsichtbaren Lebens stoffe abtreten, und mit ihm kaufen wir ein Stück Körperwohlbefinden, weim wir jeden Abend vor dem Schlafengehen einen Apfel essen. Wit wissen, daß sich besonders der Apfel einer aus« gesprochenen Volkstümlichkeit erfreut und auch von vielen namhaften Gelehrten als Genuß- mittel ganz allgemein bevorzugt wird, und zwar wegen seiner Salze und angenehmen Fruchtsäurem Die Aepfel sind besonders reich an Natron und Ma gnesia, während der Phosphorsäuregehalt bei den Aepfeln von den Stachelbeeren, Pflaumen, Bin nen und besonders von den Pfirsichen übertrof fen wird. Daher standen die Aepfel auch in der früheren Volksmedizin in besonderem Ansehen. Von ihnen heißt es, daß sie eine bessere Nahrung geben, den Magen stärken, die Verdauung för dern, die zähen Flüssigkeiten verdünnen und zer teilen und bei schwermütigen Krankheiten sehr nützlich sind. Der Saft der Aepfel diente früher als Heilmittel gegen die Schwindsucht und Er krankungen der Milz. Schon der um die Mitte des ersten christlichen Jahrhunderts aus Spanien nach Rom gekommene Ackerbauschriftsteller Colu- mella sagt vom Apfel: „Es gibt sehr verschiedene Sorten Aepfel; sie schmecken gut und befördern die Gesundheit!" Heute kennen wir die ver schiedensten Aepfelsorten von unterschiedlichem Aroma und Geschmack. Dies bedeutet in der Darreichung von Obst eine große Annehmlichkeit ür den Kranken und eine fühlbare Erleichterung ür die Aufstellung geeigneter Ernährungsweise ür den Gefunden. Wir bitten, uns von den in den Tageszeitungen erschienenen * OPV-Artikeln stets ein Beleg exemplar einsendcn zu wolle« o. Ik. ?. u. u. v. k. 6. dl. mit 6-?S.-Uotor ist ckis beste ckeutsebe Nusetüns «um Usckeu, küukeln, kklügeu usw., Lis mäbt, treibt dlussbinsn, riebt LnbLnAewgASN, pumpt, spritrt usw. Osr Holster-Traktor ist ancksrso Lbnlioben dlaseiunsn dectsutsnck üdsrisgsn uuck trotrstem billiger wie stiess. 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