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Die Gartenbauwirtschaft Nr. 28. S. 7. 1931 tionen, die wir brauchten, um uns den Gang der Entwicklung bis zu dem Bilde der heuti- gen Verteilung der Pflanzen aus der Erde zu erklären, hatten ihre bestimmten schwachen Stellen, an denen sie nicht recht wahrscheinlich zu machen waren. Mit Hilfe von Land- briicken, eines versunkenen AtlantisgebietcS usw. konnte mau sich wohl mancherlei zurechtton- struieren, aber hier blieb das große Frag«' Zeichen der Verschiebung der klimatischen Zonen. Wegeners Theorie eröffnet neue Perspektiven. Unser Verständnis sür die Wanderungen, An passungen, Vernichtungen von Florenclementen erhält eine neue Grundlage, wenn wir uns noch einmal die Hauptpunkte seiner Theorie ins Gedächtnis zuriickrufen. 1. Die kleineren Kontinentalmassen, Insel ketten usw., sind „abgedriftet" von einer rie sigen Urscholle. Der Zusammenhang der Schol len hat verhältnismäßig lange, bis in die Tertiärzeit hinein, bestanden. 2, Die Erdpole sind in: Lause der Zeiten gewandert, und mit ihnen die Klimazonen. 3. Widerstände gegenüber den wandernden Schollen haben zur Auftaklung jiingever Hoch gebirge gesührt, Zerrungen durch die abwan- dernden Schollen zur Bildung von Insel- gruppen und -ketten. 4. Beschwerung einzelner Gebiete der Erd decke mit Polareis führt zum langsamen Ein- sinkcn, Befreiung von einer Vereisung zu langsamen Hebungen von Landinassen. Während einzelne Pflanzengeographen an den bisherigen Anschauungen sesthielten, ver suchten andere, ans Grund der Wegenrrschen Theorie die heutige Pflanzenverteilung auf der Erde zu erklären. Die bedeutendste dieser Arbeiten: „P f lanz en v« rb r« itun g und Entwicklung der Kontinente", von E. Irmscher, ist 1922 in den „Mitteilungen aus dem Institut für allgemeine Botamt in Hamburg" erschienen. In den Mitteilungen des gleichen Instituts folgte 1926 eine Arbeit von einem Schüler Irmschers, W. Studt, „Die heutige Verbreitung der Ko niferen und die Geschichte ihrer Ar e al g est a l t u n g". Dies« beiden Arbei ten sind auch für den botanisch interessierten Gärtner von höchstem Interesse. 1929 ließ Irmscher feiner ersten Arbeit noch einen zweiten Teil folgen, der sich mit der Acealgestaltung der Laubmoose im Laufe der erdgeschichtlichen Perioden befaßt. Irmscher weist nach, daß die Verbreitung der Blütenpflanzen auf der Erde in zwei Phasen vor sich gegangen sein muß. Wäh rend der ersten Phase muß ein Zusammenhang zwischen den heute getrennten Kontinenten be st an den haben. Die zweite Phase zeigt eine ausge prägte Anpassung der Pflanzen. Welt an die heutige Gestalt der Kontinent«. Das Bild der gegenwärtigen Verbreitung kann nur dann folgerichtig aus den Bildern früherer Epochen der Erdgeschichte ab- geleitet werden, wenn man Verschiebun gen der Klimazonen annimmt, die ihrerseits wieder nur aus Wanderungen der Erdpole erklärt iverden können. Auf Einzelheiten werden wir bei späteren Ueber- sichten über Pflanzensamilien und -gattungen wiederholt zurückkommen. Das Material, was in diesen und anderen pflanzengeographischen Arbeiten zusammengetra gen worden ist, wird damit zu einer der wesentlichsten Stützen der Wsgenerschen Theo rie, die ihrerseits für diese neuen Erkenntnisse den Impuls gegeben hatte. Gärten und Gartenkunst Von Maria Luise Becker. Wer hat nicht schon vor geschloffenen Gärten gestanden und ihren Zauber, ihre Schönheit, ihr Geheimnis tiefer gespürt und genoffen, als wenn er in ihnen aufgeschlossen lustwandelte? Es gibt für uns nicht nur Märchcnaärtcn von Tausend undeiner Nacht, wie wunderbare Meilensteine der Schönheit stehen überall in der Welt Gärten, deren Paradies, heute vielleicht der Welt er schlaffen, nur noch ein letzter Abglanz ihrer Schönheit und ihrer Geschichte ist. Wir wissen heute, daß alle Kulturvölker des Altertums Gar tenfreunde gewesen sind. Der Orient ertrotzte den Gartenzauber der glühenden Sonne und barg seine Quellen in seinem Schoß. Der Köni gin Semiramis gilt der Ruhm der ersten Ballone, der „hängenden Gärten", von denen die Bibel berichtet. In Aegypten war nicht viel Raum für große Gartenanlagen, dafür hat die Binde kunst dort eine schöpferische Kultur erreicht, die bestimmend sür seine Baukunst wurde. Germa nen und Griechen war der Hain heilig und der Andacht geweiht. Die eigentlich hohe Garten. kultur legten die Römer an. Vielfach findet der Forscher die Belege dafür in der römischen Lite ratur. Die ganze Campagna um Rom war zur Zeit seiner Blüte eine Gartenstadt, wie sie heute als Villcngürtel unsere Weltstädte umgeben. Erst die Stürme, Belagerungen und Eroberungen des Mittelalters zerstörten diese Anlagen, verschüt teten ihre Reste, die Vegetation Roms begrub sie. Wo Gärten dieser Art im Gürtel einer Stadt lagen, überdauerten sic die Zeiten; die Re naissance ließ die auserstehen, wie so vieles andere. Wer den Spuren alter römischer Gar tenkunst nachgehen will, findet ihre Belege in dem Lavagrab Pompejis, aber auch ganz lebendig in Bajae und anderen Küstenwinkeln des Golfes von Neapel. Was an historischen und berühmten Gärten in Italien blieb, teils ncuerschaffcn in der Rcnaissancezeit, teils von ihr nur auf antiker Anlage ausgeforstet, gehört zu den großen Denk mälern der Schönheit, an denen wir auch heute, wo das alles nicht mehr in voller Pracht und Schönheit vor uns liegt, nicht ohne Bewunderung vorübergehen können. Villa Madama, Villa Pampheli, Monte Pincio in Rom, der Garten dcS Vatikans, was wäre das ewige Nom ohne sic? Oder die stillen Treppen und Steilwcge der Villa d'Este, jeder Garten eine künstlerische Indi vidualität, wie ein lebendiges Wesen beseelt, das zu uns spricht, wie zu denen, die vor Jahrhun derten in ihnen sannen und lustwandelten! Oder die Boboligärten von Florenz, oder die stille Quelle der Arethusa in Syrakus, Italien ist ohne seine Gürten nicht Italien. In Deutschland blühten in jener Zeit nur die von den Kreuzfahrern heimgebrachten seltenen fremdländischen Blumen in den Würzgärtlein der Burgfrauen, und fanden neben manchen hei mischen Blumen und wichtigen Heilkräutern vor- erst bei Frauen ihre pfleasame Hut und mühselige Anzucht. Die Städte hatten nur wenig Raum für Gärten. Frankreich übernahm zuerst die Kul tur der römischen Gärten, und hier war ein Genie als Gartenkünstler tätig, dessen Name uns er halten blieb: le Notre. In Rittergeschichten, die Märchen und Sagen geworden sind, wird berichtet, wie der gefangene Kreuzritter oder Kaufmann von dem Türken die Freiheit zugesagt bekam und auch erhielt, wenn er einen Garten „na^- fränkischer Art" herstellte. In dieser Usberlieferung steckt eine interessante kulturhistorische Tatsache, und manche der be rühmten und köstlichen Gärten in und um Kon stantinopel und weiter im Lande werden so ent standen sein. Der Augsburger Kaufmann oder der thüringische Ritter kannten freilich diese Gärten selbst meist nur vom Hörensagen, aber sie machten? doch, und wurden dabei selber wach für den Gartenzauber. Obstkultur und vielfache Ver edelungen brachten die Mönche aus Frankreich und der Provence nach Deutschland. Besonders alle Zisterzienser Klostergründungen sind dafür charakteristisch. Der italienische Garten ist wie der altrömische eine Verschmelzung von Garten, also stilisierter Natur und bildnerischer Kunst, der französische Gartenstil Is dlotres ist der Salon vlain air: der ins Freie verlegte Salon. Er ent stand mit der Geburt einer neuen, höfischen Ge selligkeit. In Italien war Geselligkeit noch immer Bedeutung des einzelnen und seines Geistes, auch im größeren und höfischen Kreise. Das Frank reich des Sonnenkönigs schuf jenes Zeremoniell der Geselligkeit, das dann alle Fürstenhöfe Euro pas angenommen haben: die Geselligkeit des Stils, der Rangordnung, der Würde. Und so sind die Gärten' zu verstehen, in denen weder Pflanze noch Skulptur Selbstzweck sind, sondern lediglich Stnerfüllung. Daß diese Gärten, die nun nach französischem Muster in Deutschland überall geschaffen wurden, nicht auch neben den Blumen- und Wasserparterren und Hecken und Alleen auch lauschig verschwiegene Plätzchen hatten, darf indessen nicht vergessen werden. Sie hatten sie, wie neben dem Salon das Boudoir. Deutschland nahm den ls dlotrsschcn Gartenstil auf, beseelte und änderte ihn bald nach eigenem Empfinden, und dieser Mischung und Entwick lung verdanken wir die herrlichen Gärten und Parke um unsere Fürsten- und Adelsschlösser. Die hervorragendsten Gattcnkünstler Deutschlands waren Graf Pückler-Muskau und Friedrichs des Großen Garlendirektor Merk. Die Dresdener Gärten bekamen eine besondere Nole durch den Einfluß Böttchers und Kändlers, der großen Porzellanmeister, auf die Gartenkunst. Alle diese Gärten waren nur und einzig allein Hofgärten, das Volk war von ihnen ausgeschlossen. Wir hören nur zweimal in der Geschichte davon, daß das Volk eine Einladung zum Garlenbcsuch erhielt: Nero beglückte seine Römer damit, und Marie Antoinette von Frankreich schuf um Tria non eine von Hecken unterbrochene Mauer, die es gestattete, zuznschauen, wenn sie ihre Feste gab. In beiden Fällen handelte es sich wohl um einen Versuch, dis Massen zu beruhigen, ehe sie sich empörten. Und beide Versuche gingen fehl. Sicherlich hat der verschloßene Garten, die un erreichbare Naturherrlichkeit, zu Revolutionen mehr beigetragen als manches andere. Es war eine hohe Weisheit der Hohenzollern, daß sie ihren Tiergarten und Schloßgarten dem Volke schenkten, wie Friedrich der Große den Friedrichs hain seinen Berlinern als Volkspark schuf. In zwischen hatte die Gartenkunst eine Wandlung erfahren; ehe noch die französische Revolution ausbrach, war der Garten revolutioniert worden. Jean Jaques Rousseau war es, der predigte, daß auch der Pflanze ihre eigene und eingeborene Art erhalten bleiben müsse. Der „Garten der Königin", Petit Trianon in Versailles, und viele andere Gärten sind in dieser Einstellung geschaffen worden. Der Garten von Trianon war ein Protest gegen Frankreichs könig lichen Gartenstil, der im Garten von Versailles seinen reinsten Ausdruck findet. Gärten sind Zukunft; die, welche die Gärten pflanzen und ihre Anlagen, ihren Stil erdenken, sehen sie selten oder nie ganz vollendet. Heute leichter als früher, weil man die Bäume heute größer ein zupflanzen versteht. Die alten Gärten haben ihre volle Schönheit erst im Laufe von 1 bis 2 Jahrhunderten erreicht. Dann freilich meist überschritten, überwuchert. Den Garten der Bet tina von Arnim in Wiepersdors bei Jüterbog, in dem alles wachsen mußte, wie die Natur es wollte, habe ich in seiner vollen Schönheit ge kannt: Linden, steil wie Tannen emporsteigend, mit breiter, weit den Boden bedeckender Ast- schleppe, Pappeln und Buchen wie Mädchen in langwehendcm Brautgewande. Dazwischen, ganz noch im Rokokostil, ein Rasenparterre, von Blu- menvascn und Festons umrahmt. Aber doch ein Garten, dessen Seele nie vergißt, wer ihn sah. Noch hatten Enkel und Urenkel nicht einen Zweig geknickt, alles war geblieben und weitergcwachsen, wie es Bettina gewollt und geschaffen. Heute ge hört der Garten dem Volke, der Volkspark, Stadt- park, Kurpark, alle sind Formen der Garten kultur der Allgemeinheit. Die Menschheit ist im großen und ganzen in den Garten hineingewachsen, der im wahrsten Sinne des Wortes früher nur den Herrschenden und Vornehmen gehörte. Wenn auch daneben immer das kleine bürgerliche Stadtgärtlein und der Bauerngarten gediehen, war der Garten an sich für die Mehrzahl der Menschen hinter Mauern verschlossen, und nichts charakterisiert unsere Zeit besser als ihre Gartenkultur, die eine Kultur der Allgemeinheit ist. MS Iq-WNaiMF Am Topfpflanzenmarkt ergaben sich unan genehm« Störungen dadurch, daß infolge der großen Hitze der letzten Zeit die Blumen immer nmh zu schnell aufblühten, jo daß viele überständig wurden. Es ist zu zweifeln, ob der Absatz geglückt wäre, denn auch von anderen Märkten des Reiches wird bestätigt, was von Berlin schon berichtet wurde, daß nämlich der Monat Juni eilten auffallend schlechten Geschäftsgang auswies. In Stuttgart wird der Umfatzriickgang auf 20—25"/° beziffert, Topf rosen, Fuchsien, Hortensien und in letztcr Zeit sehr viele Spiras« stellen das Hauptkontin- gent in Lopfblumcn. Der Schnittblumenmarkt ist weiter überfüllt mit F-rcilandblumen aller Art, ausfallend groß ist das Angebot von Lilien, Margueriten, Lathyrus und Chry santhemen, also der Blumen, die auch in den Schrebergärten reichlich heranwachsen. Außer dem wurde von den sogenannten Gärtner blumen weiter Nelken und Rosen hauptsächlich gehandelt, die Umsätze sind bei den billigen Qualitäten groß, besonders Rosen werden iinmer noch vorgezogen, für dis allerbeste Quali tät werden je 1 DH- noch 3 RM gefordert, doch muß das meiste in die Kühlräume wan dern. In Aalsmcer war das Angebot von Edelnelken in den letzten Tagen besonders umfangreich. Dis Preise waren noch befriedi gend. Holländische Rosen kommen nur in beschränkten Posten nach Deutschland und auch dann nur in billigen Qualitäten. Die teure Ware geht von Holland nach Paris oder nach England. Am besten ist nnter den holländischen Rosen die Qualität der Sorten Edith Helen, Briar Clift, Kilham, E. G. Hull und Hadley. Die Preise sind auch in Holland noch niedrig. Das Angebot ist zu umfangreich und der Ver sand nach einer von weiter entserntliegelv- den Staaten, z. B- Spanien, Italien und Ungarn, muß infolge der Hitze ausfallcu und auch sonst ist Vorschrift, daß Eispackungcn bei allen Sendungen nach außerhalb vorgenommen wird. Für die Holländer stzielt jetzt viel der Lufttransport eine wesentliche Rolle. Man rechnet in Aalsmeer damit, daß in diesem Jahre die Versandziffer für den Flugver kehr mit Blumen aus 400 000 ÜF liegen soll, gegenüber 350 OM KZ im Jahrs 1930. Damit würde sür Aalsmcer «in Drittel der Gejamt- aussuhr per Flugzeug vorgenommen werden. In Holland ;pielen Kastendahlien z- Z. eine große Rolle, die Nachfrage ist lebhaft ge worden, dis Sorten Rapallo und Goldene Sonne soll sich sür die Treiberei am besten eignen. Auch an den deutsch-» Märkten wer den Dahlien für Kranzzwecke gehandelt, in den Gärten blühen sie bereits. Dr. Ehr. NrekMMervngeii: Stuttgart, den 4. Juli 1931. Schnittblumen: Rosen I 20, II 16, III 10, Freilandrosen, lang (20 cm) 5—6, Edelnelkn I 30, II 25, III 20, Gladiolen 20 bis 25, Delphinium 5, Lathyrus 2, Antir- rhinum 2, Asparagus Sprengeri 10, dito Plum- 20, Erigeron 2,50 RM je 100 Stück. Topfpflanzen: Kakteen 0,40—20, Glox-'' inien 1—2, Hortensien 1—4, Pelargonien zon. 0,40—0,50, Fuchsien-Büsch« 0,40—0,80, Fuch sien Marine 0,25—0,30, Petunien 0,15 RM je 1 Stück, die übrigen Preise find unver ändert. Marktlage: Reichliche Anlieferung, Ver kauf flau. Ueberstände blieben in allen Arti» keln. Das Balkongefchäft hat sich nicht mehr gebessert. Hortensien kamen durch die große Hitze in großen Mengen, wodurch ebenfalls Rückstände verblieben. Der allgemeine Um satz hat sich im Juni, der sonst doch zu den guten Monaten zählt«, um mindestens 20 bis 25"/o verschlechtert. Die Tendenz ist fallend. Vom ^elkenmsrkt Die Lage am Schnittblumenmarkt hat sich seit dem letzten Bericht unseres Spezialbericht, erstattcrs katastrophal verschlechtert. Verkaufs möglichkeiten sind fast kaum mehr gegeben, es fei denn in Kommission, welche Ware dann eben dem Straßenhandel zusällt, im regulären Geschäft ist so gut wie nichts abzufetzcn. Di« Flaute hat in diesem Jahre gegenüber früheren Jahren um vier Woch«n früher eingesetzt und ist allmählich ungemütlich. Durch das anhaltend schöne warme Wetter ist natürlich der Anfall an Ware «in ziemlich bedeutender. Unter der großen Hitze leidet allerdings die Größe der Nelkenblümen etwas, aber es ist dies insofern Die Ausfuhr von Schnitlblumen und Blu menzwiebeln aus Holland hat im Mai und im 1. Vierteljahr 1931 wesentlich höhere Zah len ergeben als im Vorjahre. Schnittblnmen Mai Jan.Mai Mai Jan.Mai t t t t England 108 1572 331 3552 Deutschland 135 675 157 682 Frankreich 24 155 47 368 . andere Länder 21 110 44 206 288 2512 579 4808 kein großer Schaden, als die großen Qualitä ten nicht so gut verkauft werden. Semvsc Rhabarber stieß beim Absatz auf Schwierig keiten, so daß die Preise ermäßigt werden mußten. Auch Salat war selbst bei gedrückten Preisen schwer abzusetzen- Bei regerer Nach frage konnten die stärkeren Gurkenzusuhren bei allerdings knapp behaupteten Preisen ohne Schwierigkeiten ans dem Markt genommen werden. Kohlrabi hatte bei unveränderten Prei sen ein reibungsloses Geschäft. Das Tomaten- angebot war stärker als bisher, trotzdem gingen di« Preise bei recht guter Nachfrage nur langsam zurück. Blumenkohl hatte bei unver änderten Preisen ein recht gutes Geschäft. Auch sür Wirsingkohl waren die bisherigen Preise zu erzielen, während Weißkohl trotz nachlassenden Angebotes im Preise nachgebcn mußte. Ein glattes Geschäft fanden trotz reich licher Zufuhren auch Mohrrüben und Karot ten. Grüne Bohnen waren rege gefragt und wurden bei behaupteten Preisen reibungslos umgesetzt. Inländische Bohnen waren bei guter Beschaffenheit sehr rege gefragt. Für grüne Erbsen ließen sich trotz starken Bedarfes Preis rückgänge nicht ganz umgehen. DurchschmttSnvtierungcn im Handel Blumenkohl I 15—50 (Berlin v. 5 an), ausl. Blumenkohl 20—40, Freilandkohlrabi 3 bis 8 (dito 60 St. 0,80—4), Bierrcttich 5 bis 13, Porree (60 St.) 0,80—2, Kopfsalat 3—8 (60 St. 1,50—6), Gewächshausgurken I 10—30 RM je 100 Stück, Radies 4-8 NM je 100 Bund ü 10 Stück, Petersilie 0,20 bis 1,50 RM je 1 Pfund, Möhren mit Kraut 7—10 (Bielefeld 25), Karotten mit Kraut 10 bis 20 NM je 100 Bund ü 25 Stück, Weiß kohl früher 6—12, Rotkohl früher 15—25, junger Wirsingkohl 9—12, Schnittspinat 18 bis 22, Rhabarber 4—5, TrcibhauStomatvn 25—42, holl. Tomaten 38—44, ital. Tomaten 15—23, sortierte Zwiebeln 10—17, Grüne Erb sen (Schoten) 8—20 (Frankfurt a. Main bis 30), Grüne Bohnen 20—50, Wachsbohnen 30 bis 40 RM je 50 kx. Blumenzwiebeln Mai t 1930 Jan.Mai t Mai t 1931 Jan.Mai t England 58 1681 72 2127 Deutschland 63 1036 97 1134 Frankreich 4 149 41 274 andere Länder 35 673 33 838 160 3539 243 4373 Die Ausfuhr ist nach allen Ländern, auch Deutschland, erheblich gestiegen. Besonders aber England hat sich zum größten Kunden Hollands entwickelt. Dr. Ehr. omes kvsMNrLesMütt »«Nanas in Mumen im nsi Bananen, Aepfel und Apfelsinen waren bei den reichlichen Zufuhren von, Frischobst fast gar nicht mehr gefragt. Nur Zitronen blieben — eine Folge der heißen Witterung — ge sucht. Die Erdbeerernte hat ihren Höhepunkt nunmehr überschritten. Trotzdem war das Angebot noch immer sehr reichlich. Bei sehr guter Nachfrage konnten aber größere Preis- rückgänge vermieden werden. Dagegen stieß die Unterbringung der sehr reichlichen Kirschen ankünste bald auf Schwierigkeiten, so daß die Abgeber sich zu Preiszugeständnissen be» reitfinden mußten. Erschwert wurde das Kir schengeschäft noch durch den Umstand, daß die angelieferte Ware nicht immer von einwand freier Qualität war. Bei weiter schwächeren Zufuhren fanden unreife Stachelbeeren meist ohne Schwierigkeiten Absatz. Reife Stachel beeren waren bei unveränderten Preisen ver käuflich. Dagegen mußten Johannisbeeren in folge steigender Zufuhren im Preise nachgeben. Himbeeren waren bet nicht allzu reichlichem Angebot bei gleichbleibenden Preisen unter» zubringen. Pfirsiche, die besonders aus Ita lien angeliefert wurden, fanden selbst bei nach gebenden Preisen nur langsam Umsatz. Durchschmttsnotierungcn im Handel Ausl. Aepfel (Leipzig) 15—30, ital. Pfir siche (Frankfurt a. Main) 23—35 (Leipzig) 60, süße Kirschen 12—30, saure Kirschen mit Stiel 20—35, Erdbeeren, Korbware 15 bis 40, Johannisbeeren rote, Korbware 12 bis 25, weiße 8—13, unreife Stachelbeeren 6—12, dito reise 18—30, Himbeeren, Korb ware 28—50, Heidelbeeren 17—30 RM je 50 kg. neiclüms Aernovs« in üsllöli Nach den Veröffentlichungen des Landwirt- schaftsministcriums verspricht die Obsternte in Italien sehr gut zu werden. Die Kirschen ernte, die in vollem Gange ist, hat sehr gute Ergebnisse gezeitigt. Nicht nur mengenmäßig, sondern auch in der Qualität sollen d:e Ernten namentlich in den mittelitalienischen Provinzen befriedigen. Die Aprikosenernte ist nach dem Ausfall des vorigen Jahres sehr viel reichlicher und hat mit sehr reichliche» Angeboten auch auf den: italienischen Markt schon Preissenkun gen hervorgerusen- Die frühen Pfirsiche süditalienischer Her kunft sind seit einigen Wochen aus dem Markte. Es handelt sich durchweg um weiße Sorten, deren Qualität allerdings nicht durchaus be friedigt. Das Angebot ist aber auch in den frühesten Sorte» stark. Der Ansatz der normal reifenden Pfirsiche soll sehr stark sein, so daß man eine noch ausgiebigere Ernte in diesem Jahre erwartet. Nicht ganz so günstig lauten die Nachrichten über Pflaumenobst, das mit seinen Änbauzonen vor allem in den Nord ostprovinzen unter den langen und jcharftss Regenjällen etwas gelitten hat.