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Nr. 18. 30. 4. 1931 Die Gartenbauwirtschaft Bericht über den Verlauf der 18. HauMusschuWimg am 2. Februar Anwesend als Vertreter der Lan desverbände: Karius-Dessau, Kocher-Mann- bcim, Bauberger-München, Haereckc-Eberswald«, Basse-Vechcld«, Ronier-CoSwig, Tagmann-Han- nover, Schwäöig-Schiersteiu, Becksr-Wiesbaocn, Hagemann-Güstrow, Schulze-Wittmund, Samich- Miikultschütz, Witt-Königsberg, Kullmann-Lud- wigshasen, Lange-Swincmünd«, Schröter-Salz wedel, Himmclmann-Köln, Tillack-Sacrau, Bert - ram-Klein-Flottbek, Süptitz-Saalfeld, Bergener- Paderborn, Bader-Ulm: als Mitglieder des Hanptvorstandes: Alltnger-Berlin, Beckmann-Neubrandenburg, Schindler-Pillnitz, Arcnds-Rousdors, Bick-Neuenahr, Teuhacff- Straelen, Pfeiffer-Darmstadt, Simmgcn-Dres- den, Schetelig-Lübcck, Maher-Bamberg, Werner- Bcircl, Grobbcn-Altlangsow, Somfleth-Milteln- lirchen, Bernsticl-Bornstedt, Beckcl-Obcrzwehren, Voettner-Frankfurt/O., Fachmann-Berlin, Haus- mann-Stnttgart, Professor Dr. Ebcrt-Bcrlin. l. Eröffnung. Präsident Schetelig- Lübeck eröffnete die Sitzung unter Hinweis ans die wachsende Wirischaftsnot, die auch am deut schen Gartenbau nicht vorübergegangen sei und die eine erhöhte Tätigkeit des DerufSvcrban- des verlange. Bei aller Notwendigkeit der Fortsetzung der Staatshilss für den Beruf bleibe doch die Selbsthilfe oberstes Gesetz jeder berufsständischeu Arbeit. — Schetelig begrüßte besonders die neugewählten Vorsitzenden des Landesverbandes Braimschweig: Basse-Ve chelde und des Landesverbandes Ostpreußen: W i t t - Königsberg, wobei er gleichzeitig den ausgeschiedenen Vorsitzenden Gehlhaar- Königsberg und Weidner- Braunschweig den Dank des Hauptausschusses für ihre dem Berus geleisteten Dienste zum Ausdruck brachte. — L. Geschäftliche Mitteilungen: Es wurde festgestellt, daß sämtliche Landesverbände in der Hauptausschuß-Sitzung Vertreter waren. — Für die Ländesverbände Braunschweig, Pommern, Oberschlcsien, Niederschlefien, Thüringen, Nordwest, Ostpreußen und Berlin- Brandenburg wurde folgender Antrag zur Ge schäftsordnung eingercicht: „Der Hauptaus- schuß des Rcichsvcrbandes faßt folgenden Beschluß: „Die LandesverbandZvorsitzenden wählen zu jeder Hauptausschuß-Sitzung einen VcrsammlungSpräsidenten und zwei Stellver treter." Nach einer kurzen Aussprache wurde der Antrag, da er den Satzungen widersprach, mit 42 gegen 12 Stimmen abgelehnt. Seitens der genannten acht Landesverbände wurden daraufhin drei Dringlichkeitsanträge eingereicht. Als durch Beschluß dsS Hauptausschusses mit 16 gegen 16 Stimmen die Dringlichkeit der Anträge abgclehnt wurde, verließen die Ver treter der genannten Landesverbände nach Ab gabe der folgenden Erklärung die Sitzung: „Der Ablauf der letzten HauptauSschuß-Sitzung hat die der Jntcresfengemeinfchaft angsschlosse- nen Verbände veranlaßt, die zur Berufung gebrachten Anträge einzubringen. Dis Verbände haben die Anträge in der wohlbegründeten Absicht eingebracht, den aufgeblähten Verwal- tungsavparat zu verkleinern, wesentliche Ein sparungen zu erzielen, und der Stimme der Landesverbände, besser gesagt, der Mitglieder, mehr Gewicht zu verleihen. Sie sind von ihren rund 6300 Mitgliedern beauftragt, den Vcr- waltungskörper des Reichsverbaudes auf einen der wirtschaftlichen Notlage des Berufes ange messenen Stand zu reduzieren. — Durch Ab lehnung der Anträge setzt sich der Hauptans schuß in Widerspruch zu den Interessen der von uns vertretenen Mitglieder. Die unter- zeichneten Landesverbände sind nicht in der Lage, länger, die Verantwortung für Maß nahmen zu tragen, die vom Präsidium getroffen oder vorgeschlagen werden, weil sie der Meinung sind, daß in vielen Fällen der Stim mung und den Verhältnissen der Mitglieder nicht Rechnung getragen wird. Wir lehnen die Verantwortung ab für alle Beschlüsse, die nicht eins wesentliche Herabsetzung der Mitglieds beiträgs, eine starke Verringerung der Kosten der Verwaltungsorgane und gesteigerte Tätig keit für die materiellen Belange der Mitglieder gewährleisten. Wir verlassen die Versammlung unter Protest gegen die bisherige Haltung Direktor Fachmanns, des Präsidiums und des Hanptvorstandes und betrachten uns nicht ge bunden an Beschlüsse, die unseren berechtigten Forderungen nicht Rechnung tragen. Gcz.: Robert Bloßseld, A. Schulze, Paul Süptitz, W. Karius, Rudolf Lang«, Josef Saulich, Max Tillack und E. Witt." — Bei der Besprechung dieser Erklärung und der weiteren Vorgänge wurde, seitens der anwesenden Hauptausschuß mitglieder übereinstimmend zum Ausdruck ge bracht, daß das Verhalten der acht Landesver- baudsvorsitzendcn nicht den Feitvcrhältnissen und der Notwendigkeit, praktische Arbeit sirr den Berus zu leisten, Rechnung trage, und daß die bereits vor der Hauptausschußsitzung fertiggestellte Erklärung in ihrem Wortlaut mit dem tatsächlichen Verlaus nicht in Einklang ge bracht werden kann. Es sei nicht angängig, erst in der Hauptausschußsitzung die Landesverbände mit so wichtigen Anträgen zu überraschen. Dadurch werde verhindert, daß die Landesver bände die Ansichten der Bezirksgruppsn zu so lebenswichtigen Anträgen einholen könnten, so daß man auch zu den Anträgen nicht Stel lung nehmen könne. Es sei alber anderer seits angesichts des Notstandes des Berufes notwendig, sachliche Arbeit zu leisten, so daß versucht werden müsse, die abwesenden Landes- Verbünde wieder zur TslOrahme zu ver anlassen. — 3. Die Arbeitsgebiete der Hauptgeschäftsstelle und die Zusammensetzung der Abteilun gen des Reisverbandes. Fachmann- Berlin berichtete über die Arbeitsgebiete der Hauptgeschäftsstelle und gab die nachstehend wiedergebenc Besetzung der Hauptgeschäftsstelle, sowie die Namen der ehrenamtlich in den Ab teilungen der Hauptgeschäftsstelle und in den Fachausschüssen tätigen Mitglieder bekannt: i Abteilungen der Hauptgeschäft stelle: A) Verwaltung: Fachmann; 8) Orga nisation: Sievert; 0) Werbung und Nachrichten dienst: Sievert; O) Ausbildungswe'en: Profes sor Dr. Ebert; 8) Gartenbaurecht: Dr. Schmitt: 8) Wirtschaftspolitik: Dr. Neifchlc; 0) Sozial politik: Siegmund; kt) Steuerpolitik: Sieg mund; U) Betriebswirtschaft: (im Ausbau); 8) Blumen- und Pflanzenbau: Weinhausen; kl) Gartcnausführung und Friedhossgärtncrei: Weinhausen; dH Gemüsebau: Professor Dr. Ebert; O) Obstbau: Professor Dr. Ebert; K) Technisch? Betriebsmittel: Demnig. Abtei lung für Werbung und Nachrichten dienst: Vorsitz: Ockonomierat Mayer-Bam berg; Mitglieder: Schröder-Krefeld, Dageförde- Berlin, Menger-Nürnberg. Abteilung für A us b i l d u n g s w e s e n: Vorsitz: Werner- Beuel; Mitglieder: Professor Schindler-Pillnitz. Lange-Swinemünde, hinzugezogen Jensen-Bln.- Zehlendcrf und Krug von der Landwirtschasts- lammcr Berlin. Abteilung sür Wirt schaftspolitik: Vorsitz: Hausmann-Stutt gart; Mitglieder: Ziegenbalg-Dresden, Trenkle- München, Schröder-Krefeld, Schrader-OtterS- lebcn. Abteilung für Sozial- und Steuerpolitik: Vorsitz: Bocttner-Frank- surt a. d. O.; Mitglieder: Haug-Stuttgart, Schröder-Krefeld, Ziegenbalg- und Schröter- Satzwedel. Abterlung für technische Betriebsmittel: Vorsitz: Beckel-Ober- zwehren; Mitglieder: Zivil-Ingenieur Zander, Landwirtschastskammerrat Victor-Berlin. Ab teilung für Pflanzenschutz: Vorsitz: Somflsth-Mittelnkirchen, Gott-Hannover und Kache-Hannover. — 4. Bericht über die Tätigkeit des R e ich s v e r b a n d s s im Jahre 1l>30. Die Berichte wurden aussühr- lich durch die Leiter der einzelnen Abteilungen ' erstattet. Das Material wird gesammelt in einem Bericht über die Tätigkeit des Reichs- Verbandes in der Zeit vom Jahre 1920 bis 1930 zur Veröffentlichung kommen. — 5.Stel - lung nähme des Ha nptaus schuss es zum Tätigkeitsbericht 1930. Eine Aus sprache sand nicht statt. — 6. Bericht über die Januar-Sitzungen der Fachausschüsse und Abteilungen. Arends-Ronsdors berichtete ergänzend zu dem Bericht des Abteilungsleiters Weinhausen über die Besprechungen in der Sitzung des Fach ausschusses für Blumen- und Pflanzenbau. Es sei beschlossen worden, dis Arbeiten bezüglich der Sortenverringcrung bei Hortensien, Som merastern und anderen Sommerblumen weitcr- zuführen. Gelegentlich des Gartenbautages in Berlin soll im Großen Saal des Restaurants Kroll eine Blumen- und Pslanzenansstellung stattsinden, um. den auswärtigen Gärtnern zu zeigen, daß Deutschland durchaus in der Lage sei, auf dem Gebiete des Blumen- und Pflan zenbaues zu konkurrieren. Es sollen nur Spitzenleistungen gezeigt werden, und zwar Hortensien, Trsibrosen, Nelken, Maiblumen, Flieder, Stauden usw. Dem Ausland sollen vor allen Dingen diejenigen Pslanzenarten vorgcführt werden, bei denen noch die Mög lichkeit des Exportes gegeben sei. Es sei ja be kannt, daß schon heute N.'ilen und andere Blnmcn von Deutschland nach Aalsmeer und von dort nach Deutschland zum Versand kommen. Der Fachausschuß habe sich außer dem mit Blumentopfnormen befaßt und werde demnächst definitive Vorschläge hierzu machen. — lieber die Besprechungen im .Fachausschuß sür Gartenaussührende berichtete Alltnger- Berlin ebenfalls unter Hinweis aus den über dieses Arbeitsgebiet bereits erstatteten Tätig keitsbericht. Er erwähnte den Beschluß des Fachausschusses, den Behörden des Reiches, der Länder, dec Provinzen und Kommunen Richtlinien zur Vergebung von öffentlichen Arbeitern zugehen zu lassen, nm dadurch die Vergebung von Aufträgen an die Gartengestalter anzuregen. — Für Herrn Bick-Neuenahr berichtete Tcnhaesf«Strae len über den Verlauf der Sitzung deS Fachausschusses für Obstbau, die sich ein gehend auch mit handelspolitischen Fragen be- schästigt habe. — Mayer- Bamberg berichtete über die Sitzung der Abteilung für Werbung und Nachrichtendienst und die von dieser Ab teilung geplanten Arbeiten. Es werde Aufgabe der Landesverbände und Bezirksgruppcn sein, die notwendigen Mittel für eine ausreichende Absatzwerbung zur Verfügung zu stellen. Wenn die Werbung systematisch in den Untcrorganisationen durchgesührt werde, sei ein vermehrter Absatz auf diesem Wege unbedingt zu erzielen. — Fischer-Freiburg berichtete über die Tätigkeit der FriedhosSgärtncr und brachte zunächst den Wunsch zum Ausdruck, daß die Landcsvcrbaudsvorsitzenden den Angelegen heiten der FriedhosSgärtncr größeres Interesse entgenbringen möchten. Die Lage der Fricd- hossgärtner sei "unter der Einwirkung der Monopolisierung der Friedhöfe eine außer ordentlich ungünstige, so daß die Friedhoss- gärtncr nach Möglichkeit auch den Anschluß an die politischen Parteien zu erreichen versuchten, nm aus diesem Wege die Wahrnehmung ihrer Interessen bei de» zuständigen Behörden sicher« zustellcn. Der Sonderausschuß sür Friedhvfs- gäctner habe beschlossen, zur Bekämpfung der Monopolisierung einen Prozeß, evtl, bis zum Reichsgericht, durchzusühren. Fischer teilte mit, daß der Sonderausschuß dem Reichsausschuß sür Friedhöfe und Denkmäler beigetretc» sei, um auch hier die Interessen der FricdhosS- gärtner wahrnehmcn zu können. Dem Hanpt- ausschuß werde vorgcschlagen, Mittel zur Her- ausgab« einer kleinen Broschüre über die künstlerische Anlage von Grabstätten zu be willigen und einen Film für Propagandazwccke für Friedhossgärtncr zu beschaffen. — Der Sonderausschuß für Friedhofsgärtner habe j kann sehr eingehend zu der Frage der Preis bildung für Banmjchi.«rzenguisje Stellung ge nommen. Die jetzt den Wiedcrverkäusern gc' währten Rabatte verhinderten di« Wirtschaft lichkeit der Fricdhossbetricbe. — Der vielfach von den Fricdhofsgärtnern zum Ausdruck ge brachte Wunsch, einen eigenen Fachausschuß zu rhalten, fei auch in der letzten Sitzung wieder betont worden, und er würde auch dem Haupt- ausschuß zur gegebenen Zeit erneut eingerichtet werden. S ch i e d l e r - Pillnitz ergänzte den Bericht über die Tätigkeit des Reichsvcrbandcs auf dem Gebiete des Ausbildungswesens. Di« Abteilung Habs sich in ihrer letzten Sitzung zunächst mit den wichtigsten Fragen der Vor- bcreitnngskurse sür die Obergärtnerexamen be schäftigt. Ferner sollte die Frage des ein stufigen Lehrplanes sür die Fachklasse aus genommen und geprüft werden, welche Lehr mittel innerhalb der einzelnen Schulen zweck mäßig zur Verwendung kommen könnten. Die Frag« der zukünftigen Stellung der Diplom gärtner habe den Ausschuß ebenfalls sehr ein gehend beschäftigt. — Inzwischen waren di« Vertreter der acht Landesverbände wieder in der Hauptausschußsitzung erschienen, die nach einer ausführlichen Aussprache über die Weiter- Verhandlung der schwebenden Angelegenheiten den Antrag stellten, die abgelchnten Anträge auf Satzungsänderung zur Beratung und Be schlußfassung sür eine demnächst einznbernfende Hanptauc-jchußsitzung eiuzubringen, die Punkte 8 und 9 aus der Tagesordnung herausznnehmen und zusammen mit den zu Punkt 14 vorzu- bringcndcn Anträgen in einer neuen Haupt ausschußsitzung zu verhandeln. Seitens der Leitung wurde betont, daß es dieses An trages nicht bedürfe, da verspätet einge- reichte Anträge selbstverständlich für die nächste Sitzung des HanPtanSschusscs vorge merkt werden. Das Präsidium wurde ermäch tigt, bis zur neuen Hauptausschußsitzung am 6. Juni die Geschäfte auf Grund des vorgeleg- tcn Haushaltplanes weiterzusührcn. Zur Be arbeitung der eingereichtcn Organisationsan träge wurde eine Kommission gewählt, der angehören: Präsident Grobben, Tenhaesf, Lange, Kocher, Himmelmann. Fachmann nimmt an allen Sitzen der Kommissionen teil. Bei der Beratung des Rundschreibens Trebbin- Luckenwalde beantragte Karius-Dessau, dem An träge des Hanptvorstandes entsprechend der Bezirksgrupps mitzutcilen, daß der Hauptaus schuß das Vorgehen der Bezirksgrupps miß billige. Die Angelegenheit wurde nach Ver lesung eines an den Vorsitzenden des Landes verbandes Berlin-Brandenburg gerichteten Schreibens als erledigt angesehen. — Zu 7: Aussprache über die wirtschaft liche Notlage des Gartenbaues und Möglichkeiten zu ihrer Behe- b u n g. Dr. Reischle berichtet« über die Maßnahmen, die seitens des Reichsverbaudes zur Verbesserung der handelspolitischen Stel lung des Gartenbaues eingeleitet worden find (siche verschiedene Veröffentlichungen in der „G a r t e n b a u w i r t s ch a s t"). Für den Ex port gartenbaulicher Erzeugnisse fei der Ab schluß des deutjch-österreicbischen Handelsver trages bedeutungsvoll. In den Verhandlungen mit den Ost- und Nordstaaten müsse man inS- besondere auch sür den Obst- und Gemüsebau weitere Verbesserungen zu erreichen versuchen. Aus binnenwirtschaftlichem Gebiet Habs das Handelsklassengesetz für den Obst- und Gemüse bau besondere Bedeutung. Die Fachausschüsse dieser beiden Berufsgruppen würden sich mit dieser Frage besonders zu befassen haben. Die zur Erschwerung des Handels mit ausländischen Erzeugnissen im Straßenhandel und auf den Wvchenmärktcn notwendigen Bestimmungen feien verbreitet und den zuständigen Ctsllen zngcleitet worden. — Aus dem Gebiete der Verkehrspolitik hatten die Maßnahmen insbe sondere der Abschaffung des RscxpcditionSvcr« kehrs, der Herabsetzung des Mindestladegewich tes und der Kürzung der Lieferfrist für leicht- verderbliche Erzeugnisse gedient. Unser Wunsch auf Verbilligung der Tarife für Obst- und Ge müse wurde berücksichtigt. — Als Abschluß der Aussprache, die sich vor allen Dingen auf die Handelspolitik konzentrierte, wurde betont, daß den Mitgliedern keine übertriebenen Hoffnun gen gemacht werden dürften. Es wurde fol gende Entschließung telegraphisch dem Reichs kanzler und dem Rcichsernährungsminstsrium übermittelt: Die aus allen Teilen des Reiches versammelten Vertreter des deutschen Garten baues halten sich dem Berufsstand und der Allgemeinheit gegenüber sür verpflichtet, in letzter Stunde nochmals aus di« unabsehbaren Folgen hinzuweisen, welche entstehen müßten, wenn bei den zur Zeit schwebenden Verhand lungen über die Umgestaltung der handcls- politiicb-n Grundlagen der deutschen Bodcn- Schetelig, Präsident Wirtschaft die Lebensfragen des Gartenbaues keine ausreichende Berücksichtigung finden wür den. Die Versammlung bittet daher mit größ ter Dringlichkeit, den Forderungen des Berufs standes Rechnung zu tragen. Außerhalb der Tagesordnung beantragte Präsident Bernstisl im Namen des Hauptvorstandcs, den früheren Generalsekretär Beckmann zum Ehrenmitglied des Reichsverbaudes zu ernennen. Der Antrag würde einstimmig angenommen und Beckmann die Ehrenurkunde des Reichsverbaudes ausge- händigt. — Zu Punkt 7 der Tagesordnung wurde folgender Antrag der Bezirksgrupps Berlin angenommen: Der Reichsverband de- deutschen Gartenbaues e. V. wolle mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln darauf Hin- Wirken, daß die Reichsregierung die autonomen Zollsätze sür Pos. 41 „Frische Blumen usw." verdoppelt und sür die Zeit vom 1. Mai bis 30. November eine vollkommen« Einfuhrsperre für dies« Position ausfpricht. Für die Zeit vom 1. Dezember bis 30. April dürfen die Vertragszölle nicht unter bO»/» der verdoppelten autonomen Zollsätze vereinbart werden." Die Besprechung der Punkte 7, 8, 9 und 10 wurde vertagt. Zu Punkt 11: Beschlußfas sung über di« Maßnahmen zur Förderung des Absatzes deutscher gartenbaulicher Erzeugnisse im Jahre 1931. Sievert berichtete über die seitens der Abteilung sür Werbung und Nach richtendienst zum Wcrbeplcm 1931 gefaßten Beschlüsse, die den Landesverbänden und Be- zirksgrnppcn inzwischen schriftlich zngegangeu sind. In der sehr ausgiebigen Aussprache, an der sich Himmelmann-Köln, Bergener-Pader born, Schröder-Kreseld, Schrötsr-Salzwedel, Bertram - Kleinflottbek, Saulich - Miknltschütz, Basse-Vechelde beteiligten, wurde die Förderung der Werbung in den Landesverbänden und Be zirksgruppen stark unterstrichen. —Punkt 12: Welche Ausgaben ergeben sich sür die Landesverbände und Bezirk s - gruppen aus derN e u ordnung des Steuerwesens? wird vertagt. — Punkt 13: Die Gartenbau- und Friedhof - Berussgenosfenschaft. Siegmund berichtet« über den Verlauf der auf Grund eines Antrages des Landesverbandes Rheinland mit der Berussgenosfenschaft ge führten Besprechungen. Die Berussgenossen- schaft habe bsrsitwilligst weitgehenden Einblick in dis Geschäftsführung der BerufSgenosfen- schaft gestattet. Auf Grund des dem Präsidium erstatteten Berichtes habe das Präsidium bei der Berufsgenossenschast angeregt, ein Sach- verständigen-Gutachten «inzuholen. Seitens der Berussgeuossenschaft sei dieser Vorschlag abge- lehnt, aber die Prüfung durch das Neichsver- sicherungsamt veranlaßt worden. — Kliem- Gotha schilderte als Vorsitzender der Gar tenbau- und Friedhof-Berussgenossenschast die seitens der Berufsgenossenschast zur Aufklärung der Mitglieder eingeleiteten Maßnahmen. Die Bezirksgrupps lwbs inzwischen eine Revision durch das Reichsversicherungsamt veranlaßt. Der eingehende Nevisionsbcricht sei durchaus zufriedenstellend. Von anderer Seite könnten Revisionen nicht vorgenommen werden, aber die Bezirksgruppe sei jederzeit bereit, durch die Mitglieder des Vorstandes jede gewünschte Aufklärung zu erteilen. Die Berufsgsnossen- jchaft habe sich dis Aufklärung der Mitglieder zur besonderen Aufgabe gemacht. Es sei aber notwendig, jeden Fall einzeln zu behandeln, Auf Anfragen aus der Versammlung gab Kliem Aufklärung über die verschiedenen Beitragssätzes, dis Unternehmerversicherung usw. — Zu Punkt 14: Anträge. Dieser Punkt wird vertagt. Schulze - Wittmund verwies aus den bereits von zwei Jahren gestellten Antrag des Landesverbandes Nordwest, für die Ausschuß- Sitzung zwei Tage sestzusetzen, da dann cncch eine eingehende Behandlung der Anträge mög lich sei. Er hätte besonders di« Behandlung seiner Anträge, „Gründung einer Blnmenspen- denvermittlung" und „Ausbau der „Gartenbau wirtschaft", gewünscht". — Zu Punkt 15: Der deutsche Gartenbautag 1931 und die Tagung der Federation Horticole Professionell« Inter nationale wurde mitgeteilt, daß der Gar- tenbautag in der Zeit vom 6. bis 10. Juni in Berlin in Verbindung mit einer Tagung der Federation Horticole Professionelle Jnternatiw nals stattsinden werde. — Punkt 16: Be- schlußfassung über die Ehrung verdienter Mitglieder durch Aus zeichnungen (Einführung einer Verbandsnadel) wird vertagt. — Um 10.30 Uhr wurde die Sitzung durch Pcäsident Bcrnstiel geschlossen. Fachmann, Direktor Sievert Für die Niederschrift: Wttesiungsn Lief 1. Am 11. April 1831 ist 6as H1itglie6 6sr Ltorbelcasse, Herr Karl Sergmsnn, Lessen (lisrr), im Alter von 62 Deliren verstorben. Vas 81vrbsgsI6 vcur6s laut § 11 clor Latrung rur Ausrablung gedrevkt. 121. Sterbskall. 2. Am 10. blärr 1931 ist 6as HMgllsck 6er Sterdelcssso, Herr Kerl Limmermsnn, 8sr>in-l.iohterkol6s-V/sst, im Alter von 63 6akr«n verstorben. Oss 8tsrdsgeI6 vcur6e laut 8 11 6er Latrung rur Ausraklung gebracht. 122. Sterbekall. 3. Am 19. April 1L31 ist 6as HMgHs6 6er Sterbekasss, Preu klerta Kricke, geb. tzlilller, IVennigsen vsisler, im Alter von 54 ckakrsn verstorben, Vas Ltsrbs- geI6 «ur6s laut 8 11 6sr Latrung rur Ausraklung gebracht. 123. Sterkekail. 4. Am 18. April 1931 ist 6as HEitgUs6 6er Ltsrbelcasse, i^rau Lokis Svka6«, gab. Lecker, tiomberg, Ser. ltsssel, im Alter von 41 6akren verstorben. Vas Ltsrks- gvI6 «ur6s lsut 8 11 6sr Lstrung rur Ausrablung gebracht. 124. Lte.'bekall. 5. Am 28. ßlärr 1931 ist 6ss K1itglis6 6sr Lterbslcssss, l^rau Alma Sr-.^llt, gab. Kruske, tlannover-Lr. Suebholr, im Alter von 49 6abrcn verstorben. Oss Storbe- ge!6 ie.r6o laut § 11 6er Lstrung rur Ausrad-lung gebracht. 125. Ltsrdskall.