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»aff Berlin, Donnerstag, den 24. Februar 1938 Nummer 8 55. Jahrgang L/L seestr. lt. Von ?rok. Nr. kberl, Berlin, Untcrabtcilungsleiter im Reichsnährstand das zu leicht, weil wir eben noch zu sehr i terialistischen Denken verstrickt sind und ! im ma- Wege vorschauend erkennen weg LS. Vtut undDvden^ Münchner c Tages- Wald- siehe Schor- -KöntgS- Albert- a g e n, nzctgen. ftr , S schnitlS. ur Zeit iMug. sellichai» ellscha'l, Druck: iDdclj , MarS- irg t. O.. Nador- atsgebiet > Ueber- M Uhr hillcrstr. lland u. i. Nord- Londcrs» „Zum „Stadt» beschichte Gütcis» rndwirt- ,,Schad» crn. UWSWNl» ver ¬ enden v. c/sm knöo/t. /ib.?atruer/!ä7/nkxse cm T/exa/krer Qemüzeambau- xebiek /ür 6a>k/rer au/ ckrr /?e/c/i6Karken- xc/mu in Lssea O/e ^orrakxüa/kunA bei Obst /a/irexrerxammlunF cker //axe/rersic/terllNK Orr Qar/enbau in cker ^o/b^äbinnA O/c> l.eüre aus cker bnc/ixcben ^/,/e/ernie Oer cken/sc/m Lcke/obx/baa 6iiie- unci ürö^enxork/eriMF /ür 8cbniiib/nmcn ib'ir^c/ka/ttic/kc 8kauckenkreiberch Ou/l/ien- unci <7/!r>^>nni/?c'mc'n-iVcllbeiicn- prü/llNAc» (/Varä/ra^) lieber c/ie innere iVerÜF^eik unserer /7u//ur- p//an^en lr'üL cküL -inL/nnck bericbici des Führers haben den ., herausgestellt: den Bolsche wismus. Die Ausbreitung dieser Pest berührt die Lebensgruudlagen Deutschlands und kann darum nicht ohne Widerspruch hingenommcn werden. An dieser Frage wird darum auch das Schicksal Europas sich entscheiden. Deutschland steht hier mit seinen Verbündeten, insbesondere mit Italien und Japan, als ein Block unerschütterlicher Wil lens- und Tatkraft. Mit dieser Realität wird sich die Welt abfinden müssen. Je eher sie es tut, desto Reichsbauernführers auf dem bäuerlichen Kultur sektor. Ja, es gibt auch unter uns noch mehr als einen, der verwundert fragt, ob denn wirklich diese Dinge heute, d. h. zur Zeit des Vierjahresplanes, so vordringlich sind. Diese Frage muß man be jahen, weil unser Leben im tiefsten Grund kultur- lich getragen werden muss, wenn es wirklich men schenwürdig sein soll, und weil die materiellen Dinge nur Mittel zum Zweck und nicht Selbstzweck ... . . deshalb auch z. B. vielfach so wenig Verständnis haben für den sich immer wieder erneuernden Vorstoß unseres rstellung so über eher ge rbt, den nen zu s; denn e, wenn a er an Ite oder : Juden- s lösen, erknüpft Serfasser llngabcn rassischer der da» t politi- rhältniS Ba. gen, nicht nur zu gemeßen, sondern Pflanzenkunde zu treiben, ja, sich auf einzelne Pslanzengattungen forschend zu spezialisieren, wie cs die sogenannten Pflanzengesellschaften in der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft tun, um so größer wird der Stamm der besten Werber, die wir uns nur denken können, sein. Wenn ich heute mit der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft dabei bin, in Verbindung mit dem Reichsnährstand und dem Verein deutscher Stau denfreunde Sortenregisterstellen für Staudengat tungen einzurichten, so geschieht das nicht nur, um auch hier Vorarbeiten für eine Sortenbereinigung und für den Züchterschutz durchzuführen, sondern ich hoffe, wie die Beispiele «des Vereins deutscher Rosenfreunde, der Dahlien- oder Gladiolen-Gesell- schaft bereits erkennen lassen, um jede dieser Stel len einen Kreis von Pflanzenfreunden zu sammeln, die gerade an dieser oder jener Slaudengattung besondere Freude haben; denn sie sollen Propagan disten und ihre Gärten Stützpunkte werden, von denen aus immer weitere Volkskreise zum lieferen Erleben unserer Pflanzenschätze gelangen. Warum sollen nicht auch wir von der Sammelleidenschaft, die im Menschen liegt, vernünftigen Gebrauch machen. Wir brauchen damit nicht gleich in das Tulpenfiober zu verfallen, das einst dem b-b in dischen Erwcrbsgartenbau aber doch die Grundige zu dieser noch heute herrschenden Stellung aus cm Gebiet der Blumen- und Zwiebel,Mvächse gab Es geschieht mit diesem Wege im Grunde nichts ande res, als wenn z. B. in Berlin-Weißensee die Spiel- leidenfchaft des Menschen durch eine als Vvü 'est aufgezogene Blumenlotterie für den Blumenaosatz geweckt wird, die aber «dadurch erst Kulturciewent wurde, daß man sie zum allgemeinen Vollen ge staltete. itsschulc. »enoung «ährstoss- Ustchung md ihre gshaud". u. ihre läbttngS» schmann: eutung". stLslhuIe. eulung". le. Zar- hre Be- Carsten- Bodcn- S Saalield . Begrii- öcsonder- S. „Ha- kerpflich» ist Glied e Durch- cringen-; t res ttrnt» Schluh- sticht. Die Feslgeslalkung Die F c st g e st a l t u n g ist überhaupt ein beson deres Kapitel, dem wir im Sinne echten kultur- lichen Lebens mehr Aufmerksamkeit schenken müssen, wenn nicht der Kitsch die Blume noch wehr in seinen Bann ziehen soll. Ich denke hier vor allem an die Fcstzüge, an den sogenannten „Bln- menkorso". Was hier für Schindluder mit der Blume mit Unterstützung der Gärtner getrieben wird, ist aus die Dauer kulturlich untragbar. Ich bin mir darüber klar, daß zahlreiche Gärtner diesen . Erfurt, :n, Lan- „Münch- : 1. Be- .Die Zu- «mschuten der Lei- bau"; t. lchgruppe rchscnden Gärtner die Auf olkswirt» «es Er- gftr. S. 8 2). 2D immerda, ,W>ffcnS- Kuttur". ,2). 2V.M Voigt: l u. ihre inpsung". >s", am - „Tal» Die Förderung der Gartenkultur eher wird der Friede in Europa für lange Zeit garantiert sein. Und noch eine unerschütterliche Tatsache hat der vergangene Sonntag der Welt ge bracht: Entgegen allen Behauptungen gewerbs mäßiger Hetzer und Lügner steht das deutsche Volk hundertprozentig und bedingungslos hinter seinem Führer. Ein Reich — ein Volk — ein Führer! Dieses beglückende Bewußtsein steht über all unserer Arbeit, über allem unserem Tun und Handeln. Für jeden einzelnen von uns kann cs darum auch nur ein Ziel geben: Einsatz und Arbeit für das durch die Tatkraft des Führers endlich erstandene heilige Deutsche Reich! sind. Nicht nur der Mensch als solcher, mehr nach ein Volk steht und fällt mit dem kulturlichcn Ge halt, der ihm eigen ist, also mit seinen ethischen Werten. Wenn wir diese Bedeutung der Kultur für ein Volk anerkennen und wenn wir weiter an erkennen, daß zum mindesten für unser Volk Gar- tenkultur ein Stück Gesamtkultur ist, dann haben wir die Pflicht, mit unseren Kräften diese Garten kultur zu Pflegen und zu fördern, weil wir Gärtner „berufen" sind, d. h. also berufsmäßig die Güter zur Verfügung stellen oder sie so zur Anwendung kommen lassen sollen, daß sie das kulturliche Leben unseres Volkes in anständiger Form zu befruchten vermögen. Wenn wir Gärtner dabei auch ma terielle Nutznießer sind, so wächst daraus nur noch mehr unsere Verpflichtung, nichts zu tun und alles zu unterlassen, was einer deutschen Gartenkultur in Heim und Garten abträglich ist. Wir haben uns gegen den Kitsch ebenso zu wenden wie gegen alles, was mit der Blume und Zierpflanze als le bendem Wesen unverträglich ist. Dazu gehört auch, um nur ein Beispiel zu nennen, das Färben leben der Blumen. Wie können wir für Gartenkultur werben, wenn wir im eigenen Vorbild versagen, oder wenn wir um eines eigenen kleinen Vorteils willen den Blumenfreund betrügen, wenn wir z. B. dem Blumenfreund eine Alpenveilchen - Schau pflanze mit nur S Blüten verkaufen, weil wir die restlichen lieber vorher auszupften, um sie als Strauß noch extra zu verkaufen, oder wenn wir schnell lose Blüten angedrahtet hinzustecken, um einen schönen Blütenflor vorzutäuschen. Solches Verhalten ist genau so sündhaft, wie wenn wir glauben, damit dauernden Mehrabsatz zu gewinnen, daß wir überkultivierte, mastige Blumen oder Pflanzen verkaufen, die schon nach zwei Tagen welken. Wir können nur dann echte Blumen- und Zierpflanzenfreunde gewinnen, wenn wir ihnen von der Grundlage her die Möglichkeit bieten, an der eigenen Pflege der Pflanzen Freude zu finden. Nicht jene sind die Kulturträger und damit auch für unsere Entwicklung im Erwerbsgartenbau tragende Stützen, die in der Blume lediglich ein vorüber gehendes Dekorationsstück sehen, sondern die, die sich ihr innerlich verbunden fühlen, sie hegen und pflegen wollen, sofern sie nicht als Strauß oder Gebinde einem vorübergehenden Zweck dienen sollen. Möge darum die Welt erkennen, was allein heute noch den Frieden der Welt garantiert und zu einer Verständigung der Völker führen kann. Die außen politischen Grundsätze Feind klar und offen Nee, Ville, Tat Wieder hat das ganze deutsche Volk eine Stunde geschichtlicher Größe erlebt. Der Führer und Reichs« kanzler hat vor seinem Volk einen Rechenschafts bericht abgelegt, wie er in solch einem gigantischen Ausmaß noch niemals von einem Staatsmann hat abgelegt werden können. Es war kein Rechenschasts bericht über die Erfolge eines langen Lebens, son dern nur eine Darstellung der Leistungen unseres Volkes während eines knappen halben,Jahrzehnts, während eines Abschnittes von fünf Jahren, der zeitlich der Geschichte gegenüber fast ein Nichts bedeutet. Der Nationalsozialismus aber hat in dieser kurzen Zeit ein Werk aufgebaut, das für alle Ewigkeit festgefügt steht. Die Staats- und Volks idee des Nationalsozialismus ist die Vollendung ur alter Sehnsucht der deutschen Menschen. Endlich ist erfüllt, wofür Millionen kämpften und bluteten: ein Volk — ein Reich. Ganz klar und eindeutig hat der Führer bekundet, daß der Staat nicht Selbstzweck, sondern immer nur Mittel zum Zweck sein kann. Alle Einrichtungen des staatlichen und volklichen Lebens sind nur Werkzeuge, die nur einem zu dienen haben: dem Volke, seinem Recht und seiner Zukunft. Niemals hat irgendein Staatsmann der Welt vor einem solchen Forum gesprochen wie der Führer am vergangenen Sonntag. Nicht nur die 100 Mil lionen deutscher Menschen im Reich, in den an grenzenden Ländern und in aller Welt haben mit Spannung und Erwartung den Worten des Führers gelauscht; man kann sagen, daß die ganze Welt dieser Stunde mit Spannung entgegengesehen hat, weil sie, wenn auch nicht immer bewußt, so doch instinktiv gesuhlt hat, daß die Worte des Führers und Reichskanzlers für die Gestaltung der politi schen Geschicke der Welt von größter Bedeutung sind. Wo überall in der Welt auch Deutsche leben, sie haben am vergangenen Sonntag wieder einmal fühlen müssen, wie eng jeder einzelne Volksgenosse dem Reiche verhaftet ist, daß dieses Reich keinen seiner Söhne in die Fremde entläßt, ohne ihm gleichzeitig Schutz und Schirm zu geben. Es ver langt einsach die Ehre des Volkes den Schutz seiner Blutsgenossen. Die Erklärungen des Führers zu dieser Frage sind so eindeutig, daß alle, die es angeht, den Ernst dieser Darlegungen verstanden haben müssen. Keine größere Freude konnte dem Volke darum beschert werden, als die Einigung mit dem deutschen Oesterreich. Wir sind nun mal Brüder eines Volkes, gleichen Stammes, gleicher Art und gleichen Blutes. Das Blut aber spricht über alle menschlichen Grenzen hinweg. Den Aufschwung der deutschen Wirtschaft noch einmal zu skizzieren, würde diesem grandiosen Bild einer gewaltigen Arbeit nur Abbruch tun. Was alle Weltwirtschaftskonferenzen nicht fertiggcbracht haben, was alle weltwirtschaftlichen Prognosen und Berechnungen über den Haufen geworfen hat, das schufen der Wille eines Mannes und die Tüchtigkeit eines Volkes. Nationalsozialistische Tatkraft hat die Wirtschaft wieder angekurbelt. Es ist darum selbstverständlich, daß die Wirtschaft nach den poli tischen Richtlinien des Reiches arbeitet. Wie der wirtschaftliche Wiederaufbau, so hat auch die militärische Gleichberechtigung des Volkes ihre Vollendung gefunden. Eine Mauer von Stahl und Eisen steht an den Grenzen, Volk und Reich zu schützen. Eine lächerliche Abfuhr haben die Dreck spritzer erfahren, die glaubten, von einem Gegen- satz zwischen Partei und Wehrmacht reden zu können. Die Werkzeuge des nationalsozialistischen Staates liegen fest in einer Hand. Es gibt in Deutschland nur einen Willen, nur eine Idee, und darum auch nur eine Tat. Kampf gegen den Kitsch aus materiellen Gründen nicht schätzen; denn sie verkaufen z. B. gern Hun derte von Dahlien an eine Schuhfirma, die einen Riesenschuh aus Dahlien zusammengcpflastcrt im „Festzug" als Propaganda für ihre Firma laufen lassen will. Man wird mir auch entgegenhalten, daß die breite Masse jubelt, wenn z. B. Rosen anbauer bei ihrem Rosenfcstzug die Olympiaglocke, aus zusammengesteckten Rosen gestaltet, vorbeifah ren lasten. Und dennoch, weil es eine Sünde gegen das Wesen der Kultur ist, müssen wir dagegen auf treten und von uns aus zeigen, wie wirklich Fest räume, Festplätze und Festzüge in edler Weise mit natürlichem Grün und lebenden Blumen zu ge stalten sind. Franz Kolbrand hat uns in seinem Buch vom „Grün- und Blumenschmuck" dazu wert volle Richtlinien gegeben, die wir zumindest bei un seren eigenen Vorführungen berücksichtigen müssen; denn von uns erwartet man ebenso wie von den Blumenbindern, daß sie mit gutem Beispiel voran gehen. Es ist sehr bedauerlich, daß die Mitarbeiter in den Landesbauernschaften diesem Gebiet so stark aus dem Wege gehen; denn darüber wollen wir un klar sein, daß die Pflasterarbeit mit lebenden Blumen, die leicht welken, wie die Erfahrung zeigt, zwangsläufig zur Kunstblume führt und von hier aus auch zur künstlichen Girlande, zu lauten Dar stellungen aufgebaut aus künstlichen Ranken usw., ohne daß man viel dagegen sagen kann, weil ja in solchen Arbeiten die natürliche Blume auch nur wie toter Werkstoff verarbeitet wird und dann im Welken noch schlechter wirkt als die künstliche Blume, die in solchen Fällen nur in der Trocken blume einen ernsten Gegenspieler finden kann. Ge lingt es uns, in vorbildlicher Form die natürliche Blume in die Festgestaltung einzubeziehen, dann verleihen wir ihr damit auch wieder den tieferen Sinn, den sie als Weihe- oder Opfergabe haben soll. Unsere Mitarbeit Diese Aufgaben werden um so stärker beachtet werden müssen, als nun nicht nur über den Reichs nährstand hinweg, sondern auch über die DAF. und die in Neubildung begriffenen Gauarbeitsgemcin- schaften für Volkskunde und Volkskultur die Frage der Dorfgestaltung noch tatkräftiger angepackt wer den dürfte. Es ist an der Zeit, daß wir uns hier stärker einschalten, und daß wir uns auf die Folge rungen einstellen; denn von hier aus wird sich zwangsläufig eine besondere Note auch für den Er wcrbsgartenbau ergeben, und zwar sowohl für den Blumenbau wie auch für die Baumschule und über beide zusammengefaßt für den Gartenausführen den. Das Land hört damit auf, Abnehmer der Erzeugnisse zu werden, die an anderen Stellen mit höheren Ansprüchen nicht unterzubringen sind, son dern es wird etwas verlangen, was seiner Eigenart gerecht wird. Das gilt sinngemäß auch für die Weiterentwicklung der Landschaftsgestaltung, in der das Dorf liegt. Die üblichen Allcebäume mögen auch in Zukunft für die Straßen geeignet sein, für die Landschaft selbst aber werden wir Bäume ge brauchen, dic natürlicher gewachsen sind. So ge rechtfertigt dabei die Forderung ist, in der freien Landschaft nur die Gehölze zu pflanzen, die sinn voll in sic hincinpasscn, so müssen wir doch auf passen, daß diese Gedankcngängc nur nicht zum Schematismus führen, hemmungslos in die Städte eiudringen und dort eine Bilderstürmerei einsctzen lassen, die jeder Blaufichte den Kampf mit der Spitzhacke ansagt, Blumenbeete in Rasenflächen für unzeitgemäß erklärt und Rosen aus den Volks parks aus der Stadt verbannen will. Wenn sich der Erwcrbsgartenbau über den Ent wicklungsweg der Gartenkultur in den Städten nicht auf dem laufenden hält, dann kann er dadurch Schaden erleiden, daß er auf der einen Seite auf alten Beständen sitzen bleibt, während er auf der anderen Seite den neuen Anforderungen nicht zu entsprechen vermag und z. B., wie jetzt schon ge schehen, der Jungaufwuchs in Wäldern an die Stelle von Baumschulware tritt. (Fortsetzung Seite 2) Uns muß es darauf ankommcn, vorschauend zu erkennen, welche Wege auf dem kultur- lichen Gebiet eingeschlagcn werden, um uns darauf einstellen zu können. Ich sage hier absichtlich auf kulturftchcm und nicht auf gartenbaulichem Ge biet; denn wenn wir richtig handeln wollen, müssen wir mit dem gesamten kulturlichcn Leben unseres Volkes in Verbindung stehen. Wie die Heimgestai- tung geschieht, kann uns nicht gleichgültig bleiben; denn sie bedingt z. B. nicht nur, in welchem Um fang dabei Blumen untergebracht werden können, sondern auch, welche Blumsnarten für das Heim in Frage kommen. Ich erinnere an die Ficus-Mode, die eng mit einer gewissen schablonisierten Form der Heimgestaltung zusammenhing. Finden wir keine Verbindung zum Architekten, dann dürfen wir uns nicht wundern, daß auch heute noch Häuser mit so schmalen Doppelfenstern gebaut werden, daß selbst schmälste Berliner Doppelfenster-Töpfe darin nicht unterzubringen sind; es ist nicht nur eine Preisfrage, sondern vielfach eine Platzfrage, daß heute die kleinen Töpfe leichter abzusctzcn sind als die Schaupflanzen. Eintöniges Pflanzenangebot Die frühere Deutsche Gesellschaft für Gartcn- kultur und die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft hatten sich seit dem Jahre 1933 in Wort und Schrift dafür eingesetzt, die Eintönigkeit im Pflanzenange bot zu durchbrechen und besonders für die „Zimmer- Helden" unter den Zierpflanzen zu werben, weil durch sie erst wieder das Vertrauen zum Meisen von Pflanzen geweckt werden mußte, das vcrloren- gegangen war. Es ist hochinteressant, aus dem Ergebnis einer Rundfrage, die eine Fachzeitschrift bei den in Frage kommenden Betricbsinhabcrn ver anstaltete, festgestellt zu sehen, daß in den letzten Zeiten eine erhebliche Zahl von Pflanzen, die seit Jahren nicht mehr gefragt waren, wieder Abnehmer finden. Das Beispiel zeigt uns, daß diese Gesell schaften und gleichartigen Vereine, die bewußt die Garten- und Blumenfreunde in sich sammeln, eben so wie die Zeitschriften, die sich an diese Kreise wen den, von uns viel stärker gefördert werden müssen. Cs muß unsere Aufgabe sein, die in den Liebhaber kreisen schlummernden Kräfte und Neigungen zu wecken und sie selbst arbeiten zu lasten. Je mehr Wir die Garten- und Pslanzcnsreunde dahin brin Die Eigenart des Blumen- und Zierpflanzcn- baues bringt es mit sich, daß er durch Maßnahmen des Reichsnährstandes, oder auch der Hauptver einigung der deutschen Gartenbauwirtschaft, nicht so unmittelbar und so offensichtlich gefördert wer den kann, wie es bei den anderen Fachgebieten möglich ist und bleiben wird. Die tiefere Ursache liegt darin, daß dic Blumen und Zierpflanzen und ihre Verwendung im Heim und Garten zum ideellen Kulturleben eines Volkes gehören und da bei in einer Welt, die noch unter den Nachwirkun gen einer stark materialistischen Auffassung steht, weniger be- und geachtet werden, als es bei den an der Äahrungsmittclerzeugung beteiligten Pflanzen und deren Anbau der Fall ist. Da nun obendrein der tiefere Sinn der Erzeugungsschlacht und des Vierjahresplanes alles in den Vordergrund schiebt, was der Nahrungsfreiheit des Volkes auch in ern sten Zeiten zu dienen hat, und schließlich in der historischen Entwicklung die gartenbauliche Arbeit über die Landwirtichaftskammcrn her vorwiegend vom Obstbau ausging, fehlt vielfach noch, auch in maßgeblichen Kreisen des Reichsnährstandes, ja selbst bei den eigenen, aus dem Beruf stammenden Gärtnern die innere Bereitschaft, ideelle Kultur güter genau so ernst zu nehmen wie die materiellen. Es ist begreiflich, daß die Menschen unter der Wucht des großen Gedankens des Vierjahresplanes vergeßen, daß der Führer vom ersten Augenblick an und auf allen Reichsparteitagen mit allem Nach druck betont hat, daß gleichzeitig und gleichwertig neben der Wiedererringung der Freiheit auf allen Gebieten Und damit neben der Beseitigung der Ar beitslosigkeit über den Neuaufbau der deutschen Wirtschaft Hand in Hand laufen soll der Neuauf bau eines arteigenen Kulturlebens. Wir vergeßen Miu tkuÄmbrMviüWlM / Wirtschaftszeitung des deutschen Gartenbaues Amtliche Zeituilg siir den Gartenbau im Rcichsntihrstanb und Mitteilungen der Haupwereinlgung der - « r,! deutschen Gartenbauwirtschast lsorckskraße ri, Fernruf 66, 4406