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4^ ttckE688Mi 6k!M5VkWLNV Vk5 0WI5M^ 6EM8L0Q kV 8^!_I^> 1^/40 -. Vksrl.ä6 : 6L67l^M5Mk Vkk^65-6k5 k^ 6 1-1 bkkUI^ 8^v 68 Welche Auswirkung hak die Ab sperrung der Einfuhr ausFrankreich für die deutschen Baumschulen? Baumjchnlbesitzcr Fr. Mrc, Bielefeld. In der Zeit der schweren wirtschaftlichen Krise, in der wir uns befinden, ist es nicht nur ein Vor teil für den davon zunächst bctrosscneu Beruf, wenn eine Abdrosselung der Einfuhr nicht unbedingt not wendiger Erzeugnisse des Auslandes stattfindet, sondern darüber hinaus ist es ein Gewinn für das Deutsche Reich. Wir sollten daran denken, daß für jeden Groschen, der für entbehrliche Gegenstände an das Ausland gegeben wird, ein deutscher Arbeiter hungern mutz. Ilm die Auswirkung der Absperrung feststellen zu können, wollen wir zunächst einmal betrachten, was unsere Baumschulen aus Frankreich bisher bezogen haben. Bei den Bezügen aus Frankreich für unsere Baumschulen handelt es sich fast stets um Jung pflanzen und Unterlagen zum Veredeln. An Unter lagen wurden gekauft: Quitten, Doucin, Paradies, Mprabolanen, Saint-Julicn und Syringa vulgaris in großen Posten. Ferner Unterlagen für Clematis, Ziersträucher und Alleebäume; falls man nicht vor zog, diese Artikel als junge Veredelungen zu kau fen. Der größte Teil der Einfuhr bestand aus jun gen Ziergchölzen, jungen Nadelhölzern und Forst- pflanzen (Fichten- und TannenartenABis zu An fang des Krieges waren wir fast gezwungen, den größten Teil der vorgenannten Jungpflanzen aus Frankreich zu beziehen. Die Pflanzen waren durch weg sortenecht, gleichmäßig sortiert und wüchsig, nur mußten die Sendungen im zeitigen Frühjahr hereingenommen werden, da Herbstsendungen bei ungünstigen Wintern leicht litten. Die Pflanzen mußten sich während der Sommermonate erst akklimatisieren, um in Miseren rauhen Wintern widerstandsfähig zu sein. Bei der Aufzucht waren sic nicht verwöhnt und wuchsen daher leicht an. Dieses habe ich an einer Sendung wahrgenommen, die aus Versehen drei Wochen in Herbesthal, Ende März, Anfang April, gelagert hätte und dennoch zu neunzig Prozent anwuchs. Wurden die Pflanzen gepflegt, gab es kaum Verluste, wie wir sie an Pflanzen hatten, die aus anderen Ländern bezogen waren. Dies lag aber auch zum großen Teil an dem schweren Boden, der-sich in den Hauptanzpchts- gebieken; der tkiüg^geMDo'N'Orleans wenige werden sich eine Vorstellung davon machen können, welche enormen Massen, schon früher und auch heute noch, dort gezogen werden. Nicht alles wurde nach Deutschland verkauft, sondern viele Länder waren Abnehmer. Ein guter Abnehmer war Holland und van dort aus kam dann wieder ein großer Teil der fertigen Verkausspflnnzen nach Deutschland. Erst nachdem im Jahre 1903 die ersten Einfuhrzölle erhoben wurden, dachte man daran, auch in Deutschland größere Posten dieser Pflan zen zu ziehen. Bis dabin war es auch fast unmög lich, mit diesem Land konkurrieren zu können. Das Klima war günstig, die Ländereien billig, aber das Ausschlaggebendste waren die niedrigen Löhne. Wenn auch die Tagesleistungen schwächer waren als bei uns, so wurden die anderen Vorzüge damit doch nnl>t ausgeglichen. Große Massen wurden ein- geführ^ die noch besonders nach Einführung der Zölle gesteigert wurden. Um in Deutschland schnell Baumschulen auszubauen, benötigte man Jung pflanzen, und diese lieferte zum großen Teil Frankreich. Junge Eiben (Taxus) und andere Nadelhölzer wurden zu hunderttansenden nach hier eingeführt. Erst später dachte man daran, Groß baumschulen für Jungpflnnzen bei uns einzurich ten. Heute haben wir keine Bezüge aus Frankreich mehr nötig, da nicht einmal die Jungpflanzen zn verwerten sind, die die deutschen Baumschulen her- angezogcn haben. Welchen Wert Frankreich darauf' legt, nach Deutschland liefern zu können, sieht man daraus, daß seit zwei Jahren einige Firmen Preis verzeichnisse in deutscher Sprache ausgeben, wäh rend dies in den Jahren gleich nach dem Kriege ausgeschlossen war. Ta wurden sogar die Briefe nur in französischer Sprache beantwortet. Nach dem kalten Winter 1928-29 waren die deutschen Baum schulen gezwungen, Quitten, Paradies, Doucin und dergleichen in Frankreich zu kaufen, da unsere Be stände fast restlos erfroren waren. In den folgenden Jahren könnten wir die Obstbäume aber auch noch gut verkaufen, heute wäre es kein Fehler, wenn mal ein Jahr überschlagen würde, um mit den vor handenen Beständen etwas zu räumen. Auch manche Krankheit haben wir mit den Pflanzen ans Frankreich eingeführt. An Rosen und Allee bäumen, nehme ich an, ist nach Einführung der höheren Zollsätze nicht mehr viel eingeführt. Die Ware wurde zu teuer, sie war der deutschen gegen- ltsü^üngLr psekclung un«t gsmircklvn vung in dsstsr Huslität unä feäsr xs^llnsckten Illsnss lislern Ssrlinsi» 0llngerksn«t«! V. »«rlin v 17, p«r»ius»tr. 10-13 . Tsispkon: Trachea-, 2508/09 arum nicht nur deutsches Gemüse? Kontingentierung! Hans Tcnhacss-Berlin. Mit dieser Frage befaßt sich der „Deutsche Fruchtgroßhandcl in seiner Nr. 7 vom 18. Fe bruar d. I- auf Grund eines Vortrages, den ich in der Grünen Woche aus einem Vortragslehr- gang des Proviuzalverbandcs Märkischer Obst- und Gartenbanvereine gehalten habe. Wenn Herr Paetsch, der Verfasser des Artikels, sagt, ich hätte in meinem Vortrag betont, „daß die Erzeu ger ihre Waren noch nich. so auf die Märkte bräch ten, wie dieselben dort vom Handel gefordert wür den," so Hal er dabei nur ein — allerdings nicht unbedeutendes — Wort, nämlich „vielfach", verges sen. Herrn Paetsch kann doch nicht unbekannt sein, daß gerade die genossenschaftliche Obst- und Gemüseverwertung hinsichtlich einer in jeder Be ziehung einwandfreien Lieferung in den letzten Jah ren Leistungen der Erzeugerschast zu verzeichnen hat, die auch seine — Paetschs — Berufskollegen unumwunden anerkannt haben. Daß ich zur Er ziehung der Erzeuger diesen mit aller Offenheit sagte, es sei in der Vervollkommnung der Produk tion und der tadellosen Marllfertigmachung noch viel zu tun, glaubt Herr Paetsch in der vorstehend gekennzeichneten Weise als Beweis gegen die deutschen Erzeugnisse ganz allgemein sowie gegen ihre Konkurrenzfähigkeit gegenüber der Auslands ware ausnutzen zu sollen, statt daraus die Lehre zn ziehen, daß ein gleiches Verfahren in seinen eige nen Reihen dem Großhandel besser ansteheu würde, als sein fortgesetztes Suchen nach den „Schwächen" ander e r. Die nachgerade schon zur üblen Gewohnheit gewordene Verallgemeinerung eines Einzelfalles, wie er mit einem Waggon Kohl aus dem Rheinland vorgekommen sein soll, schließt sich einem solchen Verfahren würdig an. lind dann spricht man von einer erwünschten Zusam menarbeit von Genossenschaften und Handel! Mil seiner Stellungnahme hat "Herr Paetsch dann ja auch durchaus klar erkennen lassen, worum es ihm in erster Linie immer noch zu tun ist: um die Be gründung der Notwendigkeit unserer Masseneinfuhr ausländischer Erzeugnisse selbst in einer Zeil, in der die Marktlage die deutsche landwirtschaflliche und gartenbauliche Erzeugung zugrunde richtet.: MiQ Paetsch ist sodann so freundlich, mir in"seinenm Aufsatz folgendes zu sagen: „Wenn der Redner wei ter Besserungen ans den Großmärkten durchführen' zu müssen glaubt, so wollen wir ihm ein für allemal daraus entgegnen, daß es nur Sache des seit Jahr zehnten eingeführten und bewährten Großhandels ist, die Großmärkte ordnungsgemäß zn beliefern, ohne nach neuen Formeln suchen zu müssen." Mil Verlaub, Herr Paetsch! Was würden Sie dazu sagen, wenn irgend jemand, namentlich aber ein Obst- und Gcmüseerzcuger, sich erlauben wollte, Ihnen darüber Vorschriften zu machen, in welcher Form Sic Ihr Geschäft betreiben sollen?! — Sie werden mir also schon gestatten müssen, Ihnen zn erklären, daß die mit dein Absatz von Obst und Gemüse sich befassenden Organisationen nach wie vor bereit sind, ans der Grundlage voller Unab hängigkeit mit dem Großhandel darüber zn reden, ob dieser sich Absatzformen bedienen will, die die Erzengerschaft, so wie es ihrer Auffassung entspricht, geschaffen hat und weiterhin schaffen wird. Diese Formen, die g - m ä ß b e w ä h r t e r Praxis, nicht uin ihrer selbst, sondern um eines dringender denn je vorhandenen Bedürfnisses willen arbeiten sollen, haben den Zweck, die ja gerade vom Großhandel so nachdrücklich verlangte Ordnung in das Marktan gebot deutscher Erzeugung hineiuzubringen und diese Erzeugung unter a Illen Umständen mitbcstimmendcr als bisher an unserer Bedarfs deckung zn beteiligen. Wollen Erzeugung und Großhandel über die Wege diskutieren, auf denen das in Wahrung aller berechtigten Interessen am zweckdienlichsten geschehen kann, dann wird das nicht in der Form möglich sein, die Herr Paetsch in seinem Aufsatz zu wählen für gut befunden hat. Von einer weiteren Erörterung dieser Dinge in der Presse verspreche ich mir nichts. Das Beispiel ge meinsamer Ueberleguug, wie Genossenschaften und Handel es in Esten gegeben haben, scheint mir nach ahmenswerter zu sein. Herr Paetsch beanstandet sodann noch meine Ausführungen betr. Preisspanne. Warum fühlt sich denn ausgerechnet der Großhandel getroffen, wenn behauptet wird, was doch unbestreitbar ist, daß die Spanne zwischen Erzeuger und Verbrau cherpreise vielfach zu hoch ist? Würde Herr Paetsch mein Gutachten über die Organisation des deutschen Obst- und Gemüseabsntzes kennen, so müßte er wissen, daß ich darin die Spanne zwischen Erzeuger- und Großhandelspreisen ausdrücklich als „nicht unangemessen hoch" bezeichnet habe. Es scheint, daß Herrn Paetsch Kritik über alles gehl. Ich bin aber der Auffassung, daß in der Wirtschaft mehr als sonst Tatsachen über alles gehen. Und die wollen wir in Zukunft sprechen lassen! Dabei darf der Großhandel, bei allem, was künftig geschieht, uns, den Vertretern der Erzeuger, eben soviel wirtschaftliches Denken und verantwortungs bewußtes Handeln zutrauen, wie sich selbst. In Nr. 8 des „Deutschen Fruchtgroßhandels" vom 2ö. Februar d. I. berichtet Dr. Müller- Esten unter „Wahrheit im Kampf" über Vorträge, die. der Arndtagsabgeordnete Schwecht und ich Ende Jaguar-d. I. am der Generalversammlung des Bezirksverbandes rechter Niederrhein des Rhei nischen Bauernvereins im Saale des Zoo in Düssel dorf gehalten haben. Die Behauptung des Herrn Schwecht, „daß Obst und Gemüse in derartig riesi gen Mengen nach Deutschkand importiert würden, daß für die deutschen Erzeugnisse kein Absatz mehr übrig bleibe, vielmehr „deutsches Obst und Gemüse in Deutschland verfaule!", glaubt Dr. Müller damit nbtun zu können, daß er sic „crlogen" nennt. — Meine Rede soll noch schärfer und noch einseitiger gewesen sein als die des Herrn Schwecht. Ilm zu zeigen, wie Urteile subjektiv verschieden sein können, beschränke ich mich auf die Mitteilung, daß der Vertreter einer rheinischen Industrie- und Handelskamme r mir nach der Ver sammlung unter Zeugen erklärte, er könne die von niir gemachten Ausführungen Wort für _Wort u n t e r s ch r e i b e n! Hal es da noch Zweck, sich mit einer derartigen Bericht erstattung auseinanderzusetzen? Ich verzichte gern darauf! über nicht mehr konkurrenzfähig, zudem Allce- bäumc einige Jahre sehr preiswert in den deutschen Baumschulen zu haben waren. Artikel, die zufällig hier knapp waren, Akazien, Walnuß und derglei chen, sind in den Jahren ans Nordfrankreich ein geführt, zum Teil über Holland. Es bestünde auch jetzt die Gefahr, daß die verbotenen Gehölze über Holland bei uns eingcführt würden, wenn bei uns Kaufkraft und Kauflust vorhanden wären. Aber so wie es heute bei uns steht, werden weder Franzosen noch Holländer bei uns Geschäfte machen können. Fassen wir alles zusammen, ist es zweifelsohne ein Vorteil für unsere Baumschulen, daß die Einfuhr vorläufig gesperrt ist, denn es gibt immer noch Leute, für die die Ware erst rechten Wert hat, wenn sic möglichst weit her kommt. Wünschen wir, daß die Grenzen Frankreichs recht lange geschlossen bleiben, da die deutschen Baumschulen heute vollständig in der Lage, sind, den deutschen Markl zn decken; die Preise aber sind so, daß nicht immer die Gestehungs kosten wieder hcreinkommen. Berliner Stadtkredit zur Förderung des Gartenbaues Die Stadt Berlin hat auf Antrag des Reichsvcrbandcs die Zahlung der am 1. 4. fäl ligen Zinsen auf den 1. 6. d. I. verlegt. 0r. S. Anträge Dr. von Winterfeld, Frau Hielscher-Panten und die übrigen Mitglieder der Fraktion der Deutsch- nationalen Volkspartci: Im Rahmen der allgemeinen landwirtschaftlichen Not leiden die Frühgemüsebauern unter der über mäßigen Auslandseinfuhr und der sonstigen Un gunst der Wirtschaitsvcrhältnisse zur Zeit ganz be sonders. Von maßgebenden Stellen angeregt, hatten sie ihre Betriebe unter Zuhilfenahme von Krediten des Reichs, der Länder und Kommunen intensiviert und vergrößert. Rückzahlung dieser Kredite und Zinszahlungen sind in den meisten Fällen zur Un möglichkeit geworden. Der Landtag wolle daher beschließen: Das Staatsministerimn wird ersucht, 1. auf die Reichsregierung einzuwirkcn, daß zur Verhinderung des Zusammenbruchs zahlreicher Gartenbaubetriebe Schutzmaßnahmen für den deutschen Frühqemüsebau durch Kontingentie rung der Einfuhr und Schaffung von Zöllen ge troffen werden; 2. für die Rückzahlung und Verzinsung öffentlicher Kredite den Schuldnern Erleichterungen zu schaffen; 3. Maßnahmen zu treffen, daß die öffentliche Hand in dem deutschen Gartenbau sich nicht weiterhin betätigt. Warnung vor einem Schädlingsbekämpfungsmittel Wie die Hauptstellc für Pflanzenschutz Neustadt a. d. Hdt., mitteilt, stellt die Firma Kühne und Löhne, Hannover, „Hubertus-Salze" her, die von Karl Knorpp, Hannover 1, Postfach, vertrieben werden. Nach dem Prospekt säubern die Salze den Garten im Nu von Erdratten und Wühlmäusen und wirken gegen Apfelblütenstecher, Blatt- und Blutläuse, Schorf, Raupen, Erdflöhe, unzähliges Ungeziefer an Erbsen, Bohnen Zwiebeln und noch viele andere Krankheiten und Schädlinge. Nach der Untersuchung enthielt eine Probe „Hu- bcrtus-Salz" über 94 Prozent Kochsalz. Der Rest setzt sich aus Küpser- und indifferenten Magne-, sium-, Eisen- und Aluminiumsalzcn, sowie etwas Farbstoff zusammen. Die Menge des Knpsersalzes entspricht etwa 1 Prozent Cud. Danach rechtfertigt die Zusammensetzung des „Hubertus-Salzes" in keiner Weise die Angaben der Firma über die Vielseitigkeit der Anwendbarkeit des Mittels. (Konstanzer Zeitung, vom 1. 3. 1932.) Dieser Nummer liegt bei: „Für den Obst- und Gemüsebauer", Nr. 3. Das rasche Absinken der deutschen Ausfuhr in den Monaten Januar und Februar d. I., dem zweifellos ein weiterer starker Ausfuhr rückgang des Monats März folgen wird, bat die von uns seit langem vertretene Ansicht auch in maßgebende Kreise der Industrie getragen, daß es nunmehr für Deutschland zwingend notwendig geworden ist, den Binnenmarkt durch Abdrosselung der übermäßigen Einfuhr zu schützen und zu stärken und damit die Vor aussetzung für einen gesteigerten Absatz deut scher Jndustrieerzeugnisse im Jnlandc zu schaf fen. Während diese Erkenntnis teils auf der Ueberzeugung beruht, daß eine grundlegende Umstellung unserer nationalen Wirtschafts politik zwangsläufig in der Richtung einer stärkeren Pflege des Binnenmarktes und der mit diesem lebensnotwendig verbundenen sbo- denbebauendcn Wirtschaftszweige geht, finden sich anderenteils einflußreiche Stimmen der Industrie, die die Einführung von Kontingen ten für notwendig halten, uni die augenblick lich im internationalen/iüteranstausch be stehenden „verrückten Zustände" angeblich noch „verrückter" zu gestalten, um dann durch bald mögliche Wicderaufhebung der Kontingentie rung zu den einem restlos durchgeführten internationalen Güteraustausch zugründe lie genden Grundsätzen des Freihandels zurückzu- kehren. Angesichts der außerordentlichen Notlage des Gartenbaues, deren Ursache letzten Endes in der bisherigen verfehlten deutschen handels politischen Einstellung beruht und die durch das im Hinblick ans den Ausfnhrrückgang völ lig unverständliche Zögern der Reichsregie rung täglich eine bedrohliche Verschärfung er fährt, erscheint an dieser Stelle eine Erörte rung über die mehr oder minder große Berech tigung dieser bestehenden Anschauungen ver- fehlt.. Es sei jedoch darauf verwiesen, daß Deutschland allein sich den Luxus leistet, seine Grenzen weiterhin ofsenzuhalten und die Ein fuhr auch derjenigen Erzeugnisse zu gestatten, die es in gleicher Güte und hinreichender Menge selbst erzeugt, nachdem in den letzten Tagen auch die Schweiz zn der Einführung einer Reihe von Kontingenten auch auf dem Gebiete des Gartenbaues (Bäume, Sträucher und andere lebende Pflanzen) übergegangen ist. Es wird nicht bezweifelt werden können, daß die wirtschaftlichen Verhältnisse der Schweiz wesentlich günstiger sind als die Deutschlands und daß dies — mit Ausnahme Oesterreichs — gleichfalls ans die übrigen Nachbarländer Deutschlands einschließlich Eng lands zutrifft, die eine weitgehende Beschrän kung der Einfuhr, sei es durch Zölle und Kon tingente, sei es durch Devisenbestimmun gen, rücksichtslos durchgeführt haben. Für den Gartenbau, dessen Erzeugnisse be kanntlich insgesamt handelsvcrtraglich gebun den sind, ist eine kurzfristig wirksame Abdrosse lung der übermäßigen und je länger um so mehr unerträglichen Einfuhr nur auf Hem Wege der Kontingentierung zu erreichen. Der Reichsregiernng sind die zur Durchführung dieser Maßnahme erforderlichen Unterlagen zur Verfügung gestellt Morden — möge sie endlich handeln! Daß es angesichts des Ausfuhrrückganges nicht möglich ist, die bisher gehandhabte Kon tingentierung der Devisen weiterhin aufrecht zuerhalten, unterliegt keinem Zweifel. Es wird beschleunigt eine wesentliche Einschränkung der Devisenzuteilung für die Einfuhr derjenigen Erzeugnisse vorgenommen werden müssen, die im Inland in gleicher Güte und hinreichender Menge hergestellt werden können. Eine Zu teilung von Devisen für Gartenbauerzeugnisse ist deshalb in den meisten Fällen nicht erfor derlich. vr. 8. . . . und wo bleibt die deutsche Regierung? Aus halbamtlichen Mitteilungen aus Paris wird bekannt, daß unter dem Vorsitz des Ministerpräsi denten Tardieu eine Konferenz stattgefunden habe, die sich eingehend mit der Um stell jung der französischen Handelspolitik befaßte. Es sei unbedingt notwendig, den französischen Markt unverzüqiich und durchgreifend gegen die zollpolitischen Maßnahmen der verschiedenen aus ländischen Regierungen zu schützen. Man dürfe nicht zu sehen, daß der französische Markt das Sammelbecken für die Ueberproduktion der ganzen Welt werde, wodurch die Krise der franzö sischen Wirtschaft außerordentlich verschärft würde. Was sagt die deutsche Regierung hierzu'? Wie und wann gedenkt sie zu handeln? Wann endlich kommt dis Einfuhrkontingentierung?