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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1932
- Erscheinungsdatum
- 1932
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19320000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19320000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1932
-
- Ausgabe Nr. 1, 7. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 2, 14. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 4, 28. Januar 1932 -
- Ausgabe Nr. 5, 4. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 6, 11. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 7, 18. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 8, 25. Februar 1932 -
- Ausgabe Nr. 9, 3. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 10, 10. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 11, 17. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 12, 24. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1932 -
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 15, 14. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 16, 21. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 17, 28. April 1932 -
- Ausgabe Nr. 18, 5. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 19, 12. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 21, 26. Mai 1932 -
- Ausgabe Nr. 22, 2. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 23, 9. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 24, 16. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 25, 23. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 26, 30. Juni 1932 -
- Ausgabe Nr. 27, 7. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 28, 14. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 29, 21. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1932 -
- Ausgabe Nr. 31, 4. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 32, 11. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 33, 18. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 34, 25. August 1932 -
- Ausgabe Nr. 35, 1. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 36, 8. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 37, 15. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 38, 22. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 39, 29. September 1932 -
- Ausgabe Nr. 40, 6. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 41, 13. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 42, 20. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 43, 27. Oktober 1932 -
- Ausgabe Nr. 44, 3. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 45, 10. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1932 -
- Ausgabe Nr. 48, 1. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 49, 8. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 50, 15. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 51, 22. Dezember 1932 -
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1932 1
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Band 1932
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- Gartenbauwirtschaft
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rückgeqangcn und hat sich fast auf der Höhe des Vorjahres gehalten. Die Einfuhr von Blumen und Pflanzen war bis zum 30. No vember mengenmäßig nur um etwa ein Fünf tel gegenüber der vorjährigen Einfuhr zu rückgegangen. Wenn gegenüber dieser verminderten Ge samteinfuhr die Ausfuhr aus Deutschland nicht auch in einem gleich starken Maße ge sunken ist, so hat dazu lediglich der Umstand beigetragen, daß wir um jede n Preis nuszuführen bemüht waren. Der Zwang zu dieser H u n g e r a us f u h r wird angesichts der ständigen Verschärfung der Krise anhalten, bis auch sie ihre Grenze findet an den in aller Welt deutlich werdenden Autarkicbcstrebungen. Ob wir wollen oder nicht, wir werden ge zwungen, die Wiederaufbauarbeit nach neuen Grundsätzen und Methoden anzufangen. In der Nachkriegszeit bis zur rauhen, aber um so wirklichkeitsechteren Diktatur Brüning haben wir allzu sehr aus dem Vollck ge schöpft. Wir hatten vergessen, daß wir ein Volk sind, das den Krieg verloren hat. Unter Len Theorien der „neuen Zeit" wuchsen die Ansprüche an den Staat ins Uferlose. , Der Staat selbst und die Verwaltung fanden nicht immer die richtige Grenze in ihrem kapital- verzehrenden Tun, statt der Kapitalbildung das Hauptaugenmerk zu widmen. Die Faf- sadew unserer neuen, z. T. nicht notwendigen öffentlichen Gebäude wurden immer glänzen der. Die Pläne überstürzten sich, bis plötz lich das grelle Licht verlosch und die Fassaden unserer Wohnung „Deutschland" uns in ihrer glanzlosen Farblosigkeit ud Armut entgegen- grinsten. Statt aus dem verlorenen Krieg die Konsequenzen zu ziehen, und den Wieder aufbau der deutschen Wirtschaft mit den glei chen Methoden zu beginnen, mit denen siemns jetzt durch Notverordnung aufgezwungen wer den, glaubten breite Massen des Volkes mit dem Sturze des alten Regimes das goldene Zeitalter gekommen. Nun lernen wir, unter Notverordnungen leben. Auf allen Gebieten unseres wirtschaft lichen Lebens regiert und kommandiert der Staat. Er setzt die Zinsen herab, er bestimmt das Ausmaß °der Senkung der Preise, er be stimmt, welche Anteile seiner Schulden der Schuldner dem Gläubiger zurückzuzahlen hat usw. Daß er cs tut, um auch in Zukunft Kriegstribute leisten zu können, wird auf die Dauer nicht angenommen werden können, daß er es tut, um allen Deutschen wieder zu Brot und Arbeit zu verhelfen, wird man an erkennen müssen. Aber diese Arbeit muß ganz getan werden. Wenn wir bei der Z-wangsverwaltung unserer deutschen Wirt schaft stehen bleiben, und nicht aus derWirt- schaftswcnde rücksichtslos alle Konsequenzen für den wirtschaftspolitischen Kurs ziehen, wird alles Bemühen vergeblich sein. Es bleibt ein Widersinn, daß die Einfuhr nahezu auf die des Jahres 1004 zurückgeht, aber die Ein fuhr gerade der Erzeugnisse unserer intensiv sten landwirtschaftlichen Betriebszweige, die vornehmlich dazu berufen sind, zusätzliche Ar- bcitsmöglichkeit zu schaffen, ungehindert an hält! Wir müssen in Deutschland den Weg der anderen gehen und zu einen geschlosse- n en Wirtschaftsra u m zuruckkehren. Erst dann finden wir unsere volle Handlungs freiheit anderen Völkern gegenüber wieder. Wir müssen einen großen Teil der für 1,2 Mil liarden alljährlich cingeführten landwirtschaft lichen und gartenbaulichen Erzeugisse tatsäch lich in Deutschland erzeugen, wenn wir dem Teil der durch Rationalisierung und durch die Verminderung der Exportmöglichkeiten im industriellen ' Produktionsprozeß freigeworde nen Menschen Brot und Arbeit geben wollen. Ohne Wiederbelebung unserer Bodenwirt- schast, ohne bewußte' Staatsführung zur nationalen Wirtschaft, die in lebensfähi gen bodenbewirtschaftenden Berufsständen ihre Grundlage findet, wird dem düsteren Anfang des Jahres 1932 kein helleres Ende folgen können. Ist die Staatsfü'hrung gewillt, ohne Rück sicht auf die Interessen einzelner Wirtschafts- gruppcn diesen Weg nach Beseitigung aller Fehlerauellen aus den vergangenen Jahren unter Beachtung allein der Erfordernisse einer nationalen Wirtschaftsführung zu gehen, so erwächst daraus mehr denn je allen Berufs ständen die Pflicht, die berufsstäudische Ar beit auf dieses Ziel, der nationalen Wirt schaft abzustellen. Unter diesem Gesichtspunkt gesehen, wird den berufsständischen Vertretun- gen eine Aufgabe zufallen, deren Lösung ihnen nur dann möglich ist,, wenn sie den ihnen an- vertrauten Berufsstand zur höchsten Leistungs fähigkeit entwickeln Helsen. Die Lösung dieser Aufgabe wird allein über ihre Existenzberech tigung entscheiden. Ein Berufsstand aber, der weder die Fähigkeit noch den Willen hat, die Arbeit seiner Berufsstandsvertretung auf die ses Ziel, dessen Erreichung auch dem'einzelnen Berufsstandsaugehörigen Sicherung seiner Existenz bedeutet, anzusetzen, wird sich nicht wundern dürfen, wenn er ansgeschaltet wird. Darum haben hinter dem Streben zu diesem Ziel alle anderen" Fragen zurückzutreken. Sich ani Anfang darüber klar zu sein und mit allen, die guten Willens sind, an dem gemein samen Ziel arbeiten zu wollen, bedeutet glück liches Beginnen. Sievert. Oie Lage -er Baumschule ^934 Die Lage der Baumschulen ist mit einem Wort katastrophal. Die Jahre IW bis 1928 während der Kredit scheinblüte mit ihren mannigfachen Betriebserwei terungen und funkelnden Betriebsinvestierungen „auf Abzahlungsbasis" standen unter dem Zeichen der Oualitätsformulierung, da durch die Rationa- i lisierungsbestrebunaen auf allen Wirtschaftsgebie ten auch im Baumschulwcsen erhöhte Leistungen ge fordert wurden. Die Jahre 1928 bis'1930 galten durchweg einer riesenhaften Erweiterung aller Baumschulkulturen — der seinerzeitige strenge Winter vernichtete Huu- derttauscnde van Bäumen und Sträuchern, räumte vor allem im Obstbau- auf. Manche Gebiete wie die Zwetschenexportgebieto Frankens oder die Kirschen» nnbaugebiete in Sachsen und Schlesien wurden voll ständig zerstört. Ein Ungeheurer Bedarf an Baum- chulware zum Aufbau dieser Gebiete und zur Aus füllung der Lücken in den Privat- und Liebhaber- gartenänlaqen war zu erwarten. Vorzugsweise wurden Obstbäume und Obstformen gefragt. Sy stemlos, in wildem Uebereifer, der sich nicht ein dämmen ließ, wurden Neuanpflanzungen über Neu anpflanzungen geschaffen. Konkurrenzneid.und Miß trauen ließ eine Produktiönskontrolle nicht aus- kommeu, viel weniger eine Produktionsregelung. Den größten Schaden aber bereiteten sich die Baum schulen in dieser Zeit, indem sie Hinz und Kunz Wildlinge für Neuanpflanzungeu verkauften. Die Warner vor diesem Außenfeitertum wurden ver lacht. Man sah keine Gefahren, sondern war nur bestrebt, erhöhten Umsatz anzustreben, um dadurch die notwendigen Betriebserweiterungen vornehmen zu können. So kani es, daß die guten Einnahme jahre 1926 bis 1930 allen denjenigen Firmen, die auf möglichste Erweiterung ihres Betriebes hinar- beitetcu, keine wesentlichen Reingewinne brachten. ES standen also die Mehrzahl aller Baumschulen im Augenblick der Katastrophe 1931 ohne finan zielle Äankreserven, sodaß der Zusammenbruch die ses großen Berufszweiges im Gartenbau nahezu besiegelt schien. Die größte Firma zeigte den einzigen gangbaren Weg aus der plötzlichen Äamälität, indem sie 80 A ihrer Leute entließ. Betriebseinschränkungen folgten überall. Nur die notwendigsten Arbeiten wurden erledigt. Die Not der Landwirtschaft warf im Früh jahr 1931 bereits auf den Absatz ihre Schatten vor aus. Der Herbstversand 1931 versagte trotz aller aufgewandten Mühe. Kaum 20A des vorjährigen Umsatzes wird die Bilanz answeisen, wenn die neuen Zahlen mit den Zahlen von 1930 verglichen werden. D i c Großhändler blieben im Früh jahr 1931 auf dec im Herbst 1930 eingekausten Ware sitzen und mußten riesige Mengen besten Pflanzmaterials auf den Holzhaufen werfen oder aufschulen. Waren die Preise für die im Herbst an de» Großhandel verkauften Bäume schon sehr ge drückt, so waren die Notierungen im Frühjahr 1931 schon unter aller Kalkulation. Die Unrentabilität setzte mit den langen Zahlungszielen ein und er reichte mit mehrfacher Wechselprolongation ihren Höhepunkt. Trotz vorsichtigster Arbeit waren große Verluste nicht zu umgehen, denn die Einnahmen, die man ans den Wechselprolongationen erwartete, mußten wegen Konkurse, Vergleiche, Zwangsver steigerungen stark dezimiert und teilweise zu Ver lust geschrieben werden. Im Großhandelsvcrkehr sind die Preise denselben Schwankungen ausgesetzt, wie an der Börse, wo Angebot und Nachfrage und Geschäftsmanöver die leisesten Regungen notieren. Die wenigen Großhändler haben vermöge ihrer Ueberschau der Pflanzenvorräte im Reich und an grenzenden Ausländ das Heft des Handels fest in der Hand. 1930 gelang es noch, gute Abschlüsse zu tätigen. 1981 aber war die Macht des Großhändlers so stark, daß dem Produzenten nichts anderes übrig blieb, als nachzugeben und sich mit dem gedrückten Preis zufricdenzugcbeu. Allerdings — und das ist die Rache, und Tücke des Objektes — verdiente der Großhändler gerade seine Spesen, obwohl er außer ordentlich günstig, d. h. zu niedersten Schundpreisen, einkaufte, da er ja wiederum an „Wiederverkäufer weiterverkaufte" und dieser eben auch noch einen bescheidenen Gewinn.haben mußte. In der Vorkriegszeit gatz es solche Verhältnisse in dem Maß nicht. Man kannte nicht zwei oder drei Zwischenhändler. Die Baumschulware aalt als nicht geeignet für einen Verkauf von Händler zu Händ ¬ ler. — In der Nachkriegszeit und besonders in den Jahren 1930 bis 1931 suchten die Händler durch nachträgliche schikanöse Reklamationen zu verdienen. Den Anreiz zu dem unsinnigen Handelsverkehr, der fast alle Baumschulenkrcise ansteckte, gab in den letzten Jahren „das Behördengesch äft". Hatten doch die Behörden durch die staatliche Pump wirtschaft enorme Gelder für Neuanlagcn übrig, um das Heer der Arbeitslosen zu beschäftigen. Große Mengen Pflanzmaterial wurden konzentriert an den einzelnen Plätzen gebraucht. Das Pflanzmate rial mußte unter allen Umständen herbeigeschafft werden. Die örtlichen Gartenbaubetriebe wären den Ansprüchen nicht gewachsen und versagten. Die Händler, die kaufmännisch genau rechnen konnten, waren imstande, durch teilweise niedere Gewinnsätze große Umsätze zu erzielen. War das Behördengeschäft 1930 noch mit 100A zu werten, so warf das Frühjahrsgeschäft 1931 nur noch 40—60A ab. Im Herbst 1931 war jegliche Verbindung mit den Behörden direkt abgeschnitten. Das Verhältnis zwischen Gartenbaube trieb und Baumschule war in den letzten Jahren sehr getrübt. 1931 war von einem Geschäft der Baumschulen mit den Gartenbaubetrieben nicht mehr die Rede. Früher setzte „der Handelsgärtner" schöne Posten Baumschulware in der Saison um. 1931 war er nicht mehr in. der Lage, dies zu tun, denn jeder Gartenbaubetrieb hätte Pir solchen Fall Geld darauslegen müssen. Verdient wurde von Gartenbaubetrieben am Baumschulwarenbandcl nichts mehr. Der kleine gartenausführende Betrieb legte sein Hauptgewicht auf den Kostenpunkt der Erdarbeit, Stundenlöhne usw. Einzelne große Auf träge von Behörden brachten den „Gartenausfüh renden" gute Umsätze. Zwischen Baumschicle und Architekt kamen im Geschäftsverkehr häufige Mißstimmungen vor. Wie kommt der Honorararchitekt dazu, sich Händlerpreise zu fordern und diese ohne Aufschlag seinem Bau herrn weiterzuverrechnen? Sein prozentualer An teil am Gesamtunkostenetai des „Baues" durfte den Architekten nicht soweit verleiten, die Interessen des Bauherrn vor die Interessen des Berufes zu stellen. Im Frühjahr 1931 konnten von den Baumschulen durch Vermittlung von Hochbau- und Gartenarchi tekten noch einzelne größere Umsätze bei der Indu strie getätigt werden. Im Herbst war auch diese Möglichkeit'nicht mehr gegeben. Im Herbst 1931 wurden vereinzelte Geschäfte mit den S i e d l u n g s g e s e l l s ch a f t e n und ihren Siedlern getätigt und manche gute Verbindungen ungebahnt. Es ist möglich, daß diese Verbindungen für Herbst 1932 zu Geschäften größeren Stiles füh ren. Wie gesagt, es ist möglich! Zur Zeit sind diese Aussichten schwach, denn wir wissen ja von heute auf morgen noch nicht, ob unser Deutsches Reich zahlungsfähig bleibt. Ein schwerer Verlust für den gesamten Baum schulwarenverkehr bedeutete die Aökehr der Obst - und G a r t e n b a u v e r e i n e. Hier wurden in den vergangenen Jahren teilweise große Umsätze er zielt. 1931 versagte dies ganz, da die Obst- und Gartenbauvereine teilweise „Händlerprcise" forder ten (die die reelle Baumschule unter keinen Um ständen gewähren darf) — teilweise ihren Bedarf beim Außenseitertum ohne Rücksicht auf Sortenecht heit und Qualität, nur auf Grund von lockenden Schleuderpreisen eindeckten. Der kleine Umsatz, der im Berichtsjahr 1931 ge tätigt wurde, stammt aus dem Liebhaber gar t e n b a u. Das Detatlversandgeschäft bewahrte manche Firma vor dem Zusammenbruch. Manche Firmen haben durch rücksichtslose Werbung, die allen üblichen Gepflogenheiten zuwiderliefen, schöne Umsätze erzielt. ES gelang dem Bund Deutscher Baumschulen, Qualitätsnormen aufzustellen und diesen Geltung zu verschaffen. Die Arbeit auf der Grünen Woche 1931 und der beginnende Kampf gegen die „Pflanzenhandelsschwindler" war außerordentlich notwendig und wird sich noch be stens auswirken, wenn dieser Kampf methodisch weitergsführt werden wird. Nicht aber gelang cs dem Bund Deutscher Baumschulen, die Konven tion seiner Preise durchzusetzen. In früheren Jah ren wurde die Notwendigkeit der Preisbindung ver lacht und bekämpft. In diesem Jahr 1931 der sin kenden und stürzenden Preise mußte die Konven tion, von einzelnen einflußreichen Persönlichkeiten, durchgesetzt, dem Zusammenhalt der Bundesorgani- satiou einen schweren Stoß versetzen. Die Preispolitik des letzten Halbjahres 1931 bei den Bauiüschulen wurde von der Masse des zu jedem Preis verkaufenden Au ß en s e i t er du m s untergraben. Die Not zwang die Mehrzahl der Baumschulen, die Beschlüsse der Bundesorganisation zu umgehen und sich den stürzenden Preisen anzu passen, sehr zum Schaden der reellen Betriebe, da sie durchweg unter Gestehungspreis verkaufen mußten. Die Auswirkungen der Schleuderet auf den kleinen Gartenbesitzer sind sehr bedenklich. Man kann heute noch keine Voraussage für die künftige Entwicklung geben. Vielleicht paßt sich der Bund' Deutscher Baumschulen den Preisen des schleudernden Außcnseitertums an und gibt im kommenden Frühjahr die Parole, wo nur immer möglich, diese Außenseiter zu unterbieten, gleich, ob die Apfelhochstämme dann mit fünfzig Pfennig je Stück verkauft werden. Diese Maßnahme wäre heil sam. Ob aber durchgreifend erfolgreich, steht dahim Das Auslandsgeschäft war -nicht ungün stig. Im Frühjahr 1931 wurden gute Umsätze er zielt. Im Herbst 1931 konnte man aber spüren, daß auch schon das gesamte Ausland von der Wirt schaftskrise angesteckt war. Nur wenige Geschäfte konnten mit guten Abschlüssen, verschiedene Not verkäufe unter den üblichen Engrospreisnoticrungen getätigt werden. Zum Schluß des Jahres 1931 ruhte der Attslandsverkehr gänzlich, da Devisen- und an dere Notverordnungen, sowie die sogenannte Ver- trauenZkrisis jedes Geschäft unterbrach. Für die W i l d l i n g sb a u m s ch u l e n, die zum Schluß dieser Ausführungen erwähnt sein sollen, ist die Lage besonders schwierig, da wesentliche Neu- anpflanzüngen in diesem Jahre nicht getätigt wer den dürsten. Vielleicht ziehen alle Baumschulen dar aus die Lehre und benutzen das Jahr 1932 dazu, ge naue Statistiken über die Vorräte im Reich aufzu- stellen. Herr Professor Maurer-Berlin ist seitens des BdB Vertrauensmann für die Aufpflanzstati- stiken der letzten Jahre, soweit solche erfaßt werden konnten. Vielleicht kommen die Baumschulen zn einer Produktionsregelung. Diese ist für den Beruf lebensnotwendig, da alle Preisstabilität eine geord nete Anzucht bedingt. Darüber hinaus wäre den Baumschulen zum Jahreswechsel zu wünschen, daß sie ihre Gemein schaftswerbung mit den Gartenbaubetrieben zusam men durchführen. Daß sie die Verbindung mit den Gartenbaubetrieben wieder aufnehmen, da sie diese unbedingt als Verkäufer brauchen. Schon jetzt ver suchten die Baumschulen sich Spezialvertreter heran zuziehen, um mit Hilfe dieser den Umsatz zu ver größern. Das hatte aber nur bescheidene Erfolge. Anzuregen wäre, daß seitens des Bundes Deutscher Baumschulen in Verbindung mit dem Reichsverband des Deutschen Gartenbaues Baumschulenkurse bei den Gartenbaubetrieben abgehalten würden. Erzie hung und Aufklärung zur erfolgreichen Verkaufs praxis vou Baumschülcnartikeln würde den Wsatz um ein bedeutendes heben. Vorträge von neutral aufgestellten Fachleuten würden in den Bezirks gruppen das Jnleresse wecken. Hand in Hand mit diesen Werbearbeiten für einen erhöhten Absatz müßte eine gesunde Preispolitik durchgesetzt werden, die der einen Partei recht und der andern billig ist. Die Zusammensetzung der heutigen Leitung des Reichsverbmides gibt die Gewähr, daß keine Dik tatur einzelnen Berufsgruppen gegenüber durchge führt oder befürwortet wird. Heute stehen wir in einer noch nie dagewesenen Notzeit. Die Inflation war ein Spiel gegenüber den jetzigen Auswirkungen der Deflation. In der heuti gen Not, im heutigen Kampf um die Erhaltung un serer Betriebe sowie unseres Berufes ist cs bedingt, daß alle Berufsgruppen bei Wahrung aller eigenen artnotwcndiqen Selbständigkeit zusammenarbeiteii, um dadurch in der Führung der gemeinsamen wirt schaftlichen Vertretung sowie in der lebensnotwen digen. Werbeeinheit für die Gemein schaft sparsamer und rationeller zu arbeiten. Wir können jetzt nicht mehr aus dem Vollen schöpfen, wir müssen aus Wenigem Vieles zu er reichen suchen und vor allein unserem Beruf die errungene Achtung im Rahmen des gesamten Wirt schaftsprozesses zu erhalten suchen. Neujahr 1932. Olvmeuz Sllillcrkloiu jun. Verkehrswesen Frachtermäßigungen im Güterverkehr Der neue Nottaris Von uitserem verkehrspolitischen Mitarbeiter. Auf Grund der Notverordnung voin 8. Dezem ber 1931 sind die regelrechten Tarifklassen mit Gültigkeit vom 16. Dezember folgt ermäßigt worden: Stückgut Ladungsklassen /V, K 10, -4 5 „ 8, 8 10, 8 5 O, c 10, O 5 O, v 10, v 5 „ 8, 8 10, 8 5 „ 8, 8 10, 8 0, O 10 Im Zusammenhang hiermit ist der Nottarif für die Zeit vom 16. Dezember 1931 bis 31. März 1932 neu hcrausgegcbeu worden. Er ist nicht um die gleiche» Prozentsätze wie bei de» regel rechten Tärifklassen ermäßigt, sondern lediglich den für diese Klassen eintretenden Aenderungen ange paßt wordeu. Für Stückgut sind die bisherigen Frachten (für Gewichte bis 1000 KZ) und die bisherigen Frachtsätze (für Gewichte von mehr als 1000 kx) im Nottarif unverändert geblieben. Auf 300 kni beträgt für 300 k§ z. B. die neue regelrechte Fracht: 14,40 RM. (bis her 16,90 RM.), die Fracht des Nottarifs: 13,80 RM. Für frisches Obst des Nottarifs iu 5-1- Ladungen auf Entfernungen bis 93 km sind die neuen regelrechte» Frachtsätze der Klasse L 5 anzuwende», die teils ebenso hoch sind wie die bisherigen 5-t-Sätze des Nottarifs, teils um 1—2 Rpf. höher als diese. Für frisches Obst in 1 0 - t - und in 1 5 - t - L a d u n g e u sieht der neue Nottarif Sähe nicht mehr vor, weil die neuen Sätze der regelrechten Klassen O 10 und L niedriger sind als die bisherigen Sätze des Not tarifs (SOO km: Nottarif bisher 10-1-Satz —216, 15-t-Satz --- 20S; jetzt 10-t-Satz L IO — 214, 1ö-t-Satz O — 200 Rpf.). Für frisches Gemüse der Klasse 8 enthält der neue Nottarif die bisherigen S-t-, 10-t- und 1S-t-Sätze und für frische Kohlrüben usw. der Klasse O die bisherigen 10-t- und 1kt-t-Sätze des Nottarifs; die S-t-Sätze des Not tarifs für Gemüse der Klasse 8 gelten wie bisher auch sür die 5-t-Laduugc» Kohlrüben usw. der Klasse O. Auf 300 km z. B. betragen für 100 KZ; in Rpf. Klosse F Klosse D 5t 10 t 15« lo« 1b t Die neuen regelrechlen Frachtsätze: US IL2 112 96 87 Die Frochyätze des NvUarifs: lSk Ul IM 86 7S Die Ermäßigung der regelrechten Tarifklassen kommt z. B. auch den Südfrüchten und dem Schalenobst (Nüsse usw.) der Klasse K (Ermäßi gung 5A), den lebenden Pflanzen der Klasse 8 (Ermäßigung I0A), sowie bei Aufgabe als Eilgut dm Gemüsen usw. zugute, die. 1931 an wie um 18A . „ SA „ 14 A „ 10A SA wie Rotkohl, Kuollensellcrie und Kürbisse, nicht zur ermäßigten Eilgutklasse gehören, für die also die Fracht mindestens zu den Sätzen der regelrech- cen Klassen O. O 10, v 5 (Ermäßigung 14A), für das doppelte Gewicht zu berechnen, ist. Die Fracht für Expreßgut ist vom 16, De zember 1931 an uni 15A ermäßigt wordcn(Min- destgewicht 5 kx, Mindestfracht 50 Rpf., Beförde rung wie bei Gepäck). Für ermäßigtes Ex preßgut (frische Beeren, frisches Obst, frisches Gemüse aller Art und frische Speisepilze, sämtlich einheimischen Ursprungs) wird die Hälfte der neuen Expreßgutsätze berechnet; Mindestgewicht 5 KZ;, Mindestfracht 50 Rpf., Höchstgewicht des einzelnen Expreßgutstückcs 50 KZ. Höchstcutfcr- nung 800 Km, Beförderung in Schnell- und Eil zügen nicht zugclasscu. Fracht z. B. auf 251 bis 300 km für SO kq Expreßgut bisher 8 RM., setzt 6,80 RM.; ermäßigtes Expreßgut bisher 4 NM., jetzt 3,40 RM. Die neuen Tarife sind bei der ReichsbahnauS- kunftei, Berlin SW. 11, Askanischer Platz 5, käuf lich zu haben. Die Liste e Nr. 3 kostet mir 5 NM. und gibt Auskunft über ruud 2200 insolvente Firmen des Gartenbaues, Han dels und der Berwcrtungsindustrie. 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