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Ote Gartenbauwirlschafi Oie Wirtschaftslage -er holsteinischen Baumschulen 3S. s. s. 1S« Die Aasgeier der Wirtschaft kreisen auch über der „Wiege des deutschen Waldes". Von Th. Kadner- Hamburg. Uder «Lis gsnrs . LPrLLkDW -- ssrircder täglick krisck vom Seet lomste^ ^täglick ffiscb> -ragiick frisck gepflückte krctdeeren Lekenkt öiumen ) rum k^st Vsrdsplsksts kür ^selsngsrckskts, dtsrktstsnels us«. ?rei8 K/Vl 0.45. 2u berieten äurek die ttsuplLe8ckäkt88leHs Hundert Jahre des Fleißes, der Umsicht, der Er fassung wirtschaftlicher Notwendigkeiten, glücklicher Ausnützung gegebener wie des Ausbaues geschaffe ner Verhältnisse gaben einem Stück norddeutscher Landschaft weltwirtschaftliche Bedeutung. Ein Schotte James Booth gründet 1795 in dem Elb- dorfe Flottbeck eine Forstbaumschule, die sich zu großem Umfang und namentlich durch Einführung fremder Holzarten zu hoher Bedeutung entwickelte. Diese war das Vorbild, nach dem 1821 der hol steinische Bauer Hans Hinrich Pein in Halstenbeck (15 Kilometer nördlich von Hamburg) die ersten Versuche mit gleichen Anpflanzungen machte und damit den Grundstein legte nicht nur zu der heuti gen Größe seiner Familienfirma Pein L Pein, son dern zu den gewaltigen Kulturen, die sich um die sen Ort seither entwickelten, so daß sein Name heute allen Landschaftsgärtnern und Forstleuten geläufig ist. 2500 Hektar werden von 800 Pflan zenzuchtbetrieben heute bearbeitet, wovon 50 grö ßere und mittlere gleichzeitig einen weitumfassen den Pflanzenversand betreiben und die 750 klei neren Zuchtbetriebe ein Siedlersystem darstellen, das jedem auf eigener Scholle ein durchaus lebens fähiges Dasein gewährleistete und in solchem Aus maße nirgendwo in Deutschland seinesgleichen hat. Diese holsteinischen Baumschulen ernährten außer den ca. 5000 Besitzern, Angestellten und festen bzw. Saisonarbeitern noch eine ansehnliche Menge der mit der Pflanzenzucht verbundenen Be rufe, so daß sich der von Halstenbeck ausgehende Segen über den ganzen südlichen Teil des Kreises Pinneberg Arbeit und Verdienst gebend breitete. Während Obstbaum- und Rosenkulturen eine Nach geordnete Rolle spielen, ist die Jahresproduktion an Forst-, Hecken- und anderen Pflanzen auf mehr als eine Milliarde Stück zu veranschlagen; 50- bis 60 000 kg könnte man damit alljährlich aufforsten. Könnte man wenn die zur Verfügung stehenden Mittel entsprechend verteilt würden und wenn die öffentliche Hand sich da und dort etwas weniger unliebsam bemerkbar machen würde, wie durch das Gebühren von Landwirtschaftskammern verschie dentlich veranlaßt. Man sollte meinen, nachdem es allein den zielbewußten und kostspieligen Bemühun gen der Halstenbecker Züchter gelungen ist, die einst mals so bedeutende Einfuhr von Pflanzen aus Holland, Belgien und Frankreich nicht nur auszu schalten, sondern an Stelle dieser unser Wirtschafts budget belastenden Einfuhr eine mit 15 Prozent der Gesamterzeugung zu bemessende Ausfuhr nach Skandinavien, England, Tschechoslowakei, Oester reich, ja sogar Amerika zu entwickeln, alles getan würde, diesen Wirtschaftszweig hochzuhalten, bis her aber sind alle noch so eindringlichen Vorstel lungen ergebnislos verhallt. Man hat diese Riesenkulturen als die „Wiege des deutschen Waldes" bezeichnet; nicht nur ihre räumliche Ausdehnung, sondern auch die intensive wissenschaftliche Durchdringung rechtfertigen diese Bezeichnung. Ein eigenes wissenschaftliches Jnsti- tut überwacht Bodenbeschaffenheit, Pflanzenernäh rung, Schädlingsbekämpfung, Frostgefahr, Bewässe ¬ rung) kurz alle Maßnahmen für eine gedeihliche Kulturentwicklung. Das zugehörige Laboratorium stellt Bodenanalhsen als Grundlagen für Bemes sung der Düngegaben, Aschenanalysen von Laub und Nadelhölzern und andere einschlägige Unter suchungen an. Me Züchter sind zusammengeschlos sen in der „Vereinigung der Kontrollbaumschulen Halstenbeck", die anerkannt das wertvollste Forst saatgut liefert; eine Forstberatungsstelle unter Lei tung eines preußischen Oberförsters unterhält die nötige Verbindung mit der forstlichen Praxis und hat sich schon oft in hervorragender Weise, so na mentlich auf der Förstertagung 1929 in Hamburg, durch Führung in Halstenbeck und Vorträge be tätigt, so daß die mancherlei Vorurteile der zum Teil hartnäckig auf Selbstzüchtung eingeschwore nen Forstleute wirksam bekämpft werden konnten. Tatsächlich besteht namentlich in der Lohnzüchterei ein Mittel, die örtlich gesammelten Rassesamen unter Wahrung ihrer heimischen Eigenart hier in größtem Umfange bis zur Pflanzreife heranzüchten zu lassen. Das ist der nämliche Weg, den man hier mit Kiefern in Gemeinschaft der vom „Hauptaus- schuß für forstliche Saatgutanerkennung" festgeleg ten sieben deutschen Rassen beschritten hat, die man in getrennten Revieren züchtet, also in der Lage ist, aus allen Gegenden des Reiches eingehende Bestel lungen mit Pflänzlingen zu erfüllen, die den ört lichen Boden- und Klimaverhältnissen vom Samen her angepaßt sind. Es ist unmöglich, einem Wirtschaftsunternehmen von solchem Umfange in einem kurzen Aufsatze volle Würdigung angedeihen zu lasten, doch läßt schon das Gesagte ahnen, wie groß der Verlust ist, der die deutsche Volkswirtschaft bedroht, wenn der ungeheuren Bedrängnis nicht durch umfassende Ab wehrmatznahmen gesteuert wird. Die Geldnot in allen öffentlichen und privaten Betrieben, die Un rentabilität der Forstwirtschaft infolge des russischen Holzdumpings und andere Umstände bewirken, daß so gut wie keine Pflanzen gekauft werden. Wie un geheuer verhängnisvoll dies sich auf den gesamten Baumschulenbetrieb auswirken muß, ergibt sich schon aus der Tatsache, daß die Kulturen mit ein bis vier Jahren in Verkaufsreife stehen. Was dann nicht herausgenommen ist, überaltert und wird wertlos. Nichtverkaufte Bestände müssen verbrannt werden, verloren ist alles für Saatgntankauf, Er- zeugungs- und Pflegekosten, Bodenzins usw. ange- egte Kapital, das zum größten Teil nach der Jn- lation von Banken entliehen und noch nicht zurück gezahlt ist. Es ist etwas wesentlich anderes, als wenn die Pflanzer Nord- und Südamerikas ihre Baumwoll-, Mais- und Kasfee-Ernten vernichten, um die Preise auf dem internationalen Markt zu halten. Hier ist die unausbleibliche Folge Vernich tung eines blühenden Erwerbszweiges und Wieder auslieferung unserer Pflanzgutversorgung an das Ausland und damit Wiedereingang unkontrollierten Pflanzguts, das dem deutschen Wald zum Verder ben gereichen mutz; gleichzeitig droht damit das Versinken tausender einst crwerbsfroher Menschen in Armut. Dabei schreien noch weite, werte Flächen deutschen Bodens nach Aufforstung und Millionen arbeitsbereiter Hände strecken sich der Regierung entgegen, nicht um demütigende Al mosen zu empfangen, sondern um wartende Arbeit zu leisten. Und der deutsche Wald wird für die Einsichtslosigkeit maßgebender Kreise büßen müs-1 sen durch Verfall. Was das aber für ein Land heißt, seinen Wald verlieren, das beweisen die heute verödeten, einst von immenser Fruchtbarkeit geseg neten Landstriche des Karst, Vorderasiens und vie ler anderer Gegenden. Denn der Wald ist ein Km« turfattor ersten Ranges; ein Volk, das seinen Wald vernachlässigt, handelt gewissenlos gegen sich und seine Nachkommen. Landesverband Ostpreußen e. V. Geschäftsstelle: Königsberg, Pr-, Ma- gisterstraße 70/71. Fernspr. Nr. 38 352. Vorsitzender: Gärtnereibssitzer E. Witt, Königs- berg (Pr.), Hufenallee 52, Fernruf 23 447 Versammlungen: 14. 9. Bez.-Gr. Königsberg. In Königsberg. Landesverband Pommern Geschäftsstelle: Swtnemünde, Garten- stratze 40. Versammlungen: 11. 9. Bez^Gr. Stolp. 14 Uhr in Bütow, Hotel 18. 9. Bez.-Gr. Köslin u. Umg. 13 Uhr in Bel- gard, Falks Gesellschaftshaus. 24. 9. Bez.-Gr. Stettin. Vorstandssitzung in Stettin, „Ratskeller". Landesverband Berlin-Branden burg e. B. Geschäftsstelle: Berlin C. 2, Burgstr. 30. Bürohaus „Börse". Telefon D. 2, Weiden- dämm 0109. Versammlungen: 13. 9. Bez.-Gr. Küstrin u. Umg. 15,30 Uhr in Küstrin Neustadt, Altes Schützenhaus. 15. 9. Bez.-Gr. Ostbahn. 16 Uhr in Dahms dorf-Müncheberg, Wartesaal 2. Klasse. 22. 9. Bez.-Gr. Oranienburg. 20 Uhr im Gasthaus „Zum Posthorn", Berliner Str. 14. Landesverband Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck Geschäftsstelle: Hamburg 89, Grasweg 52. Versammlungen: 13. 9. Orts-Gr. Lokstedt. 20 Uhr in Lokstedt, Holsteinischer Hof. 14. 9. Bez.-Gr. We st-Schleswig-Hol st ein. 12 Uhr in Wesselburen, „Zur deutschen Eiche". T.-O. durch Karte. 15 9. Bez.-Gr. Altona, Lokstedt u. Umg. Wanderversammluna bei Rud. Timm, Altona-Stellingen. Vorher Besichtigung von Betrieben. Landesverband Westfalen, Lippe und Osnabrück Einladung zum Verbandstag am 11. September in Bielefeld, Johannisberg. Vorm. 9 Uhr: ab Hauptbahnhof, Rundfahrt zur Besichtigung des Sennefriedhofes, Botanischer Garten, Oetkerhalle mit Bürgerpark, Johannisberg. 13 Uhr: Gemeinsames einfaches Mittag essen auf dem Johannisberg. 14.45 Uhr: Sitzung des Landesverbandes. Tagesordnung: 1. Begrüßungsansprache des Landesverbands- Vorsitzenden Friedrich Klee-Bielefeld. 2. Bericht über die Tagungen in Braun schweig, Wiesbaden, Neuenahr und der Haupt ausschußsitzung des Reichsverbandes, Garten baudirekt. Musielik, Münster i. W. 3. Vortrag: „Die wirtschaftspolitische Entwick lung im Gartenbau der letzten Jahre und Wege zur Abkehr." Referent: Professor Dr. Ebert- Berlin. 4. Aussprache, Wünsche und Anträge aus Mit gliederkreisen. br. Klee, Vorsitzender. Landesverband Schlesien Geschäftsstelle: Breslau V, Höfchenstr. 8 Versammlungen: 15. 9. Bez.-Gr. Riesen geb irge. 16 Uhr in Hirschberg, Tenglerhof. 18. 9. Bez.-Gr. Bunzl au u. Umg. 15 Uhr im Kaiserhof. Vollzähliges Erscheinen erwünscht. 21. 9. Bez.-Gr. Liegnitz. 16 Uhr in Liegnitz, Forsthaus. 26. 9. Bez.-Gr. Waldenburg/Schles. In Freiburg, „Brauerei-Ausschank". Landesverband Oberschlesien Geschäftsstelle: ProSkau. Versammlungen: 12. 9. Bez.-Gr. Oberschlesischer Indu- striebezirk. 15Ä Uhr in Hindenburg, Stadlers Restaurant. Wichtige T.-O. Landesverband Hannover Geschäftsstelle: Hannover, Bischofsholer Damm 89. Versammlungen: 15. 9. Bez.-Gr. Hildesheim u. Umg. 17 Uhr im „Weißen Schwan". 18. 9. Bez.-Gr. Südhannover. 11,15 Uhr in Einbeck, Gasth. „Zur Linde". Vorher Besich tigung der Einbecker Gärtnereien. 13 Uhr Mittagessen und Ausflug mit Damen. Landesverband Anhalt Geschäftsstelle: Dessau, Landwirtschasts- kammer, Wolfgangstraße 5. Versammlungen: 24. 9. Bez.-Gr. Cöthen, Im Bürgergarten, Stiststraße. Landesverband Provinz Sachsen Geschäftsstelle: Salzwedel. Versammlungen: 18. 9. Bez.-Gr. Wittenberg. Wanderversamm lung. 14 Uhr mit Damen in Pretzsch/E. bei Sensenhauser. Anschließend geselliges Bei sammensein. T.-O. wird vor der Versamm lung bekanntgegeben. Landesverband Freistaat Sachsen Geschäftsstelle: Coswig / Bez. Dresden, Romerstraße 13. Versammlungen: 10. 9. Bez.-Gr. der Erwerbsobst- und Gemüse züchter Westsachsens. 17 Uhr im Börsen restaurant, Leipzig, am Hauptbahnhof. 16. 9. Bez.-Gr. Dresden der Gartenausführen den. Hotel „Imperial". 18. 9. Bez.-Gr. Kamenz. In Bernsdorf. Ab fahrt 15 Uhr ab Bahnhof Kamenz mit Omnibus. 19. 9. Bez.-Gr. Chemnitz der Gartenausführen den. 20 Uhr in Chemnitz, Cafö Pötzsch, Loh- straße 32. 19. 9. Bez.-Gr. Meitzner Lande. Nachm. 5 Uhr im Gasth. Coswig. 21. 9. Leipziger Gärtner-Verein (E. G.), Bez.-Gr. Leipzig. 20 Uhr in Leip zig, Ulrichs Biervalast. 21. 9. Bez.-Gr. Sächs. Schweiz. 14.30 Uhr in Neustadt, Mineralbad. Landesverband Thüringen Geschäftsstelle: Saalfeld a. d. S., Pfor tenstraße 30. Versammlungen: 12. 9. Orts-Gr. Eisenach. 20 Uhr in Eisenach, Gasthaus ,„Zum grünen Baum", 15. 9. Bez.-Gr. Jena u. Umg. 19 Uhr in der „Krone". 17. 9. Bez.-Gr. Altenburg. 20 Uhr in Alten burg, „Schützenhaus". Landesverband Rheinland e. D. Geschäftsstelle: Krefeld, Großmarkt. Versammlungen: 11. 9. Jungg. Niederrhein-West. 12. 9. Bez.-Gr. Düsseldorf u. Umg. 19 Uhr im Hof von Holland, Jmmermannstratze. Die großen Pflanzen- und Bedarfsartikel-Messe« des Landesverbandes Rheinland e. V. finden in diesem Herbst wie folgt statt: in Krefeld am Donnerstag, dem 22. September, im Hansahaus; in Essen am Donnerstag, dem 29. September, irr der Kapenhöhe; in Köln am Donnerstag, dem 6. Oktober, in den Messehallen Köln-Deutz, Kongreßsaal am Pressaturm. Landesverband Hessen-Nassau Geschäftsstelle: Gärtnereibes. Ketterer, Wies« baden-Biebrich, Hochstraße 11. Tel. Wiesb. 61531. Versammlungen: 12. 9. Bez.-Gr. Frankfurt - M. 19 Uhr in Ffm-, „Kempfbräu", Am eisernen Steg. 13. 9. Jungg.-Vereinig. Untermaintaunus. 20 Uhr in Ffm.-Höchst, Hotel „Zur Post". 20. 9. Bez.-Gr. Untermaintaunus. I« Ffm-, Hotel „Post". Landesverband Hessen-Darmstadt Geschäftsstelle: Darmstadt, Taunusstr. 5,11. Versammlungen: 13. 9. Bez.-Gr. Mainz u. Umg. 17 Uhr in Mainz, „Bürgerhof". Die in den namentlich gezeichneten Abhandlungen zum Ausdruck kommenden Ansichten und Urteile ind die Meinungsäußerungen der Verfasser, Zchriftleitung: Prof. Dr. W. Ebert, Berlin, Verantwortlich für den wirtschaftspolitischen Teil, die Berbandsnachrichten und die UnterhaltungS- ieilage R. Sievert, Berlin, für die Marktrund chau Dr. R. Seidel; für den Anzeigentell und ,Geschäftliche Mitteilungen" Erich Schillinger, Frankfurt (Oder). Verlag: GärtnerischeVer- lagsgesellschaft m. b. H., Berlin NW. 4L Druck: TrowitzschLSohn, Frankfurt (Oderjj