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Wir können uns der Meinung der „Deutschen Arbeitgeberzeitung", daß zumindest die Ar beitslosen aus den Äusfuhrindustrien kaum wie der die Möglichkeit finden werden, in die in dustrielle Produktion eingereiht zu werden, voll anschließen. Gerade deswegen aber und weil, wie in dem gleichen Artikel des industriel len Blattes festgestellt wird, auch nach Ueber- windung der Wirtschaftskrise und der deutschen volkswirtschaftlichen Krise mit einer Dauer arbeitslosigkeit von 2 bis 3 Millionen zu rech nen ist, können wir mit Recht verlangen, daß der kaufkraftgeschwächte Markt dem deutschen Gartenbau geschützt bleibt. Die Meinung Geheimrat Dr. Demuths, daß das Heil der Landwirtschaft in der Erhöhung des Absatzes verfeinerter Erzeugnisse, wie Obst, Gemüse, Fleisch, Butter, bei steigendem Lebensstandard der Bevölkerung liege, kann nur dann richtig sein, wenn sie auf der Voraussetzung aufgebaut ist, daß diesen Produktionszwergen der Wett bewerb mit dem Ausland ermöglicht wird. Und dieser Wettbewerb kann nur von glei cher Basis aus erfolgreich durchgeführt wer den. Diese Basis zu schaffen, ist Aufgabe der deutschen Handelsvolitik, die zur Zeit in der Kontingentierung der Einfuhr derjenigen Er zeugnisse, die wir in Deutschland nicht in aus ¬ reichenden Mengen erzeugen, ihre beste Waffe findet. Letzten Endes aber kann der Kampf um die deutsche Handelspolitik nicht immer nur unter dem Gesichtspunkt eines einzelnen Be rufsstandes gesehen werden, sondern sie ist schicksalsbedingt. Das Rad der Weltgeschichte ist nicht rückwärts zu drehen. Auch mit größtem Entgegenkommen werden wir die im Kriege neu gebauten Industrien des Auslandes nicht vernichten können; wir werden die menschliche Arbeitskräfte sreisetzende technische Rationali sierung nicht rückgängig machen können. So bleibt nur die Erkenntnis, daß der Weg zur Ueberwindung der sicheren Dauererwerbslosig keit und des Elends von Millionen nur über die weitgehende Entstädterung des deutschen Men schen geht. Das ist für den deutschen Garten bau, insbesondere nicht für den Blumen- und Zierpflanzenbau, keine Feststellung, die zu be sonders rosigen Aussichten berechtigte. Doch ist die Anerkennung der gegebenen Verhält nisse und die endliche Befreiung von der aus sichtslosen Hoffnung auf Rettung vom Welt markt die einzige Grundlage für" die Entschei dung des Kampfes um die zukünftige Gestal tung der Handelspolitik, die auch dem deutschen Gartenbau neue Lebensmöglichkeiten schaffen kann! 8v. Genügen die Gartenmeister-Prüfungen in der heutigen Form? Immer wieder hört man Klagen in allen Provin zen, daß die Obergärtner- oder wie wir heute sagen, Gartenmöister-Prüfungen in der zur Zeit ange wendeten Form nicht genügen. So wie heute die Prüfungen abgehalten werden, kommt zuviel Buch- Weisheit in Frage, während doch ein junger oder auch älterer Fachmann in dieser Prüfung sein eigenes Können und Wissen zeigen soll. Schon bei der häuslichen Aufgabe heißt es, das zu Hilse nehmen von Büchern und Fachzeitschriften ist er laubt, nur muß die Quelle angegeben werden. Sollte man nicht sagen, daß eine derartige Hilfe nicht erwünscht sei! Nur eigene Erfahrung, eigenes Wissen sollte auch in der Hausarbeit niedergeschrie ben werden. In vielen Fällen kann man die Quelle dieser Hausarbeiten leicht feststellen, sie wird meist wörtlich abgeschrieben. Dieses zeigt aber auch, daß der Abschreiber die Materie nicht beherrscht, ja in den meisten Fällen das, was er abschreibt, nicht verstanden hat. Ganz zu verwerfen sind die Schnell kurse. In drei Tagen oder auch einigen Wochen kann niemand einem, auch sonst intelligenten Gärtner die Fähigkeiten beibringen, die wir von einem Gartenmeister verlangen müssen, wenn er nicht schon vorher die nötigen Kenntnisse und Erfahrun gen besitzt. Wäre dieses in so kurzer Zeit möglich, dann wären unsere Gartenbauschulen überflüssig. Aber wir Fachleute wissen doch, daß selbst alle Schulweisheit keinen Zweck hat, wenn sich nicht das Theoretische mit dem Praktischen verbindet. Ich habe immer zu den prüfenden Herren gesagt: Wenn wir einem jungen Mann das Prädikat geben, sich Gartenmeister zu nennen, muß sein Können und Wissen so sein, daß, wenn wir selber gefragt wer den, ob wir den ernannten Gartenmeister nun auch ohne Bedenken im eigenen Betriebe anstellen würden, dieses bejahen können. Glauben wir aber aus dem einen oder anderen Grund den. Prüf ling die Prüfung bestehen lassen zu müssen und denken dabei, ich selber würde den Mann nie ein stellen, so sind alle Prüfungen zwecklos. Es mag nicht leicht sein, eine neue Form für die Prüfungen zu finden, aber eine Möglichkeit muß es geben. Ich kann mir denken, wenn ein Prüfer mit seinem Kan didaten in einen Betrieb ginge und sagte, sehen Sie sich den Betrieb an und erklären Sie mir, was richtig gemacht ist nach Ihrer Ansicht oder wie würden Sie es machen? Welche Arbeiten müssen zunächst gemacht werden? Sind die Häuser und Hei zungen richtig angelegt? Sind die Endmagazine in Ordnung?' Oder in einer Baumschule: Sind die Veredlungsmethoden richtig? Namentlich bei Caniferen, Stauden, Sträuchern. Wie und wann würden Sie schneiden, pinzieren, formieren? und so gebe es noch viele Fragen. An den gegebenen Antworten, an den Handgriffen bei der Erklärung und der vorgeschlagenen Arbeitseinteilung muß ein Fachmann beurteilen können, ob er den Mann als Gartenmeister in verantwortlicher Stellung in sei nem Betrieb aufnehmen kann oder nicht. Was man selber nicht brauchen kann, soll man auch keinem Kollegen zumuten. Ein geprüfter Gartenmeister soll nach meinem Erachten nicht allein ein ge wiegter Fachmann sein, sondern er muß disponie ren und kalkulieren können. Machen wir es weiter, wie wir es bisher gehal ten haben, so gibt es bald keine Gehilfen mehr über 25 Jahre alt, sondern nur noch geprüfte Gartenmeister und ob damit dem Berufe geholfen ist, möchte ich sehr bezweifeln. Aber auch den ge prüften Gartenmeistern ist nicht geholfen, es wür den sich keine Stellen finden lassen und nur weni gen von den Besten wird es glücken, eine geeignete Stelle zu finden. Man wird mir Vorhalten, daß es an den Zeitverhältnissen läge, aber wir wissen doch, wie schwer es hält, gerade in unserem Berufe Leute zu finden, denen man den Betrieb ohne Be denken ganz oder teilweise auch nur für eine Zeit überlassen kann; selbst in dieser Zeit der Arbeits losigkeit. Wäre es für die jungen Leute nicht besser, wenn schärfer gesiebt würde, um Enttäuschungen zu entgehen. Ja manch brauchbarer Gehilfe ist noch lange kein Gartenmeister, weil ihm die Eigenschaften nicht liegen, die wir von einem Gartenmeister ver langen müssen. Was wir aus Büchern, auch selbst aus dem theoretischen Unterricht einer Gartenbau schule wissen, können wir nicht ohne weiteres ver werten, wenn uns die eigene praktischeErfahrung fehlt. Es gibt kaum einen zweiten Beruf, welcher so große Anforderungen an das Wissen und Können, aber auch an das Anpassungsvermögen eines Menschen stellt, wie der Gartenbau. Nach Schablonen können wir nicht arbeiten, zu sehr sind wir von den Lau nen des Wettergottes abhängig. Die Natur läßt sich nicht ausschalten, wir können nur Helfer sein und dieses ist nur möglich, wenn wir genügende prak tische Erfahrung besitzen. Ich hoffe, die Frage ist dazu angetan, eine Aus sprache herbeizusühren oder besser Vorschläge zu machen, wie wir die Gartenmeister-Prüfungen ab nehmen können, um gerecht nach allen Seiten zu sein; auch übermäßige Anforderungen sind zu ver werfen. In der letzten Ausgabe des Thalacker befindet sich eine Anzeige: „Vorbereitung für die Garten- msisterprüfung durch Briefunterricht!" Sollte uns dieses nicht zu denken Anlaß geben? Klee. Die Obsternte naht! Die Gartenbau- und Friedhof-Berufsgenossen schaft schreibt uns: Alljährlich, wenn die Zeit der Obsternte beginnt, mehren sich bei der Berufsgenossenschaft Meldungen über Unfälle, die sich beim Obstpflücken ereignet haben. Es gibt Tage, an denen 12 und mehr der artige Unfallanzeigen bei der Berufsgenoffenschaft eingehen. Die Ursachen dieser Unfälle lassen sich in zwei Hauptgruppen vereinigen. Die erste Gruppe umfaßt diejenigen Unfälle, die durch den mangelhaften Zustand der gebrauchten Leitern verursacht worden sind, während in der zweiten Gruppe diejenigen Unfälle vereinigt sind, die ihre Ursache in der unvorsichtigen Handhabung der Leitern haben. Wir bitten die Herren Vertrauensmänner da her, bei ihren Betriebsprüfungen in nächster Zeit besonders auf den Zustand der vorhandenen Leitern zu achten. Nach § 37 unserer Unfallverhütungs vorschriften müssen die Leitern gegen das Ausein andergehen der Holme gesichert und mit durch gehenden Sprossen versehen sein, so daß die beiden Enden jeder Sprosse bis zum äußersten Rande der Holme reichen. Sprossen, die nur auf der einen Seite durch den Holm hindurchgehen, auf der ande ren aber in eine Vertiefung im Holm eingesteckt sind, sind verboten. Rissig gewordene oder gebro chene Sprossen müssen alsbald durch neue Sprossen ersetzt werden. Das Aufnageln der Sprossen ist nur gestattet, wenn sie gleichzeitig auf beiden Seiten in die Holme eingelassen sind. Das Zusammenbin den von Leitern ist nach Ziffer 43 der Vorschriften nur gestattet, wenn die Leitern wenigstens 2mal an je einer Sprosse und seitlich gut miteinander ver bunden sind. Selbstverständlich müssen auch genü gend lange und starke Leitern verwendet werden. Nach Möglichkeit soll die Leiter den oberen Stütz punkt etwa 50 cm überragen, damit das Abrutschen vermieden wird. Gerade in dieser Hinsicht wird oft bei der Obsternte insofern gefehlt, als Leitern be nutzt werden, die kaum bis an die Krone reichen, so daß die mit der Obsternte beschäftigte Person erst auf halsbrecherische Weise versuchen muß, von der Leiter in den Baum zu gelangen, Von Vorteil ist es, wenn die Leitern vor dem Gebrauch einer Probe derart unterzogen werden, daß sie der Länge nach auf die Erde gelegt und mit dem Körper des Prüfenden belastet werden, um etwaige Bruchstellen zu ermitteln. Die zweite Gruppe der Unfälle kann nur durch dauernde Belehrung eingeschränkt werden. In der Regel handelt es sich bei diesen Unfällen um Lehr linge oder jugendliche Personen, die in leichtsin niger Weise die Leitern von außen gegen die Baumkronen lehnen, ohne ihnen einen festen Stütz punkt zu geben. Bei jeder unvorsichtigen Bewegung rutschen diese Leitern naturgemäß ab und die Folge sind Abstürze, die teilweise recht erhebliche Verletzun gen nach sich ziehen können. Hunde gehören in Haus und Hof und nicht auf die Straße! Die Gartenbau- und Friedhof-Berufsgenossen schaft schreibt uns: Schon von jeher waren die durch Hunde hervor gerufenen Haftpflichtschäden überaus zahlreich. In letzter Zeit mehren sich in auffallender Weise die Fälle, daß sich Hunde nachts auf der Straße herum treiben und Rad- und Motorradfahrer anfallen. Unsere Haftpflichtversicherungsanstalt hat in kurzer Zeit in verschiedenen derartigen Fällen erhebliche Abfindungssummen zahlen müssen, so daß es un bedingt notwendig ist, die Mitglieder darauf hin zuweisen, ihre Wachhunde in Haus und Hof zu halten und ihnen nicht Gelegenheit zu geben, sich nachts auf der Straße herumzutreiben. Andererseits beweisen aber diese Fälle auch wieder die Notwen digkeit einer Haftpflichtversicherung für den Fall, daß ein Hund trotz bester Bewachung doch gelegent lich auf die Straße gelangt und hier Schaden an richtet. Verlängerung der Pachkfchuhordnung Die Pachtschutzordnung vom 23. Juli 1925 in Verbindung mit dem Gesetz vom 12. 7. 1827 ist durch Verordnung des Reichspräsidenten vom 14. Juni 1932 bis zum 30. September 1934 verlängert worden, Warum bittere Gurken? In Nr. 7/1932 „Die Gartenbauwirtschaft" teil ten wir gelegentlich des Berichtes über die Ta gung des Fachausschusses für Gemüsebau u. a. mit, daß eine Rundfrage der Hauptgeschäftsstelle wegen „Bitterwerden von Gurken" die Notwendigkeit ergab, zur Klärung dieser für den Treib- und Freilandgurkenanbau gleich wich tigen Frage beim Reichsministerium für Ernäh rung und Landwirtschaft den Antrag zu stellen, daß die Biologische Reichsanstalt mit der Erfor schung des Bitterwerdens der Gurken beauftragt wird. — Unserem Antrag ist stattgegeben worden, indem die Zweigstelle der Biologischen Reichs anstalt in Aschersleben mit der Bearbeitung der Frage des Bitterwerdens der Gurken im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel betraut wurde. Bevor jedoch die wissenschaftlichen Untersuchungen einsetzen können, ist die Samm lung und Sichtung von Beobachtung?- und Untersuchungsmaterial notwendig. Wir bitten darum alle Treib- und Freilandgurkenanbauer, sich beim Auftreten des Bitterwerdens von Gurken mit der Zweigstelle der Biologischen Reichsanstalt in Aschersleben unverzüglich m Verbindung zu setzen. Ooe. Auslands- und Jnlandsmarkt in Italien Von unserm italienischen Mitarbeiter. Ein wohl von dem Präsidenten der Fruchthan delsfederazione stammender kritischer Artikel wen det sich gegen die gut gemeinten, aber ganz sinn losen Aufforderungen vieler italienischer Zeitungen, in der gegenwärtigen Exportkrise habe der italie nische Jnlandsmarkt mehr Obst zu verbrauchen als bisher. Nach der Feststellung, daß, der Obstverbrauch einer Bevölkerung in direktem Verhältnis zu seiner Kaufkraft steht, die italienische Kaufkraft heute aber schwächer als jemals ist, wird darauf hingewiesen, daß auch bisher in Italien Obst stets untergebracht worden ist, und man nichts von Waggons wisse, de ren Inhalt hätte in das Meer geschüttet werden müssen, weil er unabsetzbar gewesen sei. (?) Viel wichtiger sei die Frage, ob es sich ermöglichen las sen werde, die italienischen Obstmengen auf dem Jnlandsmarkt zu besseren Preisen unterzubringen, und zwar zu Preisen, die sowohl der Gärtner schaft wie dem Handel einen hinreichenden Gewinn lassen und trotzdem den Konsumenten nicht schä digen, ihm vielmehr gute Belieferung mit Früch ten sichern. Es wird in dem Artikel sodann festgestellt, daß es dem italienischen Fruchthandel zwar gelungen sei, die italienischen Großmärkte ausgezeichnet mit den korrespondierenden Auslandmärktcn zu ver binden, etwa Verona mit München, Verona mit Warschau, Mailand mit Frankfurt und darüber hinaus mit allen rheinischen Märkten bis nach Köln, daß aber die italienischen Jnlandsmärkte, also vor allem Messina, Neapel, Rom, Florenz, Bologna, Mailand, Genua und Turin ganz ohne jeden Zusammenhang miteinander geblieben seien und sich gegenseitig die Abschlüsse nicht erleichtern, sondern erschweren. Da außerdem die Großmärkte nicht einmal mit den Regionalmärkten der kleineren Städte in regelmäßiger Verbindung stehen, so er gibt sich etwa in Mailand eine nicht absetzbare Menge gewisser Früchte, während sie im benachbar ten Padua auch gegen Gold nicht zu haben sind. Es wird auf Grund dieser Kritiken nunmehr die schnelle Reform der Jnlandsmärkte versucht. In jedem Falle sträubt sich der Handelsverband da gegen, daß die Kommunen, wie im vergangenen Jahr, eingreifen und gemeinnützige Fruchtverraufs- stellen einrichten. Denn durch solches Vorgehen werde weder der Landwirtschaft, noch dem Handel, ja nicht einmal der Verbraucherschaft genützt. Diese Fruchtverkaufsstellen verschwänden erfahrungsgemäß nach einigen Wochen, hätten aber in dieser Zeit den Ruin und das Desinteressement des Handels an dem Ort erreicht und man stehe nachher vor der Tatsache, daß abermals ein Ort weniger ohne regel mäßige Belieferung mit Frucht geblieben sei. Der Fruchthandel soll in Zusammenarbeit mit der Staatsbahn, die sich für Neuordnung der Frucht transporte im Jnlandsverkehr bereit erklärt hat, regelmäßig namentlich die kleineren Orte beliefern, so daß das gegenwärtige System in diesen Städten einer zufälligen Belieferung mit entweder zu hohen oder zu niedrigen Preisen verschwindet. Die Staats bahn hat aber bisher die geforderten Ausnahme tarife für einen Fruchttransport im Inlands nicht zugestanden. Künstliche Blumen Unter der gleichen Ueberschrift erschien unlängst in der Gartenbauwirtschaft ein kleiner Artikel, der gerade das ausführte, was ich mir selbst vorgenommen hatte, auszuführen. Auch ich habe oftmals in einem hiesigen Blumengeschäft diese Geschmacklosigkeit beobachten können. Ta waren es Tulpen, Narzissen, Crocus, die, in Töpfe gesteckt, das Auge des beschauenden Publikums erfreuen sollten. Wenn man als Gärtner in einem Blumen geschäft so etwas sieht, steigen einem Zweifel auf, ob man überhaupt als Pressewart noch einmal den frischen Blumen das Wort reden darf, ohne aus dem Munde des Schriftleiters oder des Beamten der Anzeigenannahme zu hören, daß doch das erste Geschäft am Platze künstliche Blumen ausstelle. Ost genug sieht man auf den Tischen irgend eines Lo kales auch diese Staubfänger stehen. Da ist es mein erstes, unter besonderer Betonung der Geschmack losigkeit, künstliche Blumen auf den Tisch zu stellen, die Vaie wcgnehmen zu lassen oder selbst wegzustel- len. Wenn es möglich ist, mache ich dann noch den Besitzer des Lokales besonders darauf aufmerksam. Meistens erhält man ja dann die Antwort, daß frische Blumen, im Winter besonders, zu kostspielig seien und zu schnell verdürben, doch bleibt dann irgendwelche Erwiderung aus. wenn man darauf hinweist, daß auch ein Reisigästchen mit Weiden kätzchen einen haltbaren bzw. billigen Schmuck er möglicht. In manchen Lokalen ist es mir schon ge lungen, in dieser Hinsicht überzeugend zu wirken, und wenn ein Laie sich überzeugen läßt, dürste man vom Fachmann und Gärtner voraussetzen, daß er den Fehler erst gar nicht macht. Wenn wir dem kaufenden Publikum künstliche Topfpflanzen zeigen und anbieten wollen, dann weiß ich nicht, wohin der Geschmack geraten ist, ganz abgesehen davon, daß, wie damals bereits bemerkt wurde, der Geschäftsinhaber weder Gärtner noch Kaufmann zu sein scheint. k. dl., Freiburg (Sa.). VVr'tte/'ll/2Asr-o/-/re/'LaK der Staatl. Forschungsstelle für langfristig« Witterungsvorhersage in Frankfurt (Main) , Für die Zeit vom 26. 7. bis 1. 8. 1932. I (Nachdruck nur mit Genehmigung der Wetterdienk stelle Berlin gestattet.) Bei vorwiegend maritimer Luftzufuhr wird W Witterung in Norddeutschland westlich Ler OÜL West-, Mittel- und Süddeutschland (ohne Alps» Vorland) auch in den nächsten 10 Lagen noch M, beständig sein, jedoch im großen und ganzen be« als in der letzten Woche. Es werden heitere, warM, im wesentlichen trockene Tage mit kühleren, bewoG ten, zu Regenfällen geneigten wechseln. Dabei NM die Niederschlagshäusigkeit in Norddeütschland etW größer sein als in Süddeutschland. Blumen- umt kAanrenkMA in Mesbaclen bietet üekegeakrett rur AuLriettunA von dkeub«ktz ^nläMcki cker ö/umen- unck L/innrenb» kog-es, cker eine sroße Unrast/ Lacftieute in « 2eik vom 1Z. dir 16. Suguri in WisLdacken rp rammen/üdrt, ist OeieAenkreit yoboken, lV» kielten acker sonst beronckerr beacfttenswei LrreuAnirre ckes Liunren- unck Fler/ft/ann dauer in Wierdacken ru rechen. Wer na« ckierer Kicdtnng- Wünscüe dal, wirck Aebed, uns diervon .Vittcl/unA ru machen unck §iei<, reikch eine elnmelcklln.a an cken Obmann ci öcrirhrNrnxipe IVierbacken, //errn Wiiüe - LnAelmann, Wiesbacken-Lisbricft, lV ° üelminenstroBe A, ru ricdken. h'iatrmiete mgs nicht erhoben. Oie Aussteller haben aber / ckie übrchen Lorten reibrt au/rnLommen Reichsjunggärtnerkag in Dresde Die Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtl veranstaltet in diesem Jahre ihren Reichsjm gärtnertag am 27. und 28. August in Dresden Stadtwaldschlößchen am Postpiatz. Fast unüb windliche Schwierigkeiten haben im Vorjahre da geführt, den Junggärtnertag fallen zu lassen. doch besteht in diesem Jahre der rege Wunsch den einzelnen Junggärtnergruppen, einen Jur gärtnertag wieder abzuhalten. Wie weit die gä nerische Jugend sich für diese Tagung interessn und an der Entwickelung der Bewegung lebhaft Anteil nimmt, beweist schon allein die kürzlich sta gefundene mitteldeutsche Junggärtnertagung, i eine sehr große Beteiligung aufzuweisen hatte, i die Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner s in den letzten Jahren sehr stark entwickelt hat, es auch unbedingte Notwendigkeit geworden, ei größere Tagung in diesem Jahre abzuhalten. 2 Tagesordnung wird in den nächsten 14 Tagen M öffentlicht werden und weist einen riesigen Frage komplex auf, der zur diesjährigen Tagung zu bec beiten ist. Blumenschau 'm Halle-Saale In der Zeit vom 25-—28. August 1932 sinket a läßlich der Tagung des Verbandes der Blume aeschästsinhaber hier in sämtlichen Räumen d Stadtschützenhauses eine Blumen- und Pflanzei schau, verbunden mit einer Bindereiausstellun statt. Veranstalter dieser Schau sind die Bez.-G Mittlerer Laalkreis und die Ortsgruppe Halle r Bund deutscher Blumengcschäftsinhabcr. Wegen di voraussichtlich starken Beschickung dieser Veranstal tung auch aus weiteren Teilen Deutschlands i baldige Meldung von Ausstellern, soweit sie Mit! glied einer der beiden oben genannten Gruppe^ sind, zu empfehlen. Alles Nähere durch den Obmanz Otto Vreckt, Halle, Wörthstr. 2 Im Farbenspiel der deutschen Gladiole! Die Vorarbeiten zu dem Werbefest für die deut sche Gladiole in Wiesbaden vom 12. bis 15. Augu^ sind soweit vorgeschritten, daß eine glänzendes Durchführung der Propaganda gesichert ist. Eine erfreuliche Anzahl namhafter Züchter hat nicht nur die Lieferung des Blumenmaterials für die Fest-! dekorationen zu einem angemessenen Preise zuge sagt, sondern sich auch bereit erklärt, ein Sortiment zur Prämiierung durch das Publikum zur Ver fügung zu stellen, so daß auch in fachmännischer Be«i ziehung Gutes geboten wird. Nadelhölzer aus Holland Als ich im Jahre 1903 hier die Leitung der da maligen Baumschulen Friedrichshöh übernahm, war es Gebrauch, den Bedarf an Nadelhölzer und im mergrünen Pflanzen, darunter besonders Rhodo dendron, waggonweise aus Holland zu decken. Dar an nahmen auch Landschafts- und Friedhofsgärtner teil. — Bei den Nadelhölzern konnten wir bald beob achten, daß sie unserem Klima nicht entsprechen. Es war unbedingt erforderlich, sie durch Eindecken vor Winterfrösten zu schützen. Selbst nach dem Ab decken im April konnte es vorkommen, daß beson ders Thuja bei scharfem Ostwind braun wurde. Die dadurch entstandenen Schäden heilten schwer aus. Manche Pflanze wurde unverkäuflich. Immer grüne Pflanzen, besonders Ilex, verloren nach dem Verpflanzen das meiste Laub. Fast alle Arten zeig ten im ersten Jahre nach dem Verpflanzen keinen Trieb, Wohl weil es ihnen an der nötigen Holz reife, und damit an den Grundstoffen für neue Wurzelbildung fehlte. Die Ursache war im Klima sowie in den bei uns verschieden gearteten Boden- und Wasserverhältnissen, wie auch in der Düngung ) zu suchen. Holländische Rosen zeigten dieselbe Weiche Beschaffenheit. Nachdem ich diese Mängel erkannt hatte, kaufte ich dann in Holstein und befaßte mich zugleich mit eibener Anzucht. Da das Klima Schleswig-Holsteins mit seinen reichen Niederschlägen außerordentlich günstig für die Anzucht sowohl von Nadelhölzern als auch immergrünen Pflanzen ist, liegt kein Grund vor, diese aus Holland zu beziehen. Ganz besonders ist aber den Bewohnern Niederschlags-j armer Gegenden Deutschlands zu empfehlen, den; Einkauf holländischer Pflanzen dieser Art zu mci-) den, L. Lckramm, Friedrichshöh ^-1