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// UkkEeMK- 6k!M5V^8MV Vk5 V8OI5MM 6LlriM8Ll)^ M/40-:-VkKl.k6: 6M^M5Mk N^L^E^V I S U, KMU UW 40 Enttäuschung Hoffnung Zur handelspolitischen Lage Konferenz der süd- und südwest deutschen Land- so weit, arbeiten, italieni- Gerücht vielleicht teure angeordnet worden und zwar als diese Importeure mit Italien Selbst wenn man bei diesem, aus schen Exporteurkreisen bestätigten Absahzentralen und Großhandel des Ruhrgebiets Der von den Industrie- und Handelskammern des niedcrrhciniscb-westfälischen Industriegebiets und dem Reichsverband der deutschen landwirt schaftlichen Genossenschaften — Raiffeisen — e. V. im Jahre 1931 gebildete Ausschutz für Gemüse- und Obstabsatz trat in diesen Tagen in der In dustrie- und Handelskammer zu Essen erneut zu sammen. Die in Verfolg der im Frühjahr gefaß- ten Beschlüge durchgeführten statistischen Er hebungen wurden besprochen und ihre Verwertung zur Förderung des Absatzes einheimischen Gemüses und Obstes beraten. Der Rhein-Ruhr-Gau des Reichsverbandes Deutscher Fruchtgroßhändler e. V. sagte in bollem Umfange feine Unterstützung zu. Von besonderem praktischen Wert war für die Teilnehmer der Erfahrungsaustausch über das diesjährige Spargelgeschäft. Es zeigte sich, datz wesentliche Fortschritte in der Absatzregelung durch die praktische Zusammenarbeit von Erzeugung und Handel bereits erzielt worden sind. Die Notwen digkeit einer zweckmäßigen Werbung und die Aus gestaltung der Zusammenarbeit mit der Presse durch Pressebesprechungen und Besichtigungsfahrten wurde sowohl von Handels- wie auch von Erzeugerseite hervorgehobcn. Sie soll zum Herbst in die Wege geleitet werden. Bei der Besprechung der in Süddeutschland im vergangenen Jahr durchgeführten Obstversand kontrolle ergaben sich gute Erfahrungen, die ihre Ausdehnung zweckmätzig erscheinen lassen. Bauernkammern mit unterwertiger Valuta, wirksame Anwendung des Obertarifs, Verbesserung und Verfeinerung der Devisenzuteilung zwecks Einschränkung überflüssi ger Einfuhren sowie vor allem wirksame Matznah men zum Schutze der Veredlungswirtschaft und der Forstwirtschaft. Bei der etwaigen Bildung eines einheitlichen Wirtschaftsraumes der Donauländer unter Einbeziehung Deutschlands dürfen die In teressen der deutschen und insbesondere der süd- und südwestdeutschen Land- und Forstwirtschaft einschließlich des Wein-, Obst- und Gemüsebaus nicht vernachlässigt werden. Für einzelne Erzeug nisse ist ein Verweudungszwang vorzusehen. Die beteiligten Kammern forderten sodann die Uebernahme der durch Preützen in Frankfurt (Main) eingerichteten Forschungsstelle für lang fristige Wettervorhersage in der Landwirtschaft auf das Reich, um der gesamten deutschen Landwirt- Wie es zu dem deutsch-italienischen Oevisenabkommen kam Von unserem römischen Mitarbeiter. Während noch eben die Reden des neuen Reichsernährungsministers die berechtigte Hoss« nung anskommen ließen, der deutsche Garten« bau werde nunmehr vor einer marktzerstören den und zum größten Teil unnötigen Zufuhr aus dem Auslande geschützt werden, ließen be reits die deutsch-italienischen Verhandlungen erkennen, daß der italienischen Zufuhr wieder Tor und Tür geöffnet würde. Zwar haben weder die italienische noch die deutsche Regie rung, noch italienische Blätter oder Staatsver bände eine offizielle oder offiziöse Mittei lung veröffentlicht. Aber es hält sich das Ge rücht mit einer verdächtigen Hartnäckigkeit, der Reichsbank sei eine reichlichere Devisen zuteilung an die deutschen Gartenbauimpor- Wie ein roter Faden zieht sich durch unsere Ar beiten: Kampf für unsere heimischen Erzeugnisse, für deutsches Gemüse und Obst; Kampf für deutsche Blumen und Pflanzen, Abwehr der wahnwitzigen Einfuhren, Abwehr gegen die Ueberschwemmungen unserer heimischen Märkte mit gärtnerischen Er zeugnissen und Südfrüchten. Und das alles in 'einer Zeit, in welcher — es war einmal — auch nicht die bescheidenste Rente bei größter Arbeits leistung herausgewirtschaftet werden kann. So geht es seit Jahren bergab. Das Heer der Ar beitslosen wird durch unsere bisherigen Arbeits kräfte verstärkt. Die Betriebsinhaber sind längst die Hörigen der Finanzämter und Banken. Die Entwurzelung einer bodenständigen Bevölkerung marschiert mit Riesenschritten voran! Man hält uns vor, außenpolitische Rücksichten seien maßgebend. Man weist darauf hin: Holland kauft mehr an deutschen industriellen Produkten, als wir von ihm landwirtschaftliche - Erzeugnisse beziehen. — Als ob unsere Exportindustrie nicht stark genug wäre, sich hundertprozentig jeden Ein fluß zu verschaffen, den die Marktlage bietet! Die selbe Industrie, die ihre deutschen Erzeugnisse 30 bis 50^> billiger über die Grenze bringt, als wir deutschen Verbraucher hier im Inland dafür be zahlen müssen, so daß dort im Ausland z. B. Ge wächshausanlagen in größtem Ausmaße erwach sen, Arbeitskräfte gebunden werden und — unser Land in fremdländischen Erzeugnissen in Gestalt von „Kommissionsware" erstickt wird. Auch die „hervorragende" Tarifpolitik trägt ihren Teil dazu bei. Kostet doch ein 200-Zentner- Waggon Aepfel z. B. von Bologna nach München etwas über 300 RM. Fracht, der gleiche Waggon aus Dürkheim (Pfalz) nach München, obwohl diese Strecke um 200 Kilometer kürzer ist, über 400 RM.! Aber — das ist ja nur deutsche Ware. Nach dem Lausgnner „Erfolg" laufen täglich aus Italien in Bayerns Hauptstadt oft mehr als 200 Waggons mit Gemüse und Obst ein! Dabei ist die eigene Ernte zum großen Teil nicht des Ern tens wert, weil sie weniger einbringt, als ihr Ber gen kostet. In dieser Zeit der Not und des Bangens um die nächste Zukunft waren wir vor wenigen Tagen beim Herrn Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft. Wir hofften auf ihn, er würde nun endlich auch dem Gartenbau zu seinem Rechte ver helfen. Wir hofften es nach seinen Worten beim Deutschen Landwirtschaftsrat, nach seinen Reden in Köln und Dresden, nach seinem Vortrag im Rundfunk . . . Die Entscheidungen sind noch nicht gefallen. Auf Wunsch des Herrn Reichsernährungs- ministers finden in diesen Tagen Besprechungen mit den Landwirtschaftsministern der Länder statt, bei denen auch die Fragen des Gartenbaues zur Behandlung stehen! Soll es wahr werden, daß wir abermals vor unsere Anbauer treten müssen, um auch von dieser — nationalen — Regierung zu sagen: vergeblich, alles vergeblich!? Ich wünschte, ich hätte mich getäuscht. IVeraer-Beuel einige Vorsicht walten läßt und doch nicht annimmt, es sei die Wiederkehr jener hemmungslosen Einfuhr vor der Julikrise von der Reichsregierung zugelassen, muß man doch mit einem Siege Italiens in der Frage der Ablösungsmöglichkett für Kredite der Stadt Berlin Seitens der Deutschen Gartenbau-Kredit-Aktien gesellschaft, Berlin NW. 40, Kronprinzenufer 27, wird uns folgendes geschrieben: Aus Mitteln der Stadt Berlin hat eine ganze Reihe von Berliner Gärtnern für die Erstellung' von Glasanlagen langfristige Amortisationskredite erhalten, die noch eine Laufzeit von etwa acht Jah ren haben. Aus Entgegenkommen den Darlehns nehmern gegenüber hat die Stadt sich bereit er klärt, eine vorzeitige Rückzahlung der noch be stehenden Kapitalsschuld in a) öligen Goldschabanweisungen der Stadt Berlin von 1928, b) 6?higen Goldschatzanweisungen der Stadt Berlin von 1929 und 1930 (bisher 8A>ig) in Höhe des Nennwertes zu gestatten. Diese Vergünstigung kommt jedoch nur für die sich aus der ursprünglichen Darlehnsschuld laut Tilgungsplan ergebende Restschuld in Frage, nicht ' dagegen für Zins- und Amortisationsrückstände. . Da der Kursstand der Goldschätze zur Zeit etwa > 60H> beträgt, bietet sich eine außerordentlich gün- ! stige Gelegenheit für die Darlehnsteilnehmer, ihre ' Schulden abzudecken. Interessenten für eine der- ' artige Ablösung setzen sich zweckmäßig mit der l Deutschen Gartenbau-Kredit-Aktiengesellschaft in ! Verbindung, die auch den Ankauf der Goldschatz anweisungen der Stadt Berlin für die Kreditneh- ! mer übernimmt. Dieses Angebot der Stadt Ber- l lin ist bis zum 31. Dezember 1932 befristet. ! wirtschafks- und Die Tagung der süd- und südwestdeutschen Land wirtschaftskammern in Darmstadt stand unter dem Zeichen der Notlage der Landwirtschaft. Auf dem Gebiet der Handelspolitik forderten die beteiligten Kammern in erster Linie die Stärkung des Binnenmarkts, unter Zurückstellung einseitiger Exportiutcressen. Für die landwirtschaftlichen Er zeugnisse ist neben ausreichendem und lückenlosem Zollschutz ein Kontingentierungssystem für auslän dische Erzeugnisse nach dem Vorbild Frankreichs, Hollands und der Schweiz einzuführen, unter Um ständen auch Konzessionierung des Außenhandels. Das Meistbegünstigungssystem ist zu beseitigen; sämtliche Zollbindungen für die Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft sowie des Obst-, Wein- und Gartenbaues sind, soweit sie jegliches Ent gegenkommen gegenüber der inländischen Landwirt- ktsüciüngsr psrkrlung k'kerüsÄukig kukBung unet gsmiLLktvn vung in Vs8lsr Huslität unck jscksi ^swünscbtsn Nsngs lisksrn Ssrliner S. 8 Serkin v 17, perriuLakr. 1S-12 Pswpüon: Anckr.«ss 2508/04 keaeklen Sie bitte die lan§fri8tt§e WettervorkerZaZe auf Seile 2 Devisenbehandlung für seine Gartenbauaus fuhr rechnen. Wie ist dieser Sieg zustande ge kommen? Die Position der italienischen Regierung schien zunächst durchaus nicht stark genug, um ohne eine einzige Unterbrechung der Handels beziehungen und ohne wirkliche Anwendung irgendeiner Zwangsmaßnahme zu einem ja durchgreifenden Erfolge zu kommen. Die ita lienische Regierung hat es offensichtlich verstan den, sich hinreichend starke Bundesgenossen bei einer vollkommenen Beherrschung der eigenen Wirtschaft zu sichern und der italienische Satz „Der stärkere Käufer ist in Verhandlungen dieser Art der Ueberlegene" hat seine Richtig keit anscheinend erwiesen. Man hat in Italien mit allen Mitteln gearbeitet, von dem freund lichen unterstützenden Wort für die deutschen politischen Absichten bis zur offiziellen An drohung von Grenzsperrungen. Ihr Korre spondent hat sie laufend über die Entwicklung dieser Verhandlungen und dieser Kämpfe unter richtet. Aber es ist gut, die einzelnen Phasen im Zusammenhang noch einmal zu betrachten, eben um zu den wirklich agierenden Mitteln der italienischen Regierung zu kommen. Die ita lienischen Exporteure und der Gartenbau hat ten mit Klagen recht dringlicher Art begonnen, nachdem schon bei den Sitzungen des Spät herbstes im Korporationsrat von der Land wirtschaft und Teilen des Handels ein „aus- balanzierter Verkehr" verlangt worden war und die italienische Regierung auf Grund dieser Beschlüsse und Vorschläge die beiden Krisen dekrete, die sich nun als außerordentlich nützlich herausgestellt haben, erließ. Mit diesen Dekre ten konnten die Grenzen legalerweise auch Handelsvertragsländern gegenüber geschlossen werden, wenn die Partnerländer die italie nische Ausfuhr hemmten. Es setzten die Vor « stöße der deutschen Importeure in italienischen Blättern als erste sehr scharf fordernde Aktion ein. Daraufhin gingen der italienische Exporthandel und Anbau zum Sturm über; es fand die sog. Welthandels konferenz in Berlin (vom Berliner Tageblatt veranstaltet) statt und die italienischen Han delszeitungen, welche den Kampf um die Offen- Haltung der deutschen Grenzen führten, waren sehr stark in Berlin vertreten. Nach der Kon ferenz begann unter direkter Zusammenarbeit zwischen der großen deutschen, vor allem Ber liner Handelspresse und der italienischen offi ziösen Presse der Feldzug gegen Deutschlands Selbständiakeits- und Schutzbewegung weiter zu gehen. Die Anbahnung von Verhandlungen über die Devisenbestimmungen fielen aber immer noch negativ aus. Daraufhin begann man die Anwendung der Krisenkredite ernst haft in das Auge zu fassen. Die Ausschaltung der deutschen Jndustrieerzeugnisse und eines Teiles der deutschen Rohstoffe, die Jnaussicht- schaft unmöglich machen, zu lösen. Erforderlich sind außerdem Ausgleichszölle gegenüber den Ländern l schäft diese Berichte zugänglich zu machen. Gegenwartsfragen der deutschen Handelspolitik Von unso-em L.S.-Mitarbeiter. Jetzt, wo die Konferenz von Lausanne zu Ende gegangen ist, ist ein erneuter Hinweis darauf an gebracht, daß zahlreiche Länder den Binnenmarkt im Wege der Devisen- und Konlingentspolitik schützen, Einfuhrverbote aussprechen oder zu ande ren Einschränkungsmaßnahmen greifen, während auf deutscher Seite Maßnahmen solcher Art in irgendwie nennenswertem Umfange noch immer nicht ergriffen worden sind. Es ist kein Zweifel, daß die Handhabung unserer Handelspolitik mit dem Auslande zwar auf einer internationalen Konferenz durchaus mit Erfolg bestehen würde, halten wir uns doch peinlich an Abmachungen, wie es andere nicht in demselben Maße tun. Die in letzter Zeit mehrfach von offizieller Seite aus bekanntgegebene Neuorientierung der deut schen Wirtschaftspolitik bezweckt, eine bewußte Stärkung des Binnenmarktes und damit ein sicht bares Abrücken von handelspolitischen Bestrebun gen, die bisher die Förderung der deutschen Ex portpolitik stark in den Vordergrund stellten. Wenn auch in den Jahren seit 1927 Erzeugnisse des Gartenbaues Zollermäßigungen nicht erfahren haben, so sind doch in einer Reihe von Verträgen erneut Bindungen handelspolitischer Zugeständnisse erfolgt. Eine stärkere Berücksichtigung des Binnen marktes müßte vor allem dafür sorgen, daß aus ländische Wettbewerbserzeugnisse nicht mehr in dem Umfange wie bisher den deutschen Markt über schwemmen. Wenn z. B. in der Zeit vom 1. Juli bis zum 31. 8. Aepfel, Birnen und Quitten mit einem Zoll von 214 Pfennig je Pfund nach Deutschland gelangen, wenn von September bis Ende November das Pfund Aepfel und Birnen unverpackt mit 1 Pfennig Zollbelastung herein kommt, so liegen darin die Ursachen sür die Ueber- schwemmung des deutschen Marktes. Die Tatsache, daß es sich hierbei um Zollvereinbarungen handelt, die bis zum Jahre 1927 einschließlich eingegangen sind, gewährt nur geringen Trost! Auch auf anderen Gebieten sieht man sich einer Reihe von Zollsätzen gegenüber, die, in früheren Jahren vereinbart, heute eine starke Verstrickung darstellen. Ob und welche Möglichkeiten bestehen, dieses Netz von Verträgen zu lösen, ist bisher nicht bekanntgeworden. Wie schon ausgeführt, sollte hier eine gesunde Kontingents- und Devisenpolitik, zugleich als Antwort auf entsprechende Maßnah men des Auslandes, dazu führen, dem Binnen markt eine Entlastung zu schaffen, ohne die an seine Stärkung nicht zu denken ist! Die Kündigung des Handelsvertrages mit Schwe den macht ein neues Abkommen notwendig, da neben sollte neben der so wichtigen Klärung unseres Verhältnisses zu Frankreich es auch mit Holland, Belgien und Italien zu neuen Verhandlungen kom men, und nicht zuletzt auch zu solchen mit dem Ver einigten Königreich der Serben, Kroaten und Slo wenen. In Verhandlungen mit letzterem Staate, wo es um den Eierzoll geht, dürften auch eine ganze Reihe von Zolltarifpositionen der Gartenbauwirt schaft berührt werden, sieht doch gerade der Handels ¬ vertrag mit Jugoslawien vom Jahre 1927 eine ganze Anzahl von Zollvereinbarungen auf dem Ge biete der Gartenbauwirtschaft vor, so für Aepfel, Birnen, getrocknete Pflaumen. In stärkerem Maße als bisher werden aller Vor aussicht nach die nunmehr geführten Verhandlun gen von einer Grundlage ausgehen, die weit mehr als früher einen Schutz der Gartenbauwirtschaft auch darin vorsehen, daß man versucht, Zollver einbarungen auf diese oder jene Weise zu lösen, um damit auch auf dem Gebiete des Gartenbaues eine Belebung des Binnenmarktes zu erreichen und die heimische Wirtschaft zu befähigen, sich mit ganzer Tatkraft der Versorgung der heimischen Bevölkerung widmen zu können. ' 1000^ s e.v., skKl-in I4W4O Deutscher Slumen- un- Wanzenbautag 1932 vom 13. bis IS. Mugust im paulinenschlößchen in wiesbaöen Siede bef-n-ere Sekaantmachungen * -tnmel-uvges rechtzeitig abgeben