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Nr. 26. 30.6.1932 Die Gartenbauwlrtsch aft L. Ltreiclier. geben wird. Derankworkungslose Kritik 2.7» Tl5 2.4» 2.3» 88— 10. Hitsr von Hm 2?. 5. 32 ist clsr kMglisct ctsr 8tsrbskssss, tiscr Sustsv Isscbs, Sörlitr, im 11. 68 Osbrsn vscstorbsn. 245. 8tsrbsksl!. Hitsc von 12. 13. 14. tung von drei Musterobstplantagen gefördert, die unter staatlicher Kontrolle stehen. Das Ackerbau ministerium veranstaltet weiterhin Lehrkurse für Landwirte. Seit 1927 sind insgesamt 25 000 Teil nehmer kostenfrei ausgebildet worden. Zur Durch führung der Schädlingsbekämpfung hat das Mini sterium sich bereit erklärt, den Gemeinden Hoch druck-Baumspritzmaschinen zu überlassen, und zwar mit einem Zahlungsziel von 4 Jahren. Sehr große Verdienste um die Förderung der Gartenbauwirtschaft und der Obstzucht hat sich das vom Ministerium ins Leben gerufene Beratungs komitee für Gartenbauwesen und Pflanzenschutz er worben, das allen Interessenten kostenfrei zur Ver fügung steht. Das Komitee beantwortete im Jahre 1931 rund 7500 Interessenten etwa 20000 Fragen. Zur Schädlingsbekämpfung wurden in den letzten vier Jahren 300 000 Plakate angeschlagen und eine Million Flugblätter verteilt. Zur Standardisierung der Verpackung hat das Ackerbauministerium in den Jahren 1926—28 den Erzeugern 570000 Stück Obstkisten zu besonders billigen Preisen abgelassen. Hm 30. 5. 32 ist ciss dütgüsci ctsc Ztsebsicssrs, liscr 8stt5o!6 kirmsbscb, Hltsa- burg (Idin.), im HItsr von 77 Istirsa vsrstorbsn. 246. Stsebsksil. Hm 31. 5. 32 ist ctss lv!itgNs6 clsr 8tsrdsüssss, kasu Hans Lsetb, Suckow (Ivisrk. 8cbvsir), im HItsr von 60 Isinsn vsrstorbsn. 247. 8tsrbsksII. Hm 7. 6. 32 ist clss Ivlitgüsck cisr Sisrbskssss, küsv Ivlsris Sussclc, ffüsclro^, Im HItsr von 54 Isdrsn vsrstorbsn. 248. 8tsrbsksII. geln verhindert. Die spezifische Wirkung der wert« vollen Stoffe von Niwelka ist nicht bei allen Pflanz zenarten gleich stark. Das ist durchaus verständlich, denn jede Pflanze ist ein Lebewesen für sich und zeigt in ihrem anatomischen Aufbau und ihrem Lebensrhythmus (physiologisches Verhalten) Ab« Weichungen gegenüber Pflanzen anderer Familien« So hat sich z. B. gezeigt, daß sich das Leben von Veilchen, Narzissen, Iris, Maiglöckchen durch Niwelka-nicht in befriedigender Weise ver« längern läßt; das geht auch eindeutig aus samt« lichen Druckschriften über Niwelka hervor. Es ist daher abwegig, über Versuche, die mit Maiblumen oder mit Narzissen gemacht werden, zu berichten, wie dies in letzter Zeit in der Presse geschehen ist, — Bei verschiedenen gärtnerischen Versuchsstatio« nen werden z. Zt. eingehende Versuche mit Ni« welka durchgeführt, die — soviel kann heute schon gesagt werden — sehr interessante und als Gan« zes betrachtet, auch durchaus befriedigende Ergeb« niste gezeitigt haben. Wichtig ist bei der Beurtei lung von Versuchen, Pflanzenart und Blühstadimy zu berücksichtigen, ehe ein voreiliges Urteil abge« 1 kßf 8.—, 5 kx 14.— 1 kx 2.7V, 5 13.— 15. Hm 10. 6. 32 ist cts« Ivlitglisci clsr 8tstbskssss, tlsrr Ssorg d4ossr, Ivlsnnbsim, im HItsr von 55 Isinsn vsrstorbsn. 24?. 8tsrbsksI1 16. Hm 11. 6. 32 ist ctss d4itglisci cisr Stsi-dskssss, tisrr luchwig vrsvs^ I-ifKsM iw HItsr von 73 Iskrsn vsrstorbsn. 750. LtsrbsisII. , —« , Geschäftliche Mitteilung Die Firma Richard Muenscher, 4036 S. Ho bart Boulevard, Los Angeles (Kalifornien), Nord- Amerika, hat Interesse am Ankauf von Pflanzen, insbesondere Rosenstöcken für Züchtungszwecke und bittet um Zusendung von Preisverzeichnissen. Ueber die Zahlungsfähigkeit dieser Firma ist uns nichts bekannt. Niwelka Vor einigen Tagen las ich einen Aufsatz „Ni welka, ein Mittel zur Lcbensverlängerung der Schnittblumen". Der Versuch, über den der Auf satz berichtet, war unter vollständig falschen Vor aussetzungen angestellt worden. Trotzdem glaubte der Verfasser aus dem Ergebnis weitgehende Schlußfolgerungen ziehen zu müssen. Wenn über Versuche mit einem neuen Erzeugnis, sei es nun ein Düngemittel oder ein anderer Hilfsstoff für den Gartenbau, berichtet wird, so ist dabei stets genau zu beachten, welche Aufgaben es erfüllen soll. Niwelka ist ein graublaues, geruchloses Salz, das dem Wasser für Schnittblumen zugesetzt wird. Dank seiner wertvollen Bestandteile verlängert Niwelka das Leben der Schnittblumen, steigert den natürlichen Duft der Blumen und verhindert den modrigen Geruch des Wassers. Die Wirkung von Niwelka beruht darauf, daß die Wasserbahnen der Schnittblumen offengehalten werden, so daß die Gewebe der Pflanzen längere Zeit straff bleiben. Außerdem wird die Ansiedelung von Fäulnisbak terien im Wasser, an den Schnittflächen und Sten- Nöö 17ZV k'oräern Lis meins rsiek iliustrierts Preisliste üder OrärtnereidsäarksartiksI Ksx Krug, «Sils (Lssls)1 Staatliche Förderung des ungarischen Gartenbaues Dr. Erwin Petzall, Dresden 1.80 8.75 11.75 von 25 Lx rin franko LaeI-«aNL»-»»8l Bodensäure Landwirtschaftsrat Schomerus, Dresden Auch der Praktiker muß unbedingt über die Bo densäure Bescheid wissen. Der Grad der Bodensäure oder auch „Nichtsäure" wird durch eine Bezeichnung stdie ptt Zahl) ausgedrückt, unter der sich der Prak tiker kaum etwas vorstellen kann. Er tut am besten, diese Zahlen als eine Art Wa renbezeichnung aufzufassen. Es bedeutet pH 7,5 — alkalisch (frei von Säuren), süßer Boden. pH 7,4—6,5 neutral (die Mitte, weder sauer noch alkalisch süß) 6,4—5,3 schwach sauer PÜ 5,2—4,6 sauer pll 4,5—4,1 stark sauer 28.— 48— Niemand wird leugnen, daß der deutsche Obstbau den fachwistenschaftlichen Arbeiten des Herrn Walter Poenicke viel verdankt. Uni so bedauerlicher ist es, daß er es nicht verstanden hat, auf dieser seiner starken Seite aufzubauen, sondern sich in ein Fahr wasser begab, in dem er zwangsläufig kentern mußte. Die Hemmungslosigkeit seines Vorgehens hat ihn dabei leider mehr Sympathien gekostet als not wendig gewesen wäre. Seitdem er dadurch im be ruflichen Organisationsleben jeglichen Einfluß ver loren hatte, glaubte er, sich auf das Gebiet der Kritik begeben zu müssen, und sein ganzer Hatz richtete sich gegen die „Führung" des Verbandes, dem er selbst eine Zeitlang als verantwortlicher Direktor angehört hat. Wir haben es bisher Lei der Art, in der Herr Poenicke seinen Kampf führte, in seinem Interesse abgelehnt, so zu antworten, wie es aus Mitgliederkreisen mehrfach gefordert wurde, zumal diese Kritik im wesentlichen in einer von ihm selbst herausgegebenen, inzwischen wieder sanft entschlafenen Zeitschrift erfolgte. Seine neuesten Veröffentlichungen über Fragen des Spargeläbsatzes im „Fruchtgroßhandel" (dem Organ des Reichsverbandes deutscher Fruchtgroß- händlerN und in Nr. 24 und 25 der „Garten welt" nötigen uns jedoch, Liese Art des Kampfes niedriger zu hängen. Herr Poenicke macht der „kopflosen Führung" den Vorwurf, sie habe dem Spargelbau einen Schaden von jährlich mindestens acht bis zehn Mil lionen Mark zugefügt, weil sie es nicht verhindert habe, daß eine Uebcrprodukfton an Spargel ent stand. Es wird dies so dargestellt, als ob die „Führung" im Gegenteil diese Ueberproduktion geradezu gefördert habe, indem sie die Hausse ver gangener Jahre auf dem Spargelmarkt benutzte, „um im leichten Kampf von der Vevwertungs- industrie günstige Vertragspreise zu erzwingen". Wie und mit welcher Tendenz die Kritik des Herrn Poenicke wirken soll, zeigt u. a. folgender Absatz: „Sie (die Vertragspreise. Die Schriftl.) wurden agitatorisch als Erfolg ausgenutzt, nicht ohne der Verwertungsindustrie Vorwürfe dar über zu machen, daß sie diese Preise nur zögernd und nicht noch höher bewilligt habe. Die Spargel züchter schenkten diesen Schalmeien nur zu gern Gehör und folgten dem Ruf zum Zusammen schluß, der eine Wahrung ihrer wirtschaftlichen Interessen versprach. All das erweckte in ihnen rosige Zukunftshoffnungen, die von den Führern schon aus organisatorischen Gründen wachgehalten wurden. Die so künstlich erzeugte Beurteilung der Lage war ein unmittelbarer Anreiz zu einer beispiellosen Vermehrung des Anbaues. Um gekehrt ging aber auch die Verwertungsindustrie zu wesentlicher Steigerung des eigenen Anbaues über, um in künftigen Preisverhandlungen eine ihr zusagendere Preisbasis erzielen zu können." Die Ausführungen des Herrn Jung-Stendal in Nr. 23 der „Gartenbauwirtschaft" und die Tat sache, daß gerade diejenigen Anbauer, die sich im Gegensatz zum Vorjahre in diesem Jahre an der gemeinsamen Aktion nicht beteiligt haben, ebenfalls zugeben, daß sie weitaus besser gefahren wären, wenn sie sich nicht abseits gestellt hätten, zeigt den Erfolg des Zusammenschlusses'für die organisierte Anbauerschaft. Daß die „Führer" rosige Zu kunftshoffnungen erweckt hätten und obendrein aus organisatorischen Gründen ist eine Unwahrheit, und es ist, gelinde gesagt, ein Irrtum des Herrn Poenicke, daß die „künstlich erzeugte Beurteilung der Lage" die Vermehrung der Anbauflächen ver anlaßt habe. Die Ausführungen des Herrn Poenicke lassen frei lich nicht erkennen, daß er selbst in den Jahren 1925/26 als Vertreter der Anbauerschaft die Ver- handlungen mit der Konservenindustrie mitgeführt hat. Ein Beispiel: In dem von i, hm selbst verfaßten Protokoll des Jahres 1925 heißt cs wörtlich: „Hiernach ergriff Meyer-Braun- schweig das Wort und führte aus: Der Anbau würde sehr groß. Die Züchter dürsten bei ihren Preisforderungen den Bogen deshalb nicht Überspannen. Die Forderungen der Spargel züchter seien entschieden zu hoch. Poenicke wendet sich entrüstet gegen die Aus führungen Mehers. Er fragt wer Herrn Meher zur Aeutzerung berufen habe und was Herrn Meyer berechtige, sich hier, wie geschehen, gegen den Anbau zu wenden". Dabei handelte, es sich damals kein Düngemittel für unsere Gärten, sondern ein Rohstoff zur Herstellung von wertvollem Garten dünger durch das Kompostieren. Mit der Jauche ver hält es sich ebenso. Mancher, der sich dazu bewegen läßt, seinen Kulturboden untersuchen zu lassen, wird über den hohen Säuregehalt staunen. Bei allen Gartenkulturen ist unbedingt auf die Bodensäure Rücksicht zu nehmen. Ein Mittel, die Auswirkungen der Bodensäure zu erkennen, sind die Kohlgewächse in unseren Gärten. Wenn Kohl rabi, Blumenkohl oder Kopfkohl die Kohlhernie be kommen, so ist mit Sicherheit auf übermäßig viel Bodensäure zu schließen. Und wenn man es versteht, sich bei der Kultur richtig darauf einzustcllen, dann ist die gefürchtete Krankheit ein für allemal ver hindert. In meinem ursprünglich sauren Boden kenne ich schon lange keine Kohlhernie mehr. Die Abhängigkeit der einzelnen Gartenpflanzen von der Bodensäure ist sehr verschieden. Solche Pflanzen, von denen man sagt, daß sie leicht zu kultivieren sind, sind ziemlich widerstandsfähig gegen Boden säure, sie wachsen sowohl in saurem, als in neutra lem oder schwach alkalischem Boden, z. B. Tomaten, Petunien, Fuchsien, Pelargonien. Alle Pflanzen, die schwerer zu kultivieren sind, sind der Bodensäure gegenüber bestimmt eingestellt, so spricht man z. B. von säureliebenden, kälkliebenden u. a. Pflanzen. Sauerliebend sind z. B. Waldpflanzen, „Moorbeet pflanzen", also solche, die in erster Linie Humus bevorzugen. Hierher gehören Rhododendren, Aza leen, Hortensien, Kamellien, Erika. Sie wachsen am besten in stark saurem Boden, mit der pH Zahl 4,1 bis 4,5. In schwachsaurem Boden ge deihen am besten Primeln, Gloxinien, Farne, Alpenveilchen, Erdbeeren, Rhabarber, Salat (pH Zahl 6,4 bis 5,3), Kartoffeln (5,0 Lis 6,8); in neutralem bis schwach saurem (pH Zahl etwa 6,5 bis 7,4) Möhren. Alkalischen Boden lieben Chry santhemen, Ptaiblumen. Alkalischen Boden mit der pH Zahl 7,5 lieben Rosen, Wicken, Nelken, Spargel, Kohlarten, Sellerie, Zwiebeln, Gurken, Bohnen, Endiviensalat, alle Obstbäume, vor allem alle Stein obstbäume. Hieraus ersieht man, wie wichtig es ist, daß man den Säuregrad des Bodens kennt und den Gartenboden nicht nach Schema U düngt und wie falsch es sein würde, Rhododendren und ähn lichen Kalk zu geben oder die letztgenannten Pflan zen in kalkarmem, saurem Humusboden bauen oder sie mit sauren Düngemitteln düngen zu wollen. Auch erkennt man daran, warum Obst bäume und viele Gemüsearten in den Gärten so leicht von Krankheiten befallen werden I Auf besserem Boden wirkt die Bodensäure Physi kalisch außerordentlich ungünstig, sie wirkt boden- verschlechternd. Die Krümelstruktur leidet, der Boden verschlemmt leicht, besonders wenn Kunst- s dünger die Ursache der Bodenversäuerung ist. Auch werden solche Böden leicht naß und kalt, verkrusten an der Oberfläche und bewirken dadurch Luftabschluß und Schädigung der Bodenbakterien. Infolgedessen leiden die Saaten z. B. auf Saatbeeten im Ge- I müsegarten besonders im Frühjahr. / Sachgemäße Kalkdüngung sollte stets nur auf Grund von Bodenuntersuchungen ausgeführt wer den, damit sich die Kalkmenge nach der gefundenen Säuremenge richten kann. Sehr schwer ist Lie Entsäuerung der unteren Bodenschichten und des Untergrundes, besonders bei Obstkulturen. Es sei daher zum Schluß noch darauf hingewiesen, daß sehr viele — ja vielleicht' die meisten Obstbäume deswegen weniger befriedigen, von Krankheit und Ungeziefer befallen werden, weil die unteren Bodenschichten nicht entsäuert sind. Gründlich abgedeckter Boden, der auf Jahre hinaus jede Bearbeitung überflüssig macht, wird in solchen Fällen Wunder wirken. Ich häbe Lei meinen Obst kulturen auf saurem Kiefernwaldboden mit der Bodenbedeckung seit vielen Jahren die allerbesten Erfolge erzielt, da sich die OLerflächenwurzeln im gesunden alkalischen Boden ungehindert entwickeln können. ptt 4,0 sehr stark sauer. Wie sind die Säuren im Boden entstanden? Diese Frage läßt sich wie folgt beantworten: 1. Kann ein Boden von Natur sauer sein; 2. kann ein Boden sauer werden, und zwar durch Anwendung saurer Düngemittel, z. B. des schwefelsauren Ammoniaks, wenn dabei die ständige Kalkdüngung unterbleibt; 3. viele Gartenböden waren früher Waldböden. Diese sind von Natur sauer, denn das sich zersetzende Laub liefert je nach der Pflanzenart einen mehr oder weniger stark sauren Humus, der in Nadel wäldern sauerer ist als in Laubwäldern. Es sind daher überall dort, wo früher Nadelhölzer wuchsen, Meist auch saure Böden anzutreffen. Ebenso sind auch frühere Heide- und Moorböden sauer, da die Humussäuren neben der Kohlensäure die Basen aus den Bodenbestandteilen auflösen und in die Tiefe abführen. Auch das Ursprungsgestein, aus dem sich der Boden gebildet hat, hat Einfluß auf Bodenver sauerung. Böden, die aus Granit, Gneis, Sandstein, Glimmerschiefer entstanden sind, enthalten meist größere Mengen von Bodensäuren. — Auch ein ur sprünglich kalkreicher Boden kann durch die Kultur sauer werden, z. B. durch Zufuhr falscher Dünge mittel, wie frischer Stallmist und Jauche. Ebenso kann die Zufuhr von Humus oder Gründüngung bei fehlender Kalkzufuhr Bodensäuerung verursachen. Schließlich tritt durch die jährlichen Ernten Ab nahme des Kalkes im Boden ein. Von den künstlichen Düngemitteln sind es in er ster Linie die Kalisalze, die den Boden entkalken. Darum sagt das Sprichwort: „Kali frißt Kalk", aber auch umgekehrt gilt: „Kalk frißt Kali". Eben falls können superphosphat- und stickstoffhaltige Düngemittel zur Versauerung des Bodens beitra gen. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaften wirken sich die Düngemittel aus: 1. den Boden versauernd: schwefelsaures und kalk- saureS Ammoniak, Leunasalpeter. 2. den Boden schwach versauernd: Harnstoff, Gips, Nitrophoska. 3. den Boden durch Kohlensäurebildung entkal- tend: Stalldünger, Gründüngung und alle Hu- mushaltigen. I 4. den Boden entkalkend: Kalisalze. 5. alkalisch: Thomasmehl (Chile-, Natron-, Kalk-) Salpeter und alle Kalkarten. Bei genügender Zufuhr von Kalk kann man den Säuregrad des Bodens den Bedürfnissen der Kultur anpaffen. Wie stark man kalken muß, läßt sich auf Grund von Bodenuntersuchungen feststellen. Bei vielen Gartenkulturen wirken sich die Boden säuren sehr nachteilig aus. Besonders sind alle Obst- Läume gegen Bodensäuren sehr empfindlich. Es ist wohl nicht zu viel gesagt, wenn ich behaupte, daß ein sehr hoher Prozentsatz kranker Obstbäume in irgend einer Weise durch Bodensäuren ungünstig beeinflußt werden. Die mit Obstbäumen besetzten Grasgärten, die so gut wie keine Bodenkultur er fahren, die öfter gejaucht, seltener, meist garnicht gekalkt werden, sind durchweg versauert. Krankheiten aller Art, die durch Spritzen allein niemals be seitigt werden können, sind die Folge. Ebenso sind die meisten Hausgärten durch die Verwendung von frischem Stallmist, frischer Jauche und Unterlassung von Kalkgaben, versauert. Der frische Stallmist ist IMlSÜUNgSll ÜSI" 5161^6^3856 Hm 19. 5. 32 ist clss koütglisci clsr Stsrdskssss, tisrr V/!ibs1m Dcls, psins, im 61 Isbrsn vsrstorbsn. 244. 8tsrbsksll. Ungarn ist durch den unglücklichen Ausgang des Weltkrieges hart getroffen worden. Die wertvoll sten Obstbaugebiete sind dem heutigen Ungarn ver loren gegangen, und es mußte ein völliger Neuauf bau der ungarischen Obstbauwirtschaft erfolgen. Aber erst im Jahre 1926 hat man den Fragen der Gartenbauwirtschaft größere Beachtung geschenkt. Damals hat die Gartenbausektion des ungarischen Ackerbauministeriums ein Programm zur Förde rung des Gartenbaues und der Obstzucht ausge arbeitet. Dabei ging man von dem Gedanken aus, daß man vor allem für gute Verwertungsmöglich keiten zu sorgen hätte; denn nur dann ist der unga rische Bauer dazu zu bewegen, das Obst sachgemäß zu pflücken, zu sortieren und zu verpacken, wenn er sieht, daß er auch einen guten Markt für seine Ware findet. In den sechs Jahren — seit Ausarbeitung dieses Planes — ist mancherlei geschehen. Anerkannt muß werden, daß das Ministerium einen Obstkataster fertiggestellt hat. Dieser Kataster läßt erkennen, in welchen Gegenden Ungarns einzelne Obst sorten Vorkommen und in welchen sie am besten gedeihen, so daß man jederzeit erkennen kann, in welchen Bezirken die intensive Produktion bestimmter Obstsorten möglich ist. In Gemein schaft mit dem vom Ackerbauministerium gebilde ten pomologischen Landeskomitee hat man sestge- stellt, welche Obstsorten es sind, die der Obsthandel bevorzugt, und die sich vor allem für den Export eignen. Das Komitee hat das Land in Obstbau bezirke eingeteilt. Für die einzelnen Bezirke wur den Arten und Sorten bestimmt, die in der betref fenden Gegend mit dem Ziele der Maffenerzeugung angebaut werden sollen. Ein sehr schwieriges Problem war die Erzeugung von sortenechten Pfropfreisern und die Beschaffung von Mutter- oder Stammbäumen. Zuerst stützte man sich dabei auf private Baumschulen. Später hat man städtische Baumschulen für diese Aufgaben herangezogen und sie staatlicher Aussicht unterstellt. In den Jahren 1930/31 haben diese (3) Baum schulen zusammen 460 000 Pfropfreiser zu billigsten Preisen an die Obsterzeuger verkauft. Darüber hin aus haben sie im Durchschnitt der letzten Jahre all jährlich etwa 400 000 Obstbäume zu Vorzugs preisen an die Landwirte abgegeben. Ferner hat das Ackerbauministerium die Errich- Vartenslss bllllgvr alls LlLLs unä stärker» Irskerdar, krarrko Hsäsr VolIdskustatioQ vüngemMs» SoraspSne xar. m—14 8t. . . kein M vj- 13.50, uuttsl 13— eotl. . 10» 11.—, SO kg 8— Horn»«!»!, xsaLraxtt 100 Lx -20.—, ö» KZ 10.50 1-sru-Knsao-kaiIliorii SS 1-8 9.00, so kx 17.80, 73 KZ 24.40 25 Lx 17— ü-kuLo Msr VoUd-lUnststion Vwltrsul-Lx 1 5 10 25 50 LZ rvrisrosß-L«kansn>vin«n vsi jeUsvi Wsttsr stots xlatt Usxsuä In S HuLlitLtsn, xsr giL von OLO nn tSodstttvrlsrd«) I 5 10 20 50 100 kx UM ein Preisangebot der Industrie von RM. 90,—? 70,—/40,—/15,— für Lie vier Sortierungen. Herr Poenicke behauptet dann, Lie „Führung" hätte nur mit zwei Mitteln der Spargclkrisis steuerü können. Sie hätte unter allen Umständen eins Einschränkung des Anbaues sichern müssen, und sie hätte den Absatz regulieren müssen. Auch Herr Poenicke weiß ganz genau, daß keine freie Berufs organisation ihre Mitglieder und erst recht nicht Nichtmitglieder zu einer Einschränkung des An baues zwingen kann. Er Weitz ebenso, daß aus Not heraus zahlreiche Landwirte zum Gemüsebau, also auch zum Spargelbau, übergcgangen find. Füh rende Personen des Gemüsebaues hatten in Auf sätzen und durch Len Rundfunk Lie Landwirtschaft gewarnt, besondere Hoffnungen auf den Gemüsebau zu setzen. Auch in den Kreisen der organisierten Spargelbauerschaft ist in den letzten Jähren nach drücklichst vor einer Uebersteigerung des Anbaues gewarnt worden. Es ist deshalb eine unerhörte Irreführung, wenn Herr Poenicke es jetzt folgender maßen darzustellen beliebt: „Diese unerhörte, leichtfertige und großenteils rein spekulative Ueberproduktion, die ihr Höchst maß auch heute noch nicht erreicht hat, wurde also in wenigen Jahren kurzsichtiger Führung mit so vernichtender Wirkung eingäeitet, Latz sie sich heute als eigentliche Ursache der Zerstörung des Spargelmarktes Larstellt". Und wenige Zeilen später: „Wo bleibt derartigem Schaden gegenüber der angebliche Nutzen des organisatorischen Zusam menschlusses?" Selbstverständlich wird von Herrn Poenicke dig vom Reichsverband gemeinsam mit dem Reichsver- band der deutschen landwirtschaftlichen Genossen« schaften-Raiffcisen-e. V. eingelcitete Spargelaktion bagatellisiert. Daß die organisiertenSpargelanbauer darüber ganz anders denken, interessiert ihn ebenso wenig wie die Frage, was geworden wäre, wenn auch die nach Westdeutschland dirigierten Mengen auf die alten Absatzgebiete Berlin, Hamburg, Bremen und Leipzig gelangt wären. Herr Poenicke stellt es ferner so Lar, als ob man den „berufenen, ehrbaren und eingeführten Handel" ausgeschaltet habe. Herr Poenicke ist selbst Gründer einer „Deutschen Edelobstgesellschaft", die zum Zweck der Umgehung des Handels zunächst ver suchte, direkt über eine Konsumgenossenschaft an dis Verbraucher heranzutreten. Außerdem dürfte ihm bekannt fein, Latz die Versteigerungen im Rhein land und in Westfalen, die für die gemeinsame Aktion nutzbar gemacht worden sind, mit dem Handel zusammen arbeiten. Man fragt sich unwillkürlich, was Herrn Poenicke veranlaßt, in dieser Form zu Felde zu ziehen? Keine Spur aufbauender Kritik liegt in seinen Aus führungen. Wo es so scheinen möchte, sind es Phrasen, von deren Haltlosigkeit er auf Grund seiner früheren Erfahrungen an führenden Ver bandsstellen selbst überzeugt sein müßte. Der jetzige Kritiker schlägt den früheren Direktor des Reichsverbandes, wie die alten Protokolle und Ver öffentlichungen in der „Gartcnbauwirtschaft" aus weisen. Hatz macht blind, und Haß gegen dis jetzige .Führung" Les Verbandes ist es, der ihm dis FeLer führt und auch andernorts in schiefen Dar stellungen zum Ausdruck kommt. Wir bedauern es, Laß Herr Poenicke uns zwingt, uns in dieser scharfen Form gegen ihn zu wenden, und wir möchten es im Interesse des Berufes und in seinem eigenen wünschen, Laß er sich künftig nur auf dem Gebiet betätigt, auf Lem er Ersprießliches zu leisten vermag. Or. ü. Prims kokrscksttsnelecksn 1.45 Ü5S ÜSS I80 180/300 170/300 180/300 200/300 ora Hs 5—