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' v. Beseler ia Warschau. Dif Ziel« deS verstorbenen Generalobersten. Me Politisch bedeutsamste Rolle, die der jetzt verstör- bene Generaloberst v. Beseler während des Krieges ge spielt hat, war die Leitung des damaligen Generalgouver nements Warschau. Allerdings haben sich an diese Zelt auch vielerlei politische Gerüchte und Auseinandersetzungen angeknüpft, die die letzten Lebensjahre des Generals ver bitterten. Zur Aufklärung über einige dieser Fragen schreibt ein Berliner Blatt u. a. folgendes: „Bei aller Energie, die in den Zügen des großen Festungszertrümme- rers lag, war er eine humane Per sönlichkeit. So sah er auch seine Auf gabe als General gouverneur nicht nur darin, das Land für den un mittelbaren Zweck des Krieges mög lichst auszuwerten, sondern er suchte das fremde Volk mit Hilfe der Zivilver waltung schonend >>und Pfleglich zu be handeln, um für später gute Be ziehungen zwischen Deutschland und Polen, in welcher Form es auch sei, zu ermöglichen. Bei diesen Bestrebungen kam er oft in fühl baren Gegensatz zu anderen militärischen Anttsstellen, namentlich zu Oberost. Durch das Nebeneinander- und teilweise Gegeneinanderarbetten der verschiedenen obersten Behörden entstand der Schein, daß Deutschland gegen über Polen eine zweideutige Politik treibe. Als Beseler bei Ausbruch der Revolution Warschau verließ, wurden häßliche Vorwürfe gegen ihn erhoben, als habe er sich ge drückt, und die ihm anvertrauten Untergebenen im Stich gelassen. Die Darstellung ist falsch. Beseler war vom deutschen Soldatenrat seines Amtes entsetzt, und es war ihm verwehrt, noch amtliche Funktionen auszuüben. Wenn er, ohne Aushebens zu machen, Warschau verlassen hat, so geschah auch das auf ausdrücklichen Wunsch des Soldaten rats." Oie Hilfe für die Kleinrentner. Richtlinien für die Verwendung der 100 Millionen. Im Nachtragsetat für 1921 sind bekanntlich 100 Mil lionen Mark zur Unterstützung notleidender Kleinrentner vorgesehen, über deren Verwendung m einzelnen hat ! die Regierung Richtlinien ausgearbeitet, die jetzt vom ! Reichsrat genehmigt worden sind. Danach sind die erwähnten Reichszufchüffe nach folgenden Gesichtspunkten zu verwenden: Der Gesamtbetrag deS Relchsmschusses von 100 Millionen Mark wird an die Länder verteilt, und zwar a) drei Viertel nach der Einwohnerzahl, b) ein Viertel auf die im Orts- klaffenverzeichniS zum Reichsbesoldungsgesetz genannten Orte der Ortsklassen -i. bis v derart, daß auf die Einwohner der Ortsklasse 25 Prozent, 8 20 Prozent, 0 10 Prozent mehr ent fallen als auf die Einwohner der Ortsklasse v. Aus den Mit teln dürfen Kleinrentner nur im Falle der Bedürftigkeit und nur nach Prüfung im einzelnen Fall unterstützt werden. Als Kleinrentner gelten bedürftige, im Inlands woh nende Deutsche, die selbst oder deren Ehegatten durch die Arbeit ihren Lebensunterhalt erworben haben, sich vor dem 1. Januar 1920 für das Alter oder die Erwerbsunfähigkeit ein Vermögen (auch Rente) mit einem Jahreseinkommen von wenigstens sechshundert Mark sichergestellt haben und jetzt wegen Alters oder Erwerbsunmöalichkeit im wesent lichen auf dieses Jahreseinkommen angewiesen sind. Ihnen können bedürftige Personen gleichgestellt werden, die wegen geistiger oder körperlicher Gebrechen keine Arbeit finden konnten, denen aber aus Vorsorge ihrer Angehöri gen ein entsprechendes Einkommen gesichert ist. Die verschiedenen Arten der Unterstützung find insbesondere: Leibrentenverträge, Vermögensverwaltung, Darlehnsbeschaffung, bestmögliche Verwendung des Hausrats, Beschaffung billiger Lebensmittel, Kleider, Heizstoffe, Bereit stellung billiger Krankenpflege, Förderung der verbliebenen Arbeitskräfte, Unterbringung in Heime. Der Reichszuschuß darf in der Regel für Unterstützungen nur verwendet werden, wenn im Falle des Todes aus dem Nachlaß eine entsprechende Rückvergütung erfolgt. — Ein« Meinungsverschiedenheit ergab sich im Reichsrat über den Anteil der Länder und Gemeinden. Nach den Richtlinien ist die Verwendung der Reichsmittel nur dann zulässig, wenn Länder und Gemeinden (Gemeindever bände), mindestens das Doppelte des Reichszu- schusseS aufwenden. Die Reichsratsausschüsse hatten diese Bestimmung dahin geändert, daß die Zuschüsse auch dann be willigt werden sollen, wenn Länder und Gemeinden nur Unter stützungen in gleichhohen Beträgen gewähren. Man einigte sich dahin, daß außer dem Ausschußantrag auch ein Regie- rungsantrag angenommen wurde, daß der Arbeitsminister zu vorläufigen Zuschüssen ermächtigt wird, aus denen Unterstützungen gewährt werden. Die Ermächtigung des Ar- bettSministers erstreckt sich bis zum Betrag von 50 Millionen Mark. Der Reichsrat stimmte ferner den Beschlüssen des Reichstages über die Erhöhung des Stillgeldes der Wöchnerinnen auf 4,50 Mark zu, nahm die neue Postordnung sowie eine Rcihe anderer Vorlagen an und vertagte sich dann über Weihnachten. Durch die vom Reichsvat angenommene neue Post ordnung werden die Bestimmungen für den Reichspost verkehr, die bisher für die Postgebiete Bayern, Württem berg und des übrigen Reiches noch verschieden waren> einheitlich geregelt. v. Beseler s. Nah und Fern. o Technische Bereinigung zweier Großkraftwerke. Nach einer Mitteilung des früheren sächsischen Finanz-ministers Dr Reinhold wird das im Bau befindliche Großkraftwerk in Böhlen bei Liepzig, das selbst 1200 000 Kilowatt er zeugen wird,' mit dem Walchenseekraftwerk verbunden werden. Dieses soll nach Sachsen zu der Zeit Strom lie fern, wo es billige Wasserkraft zur Verfügung hat, während Böhlen dem Kraftwerk Walchensee ber ungün stigem Wasserstand aushilst. O Gefährliche Ladung. Am 21. Dezember traf von Ant werpen der Dampfer „Gauja" mit etwa 37 Tonnen Sprengmunition auf der Danziger Reede ein. Irgend eine amtliche Mitteilung über Art und Inhalt der Ladung war dem Senat nicht KUgegangen. Mit Rücksicht auf die un geheure Gefahr, die die unvorbereitete Entladung von ge ¬ fährlicher Sprengmunition (es soll sich um altes französt- sAs Pulver handeln) für die Sicherheit des StaateS und der gesamten Stadt mit seiner Bevölkerung bilden würde, wurde der Lotsenkommandant aus sicherheitspolizeilichen Gründen beauftragt,, den Dampfer nicht eher in den Hafen hineinzulassen, als bis durch Prüfung der Ladung und nach Vorbereitung der erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen die möglichst schnelle und gefahrlose Entladung sicherge stellt sei. O Ein Schneestunnmärchen. Aus Hirschberg wird ge meldet: Die von einem Berliner Blatt verbreitete Mel dung, daß vier Herren und zwei Damen aus Dresden auf einer Skitour von der Schneekoppe im Schneesturm umge- kommen seien, scheint nicht den Tatsachen zu entsprechen. Eingehende Nachforschungen auf der Schneekoppe, in KvummhWel, in Spindelmühle, Hohenelbe, Petzer, im Riesengrund ustv. haben hierfür nicht die geringsten An haltspunkte ergeben. O Eine deutsche Funkenstation in Estland. Die Deutsche Gesellschaft für drahtlose Telegraphie errichtet eine neue Radiostatton in Hapsal (Estland). Ein entsprechender Ver trag ist dieser Tage zwischen der estnischen Postverwaltung und den deutschen Vertretern abgeschlossen worden. Nach Fertigstellung dieser neuen Station wird Estland mit allen europäischen Ländern und auch direkt mit Nordamerika drahtlos telegraphieren können. O Staatsbegräbnis für Saint Säend. Der französische Kultusminister hat von der Kammer einen Kredit in Höhe von 40 000 Franken gefordert, der dazu dienen soll, den in Algiet dahingeschiedenen französischen Komponisten Saint-Saöns auf Kosten der Nation zu bestatten. O Schwerer Eisenbahnunfall. Am 21. Dezember ist, wie erst jetzt bekannt wird, auf der provisorischen Eisen bahnbrücke über den Piave der von Venedig kommende Orientcxpreß mit einem Schnellzug von Triest zusammen gestoßen. Mehrere Wagen des Schnellzuges wurden zer trümmert. Von den Reisenden des Schnellzuges wurden zwei getötet und 35 verletzt, während von den Reisenden des Orientexpreß niemand verletzt wurde. O Der Mörder Essad Paschas im Kampfe gefallen. Bei den letzten Kämpfen in Albanien ist bei einem Straßen- kamps in Tirana der Mörder Essad Paschas, der in Paris freigesprochene Student Rustem, gefasten, als er in den Reihen der Aufständischen kämpfte. LH Zur Wetterlage. Das Wetter der dritten Dezember woche stand unter dem Einfluß mehrerer außergewöhnlich stark ausgeprägter Tiefdruckgebiete, die nördlich von Deutschland vorüberzogen. Bei ihrem Vorübergang setzten schwere Stürme ein, die besonders stark an der Ostseekufte wüteten und dort recht erhebliche Schäden anrichteten. Die Temperaturen stiegen zumeist ganz bedeutend, in West deutschland teilweise über 10 Grad Celsius. Die Durch schnittstemperaturen lagen etwa 7 bis 8 Grad über dem Normalwert. So betrug am 22. Dezember in Berlin das Tagesmittel -s- 7,6 Grad Celsius gegenüber einem Normal wert von — 0,1 Grad Celsius. Da weitere Tiefdruck wirbel im Anzuge sind, ist mit dem milden veränderlichen Wetter und mit wiederholten Niederschlägen bei vorherr schend westlichen Winden zu rechnen. Zwischen Weihnach ten und Neujahr dürfte dann eine neue Frostperiode ein setzen. O Rettung aus Seenot. Der auf der Heimreise befind liche deutsche Dampfer „Siegbert" rettete, wie aus Hamburg berichtet wird, am 21. Dezember die gesamte Mannschaft des im schweren Sturm sinkenden englischen Motorschiffes „Marie-Annie" aus New Castle. Die Geretteten wurden von dem deutschen Schiff in Brunsbüttel gelandet. Das Wrack des englischen Schiffes wurde in der Höhe von Texel verlassen und sank schnell. O Eine Gattenmörderin. Däs Volksgericht in Braun stein in Bayern hat die Frau des Bahn Zimmermanns Buchwinkler, die ihren Mann mit Arsen vergiftet hatte, um mit einem russischen Kriegsgefangenen weiterleben zu können, zum Tode verurteilt. Dieser Gattengiftmord ist erst nach einer längeren Zeit herausgekommen. Die Leiche wurde ausgegraben und das Gist einwandfrei festgestellt. O Grippeepidemie in Süddeutschland. In Süddeutsch land greift die Grippeepidemie weiter um sich und hat be reits alle größeren Stadie in Baden und Württemberg er faßt. Am heftigsten tritt sie in der Gegend von Mannheim auf, wo alle Schulen geschlossen werden mußten und sich beträchtliche Störungen und Stockungen im Verkehrsleben zeigen. Die Zahl der Erkrankten wird mit mehreren Tau fend angegeben. O Der Schwarzwald im Föhnfiurm. Im Schwarzwald wütet seit mehreren Tagen ein mächtiger Föhnsturm. Die Temperatur ist beträchtlich über Null. Der ganze Schwarz wald und auch das Alpengebiet ist bis auf 2000 Meter auf wärts schneefrei. O Eine frühere Bärenhöhle entdeckt. An der Südwand des Dürrnberg im Bregenzer Wald hat ein Jagdaufseher eine Bärenhöhle entdeckt, in der sich fünf Bärenschädel be fanden. In den Vorarlbergen ist der letzte Bär im Jahre 1870 erlegt worden, in Appenzell schon vor 250 Jahren. In den benachbarten Bündener Bergen wurden jedoch noch in den 70er Jahren 16 Bären erlegt. Der letzte ist im Jahre 1904 geschossen worden. - - , O 9000 Jagdgewehre beschlagnahmt. Auf dem Mün chener Zollamt wurden 9000 Jagdbüchsen von der Entente beschlagnahmt. Die Gewehre stammen aus einer Waffen rücksendung aus Holland. Die deutsche waffentechnische Gesellschaft hatte sie verkaufen wollen. Der Verkauf kam aber nicht zustande, weil den Gewehren jede Bedingung für eine Militärwvffe fehlte. Die Entwasfnungskommission soll dann die Wiedereinführung der Gewehre nach Deutsch land gestattet haben. Nun sollen die Gewehre auf An weisung von General Rollet der Treuhandgesellschaft zur Vernichtung übergeben werden. In der Angelegenheit ist jedoch eine Wendung dadurch eingetreten, daß ein Ameri kaner die Büchsen gekauft hat und die Herausgabe seines Eigentums verlangt. Er will die Hilfe der amerikunschen Behörden in Anspruch nehmen, wenn ihm nicht sein Recht ! werden sollte. . - -j s Die elegantefle Frau der Welt. Anklagenund Verteidigung. Die Frau, welche augenblicklich den Anspruch darauf erhebt, stets die bestangezogene Frau der Wett zu sein, heißt Mrs. Smith-Wilkinson und lebt in London. Sonst ist weder von ihr noch von ihrem Gatten besonders Vor teilhaftes zu vermelden, vermutlich haben die Leutchen im Kriege gut verdient. Neben denen, die vor der be rückenden Eleganz der Mrs. Smith-Wilkinson demütig den Hut ziehen, gibt es aber in England auch Leute, die gegen die Verschwendung eifern und die puritanische Einfachheit auf den Schild erheben. Da man in englischen Zeitungen die Gewohnheit hat, alle Privatsachen der großen Wett, Hochzeiten und Trauerfetern. einschließlich der Toilette der Großmutter, des Spazterstocks de- Erbonkel- und der Hüte der Kutscher genau zu beschreiben, konnte eS nicht auS- bleiben, daß man auch die eleganten Kostüme der MrS. Smith kennenlernte und ihre Verschwendung öffentlich tadelte. Sie hätte besser getan, sich weniger prunkvoll zu kleiden und das Geld den Armen zu geben. Aber die Dame war nicht auf den Mund gefallen, sie griff zur Feder (oder ließ ihren Sekretär zur Feder greifen) und schrieb an die Blätter, die sie angegriffen hatten. WaS fällt euch ein? sagt sie. Soll ich mein Geld im Sack be halten? Da hätte ich nichts davon und andere Leute auch nicht. Ich gebe es aus für Dinge, die mir gefallen, und damit gebe ich es ja gerade den Armen. Soll ich eS ohne Gegenleistung verschenken? Das wäre eine große Dumm heit, und auf die Dauer wäre niemand damit gedient. Andere Leute sammeln Briefmarken, die gar keinen Wert haben, oder hatten Rennpferde oder gehen auf Reisen. Mir macht das keinen Spaß, ich liebe schöne Kleider, also bestelle ich solche, und zwar so kostbar wie möglich. Täte ich das nicht, so hätte die arme Stickerin, die für mich arbeitet, nichts zu tun, die Spitzenklöpplerin müßte feiern, die Spinnereien und Webereien, die Farbenfabriken lägen still mit ihren Tausenden von Arbeitern, die Läden, die Garn und Nadeln und Knöpfe vertreiben, ständen leer, und die Fabriken, die all das erzeugen, müßten feiern, Eisenbahnen und Dampfschiffe hätten keine Fracht. Ver gessen Sie nicht, daß ich nicht die einzige bin. Es gibt doch mehr Frauen, die auf gute Kleidung Wert legen und dafür Geld ausgeben. Die eine stachelt den Ehrgeiz der andern an, es entsteht ein reger Wetteifer, so hebt sich der Geschmack der Nation. England wird Zentrale für ele gante Frauenkleidung, wie es schon längst auf dem Ge biete der männlichen Kleidung maßgebend ist. Bisher war immer Paris der Platz, wo die große Mode geschaffen wurde, in zweiter Linie kam Newyork. Auch Wien tat sich auf seine Frauenmode etwas zugute, Berlin kam weni ger in Frage. Die frühere deutsche Kronprinzessin Cecilie ließ in Paris arbeiten. Ich brauche nicht auf Geld zu sehen und will, daß England an der Spitze steht. Es ist eine patriotische Tat und eine Förderung der Volkswirt schaft, wenn ich reiche Kleider trage und die höchsten An sprüche stelle. Ihr sprecht von tadelnswerter Verschwen dung und dünkt euch recht tugendhaft, ich sage, ich bring« Opfer, damit ein Geschäft für das Vaterland heraus kommt; denn wir werden schließlich unsere Schneiderwerk stätten so vorwärts bringen, daß wir die ganze Wett be herrschen. Mir scheint, die Wett ist auf dem Holzwege, wenn sie fortwährend sich auf den Armeleutestandpunkt stellt und bloß immer von den Arbeitern redet, was die wollen, was denen paßt, was die verlangen. Wissen Sie, der Konsument ist auch etwas! Damit hat nun die reiche Londonerin eines der inter essantesten Themen angeschnitten. Es lohnt sich, darüber nachzudenken. Orakel in den Freinächten. Die Nächte um das Weihnachtsfest herum spielen im Volksglauben eine wichtige Rolle. In diesen „Rauh-" oder „Freinächten" ist dem Menschen eine Frage an das Schick sal freigestellt. In Tirol wird der berühmte „Weih nachtszetten" hergestellt, der vielen Zeremonien unterliegt. Während die Mägde daran arbeiten, müssen sie mit den teigbedeckten Armen die Obstbäume im Garten umfassen, weil das Fruchtbarkeit bringt. Der „Zelten" wird erst am Dreikönigstage verspeist. Besonders stellen sich die erwähnten Fragen an da» Schicksal als Liebesorakel dar. Heiratslustige Mädchen in Süddeutschland und Österreich sieben um Mitternacht auS ihren Betten auf und sprechen einen Vers, ähnlich dem folgenden: „Bettschemel, ich tritt di, - Bettschemel, ich bitt Vi, Zeig' mir an Meinen künft'gen Mann! ' - , " Kommt er mit einem GlaS Wasser, So will ich ihn lassen: : Kommt er mit einem GlaS Wein, t ' So soll er mein Eigentum fein." Vor und nach dem Gebet muß man dreimal an die Bettstelle klopfen und bei den Worten: „I tritt di!" mit den Füßen die Bettlade treten, so erscheint der Liebste im Traum. Außer dies?' > Bettreten gibt es noch eine Unzahl anderer Liebesorake^, so das bekannte Bleigießen, wobei das Mädchen geschmolzenes Blei in eine Schüssel voll Wasser gießt, um aus den entstandenen Figuren auf den Stand des Zukünftigen zu schließen; das Zettelschreiben, wobei Zettelchen, mit Namen beschrieben, unter das Kopf kissen gelegt werden. Liegt eines davon am nächsten Mor gen auf dem Boden, so ist der auf demselben sichende! Name derjenige des Bräutigams. Auch das ScheiterzieHen ist beliebt, wobei aus der geraden oder ungeraden Zahl der Scheiter darauf geschlossen wird, ob man in den Ehe stand treten oder ledig bleiben wird, ferner das Schuh werfen, das Horchen an den Backöfen. An manchen Orttu nehmen die Mädchen ein brennendes Licht und schauen mit dem Schlage Zwölf in einen Spiegel, in welchem sie dann ihren zukünftigen Lebensgefährten erblicken. . I-skrpIsn plaunkok—l.eipris—6rimma—Dresden unel rurvek jOüMx vom 2b. Oktober 1921 bl» »uf Velteres.l ^bk»brt änkankt ädk-krt „et, ksöM islBlg MM MM Krimm—vrmiro Von Orlmm» V 5.3« V -.14 «.09 «.45 «.47 dl» Oroödotben Von tt»unkvl V 6.37 V 7.17 «28 «.59 7.91 dl» Dressen Von Döbeln «.5« 7.3l 7.5« »32 » 33 dl» Oroödotben Von Oroödotben V ».07 V»42 ».57 1033 10.34 dl» Dresden Von Dresden ».SS »29 11.1« 11.50 11.51 dl» Oroödotben Von Oroödotben k- 9.15 5 »21 12.13 12.48 12.4» dl» Oroödotben Von Oroödotben 11.2S 12.03 12 2b 125« 12,5» dl» Dresöen Von Oroödotben 1.30 2.04 V 1.40 V 2.17 dl» 5i»undo1 Von I^aunbol V2.38 V3.13 2.3« S.lb 3>8 dl» Oroödotben Von Oroödotben »3.49 »4.19 V 4.35 V 5.15 V 5 17 dl» Orlmm» Von Oroödotben 5.3« «10 S.l2 5.41 5.43 dl» Dresden Von Oroödotben V»«.30 Vb.58 V 5 42 V «.1» dl» tteunbok Von ttsunkok »39 7.14 6.30 7.09 7.11 dl» Oroödotben Von Orlmm» V 7.2« V».O2 »22 »01 ».03 dl» Orlmm» Von Dresden ».5« »33 ».23 1000 10.01 dl» blossen Von Orlmm» Von Oroödotben 10.0« 10.41 10.48 11.17 11 30 12.04 12 05 dl» Orlmm» * ^nsebluö von Dresden mit limstelren In Oroödotben. 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