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Nummer 32 Serkin, Donnerstag, den 8. Ernting (August) 1935 52. Jahrgang Hsilanä K u rk 6 n Lo2iiA von Ros«n«su.ksit6v-I>rükuv§ 1935 ,,8omm^r- Oie ^ettckleokenki-anlc^it' de6rc>dt 6on 8okven- ,,Oi6 L1-UM6 im däusiliolisn LaLä^vsr^" — Der O^rdendLu Luk 6er ZunF 6er 6eut6oden Lartolke^vLrtsokakt. Lelr.: Verlän^erunA 6«r OücltiALeit 6er Drükksrt()kkel-^.dsat2rs86lun8 Vtut nndVvde n blnwen am DunkLurm" Lerlin 1935 andau — Der 8tÄv6 6er 2^v'6bs!n DeutLoben Oartsudau^virtsokakt — preise — Verbra-ueker-Riokipreiss koHLnMseken LlulvenL^visdeln — ^nLLaAer 1ür ^Laleen nn6 DriLeu — ZA.umeoku.IstLtisti6vde LrdeduvZev — ^koed eine Drvvi6erun8 — d6HO 8eied6nLdrstan6 un6 DeibesübunAen — Die Verer6iui»A 2iir 6er Verc>r6cnuü8 über 6en ^usaiaiillsnsokliiü 6er - , — «InnAFärtnereoüu^unA — Die LLupt,versiirä8iin.A 6er Deutseben 6Ärten>ba,n^virtseks.1t 8^A6n überbödte Obst- un6 Oemüse- kür Derbst-OeinüsesäWsreien — ^rlorLnunA I^r. 4 6es OLrtenbLn^virtsebscktsverbL^es Dsvern betr. Verls6eprüikun8 von im Oallbenser ^.nbÄUZeibiet — IntsnsivbsvirtsokÄltnn» im 06mü66ba.u — DumusüünAer — ^leinunAsgustÄ-usob — man krüber so mit Oswüse üeilte ... — Drs-Zekasten — Düober- un6 LeitsebriHensobau — Dersonliebe ^litteilunAev — ^us 6en O^rtenibagrZruppen 6er Dan6es-, Lre>is- un6 Ortsbauernsobaften — ^norän-unZ ^r. 20 6er Dauptvereini- ^Veslk-aien-LebÄN in Dortmun6 — ^rbeitsränine m-it stänüi^em Ll-u-inensebllnioic — Versiebert Dneb ZeZen Ka-^eisobLäen! — Das 6iesMbriAe Lrnte- un6 bsa,tLer§ebnis bei Dräbeeren ^I1beil»in!t1el in 6er ZedLäliNZ^ekÄinplunß stleitung: 8>V 6t storckstraße 71 Fernruf b o. 440» Lunggärtnerschulung n. Sommer, Landespressewart der Junggärtner. Der junge Nachwuchs unseres Berufsstandes ist eigentlich beneidenswert um die Schulung, die ihm in weltanschaulicher und beruflicher Hinsicht zuteil wird. Manch älteren Berusskameraden hörte ich den Ausspruch machen: „Ja, wären wir früher so geschult worden, ständen wir und unser gesamter Berufsstand heute anders da!" Und doch gibt es gegenwärtig noch Betriebs führer, die in Verkennung des Wertes der Jung gärtnergruppen es unterlassen, ihre Gefolgschafts- Mitglieder, Gehilfen und Lehrlinge, zum regelmäßi gen Besuch der Versammlungs- und Schulungs abende anzuhalten. Solche Betriebsführer, die so handeln, fügen nicht nur sich selbst, sondern in noch stärkerem Maße dem jungen, werdenden Berufsangehörigen und da mit dem ganzen Berufsstand großen Schaden zu. Wer den Geist der neuen Zeit in dieser Be ziehung noch nicht erfaßt hat, kann nicht der Ehre für würdig befunden werden, Gefolgschaftssührer und Erzieher der Jugend zu sein. Ter Rus: „Schickt eure Gehilfen und Lebrlinge zu den Junggärtnerabenden, gebt ihnen Gelegen heit, eure und andere Betriebe zu besichtigen!" er geht an alle Betriebssichrer. Es geht nämlich nicht um den Vorteil eines einzelnen, sondern um das Wohl der Gesamtheit. Man halte sich einmal den Wert der Jung, gärtnergruppen als Organisationen des Reichsnähr. standes vor Augen. Jeder, der der Junggärtner- bewegung skeptisch gegenübersteht, soll einmal über, legen, weshalb in der Vergangenheit manche Arbei- ten der gartenbaulichen Organisationen scheiterten. Der Unvoreingenommene wird zu dem Ergebnis kommen, daß mangelnde organisatorische Vorbil dung und deshalb mangelhaftes Verständnis solche unliebsamen Tatsachen begründen. In der richtigen Erkenntnis besten, bildete sich vor etwa zehn Jahren aus der Kraft der jungen Generation heraus die Junggärtnerbewegung. Gleicher Grund war der An laß, daß im neuen Deutschland der Reichsnährstand in Verbindung mit der Hitlerjugend den Jung gärtnergruppen und ihren Arbeiten weitgehendste Unterstützung zuteil werden läßt. So ist die organisatorische Schulung eines der Hauptziele der Jungaärtnergruppen. Durch die frühzeitige Gemeinschaftsarbeit der Junggärtner wird jedem einzelnen das Gefühl der Verbundenheit durch den Beruf, das Abhängigsein des einen Be- rufskameraden vom andern, in Fleisch und Blut übergehen. Den jungen Menschen wird begreiflich, daß Eigenbrötler, wie im Gesamtleben eines Volkes, so erst recht in einem Berufsstand keinen Platz mehr haben. Gleichzeitig bewirken die Junggärtnergrup- Pen eine Auslese derjenigen, die sich mit Leib und Seele ihrem Beruf verschrieben haben, von denen, die den Gärtnerberuf nur als notwendiges Uebel betrachten. Die Gemeinschaftsarbeit sondert auch hier den Weizen vom Spreu. Aber nicht nur 1>ie organisatorische Schulung und Erziehung ist das alleinige Ziel der Junggärtner, gruppen. Gleichzeitig wird die rein fachliche Fort- bildung außerordentlich gepflegt. Das, was der Lehrmeister und die Berufsschule nicht übermitteln können, wird in den Junggärtnergruppen ergänzt. Der Junggärtner hört aus berufenem Munde fach liche Vorträge, die ihm Anregungen für seine Prak- tischen Arbeiten geben. Dadurch, daß der junge Berusstomerad ferner auch selber Vorträge halten mutz dz«, freiwillig hält, wird er, ohne es eigent lich selbst zu merken, zum Lernen gezwungen. Was aber noch bas Wichtigste ist, er überwindet durch solche llebung alle Minderwertigkeitsgefühle und wächst so innerhalb der Junggärtnergruppe zu einer Willensstärken Persönlichkeit empor. Willensstärke Männer und tüchtig Fachleute braucht der deutsche Gartenbau heute mehr als zuvor. Die Betriebsführer und Lehrmeister sollten sich den Junggärtner-Fachwarten und -Schulnngs- leitern, die, in den meisten Fällen das eigentliche Junggärtneralter bereits überschritten, sich uneigen nützig in den Dienst unserer Berufsjugend stellen, zu Dank verpflichtet fühlen. Der beste Dank ist der, daß jeder seine Junggehilfen und Lehrlinge an hält, die Junggärtnerabende zu besuchen. Dem aber, der den Junggärtnergruppen noch zweifelnd gegen übersteht, sei empfohlen, selber an einem Versamm lungs- oder Schulungsabend der Junggärtner teil zunehmen. Ich glaube bestimmt, mancher ältere Fachmann wird sich dann sagen: „Auch ich kann hier noch etwas lernen". Es ist keine Schande, wenn ein Betriebsführer an mehreren auseinander fol genden Schulungsabenden teilnimmt, um auf der Schulbank neben den Gehilfen und Lehrlingen noch einiges zu lernen. Wer aber die Gabe besitzt, selbst von seinem eigenen Wissen und Können zu über mitteln, der sollte sich unbedingt der jungen Gene ration zur Verfügung stellen. Es mutz jeden mit Stolz erfülle«, der auf diese Art an der Zukunft unseres Berufes und damit an der Zukunft unseres Kolles bauen Helsen darf. Reichsnährstand r Eröffnung der Reichsschule für Lei Am 31. Heumond (Juli) wurde in Neuhaus bei Braunschweig die Reichs schule für Leibesübungen des Reichsnähr standes eingeweiht. Anläßlich der Eröff nung hielt Stabsamtsführer Dr. Reischle nachstehende Rede. Sie umreißt die Auf gabe der Jugend im Reichsnährstand, also auch die der jungen Gartenbauer, so daß wir sie besonders ihnen empfehlen können. Die Schriftleitung. Die alle Lebensgebiete durchdringende und neu formende Gestaltungskraft des Nationalsozialismus hat sich auch — das können wir schon heute fest- stellen — auf dem Gebiete der Leibesübungen er wiesen. Ein neuer Geist erfüllt Deutschlands Leibes übungen treibende Jugend. Sie ist sich dessen be wußt, daß die Leibesübungen mehr sind als ein schöner und nützlicher Zeitvertreib, daß sie viel mehr wie all unser Tun und Schaffen Dienst am Volke sind- Die nationalsozialistische Ausrichtung dsr Leibesübungen auf das Volksganze bestimmt naturgemäß ihre Zielsetzung. Durch sie sollen nicht nur wenige bevorzugte Kreise erfaßt werden, die es sich „leisten" können, Sport zu treiben, sondern ^ie gesamte Jugend unseres Volkes. Dementspre chend kann es auch nicht Aufgabe der Leibesübun gen sein, lediglich einige wenige Einzelhöchstlcistun- gen zu erzielen, so wichtig an sich und für sich solche Einzelhöchftlcistungen als Antricbsmittel zur Hebung der Gesamtleistung sein können. Es kommt vielmehr darauf an, die Leistungsfähigkeit der Ge samtheit zu dem denkbar höchsten Grade zu stei gern und die deutscher Art eingeborenen Fähigkei ten zu möglichster Vollkommenheit zu entwickeln. Innerhalb dieses Gesamtrahmens der Leibes übungen hat die Jugend im Reichsnährstand eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe. Die Frage des Bauerntunis ist nur vom Blute her zu ver stehen. Ter Nährstand ist der ewige Blutserneuernngsquell des deutschen Volkes. Versiegt er, versiegt die Lebenskraft der Nation. Aus dieser lebens gesetzlichen Erkenntnis heraus erwuchs das Reichs erbhofgesetz und die Grundlinie der Agrarpolitik im Dritten Reiche. Die Einleitung des Reichserb- hofgesctzcs bringt das unmißverständlich zum Aus druck, wenn sie im ersten Satz betont: „Die Reichs regierung will unter Sicherung alter deutscher Erb sitte das Bauerntum als Blutsquelle des deutschen Volkes erhalten." Die nationalsozialistische Agrar politik will also den Blutsquell der Nation gegen alle Zufälligkeiten des politischen und privaten Lebens schützen. Damit ist der Mensch nicht nur in seiner geistigen Form, sondern auch als Körper, als Erscheinungsform seines Blutes in den Mittel punkt unserer politischer: Arbeit gestellt. Es ist mir natürlich und selbstverständlich, daß somit neben der Behandlung der wirtschaftlichen und rein poli tischen Fragen des Nährstandes auch die körperliche Betreuung des Einzelmenschen des Reichsnähr standes steht. Dieser Betreuung des Menschen im Reichsnähr stand als des Trägers des deutschen Lebensstromes dient unsere Arbeit auf dem Gebiete der Leibes übungen. Sie arbeitet auch hier in der Zielrichtung aus das Gemeinwohl und dem Bewußtsein unserer verantwortungsvollen Aufgabe. Bei der deutschen Agrarbevölkerung herrschte gerade in der Frage der Leibesübungen ein solcher Meinungswirrwarr, daß erst einmal die einfachsten Grundfragen klar gestellt und beantwortet werden mußten, ehe es möglich war, eine einheitliche Arbeitsweise auf Grund klarer Richtlinien zu entwickeln. Wir muß ten daher von Grund auf beginnen. Ein Vorbild für unsere Tätigkeit finden wir bis zu einem ge- wissen Grade in den skandinavischen Ländern. Vor allem sollten wir in dieser Beziehung unsere Auf merksamkeit auf Dänemark richten, wo der Niels Bukh seit rund Ly Jahren die körperliche Schulung der dänischen Agrarbevölkerung mit einem Erfolg leitet, der uns Antrieb und Ansporn sein sccklte. Das skandinavische Vorbild ist aber auch deswegen für uns wichtig, weil hier ein nordisches Volk seiner Art gemäß seine Leibesübungen gestaltet hat, und es ja auch unsere Aufgabe ist, die Leibesübungen des deutschen Nährstandes ihrem nordischen Grund charakter entsprechend artgemäß zu gestalten. Es ist selbstverständlich, daß die Verwandtschaft der Aufgabenstellung nicht zu einer schematischen Nach ahmung des dänischen Beispiels führen wird und darf. Aufgabe dieser Reichsschule für Leibesübungen des Reichsnährstandes, die ich heute in Vertretung des Reichsbauernführers in Dienst und Pflicht nehme, wird es vielmehr sein, mitzuhelfen, die deutscher Bauernart gemäßen Formen der Leibes übungen zu entwickeln und der Ausgangspunkt zu werden, von dein aus die neuen nationalsozialisti schen Formen der Leibesübungen die gesamte Lsutjche Jugend im Reichsnährstand durchdringen. nk» Leibesübungen iesübungen ves Reichsnährstandes Es kann nicht meine Aufgabe sein, auf die Fülle der Einzelfolgerungen einzugehen, die sich aus der aus dem Bekenntnis für Blut und Boden heraus geborenen Aufgabenstellung sür die Leibesübungen des Nährstandes ergeben. Nur ein Punkt grund sätzlicher Bedeutung muß gerade bei dieser Ge legenheit hervorgehoben werden. Wenn die natio- legenheit hervorgehoben werden. Wenn die natio nalsozialistische Agrarpolitik ausgeht und bestimmt wird von der Notwendigkeit der Erhaltung des Nährständes als Mntsqnelle des deutschen Volkes, so geht es ihr nicht um eine wertungslose Erhal tung des Blutes des Nährstandes als solchem. Ge mäß der eindeutigen Formulierung unseres Füh rers bekennen wir uns vielmehr zu der Ausgabe der Erhaltung des nordische» Menschen. Nur der gesunde Körper kann aber die ihm ein geborenen Kräfte seines Blutes voll entfalten. Diese Erkenntnis bedeutet, wenn sie nicht leere Phrase bleiben soll, gleichzeitig das Bekenntnis zu der Not wendigkeit zielbcwußter Leibesübungen. Die noch immer weit verbreitete Ansicht — das sei wenig stens nebenbei bemerkt —, daß der so viel in der freien Natur arbeitende Bauer und Gärtner beson ders Leibesübung nicht nötig habe, ist ein Irrtum, der nicht schnell und gründlich genug ausgemerzt werden kann. Die Einseitigkeit der Arbeit in freier Natur bedarf, ähnlich der Tätigkeit des industriel len Schwerarbeiters, des Ausgleichs und der Er gänzung durch zielbewußte Lerbesübung. Für die Jugend im Reichsnährstand sind also regelmäßige Leibesübungen unentbehrlich, um die Kräfte ihres Körpers zur Höchstleistung zu.entwickeln. Ich kann mit Freude feststellen, daß der Ruf des Reichs- bauernsührers, des Reichssportführers und des Reichsjugendführers an die Jugend im Reichsnähr stand bereits großen Widerhall gefunden hat; denn in den vor kurzem stattgesundenen Wettkämpfen anläßlich des Festes der deutschen Jugend hat die Jugend des Reichsnährstandes bereits höchst erfolg reich mitgewirkt. Indem wir uns so zu einer gesunden Körperlich keit und der Verpflichtung, alle Entwicklungsmög lichkeiten auszunutzen, bekennen, bekennen wir uns gleichzeitig zu der Einheit von Blut und Geist, zum Zusammenklang von Blut und Seele. Der harmonische Dreiklang der Begriffe „Leib", „Seele", „Tüchtigkeit" ist für uns der Inbegriff des germa nischen Schönheitsideals, der vollkommenste Aus druck des Wunschbildes germanischen Menschen tums, dem wir nachstreben. Wir wissen, daß der Weg vom Wunsche zur Wirklichkeit noch weit ist, aber wir haben kein Verständnis für diejenigen, siir die diese Erkenntnis ein Grund zur Resigna tion ist. Solche Resignation, auf die wir gelegent lich stoßen, ist für uns nur das Zeichen bedenklich fortgeschrittener Entartung. Für uns bedeutet viel mehr die Erkenntnis von der Weite des Weges bis zur Erreichung unseres Zieles die ernste Verpflich tung zu um so größerer Anstrengung. Unter dem Gebot dieser Verpflichtung übergebe ich diese Schulungsstätte ihrer Aufgabe. Ich gebe ihr das Wort unseres Reichsbauernführers mit auf den Weg: „Die bäuerliche Jugend im Dienste des Odalgedankens muß Leibesübungen treiben, sowohl um ihrer körperlichen Gesundheit willen als auch wegen des Gedankens der züchterischen Auslese." Wenn die Jugend im Reichsnährstand dieser Er kenntnis dient, dient sie dem deutschen Volke, dient sie unserem Führer, der an uns das ernste Mahn wort gerichtet hat: „Alle Schicksalsschläge sind am Ende zu überwinden, wenn ein gesundes Bauern tum vorhanden ist." Die Hauptvereinigung -er Deutschen Garkenbauwirtschaft gegen überhöhte Obst- und Gemüsepreise Auf vielen Märkten sind in der letzten Zeit er hebliche Preissteigerungen für Obst und Gemüse festgestellt worden. Wie die Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft mitteilt, rechtfertigt die Tatsache, daß durch die Frostschäden im Wonne mond (Mai) die Ernte an Frühobst und Früh gemüse knapp ausfiel und verspätet einsetzte, keines wegs Preissteigerungen in dem beobachteten Aus maß. Nach den vorliegenden Berichten ist zu erwarten, daß die bevorstehende Haupternte an Obst und Ge müse zufriedenstellend ausfallen wird. Die verantwortlichen Stellen wirken darauf hin, die Versorgung der Bevölkerung mit Obst und Ge müse zu angemessenen Preisen'sicherzustellen. Eine Beunruhigung der Märkte im Hinblick auf die noch reifende Ernte ist daher nicht angebracht. Die Hauptvereinigung wird veranlassen, daß gegen alle Elemente, die in unverantwortlicher Weise die Preise für Obst und Gemüse in die Höhe treiben, durch die zuständigen Stellen unnachsichtig eingeschritten wird. Nie Verordnung zur Aenderung der Verordnung über den Zusammenschluß der Deutschen Gartenbauwirtschast kuckoll letrner, Reichssachbearbeiter II L 9. In Nummer 29 dieses amtlichen Organs ist die vorbezeichnete Verordnung erschienen. Für die Angehörigen der Fachgruppe Baumschulen ist auch diese Verordnung von größter Bedeu tung. Sie ist allerdings vielfach nicht richtig verstanden worden und es ist auch verständlich, daß der einzelne Berufsangehörige derartige Dinge nicht immer richtig verstehen kann, be sonders wenn er den Gang der Dinge nicht eingehend und laufend verfolgt hat. Eine bedeutsame Maßnahme ist die durch die ergänzende Hinzunahme eines § 9a zur Ver ordnung vom 27. 2. 1935 veranlaßte „Siche rung des Vollzuges". Dieser Maßnahme ist weittragende Bedeutung beizumessen. Die Durchführung der Marktordnung stieß hier und da aus erhebliche Schwierigkeiten, weil die zum Besten des Gemeinwohls und des Berufs an geordneten Dinge selbstverständlich nicht immer dem einzelnen besonders erwünscht sein kön nen. Gegen Widersetzliche war bisher in ge wissen Fällen nicht die genügende Schlagkraft zur Verfügung, um die angeordneten Maß nahmen tatkräftig durchsetzen zu können. Die Sicherung des Vollzugs der Anordnungen der Hauptvereinistung der Deutschen Gartenbau wirtschaft bzw. der Wirtschastsverbände kann nunmehr mit Hilfe der Polizeiorgane erreicht werden. Wenn auch hierzu die Genehmigung durch den Reichsminister sür Ernährung und Landwirtschaft durch den Vorsitzenden der Hauptvereinigung einzuholen ist, so ergibt sich hieraus allein, daß man zu diesem Mittel nur dann greifen wird, wenn den Anordnungen besondere Bedeutung zukommt. Wichtig ist es, daß die Sicherung des Vollzugs für der artige Fälle zur Verfügung steht. Wir haben beispielsweise aus dem Gebiete des Baumschulpflanzenhandels Schädlinge zu ver zeichnen gehabt, die selbstverständlich auch nach Erlaß der bereinigenden Maßnahmen des Reichsnährstandes zunächst noch fröhlich weiter gedeihen und ihr Wesen vielleicht in neuen, intelligenten, aber sicher nicht nationalsoziali stischen Formen weiter betreiben werden. Da der Reichsnährstand gewillt ist, seinen Maß nahmen unbedingt Geltung zu verschaffen, so wird diese wichtige Ausgestaltung der Verord nung vom 27. 2. bestimmt die Handhabe bie ten, für die Unschädlichmachung derartiger Schädlinge auch die Mitwirkung der Polizei organe verfügbar zu haben. Eine Aufklärung ist auch betr. Ziffer 2 not wendig; fügt man den entsprechenden Wort laut in die Verordnung vom 27. 2. d. I. ein, so kann der mit der Wortfassung rechtlicher Maßnahmen nicht Vertraute die Sache leicht mißverständlich lesen und in diesem Falle schlie ßen, daß durch die Aufhebung der Anordnung des Reichsnährstandes vom 9. 2. 1934 eine er hebliche Lücke entstanden sei. Es ist aber keine Lücke entstanden, sondern es ist im Gegenteil nunmehr gerade der lückenlose Fortbestand des gesamten grundsätzlichen Teiles der bis herigen Regelungen betr. Baumschulerzeugnisse festgelegt. Dies hat im besonderen zur Folge, daß der Durchführung dieser Anordnungen Gründe formaler Natur nicht entgegengestellt werden können, im besonderen auch gegen den Erlaß von Ordnungsstrafen Bedenken nicht bestehen und daß schließlich die schwebenden Schiedsgerichtsverfahren von dem Schieds gericht der Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft durchgeführt werden. Aus der Zeit von dem ersten Erscheinen einer rechts wirksamen Anordnung betr. Baumschulerzeug nisse an (9. 2. 1934) bis zur Uebertragung der einschlägigen Befugnisse sind noch eine Reihe von Beschwerdefällen wegen verhängter Ord nungsstrafen zu erledigen. Die Erledigung konnte nicht stattfinden, weil erst die Verord nung über die Bildung von Schiedsgerichten über die landwirtschaftliche Marktregelung vor liegen mußte. Diese wurde durch die Verord nung vom 26. 2. 1935 zur Verfügung gestellt. Die Schiedsgerichte selbst werden jetzt gebildet