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Ans hartem Kok. (Fortsetzung.) Roman von jdanl Rlis;. (Nachdruck verboten.) Aber Bruno entzog sich schnell seinen weiteren Dankes- worten mit einen: „Gute Nacht, schlafen Sie Wohl!" und ging hinunter. Und als er nun allein in seinem Zimmer bei einer Zi garre .noch einmal über alles eben Erlebte nachdachte, da kam eine wohltuende Ruhe über ihn, und eine stille Freude erfüllte seine Seele, denn er fühlte, daß er hier wirklich ein gutes Weck getan hatte. Beglückt und beruhigt suchte auch er dann sein Lager auf und entschlummerte friedlich. — — Am nächsten Morgen saß Frau Konsul Fel- sing beim Kaffee; sie war nervös, denn ihr Hans, auf den sie schon eine halbe Stunde wartete, kam nicht; end lich wurde sie ungeduldig und schickte den Diener zu Hans. „Ter junge Herr läßt um Entschuldigung bitten," berichtete der Diener, „in spätestens fünf Minuten will der Herr Leutnant hier sein!" Frau Konsul nickte gnädig. Es tat ihr Wohl, wenn die Dienstboten ihren: Hans den klangvollen Leutnants- Titel beilegten, obgleich Hans sich das verbeten hatte. So wartete sie weiter. Aber sie mußte noch gut eine Viertelstunde sich gedulden, bis ihr Liebling er schien. „Tausendmal Verzeihung, süßes Mamachen!" rief Hans, als er ins Zimmer kam, und umfaßte und küßte die glücklich lächelnde Mutter. „Und Tu strahlst ja wie der wie eine vom Morgentau wachgeküßte Roses" „Unglaublicher Schmeichler Du!" drohte sie zwar, freute sich im stillen aber doch über seine Worte. . „Nein, Mütterchen, wirklich!" bekräftigte er, „nicht eine Spur der gestrigen Anstrengung ist Dir anzu- merken!" „Da, nimm Platz und trinke, es wird sonst ganz kalt." — Er setzte sich und begann zu frühstücken. — Nun wurde sie ernster, reichte ihm ein Briefchen hin und sagte: „Hier, das war heute mein Morgengruß." Als Hans die Handschrift fah, verfinsterte sich sein Gesicht. Schnell nahm er den Brief und las ihn. „Nun, was ist ai: der Geschichte dran?" fragte die Mutter, so würdevoll es ihre Vergötterung des Lieblings nur zuließ. „Ein schamloser Erpressmrgsversuch ist es," rief er wütend. „Was hast Du denn mit dem Mädchen gehabt?" „Ein ganz harmloser Flirt, Mama! Wie inan eben mit Mädchen solcher Gesellschaftsklasse zu verkehren Pflegt." „Hast Du ihr denn etwas von Heirat gesagt?" „Aber gar kein Gedanke, Mamachen!" „Nun gut, so bring' Du die Sache in Ordnung; ich mag nicht schreiben; aber in Zukunft möchte ick nicht wieder solche Briefe bekommen, Hans, das bitte ich mir aus!" „Soll nicht wieder Vorkommen, teuerstes Mütterchen!" ge lobte er und küßte ihr die Hand. Tamit war diese Sache er ledigt. Als Hans wieder aß und trank, begann die Mama: „Uebri- gens, mein lieber Junge, da wir nun doch schon vom Heiraten sprechen, sag', möchtest Du jetzt nicht auch mal daran denken, Dich nach einer Frau umzusehen?" „Lieber Himmel, das hat doch noch Zeit," antwortete er, „ich bin doch erst 27 Jahre." „Tu mir den Gefallen, Haus," bat sie, „uimm die Sache nicht so leicht! Ich möchte Dich so gern erst glücklich sehen. Und bevor Du nicht eine liebe Frau uud gesunde Kinder hast, habe ich keine Ruhe. Tu nur deu Gefallen, Jungchen!" „Aber ja doch, Mama, gewiß! Nur kann man so etwas doch nicht übereilen! Das will doch alles ganz genua erwogen sein!" „Ach, wenn Du nur wolltest! Zehn Partien sind da! Und Mädchen aus den besten und reichsten Familien!" Ein wenig erstaunt sah er sie an. „Weshalb betonst Du denn.das „reichsten Familien" so auffallend?" — Ohne ihn anzusehen, antwortete sie: „Nun, schaden kann es uns doch nicht, wenn wir noch etwas Geld zubekommeu." Er aber sagte ernst und hart: „Aha, ich verbel-e, dieser Herr Busch hat mich wieder mal angeschwärzt bei Dir!" „O bitte, da tust Du ihn: unrecht! Er hat mir — und zwar auf meinen Wunsch — nur eine genaue Dar stellung unserer Vermögenslage und deS Geschäft-v- gangss gegeben." „Nun, und die hat Dich nicht befriedig:?" „Sie hat mich sogar geängstigt, Hans!" Nervös ging er hin und her. „Wenn wir so weiter wirtschaften, lieber Sohu, dann geht es abwärts mit uns." „Na, nun übertreibe nur nicht gleich zu toll!" „Durchaus nicht, Hans! Oder bist Du Dir nicht 'klar darüber, daß wir seit Vaters Tode mehr ausgeben, als wir einnehmen?" Erregt erwiderte er: „Weiß ich alles, gebe ja auch zu, daß ich in den beiden letzten Jahren viel Geld anS- gegoben habe, das macht aber der Verkehr mit den Ka meraden — Klub und Kasino kosten viel Geld, und sehr einschränken kann inan sich da nicht — aber na, das wird sich ja auch geben, ich werde mich jetzt so nach und nach zurückziehen und möglichst wenig Verkehr Pflegen, da mit wir kein Defizit mehr zu befürchten haben."— „Sieh mal, Jungchen," bat sie wieder, „wenn Du eine nette kleine Frau hast, dann wird das ja alles anders, dam: —" „Ja, ja, Mama," unterbrach er sie, „ich werde es ja tun, werde auch sogar nach einer reichen Frau suchen, nur bitte, drängt mich nicht so damit!" „Aber nein, mein Jung', es drängt Dich ja auch niemand: ich sprach doch nur als die Mutter, die doch bloß Den: Bestes im Auge hat." Da kam er zu ihr, umfaßte und küßte sie lieb und herzlich, und damit >var nun auch diese Angelegenheit zwischen ihnen er ledigt. Als sie sich an: Tisch wieder gegenüber saßen, nahm Frau Konsul das Gespräch wieder auf. relegr-rpken-Motorrack in cker Slterreicbikck-ungLrisctzen Arme" Auslegen des Drahtes mit der Stangengabel in den Straßengraben. Olegr-pken-Lüotorraä in cler Lkterreickiscb-ungarikcben Arnie«: Drabt- anslegen in Baumkronen und Linschalten einer Awischenstation.