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Landesverband mit 102 neuen Mitgliedern an gegliedert wurde. Boni Vorsitzenden wurde an gefragt, ob sich dis Landschaftsgärtner anderer Bez.-Gr. der Fachgruppe in Hamburg anschließen wollten. Es war hierfür aber keine Neigung, da die Verhältnisse in der Landschaftsgärtnerei in der Provinz ja ganz anders sind wie in Ham burg. Es wurde aber angeregt, in den Bez.-Gr. Fachausschüße für die Landschaftsgärtner zu bil den und dadurch zu versuchen, abseitsstehende Kollegen zu diesen Fachgruppen mit heranzu ziehen. Den Kassenbericht erstattet Vorreyer. Er teilt mit, daß wir einen Kassenbestand von 2135,65 Mark haben. Remmert und Kisten- wacher haben die Kasse geprüft und alles für richtig befunden und bitten, dem Kassierer Ent lastung zu erteilen. Der Schiedsgerichts-Entwurf wird verlesen und mit einer kleinen Änderung angenommen. Aufstellung von Grundsätzen für die Lehrlingsprüfungen. Vorreyer regt an, Vorprüfungen einzuführen, da es unmöglich ist, einen Lehrling an einem Tag« in allen Fächern zu prüfen. Heydemann, Geschäftsführer der Landwirtschaftskammer Kiel, berichtet über die bisher von der Landwirtschastskammer avgehal- ienen Prüfungen. Es wird von allen Anwesenden betont, dast das LehrlingSwesen unbedingt der Besscrnnsi bedarf. Erwähnt wurde, daß die Prü fungen im Landesverband möglichst einheitlich gehandhabt werden sollen, ein fester Beschluß wegen der Lehrlingsprüsnng wurde nicht gefaßt. Dieses soll in einer späteren Versammlung im Januar erledigt werden. Zollfragen: Bertram erwähnt, daß die bestehenden Zollsätze leider keine Wirkung gehabt haben, die Einfuhr an südländi schen Blumen hat noch zugenommen. Es wird wieder empfohlen, Mitglieder für den Verband zu werben, um durch die große Masse einen Druck auf die Reichsregierung ausüben zu können. In den bisher gehabten Zvllfestsetzungen ist der Schutz der gärtnerischen Erzeugnisse nicht genügend be rücksichtigt worden, und es wird allen Bez.-Gr. emvfohlen, ein diesbezügliches Schreiben an den Reichsvcrband zu senden, damit dieser für die neuen Zollverhandlungen Material bekommt. Heydemann gibt Auskunft über die bestehen den Zollsätze. Steuerfragen: Es wird hier haupt sächlich die Vermögenssteuer besprochen; es wird empfohlen, bei Ausfüllung der Fragebogen größte Vorsicht walten zu lassen. Grefin von der Buchstelle in Kiel hielt einen Vortrag und er klärte, datz die Buchstelle in Kiel 68 Vertreter in der Provinz habe, welche gegen ein mäßiges Entgelt das ganze Jahr hindurch die Bücher in Ordnung halten. Es wurde empfohlen, sich dieser Buchstelle anzuschließen. Gewarnt wurde auch, den Reinertrag zu hoch einzuschätzen. SÄluc meist auf einen Artikel in Nr. 48 und 4g des „Deutschen Erwerbsgartenbaues", welcher die Vermögenssteuer behandelt, hin, in dem es heißt, dam um den Ertrag festzustellen, nicht das letzte Jahr, sondern die letzten 4—5 Jahre heranzu ziehen sind. Es empfiehlt sich, zwei Friedens- mhre danebenzustellen^ um etwas Genaueres zu bekommen, ebenfalls die Angabe des Reinertrages für dieses Jahr ausdrücklich als Schätzung zu be trachten. — Grundlegend für alle Steuern ist die Einkommensteuer, wonach sich alle anderen Steuern richten werden. — Eine Einigung für die Festsetzung des Reinertrages pro Hektar tonnte nicht festgesetzt werden, da der Ertrag bei guter Bearbeitung und Düngung bedeutend ge steigert werden kann, so daß in der Gärtnerei ein fester Satz nicht festzustellen ist. Der Vorstand wurde durch Zuruf wiedergewählt. Bertram empfiehlt für den nächstes Jahr in Dresden statt- fiudenden Gärtnertag eine Gesellschaftsreise an- lässig der Gartenbau-Ausstellung und bittet, sich rege daran zu beteiligen, um durch Stellung eines Ertrazuges Vergünstigungen für die Teilnehmer zu bekommen. Es wird gewünscht, datz die im „Erwerbsgartenbau" inserierenden Nichtgärtncr die Zeitung nicht zugestellt bekommen. Angefragt wird, wie es mit dem Buchführungsschema für kleine Betriebe steht, welches vom Reichsverband bearbeitet werden sollte. Es wird erwartet, daß jedes Mitglied des Reichsverbandes unentgeltlich ein Mitglieder-Verzcichnis zugeschickt erhält. Schluß der Sitzung SIL Uhr. Hugo Lund, stellvertr. Geschäftsführer. Landesverband Schlesien. Geschäftsstelle: Breslau 10, Landwirt- schastskammer. Ausmchmegesuchr: Bez--Gr. Bauenvitz u. llmg. 236 Mosle r, Jos., Gbtr., Rakau, P. Bauer- Witz (Kr. Leobschütz). 237 Proske, Anton, Gmbtr., Bauerwitz (Kr. Leobschütz), Ratiborer Str. 88. L38 Reisch, Ed., Gmbtr., Bauenvitz (Kr. Lcob- schütz), Ratiborer Str. S cz^-Gr. Riesengebirge. 238 Coplick, Wilhelm, GLtr., Zillerthal-Erd- mannsdorf (Riesengebirge). Versammlungen: 11.2. Bez.-Gr. Grünberg i. Schief, u. Nmg. Nach«. 2 Uhr, Grünberg, Gast haus „Zum grünen Baum". 14.2. Bez.-Gr. Grafschaft Glatz. Glatzer Hof, Kleiner Saal. 15.2. Bez.-Gr. Freiburg i. Schlesien. Nachmittags 3 Uhr in Freiburg, Hotel „Zum Hirsch". Zu dieser Versammlung sind auch die Angehörigen herzlich ein geladen. 18.8. Bez.-Gr. Riesengebirge. Hirsch berg i. Schles., nachmittags 4)4 Uhr, Erlanger tzos (früher Pr. Hof), Warm- brunner Platz. B«A.°Gr. Licgnitz. Demnächst findet eine Wsnderversommliing in Liegnitz statt. Näheres wird noch bekanntgegeben. Bericht über die Hauptversammlung der Bc- zirksgruppe Ratibor, Leobschütz und Umgegend vom 5. Januar 1826 zu Ratibor. Im Ver- sammlungssaale der Kaiserkrone eröffnete der 2. Vorsitzende, Saul ich, Leobschütz, um 2 Uhr die von nur 22 Mitgliedern besuchte Hauptver sammlung. Er wünschte den Anwesenden ein reckt erfolgreiches und gesegnetes neues Jahr, und bat, den Versammlungen mehr Interesse zu sckenken; besonders tadelte er die Interesselosig keit mancher Mitglieder, die die Versammlungen überhaupt nicht besuchen. Hierauf erteilte er das Wort dem Schriftführer zum Verlesen des letzten Bersammlungsberichtes, welches in seiner Fassung angenommen wurde. Unter den vielen Eingängen sand das vom Reichsverbande ge sandte Rundschreiben betreffs Zollverhandlungen mit Frankreich besondere Aufmerksamkeit. Es wurde beschloßen, die Ziele des Reichsverbandes durch ein Protestschreiben zu unterstützen. Ein Dankschreiben von Frau Krzikalla wurde verlesen, worauf dis Versammelten sich zu Ehren des Verstorbenen sich von den Plätzen erhoben. Zum nächste» Punkt erhielt der Schriftführer das Wort, welcher in Vertretung für den 1. Vor sitzenden der Sitzung der Landwirtschaftskammer am 14. November in Breslau beiwohnte. Er er stattete den Bericht über den Vortrag, welcher folgende Punkte berührte: Gärtnerlehrlingsprü fungen und ihr Aufbau sowie die Anerkennung von Lehrgärtnereien, insbesondere beanstandeter Erziehungsanstalten und die Betriebsancrken- nuüg verwitweter Gärtnersfrauen, Mastenaus bildung von Gärtnerlehrlingen sowie deren Einschränkung. Das Tagebuch des Lehr lings. Die Wahl der ernzustellenden Lehr linge und ihre vorherige Prüfung. Der Lehrvertrag, der von der Landwirtschastskammer zu beziehen ist. Der Kassierer gab nach Prüfung der Kaste den Kassenbericht, welcher in Einnahme nnd Ausgabe einigermaßen balanzierts. Hierauf legte der gesamte alte Vorstand das Amt nieder. Die Leitung der Wahl übernahm Garteninspektor Moeller, und wurde nachstehender Vorstand gewählt: 1. Vorsitzender Georg Müller, Ratibor; stellvertretender Vorsitzender Rudolf Saul ich, Leobschütz; Schriftführer I. Wil czek, Ratibor; stellvertretender Schriftführer I. Binder, Ratibor; Beisitzer A. Pietsch, Studzienna, E. Scholz, Ratibor, u. Semma, Tworkau; Preßewart Gartenbauinspektor Moel ler. Der neue Vorstand übernahm die Leitung. Als neues Mitglied meldete sich Schloßgärtner Wanjek, Schonowitz. Unter Punkt Verschie denes wurde ein Auszug aus der VerÜandSzei- tung des B.D.B. vorgelesen, wonach trotz des er mäßigten Einfuhrzolles die italienischen Schnitt blumen im Preise stiegen. Die italienischen Züchter führen diese Erleichterung ihrem Konto zugute, und so erleben die deutschen Blumenge- schäftsinhaber neue Enttäuschungen. Die nächste Versammlung findet am 2. Februar in Leob schütz statt. Schluß der Versammlung 5.30 Uhr. Josef Wilczek, Schriftführer. Bericht über die Versammlung der Bez.-Gr. Waldenburg am 18. 1. 26 in Freiburg, „Hotel zum Hirsch". (Eing. am 26. Januar 1926.) Eröffnung der Sitzung um 3)4 Uhr durch den Obmann. Derselbe begrüßt die anwesenden 22 Mitglieder mit Worten des Dankes für gelei stete Arbeit im vergangenen Jahr und wünscht den Mitgliedern gute Erfolge im neuen Jahr. Der Schriftführer verliest sodann das Protoll der letzten Sitzung und wird dasselbe nach einer klei nen Beanstandung genehmigt. 1. Steuerfragsn: Der Obmann gibs das Resultat seiner Verhand lungen mit dem Finanzamt Schweidnitz bekannt. Danach fängt allmählich an, sich das Dunkel über die Art der Veranlagung zur Einkommensteuer zu lichten. Auch Ze ff ler bringt Neues über seine Verhandlungen mit dem Finanzamt Wal denburg. Nach eingehender Aussprache über die sen Punkt kommt man zum Artikel „Presse-Ange legenheiten". Der Obmann fragt bei den Preße- warten an, inwieweit diese Sache schon vorwärts gekommen ist. Aus den Verhandlungen ergibt sich, daß dis Sache auf dem besten Wege ist, zum Nutzen des Verbandes ausgebaut zu werden. 3. Angebot und Nachfrage. Kollege Hanke, Striegau, bietet Pctun a „Deutscher Stern" an, Köhler, PolSnitz, Pelargonienstecklinge und Treibhausgurkenkerne. 4. Verschiedenes. Rach Darlegung der Hochwasserschäden im Westen des Reiches werden von der Bezirksgruppe für diesen Zweck 50 Mark bewilligt. Der Obmann enrpfiehlt den Beitritt zur Sterbekaste der BezirkSgrupven Waldenburg-Schweidnitz, ebenso den Besuch der am Mittwoch, dem 27. Januar, in Breslau im Hörsäal der Landwirtschaftskammer stattfinden- den Vorträge. Es wird ferner für nötig erachtet, beim tzauptvorstand zu beantragen, derselbe möge je ein" Exemplar des „Blumen- und Pflanzen baues", des „Obst- und Gemüsebaues" und der „Gartenbauwirtschaft" der Bezirksgruppc kosten los zu den Akten überlasten. Die Bezirksgruppe Reichenbach lädst zum Besuch ihres Winterver gnügens die Mitglieder hiesiger Bszirksgruppen ein und wird der Besuch vom Obmann ange- legentlichst empfohlen. Einer Einladung zum 38. Berbandstag Schles. Gartenbauvereine soll im Interests der Sache entsprochen werden. Der Obmann soll zu dieser Veranstaltung fahren. Der Vorschlag, einen Vertreter zur BerbandStagung im Februar in Berlin zu entsenden, soll bis zur nächsten Sitzung zurückgestellt werden. Der Schriftführer regt noch an, die FrühjahrSpflan- zenpreise bis zur nächsten Sitzung einer Durchsicht zu unterziehen. Rich. Gärtner führt Klage darüber, daß die Samenfkrmen setzt wieder in großen Mengen Kataloge an Private versenden. Der Obmann bittet um einwandfreies Material darüber, sonst läßt sich dagegen nicht? tun. Nach dem Zeffler noch eingehend über die Haus- zinSsteuer gesvrvchen hat, wird die Sitzimg um 7 Uhr geschloßen. Zur nächsten, am Montag, dem 15. Februar, nachmittags 3 Uhr, in Freiburg im „Hotel zum Hirsch" stattfindenden Sitzung sollen auch dm Damen der Bezirksgruppe etnge- iaden werden. Auch seitens der BezirkSgruppen- mitglkeder von Striegan liegt eine Einladung zu dem am Sonnabend, dem 30. I. 1926 statlstn- denden Wintsrvergnügen vor. Köhler, Freiburg. Hannover. Geschäftsstelle: Hannover - Linden, Davenstedter Str. 240. Versammkcmgen: 10.2. Rez.-Gr. Südhannover. 11.2. Bez.-Gr. Hannover. Nachm. 5 Uhr in Hannover. Hubertus. 18.2. Bez.-Gr HildeSheim 14.2. Re<-Gr. Nicnbuaq W. n. U m g. Nachm. 2)4 Uhr im Gasthaus Borchers. Brz.-Gr. Hannover. Nach«. 5 Uhr im Rest. „St. Hubertus". T-O.: 1. Eingänge. 2. Unsere augenblickliche Lage, Ref.: Friedr. Gerke. 3. Bericht über die letzte LandesverbandSver- sammlung. 4. Verschiedenes. Bez.-Gr. Südhannooer. Nachm. 2 Uhr im Stadtpark zu Göttingen. Auf der T-O. außer Preisfestsetzung und anderen wichtigen Ange legenheiten: Bortrag von Dr. Fischer, Leiter der Hauptstelle für Pflanzenschutz in Göttingen, über Pflanzenschutz und die Einrichtung der Hauptstelle. Jeder, der Auskunft über einen Schädling haben will, mutz sofort befallene Pflan zenteile üsw. gut verpackt an die Hauptstelle für Pflanzenschutz der Landwirtschastskammer für die Provinz Hannover, Göttingen, Nikolaus- berger-Weg 7, einsenden. Landesverband Vrov. Sachsen. Geschäftsstelle: Wörmlitz, Saalkreis. Versammlungen: 11.2. Bez.-Gr. Raumburg a. S. u. Umg. Nachm. 4 Uhr im „Hufeisen", Gr. Ma rienstraße. 25.2. Bez.-Gr. Magdeburg. Nachm. 2 Uhr in der Reichshalle zu Magdeburg. Dis T.-O. wird ourch Karte bekanntgegeben. Bez.»Gr. Magdeburg. Unser Wintervergnügen findet am 18. Februar im großen Saale der Freundschaft, Prälateustr. 32, statt. Es ergehen noch Einladungskarten an unsere Mitglieder. LandesverbandS-BorftandSsitzung in Halle an der Saale, im St. Nikolaus. (Fortsetzung.) Hey neck, Magdeburg, hat sehr gute Er folge erzielt, nur kommt die Obstverpackung in Kisten für den Stadtvcrsand nicht in Frage, sondern diese wäre nur geeignet für den Versand nach außerhalb und wertere Entfernun gen. Es müßte für Stadtsendungen, so bemerkte derselbe, eine andere Art der Verpackung gewählt werden, vielleicht in Fäßern uslv. Engler, Schkeuditz, versandte alles Gemüse in den vor geschriebenen Verpackungsarten und hat aut« Preise in Leipzig für die Ware erzielt. Nur lebte er jedem warm ans Herz, auch nur tatsächlich erstklassige und gleichmäßige Ware zu versenden, denn daS sei die erste Bedingung, die erfüllt wer den müßte. Auch Engler sagte, datz er in der vorgeschriebenen Obstverpackung keine guten Erfahrungen gemacht habe, da unser hiesiges Obst viel weicher und baumreifer ist, als das amerikanische, die Früchte daher in der Ver packung zu sehr gedrückt würden, dadurch Flecke aufweisen und letzten Endes sehr schlecht ver käuflich sind. Es müßte unter allen Umständen für Obst eine andere Verpackungsart gewählt werden. Schröter, Salzwedel, bemerkte, daß das Obst in Ssidenpapier eingewickelt werden müßte, da es dadurch appetitlicher wirkt und vor allen Dingen auch der Hygiene mehr entsprechen würde, als wenn sich der Staub und Schmutz auf die Früchte legt und dadurch unappetitlich wirkt, der Verkauf der Ware also verschlechtert würde. Als sich keiner der Anwesenden mehr zu Wort meldete, dankte Heidenreich für die Berichte und fuhr in der Tagesordnung fort, indem er die Anschlußbewegung von Erfurt und Nord hausen schilderte, da diese Orte doch nicht nur allein geographisch zur Provinz Sachsen ge hören, sondern auch den preußischen Gesetzen unterliegen, also mit Thüringen nichts zu schaf fen haben. Aber es ist auch als ein Ding der Unmöglichkeit anzusehen, daß in Preußen An erkennungen von Lehrwirtschaften und Lehrlings- Prüfungen von Thüringen abgeschlossen werden, und bemerkte zum Schluß, daß nicht die Sucht nach Mitgliederzahl ihn sprechen ließe, sondern nur um Unzuträglichkeiten und Aergernisse auS der Welt zu schaffen. Daraufhin ergriff Th. Pegenau das Wort und erklärte, daß diese Bestrebungen schon vor Jahren erörtert wurden, aber durch den Landesverbandsvorsitzenden von Thüringen verzögert worden sind. Persönlich stehe er auf dem Standpunkt, daß Erfurt zu Sachsen gehöre und nicht zu Thüringen, und doch stehen die Dinge heute anders wie vor Jahren, da Erfurt das Herz von Westthüringen bedeute. Auch würde die Bez.-Gruppe Erfurt zu klein sein, um im Landesverband existieren zu können. Hierauf ergriff Ebcrsberg das Wort und erwähnte, daß in Nordhausen diese Ange legenheit so ähnlich liegt, doch ist er der festen Ansicht, daß Nordhausen dahin geht, wo es hin gehört, bittet aber, daß Eisleben dann zu Nord hausen kommt und er dafür Mühlhausen an Er furt abgeben will, da Mühlhausen infolge der schlechten Bahnverbindung ungünstig zu Nord hausen liegt. Weigeit, Erfurt, erwähnte nachhaltig, daß die Erfurter Kollegen einstimmig zur Provinz Sachsen übertreten wollen, saß sie auch dahin gehören, lieber Nachrichtenwesen und Pressedienst hielt der Geschäftsführer einen kurzen Vortrag und bedauerte, daß der Gärtner- viel zu wenig Kaufmann ist, um den Wert der Preße zu erkennen. Gerade in dieser Zeit muß das Publikum und nicht zuletzt die staatlichen und öffentlichen Behörden auf den Wert des deutschen Gartenbaues hingewiesen werden, einerseits um mehr Absatz zu schaffen und ande rerseits um die Regierung und die einzelnen Länderregc-rungen auf den deutschen Gartenbau aufmerksam zu machen. Er schlägt deshalb vor, eine Kommission im Landesverband zu wählen, welche diese Preße mit Artikeln versehen soll. Außerdem müßte noch jede Bez.-Gr. eine Preßc- kommisflon haben, welche bei der Preße vorarbei- tet. Ferner erwähnte der Geschäftsführer, daß auch von feiten der Landesverbandsgeschäfts stelle schon derartige Schritte unternommen wor den sind, aber daS Ergebnis sehr unbefriedigend ausgefallen ist, da nur eine einzige Zeitung in der Provinz Sachsen den eingesandtsn Artikel gebracht hat. Es entspann sich hierüber eine längere Debatte, in welcher von einer Wahl der Preßekommission abgesehen wurde, da dieselbe von zentraler Stelle aus, also von Berlin, be- arbeitet werden müßte und mit Artikeln ver sehen werden soll, die intereßant genug und kurz sind, um vom großen Publikum gelesen zu wer den. Weiter wurde gesagt, daß die Preße ebenso gut ein Geschäft sei wie jedes andere, und es daher sehr schwer halte, Artikel hereinzubclom- men, die kein Geld einbringen, wie es vorliegend der Fall ist. Um Erfolg zu haben, müßte man erst inserieren und dies größere Inserat mit der Bedingung aufgeben, daß auch ein Artikel in die betreffende Preße hineinkommt. Kühne, Hal berstadt, erwähnte, daß seiner Meinung nach nur die Herausgabe eines Kalenders die Wirkung hätte, den Umsatz zu steigern, und bewies diese seine Meinung mit Tatsachen. Es wurde von Schröter, Salzwedel, der Antrag gestellt, daß vom Reichsverband ein neutraler Kalender für daS kaufende Publikum zusammenoestelll werden soll, und zwar unter besonderer Berück sichtigung der klimatischen Verhältnisse in Nord-, Mittel- und Süddeutschland. Dieser Ka lender soll von den Bez.-Gr. zu billigen Preisen käuflich zur Verteilung erworben werden. Der Antrag wurde einstimmig angenommen und alsdann übernahm Kühne, Halberstadt, den Vorsitz und schritt zur Wahl der Vorsitzenden des Landesverbandesausschußes. Es wurde von demselben die Wiederwahl der bisherigen Vor sitzenden Robert Heidenreich, Wörmlitz, als 1. Vorsitzender, G. Schröter, Salzwedel, als 2. Vorsitzender, A. Tauchnitz, Halle a. S., Kassierer, vorgeschlagen und diese einstimmig von den Anwesenden wiedergewühlt. Als Kosten- Prüfer wurden einstimmig gewählt O. Brecht, Halle-Cröllwitz, Fritz Pasche, Naundorf bei Reideburg. Sämtliche Koll, nahmen die Wahl am Das Gehalt des Geschäftsführers wurde ein stimmig monatlich auf 150 Mark festgesetzt. Für Reisen, die derselbe im Interesse des Berufes nnd die nicht länger als einen Tag dauern» wer den ihm außer der Fahrtvergütung 3. Kl. 6 M. Tagesspesen gewährt. Dehnen sich diese Reisen auf länger wie einen Tasi aus, so werden demsel ben außer der Fahrtvergutung 3. Kl. nicht 6 M., sondern 12 Mark pro Tag Spesen zugebilligt. Am Punkt „Verschiedenes" der Tagesordnung angelangt, bemerkte Kühne, Halberstadt, daß über die Kaßenverhältniße des Reichsverbandes des Deutschen Gartenbaues e. B. Berlin, trotz seines eifrigen Suchens in dem Erwerbsgartenbau nichts zu lesen stand. Auf verschiedene Anfragen seiner Mitglieder, wo denn das Geld bleibt, sieht er sich genötigt, diesen Punkt zu berühren, und stellt den Antrag, bei der kommenden Hauptaus- schußsitzung in Berlin doch diesen Punkt mit zu erwähnen und anzustreben, daß hierbei Abhilfe geschafft wird, und zwar insofern, als daß die Kassenberichte in dem Erwerbsgartenbau ver öffentlicht werden sollen, wie es schon früher der Fall war. Sodann kam die Verkaufszeit der Blumengeschäfte reiv. Gärtnereien in der Pro vinz Sachsen an Sonntagen zur Sprache und wurden Anfragen gestellt, wie sich denn eigent lich in den einzelnen Städten die Verkaufszeiten regeln. Wie sich herausstellte, hat jede Stadt andere Verkaufszeiten, manche Städte nur zwei Stunden, andere wiederum nur eine Stunde, viele aber auch während des ganzen Tages. ES wurde deshalb angeregt, daß die Läden doch nur in den Mittagsstunden, und zwar in einer Dauer von zwei Stunden offengehalten werden sollen. Es kam ferner zur Sprache, wann und wo und unter welchen Bedingungen die nächste Landesverbands-Versammlung statt- sinden soll. Es wurde einstimmig beschloßen, diese in den Monaten Januar, Februar jeden Jahres öffentlich mit der Kammer und mit wis senschaftlichen und kulturellen Borträgen in den verschiedensten Städten der Provinz Sachsen ab zuhalten. Kühne, Halberstadt, erwähnte, daß augenblicklich eine große Versammlungsmüdig- keit herrscht, und daß auf künftigen Versamm lungen auch stets die Gegend mitsprechen müßte, und außeroem mutz auch die Hauptstütze des Gärtners, die Frau, mit an diesen Vorträgen interessiert werden. Selbstverständlich gehörten zeitgemäße Themen dazu, um sämtliche Teile voll und ganz zu befriediqen, damit auch die Ver sammlungen ständig gut besucht sind. Heyneck, Magdeburg, schlug vor, evtl. Magdeburg als Versammlungsort zu wählen. Ferner teilte Lübeck, Magdeburg, mit. daß er die Vertretung von der Vermittlungsstelle des Reichsverbandes für Versicherungen für den Bezirk des Landes verbandes übertragen bekommen hat und wies darauf hin, daß cs im eigensten Interesse der Berbandsmftglieder liegt, Versicherungen aller Art nur durch den Reichsverband zu tätigen. Auch bei Ablauf älterer Versicherungen emp fiehlt sich ein Uebergang in das sehr günstige Versicherungsunternehmcn des Reichsverbandes. Da gerade in gärtnerischen Kreisen die durch die Inflation wertlos gewordenen Lebensversicherun gen nicht wieder erneuert worden sind, wird auf die Verpflichtung zur Sicherstellung der Familie im Falle des vorzeitigen Ablebens des Ernährers ganz besonders hingewiesen. Sodann kam Brecht, Cröllwitz, noch auf die Gründung der Junggürtnervereinigung in Halle zu sprechen; man war allgemein der Ansicht, daß augenblick lich die Führung der Junggärtner sich in guten Händen befindet, so datz also ein Einschreiten von feiten des Landesverbandes nicht für not wendig erachtet wurde und daß auch künftighin der Landesverband sich nicht in diese Angelegen heit einmischen wird, da sonst leicht ein beorüäen- des Gefühl unter den Mitgliedern hervorgerufen werden könnte und die Gefahr sehr.naheliegt, datz die jungen Leute zu andern Verbänden übergehen. Schluß der Sitzung 6)4 Uhr. Bericht über die Hauptversammlung der Be- zirksgruppe Wittenberg vom 5. Januar 1826. (Eing. am 19 1. 26.) Um 2 >4 Uhr wurde die sehr gut besuchte Versammlung vom stellvertre tenden Obmann, Otto, eröffnet, und mit einem herzlichen Neujahrswuusch begrüßte selbiger dis erschienenen Gäste und Mitglieder In kurzen Worten streifte Redner die wichtigsten Ereignisse des verfloßenen VerbandSsahreS und wünschte alle» Kollegen ein reichgescgnetes Wirtschafts jahr. Nach Verlesung der Niederschrift der letzten Versammlung wurden vom Obmann die Eingänge bekanntgegeben und, wenn nötig, die wichtigsten Erläuterungen dazu getroffen. Punkt zwei, Steuerangelegenheiten, war auf Anfrage beim Reichsverband, bctr. der Höhe des Arbeits wertes, Antwort eingegangen, daß die angegebe nen Sätze mit dem Landbund und dem LnndeS- finanzamt Magdeburg vereinbart worden sind. Otto batte bereits ein RrAamallcmsschreiben in der Art ausgearbeitet, daß den Stcuerkom-