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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Nachlaß u»b Erstattung der Svndecsteuer sind spätesten» bis 31. März 1927 zu stellen. Finden Erstattungen oder Ermäßigungc» statt, so er folgen sie zu Lasten des StaateS, der Ge meinde und Gcmeindeverbünde im Verhältnis der Steuersätze. Der Minister der Finanzen ist ermächtigt, die staatliche Sondersteuer bom bebauten Grundbesitz in Fällen besonderer Un billigkeit ganz oder teilweise zu erlassen. Die staatliche Sondersteuer wird in sechs Zielen erhoben. Für das Veranlagung--, Rechts mittel- und Strafverfahren find die bisherigen Bestimmungen übernommen worden, wonach die Vorschriften der Ncichsabgabcnordnnng mit der Maßgabe gelten, daß an die Stelle des Reichs finanzhofes der BcrwaltungsgcrichtShof in Darmstadt und an die Stelle des Reichsmini sters der Finanzen der hessische Minister der Finanzen tritt. Sie Preisbildung bei Mohrrüben aus dem Berliner Grotzmarkl. (Aus den Arbeiten der Landwirtschaftskammer in Berlin.) (Nachdruck verboten.) Vorbemerkung: Die Preise gelten für 50 Kit in Reichsmark (Goldmark vor dem Kriege) einschließlich Spesen (Fracht, Han- delsvrovision, für Mohrrüben mit Kraut jJuli bis Augusts auch Verpackung usw.), so daß im Juni bis August 30?L, ab Sep tember 20 N abzuziehen sind, um den Er zeugerpreis zu erhalten. Zugrunde liegen dis Durchschnitte der Mittwochsnotierungen der amtlichen Berliner Großmarktberichte. Bei Mohrrüben ist eine deutliche Grund tendenz der Preislage im Johresveclauf zu er kennen. 1024 hat sehr ungünstig abgeschnitteu, während 1925 eine Besserung zeigt, die z. T. auf dis schlechtere Jugendentwicklung der Mohrrüben (Hitzeperiode im Juni) und der damit verbun denen geringeren Ernte sowie verringertem An bau infolge der schlechten Preise von 1924 er klärbar ist. Sortierte Mohrrüben, sauber, in lockeren Jute säcken, bringen bessere Preise, doch deckt im Ok tober-November der Mehrpreis oft nicht die Mehrkosten, wenn Jute als Wcltmarktartikel zu hoch im Preis steht. Gute Einlagerung sortierter Ware sichert gute Preise von Anfang März ab. Muttertag 1828. Im Herzen der deutschen Mutter ist die Liebe stark verankert. Ueberall, wo die Mutter helfen kann, wo sie für Kinder und Kindes kinder zu schassen, zu sorgen und zu Helsen in der Lage ist, setzt sie ihre letzte Kraft ein. DaS Mutterherz weiß zu helfen auch da, wo alles versagt. Mit rührender Sorgfalt ist von der Geburt an eine gute Mutter bereit, ihre Kinder für den Weg des Lebens vorzu- bereitcn und ihnen das mitzugeben, was das harte Leben einst von ihnen verlangen wird. Heute, mehr denn je muffen die Mütter in liebender, pflichttreuer Arbeit einwicten auf die Jugend, die oftmals herzlos von den „modernen Gefahren" umgeben ist. Welche Mutter wäre nicht bereit, dies zu tun? Am nächsten Sonntag soll in ganz Deutsch land ein Muttertag gefeiert werden. Ein Tag, an dem feder seiner Mutter gedenken soll. Liebe soll durch Liebe vergolten werden. Das Kinderherz soll an diesem Tage der Mutter eine Freude bereiten. Einmal im Jahre soll ein Tag ganz und gar der Mutter gehören. Darum wollen wir uns rüsten für diesen Tag feder nach seiner Kraft; auch dem Aerm- sten ist dies möglich. Wo in deutschen Gauen ein Mutterherz schlägt, am Muttertage soll cs empfinden, daß es dankbare Kinderherzcn gibt, die, freudig für die Mutter cinzutrcten, bereit sind. Seien es Kleinigkeiten für das praktische Leben, die die Mutter stillschweigend entbehrte, seien es von eigener Hand herge stellte Aufmerksamkeiten, seien cs Blumen oder Früchte, am Muttertage sollen sie der Mutter Freude bereiten. Rüstet euch, die ihr noch eine Mutter habt, und ihr anderen gedenket der toten Mutter, die noch mit brechendem Auge für euch sorgte. Gedenket still am blumengefchmücktcn Hügel der Mutterliebe, die über das Grab hinaus weiter wirkt in euch selbst. Unseren Kollegen rufen wir zu: „Gedenket der vielen kranken und alleinstehenden Mütter. Spendet, soweit dies in euren Kräften steht, deutsche Blumen und Früchte für die armen Mütter, an die niemand denkt". —ckt. Zsl der Liebhabergartenbau zu gunsten des Erwerbsgarlen- baues zu bekümpfen? Von Paul S ch m i d t in Erfurt. Diese Frage wird ein gut Teil Gürtner ohne Zweifel sofort mit vollem Akkord bejahen; auch ich bejahe sic, aber nur in ganz beschränktem Maße. Ich bejahe sie dann, wenn nämlich l. Laien sich eine Baumschule nnlegen oder eine Gärtnerei gründen wollen, ohne üuer eins gärt nerische Ausbildung zu verfügen, geschweige denn eine Ahnung von den allcnvichtigstcn Grund lagen über den Unterschied und Begriff „Gärt nerei" und „Gartenbau" zu haben. Solche Fälle sind mir in meiner fachliterarischen und gärt nerischen Tätigkeit in den letzten Jahren wieder holt vorgckommeu, wo Ignoranten z. B. über dies und jenes um Auskunft baten, die ihnen natürlich — mit Rücksicht aus die fchwer um ihre Existenz ringenden, steuerzahlcndcn, erwerbs tätigen Gürtner — regelmäßig »ud bestimmt verweigert bzw. ablehnend beschicken wurde. Der zweite Fall, in welchem ich den Liebhaber nie unterstützen werde, ist der Verkauf über flüssiger Produkte des Klein- und Schrebergärt ners an Private, unter dem dec Erwerbsgärtner in erster Linie zu leiden hat. Daß der Erwerbs gärtner aber direkt und indirekt tatjächüch sür den Liebhaber arbeitet, bedenkt er häufig noch nickst, und dann um so weniger, wenn er z. B. in hilfloser Schwerfälligkeit den Liebhaber im allgemeinen mit einer Handücwegnng bciseitescksteben und sogar bekämpfen will. — Ucberlegen wir doch einmal, daß die Produkte der gesamten Erwerbsgärtnerei aller Zweige am Ende ihrer oft sehr langen Reise doch schließlich immer wieder beim Lieb haber ankommen, wenn sie auch vorher durch glle möglichen Hände und Instanzen gegangen sind. — Was wäre also dec ErwerbSgarlcnbau, wen» er den Liebhaber nicht hätte? Nun tauchen aber da Und dort auch andere Bedenken auf, nämlich über das Selbstheran ziehen von Gemüse, Blumen usw., über das Ver edeln von Obst- und Rosenwildlingen usw., kurz, über alles, was sich der Laie alles anmaßt und womit er dem Erwerbsgärtner scheinbar Kon kurrenz macht, wodurch der Obsthändler manchen Zentner Obst weniger, die Gemüsefrau so und soviel Salat und Radies weniger verkauft. — Auch der Marktgärtner meint, der schlechte Absatz seiner Geranien usw. sei auf den mit Erfolg gezogenen Steckling des Liebhabers zurückzu- sühren. — In den Fällen Ovst und Gemüse weist die alljährliche Einfuhrziffer und die dem deutschen VolkSvcrmögcn abgehende Summe sür ausländisches Obst und Gemüse daraus hin, daß wir gegenwärtig in Deutsch land nicht völlig den Ansprüchen der Nach frage genügen. (Hierbei ist der Verderb nicht berücksichtigst Schriftlcitung.) Und da will man noch gegen diejenigen los- wettertt, die in idealer Beschaulichkeit in den Feierstunden des Tages ihrem Stückchen Land etwas abzuringen versuchen, ganz abgesehen davon, daß eine derartige Gartenarbeit dem Arbeiter oder Beamten besser bekommt, als wenn er am politischen Biertisch sitzt! — Außerdem steht der materielle Gewinn des Gartenfreundes tatsächlich in keinem Verhältnis zu der oft müh samen Arbeit, die er sich dabci macht. Wir sehen daß alle diejenigen, die so ein bißchen „Garten bau" treiben, mehr oder weniger unbewußt das deutsche Vermögen erhalte, und daß der Er werbsgärtner erst recht noch viel mehr Obst und Gemüse anbauen sollte damit die Einfuhrziffer noch kleiner wird, wenigstens für solche Artikel, die. wir ebenso gut und billig im eigenen Lande anbauen könnest. Die Genugtuung dürfen wir aber bestimmt haben, daß die vom'Privat- bzw. Kleingartenbau bebauten Gesamtflächen an Boden wenigstens bearbeitet und ausgenützt wer den und nicht brach und nutzlos daliegen, wie dies in manchen Gegenden Deutschlands leider immer noch der Fall ist. Und wohlverstanden: Jeder in Deutschland sclbslaezogene Kohlkopf, Apfel, jede Birne usw. braucht schon nicht vom Ausland bezogen zu werden!! Wie ich über den wilden Straßenhandel mit Blumen, Samen, Bäumen sowie über die un gelernten laudschaftsgärtnerischen Dilettanten denke, habe ich an dieser Stelle zck Beginn des Jahres ganz unzweideutig fsstgeleat. Mir will cs fast scheinen, als ob da und dort in den Reihen der Erwerbsgärtner selbst, die Konkurrenz durch Unterbietungen, mangelhafte Kultur- und Absatz- organisation viel schwerwiegender ist als diejenige des Liebhabers, west» Man von einer solchen in den angeführten Fällen überhaupt ernstlich reden kann. Auch dürfen wir sticht vergeßen, daß „Gartenbau" ein so dehnbares und öffentliches Gebiet ist, wie es wohl in keinem andern Beruf der Fall ist, und daß deshalb nirgends mehr mit den Angcn gestohlen wird als gerade im Gartenbau. Und wer will das verbieten? Nötig erscheint es, daß wir auch auf dem gärtnerischen Stellungsmarlt einmal statistische Erhebungen machen müssen, wieviel Fachleute und Liebhaber alljährlich auf unseren staatlichen und Privatgartenbauschulen ausgebildet werden, wie und wo sie untergebracht sind und ob es nicht Mittel und Wege gibt, die sogenannten „Auchgärlner" verschwinden zu lasten, die aller dings von manchem Liebhaber hinsichtlich der Kenntnisse beschämt werden und die dank ihrer mangelhaften Berufsehre und -begriffe ohne Ge wissensbisse den Beruf hcrunterdrücken, aber in den Reihe» der Gärtner mitmarschiere», weil ma» sie dort duldet. Peinliches Sieben unter dem jungen Nach wuchs, strenge Zucht unter der Gehilfenschaft, gründliche Scheidung zwischen Berufslüchtigen und -untauglichen, Organisation des Stellen marktes, Verschärfung der Aufnahmebedingungen und Prüfungen an Lehranstalten, Schaffung von Kultur- und Absatzorganisationen, Aufklärung über den Gärtnerberuf im Sinne eines tadellosen, befähigten, gesunden Nachwuchses, weniger Ein bildung, dafür mehr Ausbildung, weniger Theo rie und mehr Praxis sowie Lebenserfahrungen usw., das alles sind u. a. die Forderungen, die wir unbedingt und bald erfüllen müssen, wenn der Erwerbsgärtner nicht mehr so viel Stümper in seinen Reihen haben will, wenn er wieder auf die frühere Höhe kommen will, die noch der Vorkrieasgärtner mit zäher Geduld und ehrlichem Berufsstolz erklommen hat. Würdigen, vollwertigen Nachwuchs zu schaffen, ist unsere Ehrenpflicht. Und solchen Erwerbs- qärtnern wird es dann ein Leichtes sein, sich dem stets fortschreitenden Zug der Zeit anzupafsen, sich uni- und einzustcllcn auf das Gebot der Stunde. Zum Nachdenken. Unsere hiesige Bczirksgrnppc hat mit der Äbsatzwcrbung in letzter Zeit sehr gute Er folge zu verzeichnen. In der Stadt Grünberg i. Schles. (26 000 Einwohner, rnnd 2000 Ar beitslose, 1200 Kurzarbeiter) war das Weih nachtsgeschäft sehr nicderdrückcnd. Durch Artikel in der Tagespresse wurde das Publikum auf den schönen Brauch hingewiescn, zur Ein segnung hauptsächlich Blumen zu schenken. Der Erfolg war der, daß ver schiedene Gärtnereien ihre blü henden Sachen vollständig auS- vcrkauft hatten. Bei der Umfrage, die ich hielt, sprach sich jeder über das gute Ge schäft an de» Einsegnnngssonntagen aus, alle waren zufrieden, und das will in der heutigen Zeit schon etwas heißen. Max von EM. Zum Sü. Geburtstag am 6. Mai 1926. Im Hinblick auf Goethes Faust, der als Wasserbau-Ingenieur endet, faßte Max von Ehth, der Ingenieur, Landwirt und Dichter, seine ganze Lebenserkenntnis in die Verse: Alle Lebensweisheit und alles Genie Wußten's nicht weiter zu bringen, Als im Wasser zu stehen bis än die Knie Und zu graben, zu schaffen, zu ringen. Im Verlage deS Vereines deutscher Ingenieure in Berlin erschien vor einigen Jahren ein Büch lein, das dem Andenken des Mannes gewidmet war, der die „D.L.G." ins Leben gerufen hat, dem genialen Max von Eyth.*) Lebendig und anschaulich zieht in dem Buche das Leben dieses seltenen Mannes an uns vorüber, der einer Salzburger Protestautenfamilie entstammte, die dereinst die Heimat verlassen mußte. Im Schwa- benlaudc, in Kirchheim unter Teck, wo man ihm vor einigen Jahren eine Gsbtnktasel enthüllte, wurde er am 6. Mai 1836 geboren, als Sohn eines Lateinprofcstars, der die früherwachende Lust des Kindes am Denken, Forschen und Dichten anregt und fördert. In kleinen wurttcmbergischen Klosterschnlen erhält er feine erste Ausbildung. Tiefen Eindruck macht auf ihn frühzeitig die industrielle und gewerbliche Arbeit: „Der dick köpfige, eifrige Hammer, daS sprühende Eisen, das geheimnisvolle, keuchende Zylindergebläse, das ganze Leben und Lärmen in der schwarzen Werkstättc erfüllte mich mit einem wunderlichen Gemisch von Schauder und Entzücken." 185l bis 1855 ist Eyth seinem Wunsche gemäß am Poly technikum in Stuttgart, dann in einer Maschinen-, fabrik in Heilbronn. Nach einer praktischen Lehr zeit wird er Zeichner, rückt allmählich weiter vor und wird 18M von seiner Firma sogar nach Paris geschickt. Da er mm einmal ein Stück *) Weihe, Max Eyth, Ein kurzgefaßtes Le bensbild mit Auszügen aus seinen Schriften. Berlin 1922. Welt gesehen hat, will er mehr kennen lernen: „Hinaus, lernen und lernend schaffen." Er be sucht das Rheinland, Belgien, Holland und Eng land, wo er nach mehrmonatigem Suchen in der Fabrik Fowler landet. Zwanzig Jahre bleibt er im Dienste dieses Unternehmens, als Pionier der D a m p f p f l u g k u l t u r diese in aller Herren Länder einführend. 1863 geht er nach Aegypten, wo man mit Macht die Baumwoll kultur eiuführt, um dis Konjunktur infolge Auf hörens dec Ausfuhr aus den blockierten Süd- staateu der Union auszunutzen. Hier gibt es für den Techniker Eyth viel Arbeit und viele neue Eindrücke, sür den Dichter und Künstler viele ungeahnte und herrliche Empfindungen. 1860, als der Friede in Amerika wieder hsrqestellt wird, bricht die gute Zeit für die ägyptische Landwirt schaft jäh ab, die von Eyth mit Maschinen aller Art versehenen Güter brechen zusammen, und er geht nach England zurück. Der Abschluß des amerikanischen Bürgerkrieges hatte ihm das Brot in Aegypten genommen, er gab es ihm dafür iu Amerika, wo man nach ^Aushebung der Sklaverei größter mechanischer Hilfsmittel zur Boden bestellung bedurfte. 1873 sehen wir ihn auf der Wiener 'Weltausstellung, bald ist er wieder in Aegypten, in Ungarn, Belgien, Trinidad, Ruß land usw 46jährig kehrt Eyth wohlhabend nach Deutschland zurück, gereift und erfahren, doch noch erfüllt von jugendlicher Tatkraft. 25 Jahre seines Schaffens widmete er sich als Ingenieur der Verbreitung des Dampfpfluges über alle Welt teile. Er führt nun einen Plan aus, den er durch Jahre bei sich trug und von dem er sich bleibend Großes erhofft. Er will nach dem Vor bilde der „Ikoxal Amicultucal Locietv ok Dcmäon" eine Laudwirtschastsgesellschaft gründen, eine auf eigene Kraft gestellte große Vereinigung der den kenden und auf den Fortschritt bedachten Land wirte. In Deutschand bestanden damals an 1700 landwirtschaftliche Vereinigungen, die sich, um ihre Existenz besorgt, zumeist heftig gegeu den Plan Eyths wendete». Doch dicfsr überwand schließlich alle Schwierigkeiten und führte seine Gründung mit ruhiger, sicherer Hand durch die Fährnisse der ersten 14 Jahre. 15 Jahre setzte er an die Gründung und Leitung der D.L.G. (diese heute geläufigen Abkürzungen hat Eyth aus England eingesührt) und die Durchsetzung des landwirtschaftlichen Maschinenbetriebes in Deutschland. Im Jahre 1896 zog er sich in die alte Reichs stadt lllm zurück, wo cS ihm vergönnt war, noch 10 Jahre zu verbringen (Eyth starb am 25. August 1900), rückschauend auf ein reiches Leben und an zahlreichen Werken arbeitend, in denen stets der Dichter und der Ingenieur, der Landwirt und der Volkswirt zur Geltung kamen. So reinlich teilte er sein Leben ans: Ingenieur — Landwirt — Dichter; aber ein Dichter war er natürlich vom Erwachen seines Geistes an. Und auch als solcher ein neuer Typ! Er erlebte die Welt, die in so weitem Kreise zu durchstreifen sein Lebcnsglück war, als den unerschöpflichen Stoff einer gewaltigen Tatsachenpossie, in der sich da-Z Endliche und Alltägliche immer und überall an das Unendliche und Göttliche knüpft. Das war seine tiefste Frömmigkeit. Und er sah Menschen und Dinge, Länder und Städte mit dein Auge des Poeten und schilderte sie mit dem befreiten und befreienden Humor des seiner selbst sicheren Menschen. Ans den Briefen an seine Eltern und Ge schwister entstand jenes wundervolle Buch „Im Strome unserer Zeit", das den erlebten Aben teuerroman eines Kopf- nnd Handarbeiters, der freilich außerordentlich begabt war, in der nüch ternen Wirklichkeitswelt des 19. Jahrhunderts darstcllt. Er braucht nur aus diesem Sammcl- bnche zu schöpfen, um auch formal geschlossene Kunstwerks ans dem Erlebnis aufzubauen. Poesie nnd Technik! Mar Eyth hat als einer der ersten ihre innere Verbindung ausgedeckt. In seinem Buche „Hinter Pflug und Schraubstock" hat Eyth seine Erzählungen und Gedichte aus seiner Jngenieurlaufbahn vereinigt. Man lese da, wie er das Schisfsnngetüm schildert, das seine Ladung in sich frißt, seinen Hymnus auf die Schönheit der Schiffsmaschinc, das Wettrennen der Dampf- pflllge in ihrer grotesken Elcfantcnplumvheit, den Bau der eisernen Enno-Brücke und ihre Zer- störnng durch Winddruck, seine Gedichte „Die Schmiede", „In der Gießerei", „Der Monteur", eine Ballade technischen Geschehens im Ton der Uhlandschcn Heldsnballade, „Unter der Erde", mit der legenden Schilderung dcs Dulnewurchdruchcs, seine „Lieder am Schraubstock". Das alles hat vollsten poetischen Wert, hat die Neuheit und Schönheit, wie sie Menzels „Cissnwalzwerk" zu erst im Bilde aufwies. Poesie und Technik haben in diesen Schöpfungen den Bund geschlossen. Von seinen weiteren Schöpfungen seien er wähnt der Roman „Im Kampf um die Cheops pyramide", sine unserer besten humoristischen Er zählungen, sowie „Der Schneider von Ulm", einer unserer besten geschichtlichen Romans, den Eyth noch in seinen letzten Lebensjahren schaffen konnte. Die geistige und körperliche Gesundheit Eyths hatte etwas Urwüchsiges und dabei war dieser Kraftmensch ganz und gar keine Eroberer natur, hatte gar nichts Gebieterisches oder Macht, volles. Er war ganz einfach ein Arbeiter, der die Forderung des Tages erfüllte. Einseitigkeit pries er als Voraussetzung zur Tatkraft und war dabei' von erstaunlicher Vielseitigkeit der Be gabung. Er musizierte uud zeichnete sein Lebe lang, war Techniker und Erfinder, Organisator größten Stils und unermüdlicher Briefjchreiber, Sprachenkundiger und Weltreiscndcr, machte die härteste körperliche Arbeit seines Berufes selbst und setzte sich noch als siebzigjähriger Geheimrat auf den Schneidertisch, um zu lernen, wie man Knopflöcher näht, damit er sich in den Helden seines letzten Ramans, den Schneider Berblinger, ganz hineinfühlsn konnte. Sein ganzes Leben war das organische Kunstwerk eines Tatmenschcn, und seine Wandlungen standen in engster Beziehung zueinander. Durch sein Wanderbuch eines In genieurs warb er, der ein Außenseiter der Land wirtschaft war, wie der Arzt Albrecht Thaer, viele Freunde für die D.L.G., und der Maschinen bauer „ohne Ar und Halm" hing am heimischen Boden wie ein echter Bauer. Max Eyth tat für die deutsche Landwirtschaft dasselbe, was Friedrich List sür die deutsche Eisenbahn und Graf Zeppelin sür die deutsche Luftschiffahrt geschaffen haben. Diese drei wackeren Schwaben haben das meiste sür unsere Volkslraft geleistet. U. E.
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