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Vierteljahr 1926. — Eine brennende Berufsfrage. — Gartenbau und Wirtschaftspolitik. — Zur Preisentwicklung der Süßkirschen. — Arsenhaltiges Obst. — Kirchen- vkM FUiMl. steuer für 1925 in Preußen. — Die Abzugsfähigkeit von Frachtspesen bei der Umsatzsteuer. — Ausfuhr nach dem Saacgebiet. — Aus den Landesverbänden und Bezirksgrnppen. — Marktrundschau. Nne brennende Lerssssrnse. Von Georg Gunder in Berlin-Südendc. Förderung und Entwicklung eines jeden Berufszweiges innerhalb des BollSganzen sind in erster Linie von dem Bildungsgrad seiner Berufsangehörigen abhängig. Wie kaum in einem anderen Beruf muß dieser Erfahrungssatz im Gartenbau seineNutz- anwendung finden, denn auch dem Außcn- stehenden ist bekannt, welch' hohes Maß tech nischer und wissenschaftlicher Kenntnisse so- wie auch künstlerischer und kaufmännischer Be fähigung für die Berufsausbildung im Garten bau nötig ist. Gärtner mit nur handwerks mäßigem Können sind zwar treue Helfer in den einzelnen Betrieben, dürfen jedoch keinen Anspruch darauf erheben, mitgeholfen zu haben, dem Beruf die Stelle in der deutschen Bolks- wirtschajt anzuweisen, die ihm auf Grund seiner Produttionswerte und seiner Eigenschaft, relativ viel Menschen zu beschäftigen, zukommt. Wie sehr sich das Ausland diesen Gedanken- gang zu eigen macht, zeigt der von seiner Re gierung tatkräftig unterstützte Gartenbau der Niederlande. Um seine Berufsgärtner nach Möglichkeit geistig beweglich zu machen, sind hier von Staats wegen nicht weniger als acht Gartenbauschulen eingerichtet worden. In Deutschland ist cs dagegen vor allem die Landwirtschaft, der man behördlicherseits ein großes Maß von Interesse entgegenbringt, dank dessen sie sich vermittels eines dichten Netzes von Schnleinrichtungen mannigfachster Art °zn einem bedeutenden Wirtschaftszweig entwickeln konnte. Es ist sicher, daß die gegenwärtige Agrarkrise durch die gute Schulung der Land wirte überwunden werden wird. Wie ist es demgegenüber um unseren Beruf bestellt? Preußen, der größte deutsche Staat, beschränkt sich auf die Unterhaltung von zwei staatlichen Lehranstalten. Die bisherige dritte (Proskauz wurde aus unverständlichen Gründen aufgehoben, ohne daß bisher ein Ersatz ge boten worden ist. Im übrigen sind in Preußen noch 18 nichtstaatliche Gartenbauschulen vorhan den, deren größter Teil in den westlichen Pro vinzen seinen Sitz hat. Von Berlin ostwärts gesehen, ist nur noch für Ostpreußen in Tapiau eine niedere Gartenbauschule mit einjähriger Ausbildungszeit und in Oberschlesien in Pros- kau ein Gehilfenkursus in der früheren Staats lehranstalt zu finden. Letztere Schule wird von der Landwirtschastskammer betrieben und hat eine halbjährige theoretische und halb jährige praktische Ausbildungszeit. Eine ge hobene oder gärtnerische Ausbildungsstätte sucht man im ganzen Osten des Vaterlandes ver geblich. Gärtnerische Fortbildungsschulen sind in ganz Preußen rund 80 in Betrieb. Dagegen hat ein Rundblick über die land wirtschaftlichen Schnleinrichtungen Preußens folgendes Ergebnis: Neben den landwirtschaft lichen Instituten an den Universitäten 2 Hoch schulen, 8 höhere Lehranstalten für praktische Landwirte, 16 LandwirtschastSschulcu, 217 land wirtschaftliche Schulen und 1305 ländliche Fort bildungsschulen. Wie ich eben ausführte, entbehrt der deutsche Osten jeder gehobeneren gärtnerischen Lehr stätte. DaS muß um so mehr verwundern, als gerade die Ostprovinzen besondere Auf gaben auf gärtnerischem Gebiete zu erfüllen haben, nämlich den Export nach den öst lichen Nachbarländern aufzunehmcn und uns somit Lufk zu machen von der Massenein fuhr fremdländischer Gartenbauprodukle. Wir haben bereits jetzt schon glückliche Ansätze für einen Export deutscher Erzeugnisse nach den Randstaaten, der Tschechoslowakei, Ungarn und Oesterreich. Die schlesischen Gartenbaubetriebe haben daran den hervorragendsten Anteil. Be rücksichtigt man, daß in Schlesien an sich schon ein sehr entwickelter Gartenbau zu Hause ist, so dürfte der Wunsch der Schlesier, bald wieder einen Ersah für die verlorengegangene höhere Gärtnerlehranstalt zu erhalten, verständ lich erscheinen. Denn eine solche Anstalt hat ja nicht nur den Zweck auszubilden, sondern ihre Aufgabe ist cs auch, den Gartenbau desjenigen Landteiles unmittelbar zu befruch ten, in dem sie ihren Sitz hat. Eine besondere Begründung für die vor getragenen Wünsche liegt auch in den gegen wärtigen Bejuchsziffcrn der nach dem Abbau Proskaus überrannten Schwesteranstalteu in Dahlem und Geisenheim. Geisenheim hat im Durchschnitt der letzten Porkricgsjahre einen jährlichen Besuch von 52 Bollhürcrn und mel det in diesem Jahr. 81 Vollbörer, obwohl es in der Bcsatzungszone liegt. Der Borkricgs- durchschnitt in Dahlem betrug 63 Bollhörer. In diesem Jahre besuchen 169 Bollhörer und 34 außerordentliche Hörer die Dahlemer An stalt! Daß bei derartigen B.'suchszisfcrn die ordnungsmäßige Ausbildung der Hörer uatür- Seilmgseiuziehimg für das NI. Meüeljahr MS. Auf Grund eines Beschlusses des Haupt ausschusses vom 20. 2. 26 werden die Bei träge für das 3. Vierteljahr 1828 am 1. 6. 26 bei allen Mitgliedern durch Nachnahme ein gezogen. Die Höhs der Beiträge ist aus nachstehender Tabelle ersichtlich. - Höhe der Beiträge für Name des L Landesverbandes anbei erbau A AK Ä/L E E 1 Anhalt . . . . . 2- — 4,- 6,— 2s Baden (nur für die Bez.-Gr. Pforz. heim, Karlsruhe, Offenburg, Frei burg, Konstanz, Lörrach, Heidel berg,Baden-Baden) 3,- 1,50 4,- 8,50 2b Bade» für die übri ge» Bez.-Gr. . . 3,— 4,- 7,- 3 Naher» 2,- — 4,- 6,— 4s Berlin -Brandenburg e. B. (ohne Bez.- Gr. Berlin) . . 1,- 1,— 4.- 6,— 4d Berlin-Brandenburg Bez.-Gr. Berlin . I,— -- 4,- 5,— 5 Braunschweig . . — 1.50 4.— 5.50 6 Freistaat Sachsen . 2.— 1.- 4.— 7.- Wir bitten, um uns unnötige Arbeit und Rachnahmen einlöseu zu wollen. unseren Mitgliedern Aerger zu ersparen, die Lsd, Nr. Name des Landesverbandes Höhe der Beiträge für Landes verband Bez.-Gr. Neich«- verbund Ins gesamt 7 Hannover .... wird noch mitgeteilt 8 Hessen-Darmstadt . 2,- - 4.- 6,- 9 Hessen-Nassau . . !,25 j 1,75 4,- 7- 10 Mecklenburg . . . . noch nicht mitgeteilt 11s Nordwcst (ohne Bre men undBlumen- -hal) 1,- 1,50 4,— 6,50 11d Nordwest (Bez.-Gr. Bremen .... 1,- s — 4,- 10- 11c Nordwest (Bez.-Gr. Blumenthal, . . . 1,— 1.- 4,- >6,- 12 Ostpreußen . . . noch nicht mitgetcilt 13 Pfalz 3,— — 4,- 7,— 14 Pommern (ohne Stettin) . . . 1,- 1,- 4,- 6,— 14s Pommern (Bsz.-Gc. Stettin) . . . 1,- 150 4,- 6,50 15 Provinz Sachsen . noch nicht mitqeteilt 16 Rheinland . . . 3.— 1,50 4,- 8,50 17 Schlesien .... 1.50 — 4,— 5,50 18 Schleswig-Holstein 1,— 1,— 4 — 6 — 19 Thüringen . . . noch nicht mitgetcilt 20 Westfalen .... 21 Württemberg . . . 3,- 4,- 7,- ReichsssrbMd des deutschen Gartenbaues e. V. Die Hauptgeschäftsstelle Fachmann. lieh eine Unmöglichkeit ist, bedarf wohl keiner besonderen Begründung. Man stelle sich nur einmal die Durchführung des Lehrfaches Feld- mesfen vor! Auch die sächsische Staatslehranstalt in Pill nitz veröffentlichte zu Beginn des neuen Schul jahres, daß fünfundzwanzig Anmeldungen wegen Ueberfüliung der Anstalt abgewicsen werden mußten, Man wird den Stimmen keineswegs recht geben können, die da behaupten wollen, daß die Bcsuchszifseru von selbst zurückgchen wer den. Angeblich seien gerade die bodenkultuc- treibenden Berufe Mode geworden und daher besonders überlaufen. Es sei jedoch mit Sicher heit anzunehmen, daß dieser Zulauf schnell abslauen würde. Diese Meinung ist durchaus irrig, denn schon ein Blick auf die Besuchszisfern der Uni- verjitäten und sonstigen Hochschulen, der Bau- gewcrk- und Maschinenbauschulen, der Musik- und Kunstgcwcrbcschulen, aber auch der Fraucn- schulen beweist, daß es nicht nur die bodeu- kulturtreibcndcn Beruse sind, deren Nachwuchs sich möglichst hochwertig schulen will. Der Preußische Kultusminister Becker hat das richtige Wort getroffen, als er unlängst in einer Rede sestlcgte, daß durch das deutsche Volk, insbesondere aber durch die Jugend ein Streben zur geistigen Vervollkommnung gehe, der einen starken Besuch der Schnleinrichtungen zur Folge habe. Es ist eben der verschärfte Daseinskampf, in dem nur derjenige mit Erfolg bestehen kann, der das beste geistige Rüstzeug hat. Jeder strebt daher nach einem Höchstmaß der Be- rnfsvorbereitung für den Kampf ums Dasein. Diesen Voranstrebendcn die erforderlichen Aus- bildungSmöglichkeiteu vorzuenthalten, hieße der Entwicklung unseres Vaterlandes, dem Wieder aufbau, Hemmnisse entgegcnzustelleu. Auch eine andere Meinung gilt es richtig zustellen. Eine Stimme würde vor kurzem mut, die da sagte, daß durch die Errichtung einer weiteren Lehranstalt nur das gärt nerische geistige Proletariat großgezüchtct würde. Soweit sich diese Stimme gegen die gegenwärtigen NuobilduugSmcthvden "unserer Lehr- und Forschungsanstaltcn richtet, stimme ich mit ihr überein, denn man wird diesen Anstalten den Vorwnrs einer gewissen Berufs fremdheit nicht ersparen können. Besorgnisse, daß durch eine weitere Anstalt die „Anstaltler" eine große Vermehrung erfahren, sind jedoch unberechtigt. Wenn sich z. B. ein schlesischer Gärtner vorgcnommen hat, eine Lrhranalt zu besuchen, jo wird er sich au den Reisekosten nach Dahlem, Geisenheim oder Pillnitz gewiß nicht stoßen, sondern jein Vorhaben auf jeden Fall ausführen. Die Zahl der „Anstaltler" wird sich also auch nach Hinzutritt einer wei teren Lehranstalt im wesentlichen gleichbleiben. -Oer große Wert des Planes liegt aber darin, den Besuch günstiger zu verteilen und somit eine Gewähr für eine sorgfältigere Ausbil dung des einzelnen zu bieten. Bei Besuchs ziffern wie der Dahlems liegt freilich die Gefahr der erwähnten Proletarisierung vor, weil hier eine sorgfältige Ausbildung des einzelnen über menschliche Kräfte geht nnd von dem Lehr körper nicht gefordert werden kann. Wertvoll für die Organisation dieser An stalten ist auch eine gewisse Hcrvorkehrnng der landesüblichen Anbaumethoden. Der Osten hat andere klimatische Verhältnisse und Arbeits weisen wie Berlin oder gar wie der Westen Deutschlands. Schon aus diesem Grunde ist eine Lehranstalt im Osten ein Erfordernis. Es dürste hierbei auch von Interesse sein, die Verteilung der Angehörigen der Ostpro vinzen auf die frühere Drcizahl der Lehran stalten zu beobachten. Von 1911 bis 1923 betuchten 759 Hörer die Proskauer Anstalt, von denen 588 aus dcu Ostprovinzen stammten. Die Dahlemer Anstalt wurde im gleichen Zeitraum vou 1480 Hörern besucht, von denen nur 494 in den östlichen preußischen Provinzen beheimatet waren. Von 1180 Geisenheimer Hörern des glei chen Zeitraumes stammte» nur 88 aus den Ostprovinzen. Nach dem Eingehen ProskauS entfielen da gegen von 385 Dahlemer Anstaltsbesuchern 224, von 214 Geisenheimern schon 22 auf die Ost- proviuzen. Diese Zahtenverhältnijse lassen nahezu mathematisch die Notwendigkeit der Wiedererrichtung einer dritten preußischen An stalt im Osten erkennen. Sollte die erstrebte Lehranstalt im Osten kommen, woran zu zweifeln kein Anlaß vor liegt, so ergäben sich interessante Aufgaben für die Bearbeitung dieses Neulandes, also für die Organisation dieser von Grnnd auf neuen Schule. Wenn man den Besuchern unserer höheren Lehranstalten den Vorwurf einer mangelhaften Befähigung für praktische Fragen machen will, wird man den Lehranstalten allein hieran nicht Schuld geben können, denn die praktische Vorbereitung für den Beruf ist wirklich nicht Ausgabe dieser Schulen. Es ist also der Hebel bei der Lehrlingsausbildung anzusctzen und des weiteren eine recht lange und ge diegene Gchilfenzeit als Anfnahmebedingnng zu fordern. Was mir jedoch an den Lehran stalten erncuerungsbcdürftiH erscheint, ist der Lehrstoff. Es wird hier zuviel theoretischer Wijsensqualm geräuchert, während kaufmän nische und volkswirtschaftliche Gebiete, in denen dann der Besucher zu Hauss sein soll, nahezu völlig leer ausgehen. Für die schlechten Unterkunstsmöglichkeiten der Hörer ist als Grund anzunehmcn, daß ihre Schulbildung zu begrenzt ist, daß sie im Leben auf zu einseitiger Ausbildnngsgrundlage stehen, die ihre Verwendbarkeit benachteiligen. Es kann sür den Berns nur von Vorteil sein, wenn seine Angehörigen sich nicht nnr im engeren Rahmen der Berufsausübung betätigen, son dern auch sonst in die Speichen des großen Rades deutscher Arbeit kräftig einzugrcifen ver stehen. Dazn foll die neue Anstalt im Osten das ihrige beitragen! Gsklenbs« mV MMasts- pslillk. Dec Reichsminister für Ernährung und Land wirtschaft, Dr. Haslinde, hatte Vertreter des Gartenbaues zu einer Aussprache auf Mittwoch, den 19. Mai 1926, zu sich gebeten, um ihnen wunschgemäß Gelegenheit zu geben, ihm über die wirtschaftliche Lage des Berufes und die vom Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. für die Zukunft als notwendig erkannten Maß nahmen Bericht zu erstatten. Zu seinem Be dauern war Reichsminister Dr. Haslinde zu dem verabredeten Termin durch die Kabinetts erklärung im Reichstag verhindert. In seiner Vertretung leitete Staatssekretär Dr. Hage dorn die Aussprache. Für den Reichsverband des deutschen Gartenbaues waren die Vor sitzenden Schetelig, Grobbcn und Bern« stiel sowie Direktor Fachmann, alK Ver treter des Gartenbaues im Reichstag der Reichs- lagsabgcordncte Giese, als Vertreter im vor läufigen Rcichswirtschaftsrat Generalsekretär a. D. Beckmann und als Vertreter der Deutschen Gartenbau-Krcdit-A.-G. Dr. Reischle er schienen. Einleitend brachte Schetelig die Befriedi gung des deutschen Gartenbaues darüber zum Ausdruck, daß Reichsminister Dr. Haslinde persönlich Gelegenheit genommen hatte, der Er öffnung der JubilüumS-Garlenbau-Ausstellung in Dresden beizuwohnen, wobei er zweifellos Gelegenheit hatte, aus dem Stande der Ausstel lung die Leistungsfähigkeit des deutschen Garten baues zu ersehen. Der Gartenbau hat cs beson ders begrüßt, daß sowohl in seinen Ausführun gen in Dresden als mich anläßlich der Tagung des Deutschen Laudwirtschaftsrates in Darmstadt der zuständige Reichsminister die Notwendigkeit eines Schutzes der gartenbaulichen Erzeugung an erkannt hat. Der Abschluß des neuen deutsch- spanischen Handelsabkommens gibt jedoch zu cr- ucuteu Bedenken Anlaß, da auch dieser Vertrag, wenngleich Verbesserungen für den Weinbau zweifellos erreicht worden sind, eine praktische Durchsetzung des Grundsatzes eines Schutzes auch des deutsch« n Gartenbaues noch nicht erkennen läßt. Als Berichterstatter faßt Direktor Fach mann anschließend kurz dcu seitherigen Ver lauf der Handelsvertragsvechandluugcn zusam men nnd bezeichnet die bisherigen Ergebnisse als für den Gartenbau völlig unbefriedigend. Zwei fellos ist zwar gegenüber dem Vorkriegszustands eine gewisse Besserung erreicht worden, wobei je doch nicht vergessen werden darf, daß, am Frie densstand geniessen, die Zollsätze heute mindestens 50 Prozent höher sein müßten. Vor allem kommt es jedoch nunmehr darauf an, für die zu Ende gehende Periode der Handelsvertragsverhandlun- gcn unter allen Umständen die jetzt noch be stehenden Zotlrcstc vollends zu halten. Mit großen Bedenken müssen in dieser Hinsicht die Verhand lungen mit Frankreich, der Tichecho-Slowakei, Polen, der Schweiz usw. verfolgt werden. Der Gartenbau muß bringend erwarten, daß die schon erreichte unterste Grenze nicht weiter unter schritten wird. Für die günstigen Hnndelsver- tragSverhcmdlungen und die Neugestaltung des deutschen Zolltarifcs wird es notwendig sein, dis Vertreter des Gartenbaues rechtzeitig beratend Mitwirken zu lassen, nm eine bessere Angleichung der einzelnen Zollpositionen gegeneinander zu ge währleisten. 7— Grundsätzlich muß wiederholt werden, daß es dem Gartenbau von allem An fang an nicht allein auf die Durchsetzung von Zollwünschcn nngskommcn ist: vielmehr hatte der Rcichsvsrband des deutschen Gartenbaues bereits aus seinem ersten deutschen Gärtnertag in Stutt gart 1924 und wiederholt in Düsseldorf 1925 in der Ocffentlichkcit zum Ausdruck gebracht, daß ec sehr wohl der Ueberzeugnng sei, daß auch mit innerwirtschaftlichen Mitteln an der Besse rung der wirtschaftlichen Lags des Gartenbaues gearbeitet werden muß. Es wird begrüßt, daß der Reichsminister diese Arbeiten des Reichsver- bnndcs auch in Darmstadt wiederum anerkannt hat, so daß dadurch die oben erwähnte Einstellung des Reichsvcrbandcs dokumentiert worden ist. Die Arbeiten auf dem Gebiete dec Rationali-