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Uns tflmi Inkillf* Preisverhandlungen mU der Konscrvenindustrie. — Die Ziele der deuischen Obst- und Gemüiebaues. — Bericht über di« SteuerauL'chußsitzung. — Handelsprovisorium mit Frankreich. — From nach Llteu. — Fragekasten — Bücherschau. — Aus den Parlamenten. - Aus der Fach- und Tagespreffe. — Lus den Landesverbänden und Bezirksgruppen. — Marktrundjchau« PrelroerhmLlunM mit der Sousecveuinduslrie ;en der Industrie für vor s ich sie für die -gesehen habe. Es »ebenen Betriebs- und Wehe der deutschen Obst- und Gemüsebaues abhinge. Nach einer 20—30jährigen Arbeit sollte Ein derartiges Gegengebot der Konserven- industrie läßt unserer Meinung nach nicht den sich die Ansichten immer nach kurzer Z> Obstzüchter, der mit la Sorten liefern. Auch im Gemüsebau kann die Verbreitung der wichtigsten Sorten derart gefördert werden. Für diesen Zweck hat der Feldgemüsebauausschuß der deutschen Landwirtschastsaesellschaft bereits wertvolle Arbeiten geleistet. Die auf den ver schiedenen Versuchsfeldern seit IVM lausenden Anbauversuche haben ein sehr wertvolles Ergeb nis gezeitigt, und in unermüdlicher Arbeit wer den jährlich andere Gemüsearten und -sorten aus ihre Wirtschaftlichkeit geprüft. Diese Ergeb- niste sollte sich der ErwerbSgemüsezüchter viel mehr zu eigen machen und die Verbreitung sollte ebenso gehandhabt werden, wie Verbreitung der Obstsorten vor, sind ferner zu klären die verscht—. arten, und zwar: 1. Ter Straßen- und Wegeobftbau al» um fangreichste, einheitliche Betriebsart. Ich bin nicht davon überzeugt, daß die jetzige Betriebs art zweckmäßig und für die Dauer richtig ist. ES handelt sich hier um einen Obstbau, der für die Versorgung der Märkte mit Massenobst von aller größter Bedeutung ist. Im Gegensatz zum Wegeobstbau in den einzelnen Gemarkungen kann der Straßenobstbau nicht mehr wesentlich aus gedehnt werden. Unser Straßennetz ist fast völlig ausgebaut und die neuen größeren Strecken, die in Zukunft noch gebaut werden, sind sicher für den Autoverkehr bestimmt und kommen für den Obstbau kaum in Frage. Wie wird es aber, wenn die jetzigen Stragenpflanzunoen abgebaut sind? Wir können überall beobachten, daß eS bei der bisherigen Pflanzweite außerordentlich schwer hält, an den Straßen Nachpflanzungen und Neupslanzungen an derselben Stelle hoch zu bringen. Es werden jährlich von den Straßen« Pflanzungen erzielen. Der Wegenbstbau in den Gemeinden ist noch außerordentlich auSdehnungSsähig. Die Abnei gung der Landwirtschaft gegen die Bepflanzung der Feldwege würde ucher herabgemindert bei Wichtiger Sortenwahl und weiterer Pflanzung. 2. Der landwirtschaftliche Obstbau. Auch hier herrscht keine Klarheit. Man wirft landwirt schaftlichen Obstbau und geschloffenen Obstbau mit landwirtschaftlicher Unterkultur durcheinander. Die Abneigung der landwirtschaftlichen Kreise gegenüber dem Obstbau ist meistens daraus zurückzusührcn, daß man dem Landwirt letztere Kultur zugemutet hat. Diese paßt aber selten für den landwirtschaftlichen Betrieb, und so findet man derartige Anlagen nach wenigen Jahren vernachlässigt. Sie wirken nicht fördernd, sondern hemmend. Sortenwahl und Pflanzung sind so zu wählen daß die landwirtschaftliche Kultur Haupteinnahme der Fläche bleibt, und der Obstbau Nebeneinnahme. Die Arbeiten an den Bäumen müssen sich auf die Düngung und zeit weises Auslichten der Kronen erstrecken. Die Schädlingsbekämpfung muß sich bei Auswahl harter Sorten auf das Allernotwendigste be schränken. Die Reife der Sorten hat so zu fallen, daß die Erntcarbeiten in den Wirtschastsbetrieb paffen. Die Früchte muffen fest sein, um weite Transporte ohne Verlust vertragen zu können. Sicher würde mancher Landwirt einen Ver such mit derartigen Pflanzungen machen, wenn er nicht immer wieder die verfehlten Pflanzungen vor Augen hätte. Machen wir m. E. den landwirtschaftlichen Obstbau zu schwierig und paffen wir ihn dem landwirtschaftlichen Betrieb nicht an, dann wer den wir diese notwendige Betriebsform nicht zur vollen Entfaltung bringen und die Lücken, welche einmal im Straßenobstbau entstehen können, nicht Verwaltungen ungeheure Summen für Nachpflän- zungcn m. E. nutzlos auSgegeben, weil diese Bäume an den betreffenden Stellen nie das trag- bare Alter erreichen oder, wenn dieses der Fall ist. keinen freudigen Wuchs zeigen und keine Bollernten liefern. Hier müßte von Grund auf Wandel geschaffen werden, so daß cs möglich wird, dieselbe Strecke mehrere Male hintereinander durch Obstpflan zungen auszunutzen. Die heutigen üblichen Ent- fernungen auf 10 Meter genügen da nicht. Diese muffen erheblich weiter sein, damit in dem Augen blick, wo der Höchstertrag der Pslanzung über schritten ist, zwischen den Bäumen eine neue Pflanzung angelegt werden kann. Hat diese weite Pflanzung das tragbare Alter erreicht, unk die erste Pflanzung läßt so nach, daß ein Gewinn nicht mehr zu erzielen ist, dann muß sie fort, um nach werteren 25 bis 30 Jahren einen aus« geruhten Boden für die dritte Pflanzung zu liefern. Zwischen den Bäumen sind Dünger streifen anzulegen, um die bestehende Pflanzung mit Nährstoffen zu versehen und den Boden für die späteren Pflanzungen vorzubereiten. So ver fahren, wird man auf Jahrzehnte hinaus einen mustergültigen Straßenobstbau betreiben könne» und wesentliche Ersparnisse durch nutzlose Nach- Jn Nr. 11 der „Gartenbauwirtschast" vom ü Februar hatten wir über die Fühlungnahme zwischen unserem Reichsverbande und dem Ver bände der Konservenindustrte wegen der dies jährigen Spargelpreise berichtet. Am Mittwoch vergangener Woche hat nunmehr in Braun schweig eine erste Verhandlung stattgefunden, die trotz eingehender mehrstündiger Aussprache vor läufig zu keinem Ergebnis geführt hat. In einer Vorbesprechung der Züchter wurde die schwierige Lage der Konscrvsnindustrie er örtert. Die aus allen wichtigen Spargelanbau gebieten anwesende» Vertreter der Züchter waren darüber einig, der Notlage der Konservenfabriken bis an die Grenze des Möglichen Rechnung zu tragen. Obwohl sich die Lage seit dem ver gangenen Jahre kaum gebessert hat, und obwohl insbesondere keine Verbilligung der Produktions kosten für den Änbauer eingetreten ist, war die zur Verhandlung bestimmte Kommission der Züch ter bereit, einem Abbau der vorjährigen Preise um etwa 20 Prozent unter der Voraussetzung zuzustimmen, daß auch die Industrie dafür sor gen würde, den Absatz der Konserven durch äußerste Kalkulation der Preise für das Fertig- fabrikat zu beleben. Unser fraglos sehr weitgehendes Angebot wurde von den Vertretern der Industrie ohne weitere Erwägungen abgelehnt und als völlig unzureichend bezeichnet. Die Industrie bekannte sich erst nach unseren mehrfachen Aufforderungen dazu, einen Gegenvorschlag zu machen. Sie bot endlich bei Braunschweiger Sortierung 50, 37, 22 und 5 Mark für den Zentner, daS heißt einen Durchschnittspreis von 33,20 Mark für den Zentner. Da der vorjährige Durch schnittspreis 61F0 M. betrug, verlangt als» die Industrie von dem Züchter, besten schwere Lage allen maßgebenden Stellen bekannt sein dürfte, einen DHbau um nahezu 50 Prozent. Unsere Anfrage, ob sie wohl auch bereit wäre, die Preise für ihre Fertigfabrikate um die gleiche Spanne herabzusetzen, wurde seilens der Industrie dahin beantwortet, daß die bisherigen Aufschläge nicht zur Deckung der Betriebskosten genügt hätten. ES muß dabei darauf hingewicsen werden, daß die Aufschläge der Industrie — an den für unsere Rohware von ihr gezahlten Preisen gewesten — nach dem Kriege prozentual bereits wesentlich höher als vor dem Kriege waren. bar ist, und wir empfehlen unsere» Anbauern, derartige Angebote — Fühler wird die Indu- strie zweifellos ausstrecken — abzulehnen. Ist die Industrie nicht bereit, ihre Haltung zu ändern, fo werden wir die Verhandlungen zu un serem Bedauern als aussichtslos abbrechen müssen. Die Konscrvenindustrie hofft auf Uneinigkeit in den Reihen der Spargelanbauer; auch das gaben die Ausführungen einzelner Fabrikanten zu erkennen. Wir können demgegenüber mit Befriedigung scststellen, daß der seit mehreren Jahre» vom Rsichsverband angestrebte Zusam menhalt der Spargelzüchter sich ständig gefestigt hat, so daß in den letzten Jahren unter Leitung unseres Reichsverbandes stets alle maßgebenden Spargelanbaugebiete an unseren Verhandlungen über die Preise tsilgenommen haben, und wir können weiter feststelleu,daß sich durch derartige un mögliche Angebote der Konservenindustrie der Zu- sammenhalt der Züchter noch weiter festigen wird. Wir werden unseren Mitgliedern in nächster Woche über unsere nschmaligeu Versuche, den Wirtschostssriedru zwischen uns und der Kon- scroenindnstrie zu wahren, schnellstens berichten unk Mitteilung darüber machen, wie sich die Spargelanbauer bezüglich der Abschlüsse mit der Konservenindustrie unserer Meinung nach ein- stsllen wüsten. Cs ist aber Pflicht eines jeden Anbauers, so lange mit seiner Entscheidung über eine« Abschluß zu warten, bis unsere Verhand lungen zu Ende geführt sind. Wir bitten, die nächste DienStag-Nummer unserer „Gartenbauwirtschaft" zu beachten. —n. Sorten in möglichst geringer Zahl festsetzen. Die heute noch vielfach verbreiteten Obstsortimente sind meistens zu umfangreich und bedürfen einer eingehenden Sichtung. Die tzauptsorten wüsten immer wiederkehren und Abweichungen nur mit Lokalsorten oder bei großen klimatischen Unter schieden Vorkommen. Derartige Sorientafeln sind bei uns in allen Gemeindehäusern und Land schulen ausgehängt, so daß es für den OrtS- bewohner leicht ist, sich über die Sortenwahl zu orientieren. Aehnliche Tafeln sind auch schon in anderen Bezirken mit bestem Erfolg herauSgegeben, und ich glaube, daß man damit das gesteckte Ziel am schnellsten erreicht, zumal, wenn oie Baumschulen des betreffenden Bezirks in erster Linie diese auSfüllen. 3. Der Plantagen- oder geschloffen« Obstback ist in seiner heutigen Gestalt meistens ein wirt schaftlicher Fehlschlag. Schuld hieran ist nun nicht der Obstbau, sondern die Anlage unk Be triebsweise. Die Gestehungskosten verschlingen zum größten Teil die Bruttoeinnahmen, so baß oer Gewinn recht oft fehlt. Trotz dieser Er fahrungen werden immer noch nach der unzweck mäßigen Art geschloffene Pflanzungen angelegt, und wenn der jetzige Besitzer damit auch einmal einen Augenblickserfolg hat, so ist der Nachfolger meistens ein bedauernswerter Mann, weil er ei» abgebautes Grundstück hat, welches durch zu über mäßige Ausnutzung den weiteren Obstbau un möglich macht. Ich bin nicht der Ansicht, daß der Plantagenobstbau unlohnend ist, und wir ihn entbehren können, und daß etwa der landwirt schaftliche und Straßenobstbau bei größerer Aus dehnung genügen, um unseren Obstbcdarf zu decken. Nein, wir gebrauchen diesen Obstbau für die ständige Marktversorgung und für die Heran ziehung der Qualitätsware, denn ersterer liefert Maffcnware, aber in einer engbcgrcnzten Zeit. Auch in dieser Betriebsart ist die Pslanzweise zu ändern, so daß eS möglich ist, daS Grundstück mehrere Male hintereinander durch Obstbau aus- zunutzen. Ferner müssen die Unterkulturen fort während betrieben werden können und nicht, wie bei der heutigen Pflanzweise, nach wenigen Jahren unkohnend werden wegen zu starker Be schattung und schwieriger Bewirtschaftung. Plantagenobstbau ohne Unterkultur in Irgend einer Form, sei eS Gemüsebau, Bcercnobstbau, Geflügelzucht, Viehzucht oder eine andere Art, halte ich wirtschaftlich für unmöglich, weil der Besitzer in schlechten Obstjahren die größten Schwierigkeiten hat. Die Unterkulturen müsse» immer einen recht großen Prozentsatz der Gesamt kosten decken. Auch hier sollte man durch Aus tausch der Erfahrungen endgültig mit der ver alteten PflonzungSqrt breche» und neue Anlagen Sie Ziele der -eulschen übst- u«d Gemüsebaues. Vortrag, gehalten auf der Hauptversammlung des Reichsverbandes am 2l. Februar 1926 von Garteninspektor A. Beckel in Oberzwehren k-r Cassel. Meine Damen und Herren- Wenn ich heute Lher die Ziele des deutschen Obst- und Gemüse baues zu Ihnen sprechen soll, io könnte ich mich dieser Aufgabe in kürzester Zeii entledigen, indem ich sage: „Das Ziel ist die ausreichende und recht- zeuige Versorgung der Bevölkerung mit den Er zeugnissen des Obst- und Gemüsebaues zu an nehmbaren Preisen, welche b^r Gewähr geben, daß die Kulturen einen Mann ernähren und jederzeit auf voller Höh« gehalten werden können." Um dieses Envzrel zu erreichen, sind in wirt schaftlicher Bezupung in den letzten Jahren äußerst wertvolle Arbeiten geleistet worden. Ich erwähne nur die Arbeiten in den Steuerfraoen, die wirtschaftliche Spitzenorganisation, den Aus bau unserer Verbandspreffe, den ersten Ausbau der Absatzorganisation, die Bearbeitung der Zoll-" fragen u. a. m. Wenn diese Arbeiten, besonders im letzten Punkte, nicht den vollen Erfolg gehabt haben, so ist dieses außerordentlich bedauerlich, und wir hoffen, daß man bei noch festerem Zu- fommenschluß den Gartenbau nicht mehr auf Kosten anderer Berufszweige opfert, denn dis meisten Erzeugnisse gartenbaulicher Art, welche eingcsührt werden, können wir entbehre» oder sind im eigenen Lande in genügender Menge zu erzeugen. Wenn man dem deutschen Züchter die Möglichkeit gibt, durch einen angemessenen Schutz den Vorsprung, den das Ausland in klima tischer Beziehung hat, einzuholen, dann wird er in technischer Beziehung den ausländischen Vor sprung, besonders in der Frühgemüseerzeugung, in kürzester Zeit erreichen und allen Anforde rungen gerecht werden. Da nun die wirtschaftlichen Fragen, wenn auch nicht voll geklärt, so doch im besten Fahr, wasser sind, ist eS dringend notwendig, sich mehr den technischen Fragen zuzuwenden, damu auch dieses große und wichtige Gebiet schnellstens in zielsichere Bahnen gelenkt wird. Ist die Technik der Betriebszweiges nicht auf voller Höhe, dann wird man in wirtschaftlicher Beziehung nur Augenblickserfolge haben, die sehr leicht in einen Mißerfolg auslausen können Meine Aufgabe ist es, die Punkte anzudeuten, die in technischer Beziehung zu ändern oder in einheitliche Bahnen zu lenken sind, um auch hier das vorerwähnte Ziel zu erreichen. Von Zeit zu Zeit finden wir in der Fach presse Vorschläge über die Zukunftsgestaltung des deutschen Obst- und Gemüsebaues und auch darüber, ob derselbe cinzuschränken oder zu ver mehren ist. Es sind dieses Augenblicksbilder, die aus dem Empfinden des einzelnen hervor- gehen, der sich mit dieser Frage mehr oder weni ger befaßt, und die eng mtt der jeweiligen wirt schaftlichen Lage Zusammenhängen. Deshalb ändern sich diese Vorschläge auch je nach der Lage, selbst nach der Gegend, denn sie haben meistens nur lokale Bedeutung. Neben diesen Abhandlungen, welche von außerckrdentlichem Nutzen für den Obst, und Gemüsebau sein könnte», wenn erst die notwendigen Vorbedingungen geschaffen sind, fin den wir die größten Meinungsverschiedenheiten über Tinge, die heute tatsächlich geklärt sein müßten, >o daß Auseinandersetzungen darüber nur Beunruhigungen Hervorrufen. Als man vor 25 bis 30 Jahren aufing, dem deutschen Erwerbs- obst- und Gemüsebau eme größere Beachtung zu schenken, halte man naturgemäß kein sestes Pro gramm, denn eS fehlten Erfahrungen im eigenen Lande,' und jeder, welcher die Notwendigkeit eines verwehrten Anbaues erkannte, stieß dabei meistens auf die größten Schwierigkeiten, weil man sich von dem Altgewohnten zu schwer trennen konnte, und dis drohende Gefahr der ein- sotzenden AuSlandserzeuguug nicht erkannt wurde. Schon damals haben weitsichtige Männer, wie Ludwig Möller, Muller-Diemitz, LorguS, Grobben, Terhgefs u a., vrrsucbt, dem deutschen Obst- upd Gemüsebau neue Wege zu zeigen. Leider ist der Erwcrbszüchtcr den Ratschlägen nicht so gefolgt, wie es Im Interesse der Sachs notwsndig acwewn wäre, mau hing am Kleinlichen und Althergebrachten. Dieser kleinliche Zustand Hal sich in technischer Bcziekung in vielen Betrieben bis heute erhalten, d-rhalb findet man in der Fachpresse noch krasse Gegensätze darüber, ob z. B. ein Baum auf drei oder vier Augen zu schneiden ist, ob d-s Krone als Serie oder frei gezogen Werken soll, ob die Hcrbstpflanzung der Früh- jahrspslanzung vorzuziehen ist, ob eine Stamm- Höhe von l,20 oder 2 Metern die rechte ist oder ob im Gemüsebau das MIstbeetfenstcr 1X1,50 Meter over 0,94Xl^>6 Meter groß sein soll, ob es richtig ist, die Reihen von Norden nach Süden oder anders zu legen. Derartigen, nach meiner Ansicht nebensächlichen Fragen wird eine Bedeu tung beigewefftn, als wenn davon das Wohl Schadenfreude bestätigten, und so geht es heute noch. Ich weiß wohl, drH' eS im Obst- und Gemüse- bau, wie überhaupt im gesamten Gartenbau, nicht möglich ist, wie in der Industrie nach fest gefügter' Schablone zu arbeiten. Es muß aber möglich sei», für jede Betriebsart die wichtigsten Grund sätze seitzulegsn, damit nicht in fünf Jahren das verurteilt wird, was man heute guthcißt. Mit diesen Unstetigleiten kommen wir besonders im langlebigen Obstbau nicht weiter. Wir beun ruhigen den Züchter und vor allem den Markt. Ich will deshalb kurz die Fragen streifen, welche durch enge Zusammenarbeit der Führer im Obst- und Gemüsebau schnellstens so weit ge klart werden müssen, damit eine gewiße Bestän digkeit einsetzt, die sich nicht aus einzelne eng- begrenzte Gebiete beschränkt, sondern sich über das ganze Reich erstreckt. Fasten Sie meine Vor schläge als Anregung aus und nicht als ein fer tiges Proqramm, denn ich erwarte, daß jeder mit Freuden seine Kenntnisse und Arbeitskraft dem RcichSoerband zur Bearbeitung Kieser Fragen zur Verfügung stellt, damit wir in Zukunft geschlossen nach einheitlicken Grundsätzen den Obst- und Gemüsebau fördern. Für den Obst- und Gemüsebau gilt als erster und wichtigster Punkt die Klärung der Sorten- ftage. Es wird nicht möglich sein, sür das ganze Reich einheitliche Sorten festzusetzen, dazu sind die klimatische» und auch die wirtschaftlichen Verhältnisse zu verschieden. Aber jeder größere Bezirk könnte, in Verbindung mit den Nachbar bezirken, die für den Erwerbsobstbau wichtigsten Willen erkennen, mit unsereren Erzeugern über haupt in diesem Jahre zu einem Abschluß kom men zu wollen; erregte Meinungsäußerung' einzelner ihrer Vertreter bekundeten auch, daß die Industrie in diesem Jahre das Zepter in der Hand zu haben glaube. Wir nehmen zu dieser Meinung noch keine Stellung, da wir es trotz der Völlig ablehnenden Haltung der Industrie sür unsere Pflicht sowohl im Interests unserer Er- zeuger als auch im Interests der allgemeinen Wirtschaft halten, eins nochmalige Be prechung in dieser Woche herbeizuführen und olle Ber- Handlungsmöglichkeiten zu erschöpfen. Wir möchten aber heute schon darauf Hinweise«, daß das Gegengebot der Industrie völlig unannehm. hierüber und über manche anderen Fragen nebensächlicher Art eigentlich Klarheit herrschen und sollten nur noch zur Belehrung dienen. Sein Augenmerk sollte man wichtigeren Fragen zu- wenden und Kiese zu klären suchen. Denn es gibt viel wichtigere Fragen technischer Art im Obst- und Gemüsebau, die einer Klärung bedür fen, damit der Züchter in Ruhe und zielsicherer Arbeit den Enderfolg erreicht. Im Lause der verflossenen 80 Jahre haben sich die Ansichten über die weittragend ten Fragen Zeit geändert, w daß der langdauernden Kulturen zu chnen hatte, schon kurz nach Schaffung einer Pslanzung das Gefühl nicht los wurde: „Du host eS falsch gemacht/ Es fehlte auch gar nicht an Leuten, dre ihm dieses mit mehr oder weniger Erscheint Dienstags u. Freitags )ührg. 1926 Berlin, Dienstag, den 2. März 1926 Nr. 1S 41. Jahrgang der Berbandszcitung. KNUEKKE VN vkUIEtt 8V K.N. H/V.4S Lnratsanpraka: L L pocktrotka4S PL fl m» tS PL) PVSwsk^rMt03d Museen Oka ^uknskma erfolgt in ckar nLokslaereloddaoa» Plummer — kkslelsmationsn nur dl» 8 Tego nsed Srsckslnsn ruILssig. — Lslegsxsmplar« nur auk Verlangen gagsn portosrsatL — Kür Mekler üurok unckautticdvs Uanuskrtpt keine f-tsktung. cturoti Ssrickt ock. >. Xonkurrvertslvan Wit klar bsrsokn. Kadukt kort. Var«s»peOk» L— »onelllriX — Packln MV<8, priackriodstmSa IS, neden 6ar SKrtnarrnsckcvmll». — Ota Sodtouckaranratgan Vnck von cksr Verüktentliovung suagaacklossan. — Oer ^uktraggsdsr gibt äorod cki» Nukgads äss Inserat» sein SInveratänetnis ad. Preis« unter ä«r Lcdleuäen- praiegranra cksr Vorbüncka wagrutarsa^ — Srkültungaort garUn-tZiN«. SO