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Dezember 1930 Erscheint wöchentlich Zahrg. 1930 Aus Sem Malt: Zollsenkung für Blumenzwiebeln — Noch eine Mahnung: Hineingeritten oder hineingefahren — Müssen es unbedingt Holländische Blumenzwiebeln sein? — Die Sicherheits leitung darf nicht fehlen! — Pflanzenschutz im Dezember — Hütlengasfeuerung von Gewächshauskesseln und damit verbundene Kohlensäuredüngung — Meinungsaustausch — Fragekasten — Steuerkalender für Dezember 1930 — Welche Tomatensorten haben sich am widerstandsfähigsten gegen das Aufplatzen erwiesen? — Mitteilungen des Reichs verbandes — Aus den Landesverbänden und Bezirksgruppen — Die Sonntagsstunde — Marktrundjchau. Zollsenkung für Vlumenzwiebeln? Me der Holländer sich die Regelung denkt — Was die deutschen Vlumenzwiebeltreiber sagen — Die Ansichten des Berufes Im „Weekblad voor Bloembollencultuur" vom 31. Oktober 1930 war ein Aufsatz eines Hol länders Jan A. van der Putten veröffentlicht worden, dem eine zustimmende Erklärung einer Anzahl Berliner Firmen angefügt war. Dieser Aufsatz ist auch in Nr. 33 von „Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung" zum Abdruck gekommen. Er war gleichzeitig unserer „Gartenbauwirtschaft" eingereicht worden; von einer Veröffentlichung hatten wir jedoch abgesehen, weil sich der Reichs verband nach den langjährigen ergebnislosen Verhandlungen mit den Holländern von derarti gen „offiziösen Versuchsballons" wenig verspricht, sie aber unter Umständen für recht gefährlich hält. Da uns jedoch inzwischen seitens des Herrn Fr. Schün-Kronshagen bereits eine kritische Entgegnung zugegangen ist, die wir — unserer Gepflogenheit folgend — glauben, nicht ablehnen zu dürfen, veröffentlichen wir nunmehr nach stehend das gesamte Material. US«« UMMlIiM keine», ölige» dlsckelkotrproclukt. Da, wssser- uu lös lick«, wirksamste uni! sksolut pklsorvu- unsckscUickv kolrsckuM.mittvk koräen 8i« Prospekt mit 6utacktsn von «»»müssen L ko. Nsmdurg IS. MUllMÜ» Xsnwor 17,50 öl kraoktkrsi Knokn. mein M mmime inüuMk k. 8. krsnkkurt sm Msln. Der Holländer: Zollfreie Einfuhr der vlumenzwiebeln gegen Erhöhung des Zolles für abgeschniliene Zwiebelblumen Wie in unserem Beruf (Blumenzwiebelzüch ter) allgemein bekannt ist, gehört Deutsch land zu den drei größten Abnehmern un serer Erzeugnisse. Es ist deshalb für uns von allergrößtem Interesse, diesen Käuserkreis zu erhalten. Es besteht aber Gefahr, daß uns ein großer Teil unserer deutschen Kunden verlorengeht, weil ihm die gegenwärtige un günstige Lage im deutschen Gartenbau den Ein kauf von Blumenzwiebeln in größeren Mengen unmöglich macht. Daß diese Gefahr wirklich besteht, zeigen folgende Tatsachen: 1. Aeltere renommierte Firmen haben Kon kurs erklären müssen; 8. groß und ständig wachsend ist die Zahl der Firmen, die mit oder ohne Hilse des Gerichtes ein Moratorium erstreben; 3. die Anzahl der gärtnerischen Firmen auf der sogenannten schwarzen Liste hat sich in erschreckender Weise vergrößert. Wer wie ich häufig Gelegenheit hat, mit führenden Männern auf dem Gebiet des deut schen Gartenbaues zu sprechen und besonders dabei die Frage zu erörtern, aus welchem Grunde die Bestellungen auf holländische Blu menzwiebeln geringer werden, der kann sich unmöglich der Ansicht verschließen, daß hier bei die Einfuhr von Schnittblumen eine große Rolle spielt. Die Klage über die Konkurrenz, die den deutschen Gärtnereien durch die Ein fuhr von abgeschnittcnen Tulpen und Nar zissen erwächst, ist ganz allgemin. Wer die Verhältnisse in Deutschland genauer kennt, wird zugeben müssen, daß ein starker Rückgang des Bezuges von Blumenzwiebeln aus Holland zu erwarten ist, wenn die deutschen Gärtner die heute unsere Kunden sind, nicht gegen di« Einfuhr von billigen Schnittblumcn aus Hol- land geschützt werden. Wie groß diese Gc« fahr ist, zeigt sich auch darin, daß deutsche Gärtner, die bisher selber Blumenzwiebeln abtrieben, sich entschlossen haben, nur noch Schnittblumen zu kaufen, um so das Risiko zu verringern. Es ist erklärlich, daß viele Züchter, die auch Exporteure sind, sich in Holland wenig darum bekümmern, was ihrs Reisenden aus Deutschland berichten, weil häufig die Klagen über die ungünstige Geschäftslage dazu dienen sollen, die Unfähigkeit des Verkäufers zu be mänteln. Unerklärlich ist mir jedoch, daß die Blumenzwiebel-Exporteure, welche selber Deutschland bereisten, noch nie die zuständigen Stellen mit entsprechendem Erfolg auf die oben geschilderte Gefahr hingewiesen haben. Es kann bei mir kein Zweifel darüber bestehen, aß die Deutschland bereisenden Blnmenzwiebel- l'xporteure häufig genug Klagen über die Konkurrenz der Einfuhr von Schnittblumen ns Holland gehört haben. Das in Holland bestehende Schnittblnmen- t.chot (den Blumenzwiebelzüchtern ist verboten. Schnittblumen von ihren Blumenfeldern nach Deutschland zu senden) hilft in diesem Fall« nicht, weil es sich bei der obenerwähnten Konkurrenz durch die Einfuhr von Schnitt blumen im wesentlichen nicht um Blumen han delt, die auf den Feldern der Blumenzwiebel züchter geschnitten wurden. Es handelt sich vielmehr um Schnittblumen, die in Gärt nereien für den Export herangezogen wer- den. Die in Holland geltenden gesetzlichen Bestimmungen machen es unmöglich, das Trei ben von Blumenzwiebeln und das Exportieren der Blumen nach Deutschland zu verbieten. Wir können aber auf andere Weise den Abnehmern unserer Blumenzwiebeln helfen, und zwar indem wir ihre berechtigten Bestre bungen nach Erhöhung des Zollsatzes auf Schnittblumen unterstützen und andererseits for dern, daß der Einfuhrzoll für Blumenzwie beln ermäßigt oder gänzlich abgeschafft wird. Dadurch können wir unseren Abnehmern deut lich beweisen, daß Blumenzwiebel- und Schnitt- blumen-Exporteure nicht identisch sind, son dern ganz entgegengesetzte Interessen haben. Es ist mir bekannt, daß in mehreren Ver sammlungen des Reichsverbandes des deut schen Gartenbaues e. V. und in seinen Unter abteilungen die Erhöhung des Einfuhrzolles auf Schnittblumen von 1 NM. auf 3 RM. je Kilogramm gefordert wurde. Ich bin fest davon überzeugt, daß es uns von unseren Abnehmern hoch angerechnet würde, wenn wir sie in diesen Bestrebungen unterstützen wür den. Es sei ausdrücklich betont, daß ich in meinen vorstehenden Ausführungen unter Schnittblumen immer nur die abgesch'nittenen Blumen von Blumenzwiebeln verstehe, also in erster Linie Tulpen und Narzissen. Im Wirtschaftsplan der meisten deutschen Gärtnereien sind die Ausgaben von Blu menzwiebeln ziemlich bedeutend, weil unsere so sehr beliebten Frühlingsblumen immer in großer Zahl vom Publikum verlangt werden und zwar nicht allein von kapitalkräftigen Leu ten, sondern auch von der großen Masse der weniger bemittelten. Andere Artikel wie Flieder, Rosen, Nelken usw. werden in Deutschland nicht überall in so großen Mengen herangezogen. Jedenfalls, und das ist in diesem Zusammen hänge das Wichtigste, handelt es sich bei der Gewinnung dieser Schnittblumen um ausdau ernde Pflanzen) die in den Gärtnereien selbst vermehrt werden, jedenfalls nicht in größeren Mengen alljährlich wieder gekauft werden müs sen. Es wäre auch hierüber noch manches zu sagen, doch liegt diese Angelegenheit nicht aus meinem Gebiet. Sollten meine vorstehenden Ausführungen Anlaß zu einer ernsthaften Aussprache über meinen Vorschlag werden, so bin ich ichon halb zufrieden. Jan A. van der Putten. Die deukschen Vlumenzwiebelkreiber: Einverstanden! Soweit der Artikel, der uns aus dem Herzen gegriffen erscheint. Es muß gesagt werden, daß Herr v. d. Putten mit seinem Artikel sine Angelegenheit anschnei- det, worüber wir uns bestimmt alle einig sind. . Von sehr großer Bedeutung für uns ist, daß der Schreiber die Geister in Holland wachge rufen hat und müssen wir schnellstens beweisen, daß er bei seinen Bestrebungen unsere vollste Mitwirkung hat. Wir sind davon überzeugt, wenn diese Angelegenheit von beiden interessier ten Parteien schnell und durchgreifend ungefaßt wird, also sowohl von unseren holländischen Freunden, den Blumenzwiebelerporteuren und von uns deutschen Gärtnern zusammen, b^i den maßgebenden Regierungsstellen vorgebracht, ein volles Resultat in sehr kurzer Zeit zur Folge haben kann. Nun, Kollegen, nicht nur reden, sondern Tat sachen. Wir haben Herrn Jan A. v. d. Putten, der sich „Vertreter einer Blumenzwiebelzüchterei und Exporteur" nennt, der aber vielen unter uns bekannt sein wird als der Fu. H Verdegaal L Söhne A. G., Safsenheim-Hol- land, bereitgefunden, die von uns singesandten Beifallsbezeugungen, sei es in Form einer Visi tenkarte, Briefkarte, oder dgl. sofort weiterzu- leilen an das „Weekblad vcwc Bloembollen cultuur" zu Haarlem, damit die Veröffentlichung unserer Namen einen Beweis dafür abgeben soll, daß wir gewillt sind, kräftig zusammen zu ar beiten, um zu dem obengenannten Ziel zu ge langen. Den Weg dazu hoffen wir schleunigst zu finden. Darum senden Sie sofort Ihre Karte an die Adresse von Herrn v. d. Pulten, Berlin-Char lottenburg, Dernburgstr. 31. Tel. Westend 7880. Mit kollegialem Gruß Adolf Kärger, Werder. Fritz Gude, Berlin-Britz, Otto Ernst, Berlin-Steglitz, Hugo Schlösser, Berlin-Britz, Max Dehmlow, Berlin-Heinersdors, Heimann Rothe, Berlin, Albert Jul. Gensler, Berlin-Hohenschönhauje», Der Beruf: So geht es nicht! Der Holländer Jan A. van der Putten, Ver treter eines Blumenzwiebel-Exporteurs, will uns so gern helfen! Er macht uns glauben, daß wir beim Einkauf holländischer Blumenzwiebeln gute Geschäfte machen. Dabei gibt er aber selbst wörtlich zu,-1. daß alte, renommierte Firmen bankrott seien; 2. daß Anfragen für ein Mora torium angemeldet werden, und 3. daß eine große Anzahl von Firmen auf der schwarzen Liste stünden. Aber seiner Meinung nach kommt das nur davon, daß wir keinen genügenden Zoll auf Schnittblumen haben, und damit wir diesen bekommen, will er uns freundlichst unterstützen, ja, ist naiv genug, daß er „felsenfest davon über zeugt ist, daß wir diese Unterstützung sehr hoch anrechnev werden". Also Herr Jan A. van der Putten hilft uns, daß wir einen höheren Zoll auf Schnitt blumen bekommen, wohlgemerkt auf Schnitt blumen, zu denen auch abgsschnitlene Tulpen usw. gehören. Aber, deutscher Gärtner, lies nur heraus: Blühende Tulpen mit den Zwie beln gelten als Zwiebeln, und da nach Herrn van der Püttens Wunsch der Zoll auf Blumen zwiebeln wegfallen soll, so werden diese blü henden Zwiebeln zollfrei eingeführt. Man kann es ja den Holländern nicht verdenken, daß sie auf jede Weile versuchen, ihren Export zu heben. Verdenken muß man es aber den deutschen Gärtnern, die dazu die Hand bieten. Haben denn die Herren es sich gar nicht über legt, was sie mit ihrer Hilfe onrichten? Noch nie hat je ein deutscher Gärtner bei der Zwie beltreiberei Seide gesponnen, noch jedem ist es schwer geworden, im Frühjahr oder Sommer die mehr oder weniger große Zwiebelrechnung zu bezahlen. Oder sollte es bei den ieyigen Berliner Großtreibern anders sein? Ich be zweifle es, denn Herr van der Putten legt ja in den obigen drei Punkten klar, wie schwer der Holländer die Rechnungen bezahlt bekommt. Seit langer Zeit arbeitet unser Reichsverband im Verein mit den Landwirtschaftskammern dafür, daß wir einen höheren Zollschutz bekom men, in jeder Nummer der „Gartenbauwirt schaft" stehen so klare Aufsätze von Volkswirt schaftlern und Gärtnern, mit Zahlenbeweisen nach der Statistik, daß jedem Deutschen die Haare zu Berge stehen müssen, wenn er bedenkt, wie viel Geld wir ins Ausland werfen, unnütz, in eigener Gedankenlosigkeit. Nicht genug, daß wir zwangsweise nach dem Versailler Diktat zahlen müssen nein, auch noch freiwillig! Von den genannten, dem Holländer zustimmenden Ber liner Groß-Treibern ist es eine Selbsteintchätzung, wenn st« auf die Auslassungen des Herrn van der Putten hin schreiben: „So weit der Artikel, der uns aus dem Herzen gegriffen erscheint." Weiter schreiben diese deutschen Gärtner: „Wir haben Herrn Jan A. van der Putten bereitgefunden, die von uns eingesandten Bei fallsbezeigungen, sei es in Form einer Visiten karte, Briefkarte oder dgl., sofort weiterzuleiten an das „Weekblad voor Bloembol lencultuur" zu Haarlem, damit die Ver öffentlichung unserer Namen einen Beweis dafür abgeben soll, daß wir gewillt sind, kräftig zu sammen zu arbeiten, um zu dem obengenannten Ziel zu gelangen." Es geht doch nichts über die Einbildung. Diese Berliner Kollegen gebärden sich, als seien sie allein maßgebend und bestimmend. Anzu nehmen ist ja, daß sie sehr gewichtige Verbin dungen nach oben haben, sonst könnten sie nicht zum Schluß noch schreiben: „Den Weg dazu hoffen wir schleunigst zu finden." Auf welche Weise wohl? Wie wollen sie dieses Spiel gewinnen? Da wüsten schon andere Kräfte dahinter stecken, sonst können die paar Berliner Nicht imstande sein, gegen die ge samte Gärtnerschaft und gegen die Verbands- leilung ihren Willen durchzusetzen. Wenn das der Fall wäre, dann sähe es schlimm ans für uns: ich hoffe aber, die Herren im Präsidium werden auch noch ein Won dazu sagen Fr. Schün sen., KronShag