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Wir bitten, die mit gezeichneten Artikel durch die Pressewarte den Tageszeitungen zuzuftellen M Bedeutung der Kohlgemüse sür unsere Ernährung Noch in keinem Falle hat es sich als schädlich erwiesen, reichlich Vitamine dem menschlichen Körper zuzuführen. Da wir noch in mancher Hinsicht im Unklaren sind, was zu wenig und was genügend ist, empfiehlt es sich also, die Diät so zu regeln, daß jedenfalls nicht zu wenig Vitamine ausgenommen werden. Dieses geschieht am besten durch Verringerung des Verzehrs von Feinbrot und des Flcischgenusfes und Vermeh rung der Pflanzenkost, somit also durch eine basen- und vitaminreiche Ernährung. Solche Nahrungsmittel sind dem Menschen im Verzehr von Gemüse geboten. Unter den Blattgemüsen spielen dabei die Kohlforten eine große Rolle. Das ist begreiflich, denn sie sind in verhältnismäßig hohem Grade eiweißhaltig und speichern außer dem verhältnismäßig viele Nährsalze auf, die sie infolge ihres Wassergehaltes dem Erdboden entziehen können. Von den Kohlarten stehen in bezug auf den Gehalt von Kali das Weißkraut, der Savoyer oder Wirsingkohl, Grünkohl und Blumenkohl obenan, während an Natron, Magnesia und Eisenoxyd der Spinat diese weitaus überragt. Was Kalk, Kieselsäure und Chlor anbetrifft, so nehmen hier der Grünkohl, Savoyerkohl und das Weißkraut die erste Stelle ein. Gefrorenen Grün kohl hält man instinktivmäßig für angenehmer und zuträglicher; die wissenschaftliche Grundlage dafür besteht darin, daß sich beim Gefrieren Zucker bil det, und zwar wahrscheinlich erst beim Auftauen aus dem Stärkemehl des Kohles. A. E. Wir bitten, uns von den in den Tageszeitungen erschienenen *6?0-ArtikeIn stets ein Beleg exemplar cinsenden zu wollen Sdsl- und Gemüsebaulehrgang in Boun Am Sonnabend, den 15. März d. I., vor mittags 11 Uhr, findet im Gesellschaftshause des Bonner Bürgervereins in Boun ein Lehr gang für Obst- und Gemüsezüchter, Gartenbe sitzer und Landwirte statt. Mit diesem Lehr gang ist gleichzeitig die 20. Vsrtreterversamm- lung des Verbandes der Obst- und Gartenbau vereine im Bezirke der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz verbunden. Neben allge meinen Verbandsfragen sind folgende äußerst aktuelle Vorträge vorgesehen, die von ersten Fachleuten gehalten werden. 1, ZukunftSaufgabcn sür den deutschen Obst bau. (Oberlandwirtschaftsrat a. D. Dr. Ebert- Berlin.) 2. ZukunftSaufgabcn für den deutschen Ge müsebau. (H. T e n h a c f f - Straelen.) 3. Aus eigenen Erfahrungen im Obst- und Gemüsebau. (Rittergutsbesitzer S ch l ö s - ser - Buschbell.) 4. Ein modernes Lehrmittel für den Obst- und Gartenbau (mit Lichtbildern). (Gar- teubaudirektor Hart nauer- Leverkusen.) Die Verhandlungen sind öffentlich, auch Nichtmitglieder des Verbandes, die sich für die vorstehenden zeitgemäßen Vortrüge interessieren, sind zur Teilnahme herzlich eingeladeu. Im Interesse einer Hebung und Förderung des rheinischen Obst- und Gemüsebaues wird ein Eintrittsgeld nicht erhoben, um allen Inter essenten die Teilnahme an den wichtigen Vor trägen zu ermöglichen. Versuchsriag dec Rheinischen Lehranstalt für Gemüsebau e. V. zu Straelen Am 7. Februar 1930 berief der Vorstand seine Mitglieder zur diesjährigen Generalversamm lung. In dem Bericht über das Versuchsjahr 1929 machte der Versuchsringleiter, Direktor Lisges, folgende allgemein interessanten Angaben: Das Kulturjahr 1929 war für den gesamten Gemüsebau ein Jahr von aufeinanderfolgenden Katastrophen. Auch die Versuchsanstellung hat hierunter so stark gelitten, daß ein Teil der Ver suche aufgegeben werden mußte. Insgesamt wurden 27 Versuche veranlagt, die mit ihren Wiederholungen bei verschiedenen Züchtern 59 Einzelversuche darstellten, ohne hierbei die Parallelveriuche zu berücksichtigen. 25 Versuche wurden eingeleitet. Da jämtliche Versuche mit Wiederholungen angelegt wurden, kamen insge samt 49 Einzelversuche zur Durchführung. Die Versuche wurden auf den verschiedensten Gebieten angestellt. In den Vordergrund traten die Sortenversuche, es folgten Düngungs-, Behei- zungs-, Glas-, Bodenbearbeitungs- und Herkunfts versuche. Entsprechend der großen Bedeutung, welche der Treibgemüsebau im hiesigen Anbau gebiet besitzt, wurde der Versuchsanstellung unter Glas besondere Aufmerksamkeit geschenkt und hierbei wiederum den Hauptproduklen: Tomaten und Gurken. Die meisten der im Jahre 1929 angestelltsn Versuche waren bereits im Vorjahre durchgeführt worden, so auch der Sortenanbau versuch bei Tomaten, der auch in diesem Jahre wieder die gleichen Sorten als besonders beach tenswert erscheinen ließ. Ebenso zeitigte ein Sortenversuch bei Warmhausgurkeu wertvolle Resultate. Bei den Versuchen mit Kastcngurken zeigte sich, daß die Schlangengurkcn im Vergleich zu den kurzen dicken Gurken einen weit höheren Verkaufswert haben, der auch durch die hohe Stückzahl der kurzen dicken Sorten nicht wett gemacht werden konnte. Herkunftsversuche bei Frühkartoffeln wurden mit verschiedenen Knollcngrößen durchgeführt. Bei einer Durchschnittsgröße der Pflanzknolle von 5 om und einer Ernte vom 17. bis 27. Juni überragte „Original holl. Erstling" bei weitem. Der Vorsprung der Originalsaat verringerte sich hei einer Pslanzknollengröße von 4 cm und wurde Frage 45 Beteiligung von Gehilfen am Gewinn Ich beabsichtige, meinen Gehilfen (einen tüchtigen Menschen) als Ansporn zu besonderer Leistung nicht in festem Gehalt zu entlohnen, sondern ihn irgendwie, vielleicht prozentual am Gewinn zu beteiligen. Können mir da die Kollegen irgendwie Rat erteilen, ob dieses zweckmäßig ist und ob es sonstwie schon mal mit Erfolg angewendet ist? Gvtstehen dadurch steuerliche Schwierigkeiten? Wie hätte ich über haupt zu verfahren? W. S.in H. Antworten: Antwort 10 Unfruchtbarer Spalierbaum Ganz unwillkürlich treten mir beim Lesen Ihrer Frage Erfahrungen in Erinnerung, von denen eine allenfalls zutrifft. Spalierbäum« pflanzt man in der Regel an Häuser, von denen man annimmt, daß der Baum „geschützt" steht. Falls Ihr Baum Fruchtknospen hat und, wie es viel der Fall ist, 10—14 Tage früher mit der Blüte beginnt, dürfte es mit dem Schutz der Blüte oft recht schlecht bestellt sein. Der Baum blüht sozusagen außer der Zeit, was bestimmt Nachteile hat. Ein weiteres, oft sehr unterschätztes Hemmnis für die Frucht barkeit eines Obstbaumes, gleich welcher Art, ist die Ausführung des Baumschnittes, wenn letzterer falsch ausgeführt wird. Es gibt nicht nur Liebhaber, sondern auch viele Berufs gärtner, die trotz besten Willens außerstande sind, den Baumschnitt zu begreifen. Falls Ihr Baum regelmäßig geschnitten wurde und in Form „gezwängt" ist, ist die Unterlage zu starkwüchsig. Sre brauchen in diesem Fall nur die Schere wegzulassen, dann müssen sich Fruchtknospen bilden. Letzteres ist besonders zu empfehlen, wenn es sich um einen sonst gesunden Baum handelt. Falls normaler Jahrestrieb vorhanden ist, kommt Unterer nährung nicht in Frage. Er kann da, wenn bei Nichtbeschneiden dennoch keine Fruchtknospsu sich bilden (was aber sehr selten ist), umge- psropft werden. Adolf May in Thierbach. Die Ursache der Unfruchtbarkeit kann ver schieden sein. 1. In weitaus den meisten Fällen handelt es sich um eine Sorte, welche für den betr. Standort oder für die klimati schen Verhältnisse überhaupt nicht geeignet ist und daher nicht trägt. 2. Oder aber, der Baum wird durch fortgesetzte, einseitige Stickstoff düngung zu stetem Wachstum angetriebcn, so daß er fast gar keine Fruchtorgane bildet. 3. Oder infolge allzu kurz gehaltenen Schnittes kann der Baum nicht tragen, sofern es sich um eine Sorte handelt, dis an längeren Frucht zweigen trägt. 4. Ferner wäre noch anzu- führen, daß der Baum sich durch zu tiefen Stand „frei"gemacht hat, so daß die schwach wüchsige Unterlage in ihrer Wirkung illusorisch ist. In Ihrem Falle, wo der Baum überhaupt noch nicht getragen hat, und Sie also nicht wissen, ob es sich um eine gute oder schlecht« Sorte handelt, ist es wohl das beste, das Spalier mit einer für die Gegend geeigneten Sorte umzupfropfen. Sofern Sie dieses jedoch nicht wollen, käme nur die Anwendung von sog. Fruchtgürteln in Betracht. Nach meinen praktischen Erfahrungen ist es bei so großen und alten Bäumen angezeigt, nicht nur unten am Stamm einen Fruchtgürtel anzubringen, sondern auch an mehreren Spalierästen und noch weiter oben am Hauptstamm. Als Be festigung der Gürtel nehme man genügend starken Drahl, damit derselbe nicht vorzeitig gesprengt werden kann. Das Anlegen von Fruchtgürteln zeitigt aber, je nach den Ver hältnissen, nicht immer einen baldigen Erfolg, wie man im allgemeinen annimmt; ich hatte des öfteren Fälle, wo das Blühen und die Tragbarkeit sich erst nach dem fünften Jahre, nachdem die Gürtel angelegt wurden, einstellte. Ist der Erfolg da, so entfernt man die Gürtel auf die Dauer eines Jahres, um den Baum wieder unter normalen Verhältnissen wachsen zu lassen, und daraufhin legt man an anderen Stellen wieder Gürtel an auf die Dauer von zwei Jahren. Gewöhnlich ist daun die Trag faulheit gebrochen, und — richtige Schnitt- behandlung vorausgesetzt — bringt nun der Baum sür die Zukunft gute Ernten. Stellt sich jedoch wieder Unfruchtbarkeit ein, so muß man wieder zu den Gürteln greifen. I. Mayer in Starnberg (Oberbayern). Die Unfruchtbarkeit des Spalierbaumes kann darauf zurückgeführt werden, daß es eine Sorte, gleichviel ob Apfel oder Birne, ist, die sich für den Zweck gar nicht eignet. In diesem Falle wäre Umpfropfen mit einer gut tragen den Sorte zu empfehlen. Die Unterlage ist auch bei einer Knollengröße von 3 am von „holl. Erst ling Nachbau Ostpreußen" eingeholl. Daß das Verfuchsjahr 1929 trotz der vielen ungünstigen Einflüsse durch Witterung ein so günstiges Resultat brachte, verdanket wir vor allem der freudigen Mitarbeit der einzelnen Ver- suchsanstellsr. Das Interesse, welches der Tätig keit des Versuchsringes entgegengebracht wird, geht aus der großen Zahl von Neuanmeldungen hervor. Die Mitgliederzahl konnte verdoppelt werden. Für das Versuchsjahr 1930 wurde die Zahl der verschiedenen Versuche nicht vermehrt, jedoch konnten für die wichtigen Versuche eine Menge von Wiederholungen vorgesehen werden, die die Sicherheit des Ergebnisses wesentlich erhöhen. Die Versammlung zeigte erneut, daß der Ver suchsring der Rhein. Lehranstalt für Gemüsebau e. V. in Straelen für die Versuchsansteller und darüber hinaus für die Gemüsezüchter des Krei ses von weittragendster Bedeutung ist. von größter Bedeutung, ba dke Wildlings- Unterlage starkes Wachstum zur Folge hat und die Neigung zur Blütenbildung bei ihr zurück tritt. Dieses wird ganz besonders dann zu treffen, wenn man recht viel an dem Baum« herumschneidet und so zur Bildung von Holz trieben reizt. Auch die Düngung ist von großem Einfluß auf die Tragbarkeit, namentlich wenn der Boden schwer ist und dann noch reiche Stickstossgaben Verwendung finden- Ist der Baum zu tief gepflanzt, so daß die Veredlungs stelle im Boden ist, so hat sich der Baum frei gemacht. Die Wurzelbildung aus der Ver edlungsstelle veranlaßt starkes Wachstum, hindert aber die Blütenbildung. Ein richtiges Urteil und Angaben zur Abhilfe kann nur der jenige machen, der den Baum gesehen hat. Wenden Sie sich dieserhalb an einen Spezia listen für Obstbau. L. Müllers in Düsseldorf-Kaiserswerth. Antwort 11 Unansehnliche Treibgurken Nach Ihren Angaben, ' daß Ihr« Gurken gut anfetzen, kann man nicht annehmen, daß die Fehlschläge allem am Boden liegen. Es läßt sich ein Kulturfehler da eher vermuten. Falls die Wurzeln in ihrem Borwärtsdringen immer dieselbe Erde vorfinden und der Kultiva- teur auf der Höhe ist, kommt ein Kränkeln nur bei ganz ungünstiger Witterung vor. Man kann aber bisweilen beobachten, daß das Erd- quantum zu knapp bemessen wird und dann Wasser- und Nahrungsmangel eintritt. Falls Sie selber schon Gurken mit besten Erfolgen züchteten oder ein Kenner unter Ihrem Per sonal ist, dem ebenfalls nur vorschwebt, daß eben der Boden schuld sei, ist es schon besser, den Boden untersuchen zu lassen (bitte, die nächste Versuchsstation zu nennen). Geben Sie am besten eine zweite Bodenprobe von guter Gurkenerde, vielleicht von einem Kollegen be schafft, mit, Sie erhalten dann in bezug auf Nährstoffe weitgehendsten Aufschluß. Humus- armut, die bei dem Neuland vorliegen kann, ist durch entsprechende Gaben zu beseitigen. Gegen die Krätze der Gurken Hilst Phosphorsäuro. Adolf May in Thierbach. Antwort 13 Samenoerkaufsständer Unser Samenverkaufsständer, drehbar, mit selbsttätigem Tütenvorschub (System Eggert), wird in zwei Ausführungen hergestellt, für Blumen samentüten mit 108 Fächern (54 durchgehende Fächer auf jeder Seite), oder für Blumen- (48) und Gemüsesamentüten (40) mit 44 durchgehen den Fächern auf jeder Seite. Jedes Fach ist mit einem selbsttätigen Tüten vorschub versehen, der das Durcheinander- und Herausfallen der Tüten verhindert. Der unter den verschiedenen Bildern der Samentüten aus- gedruckte Text ist immer sichtbar. Der Ständer sieht stets sauber und geordnet aus. Auch ist ein unauffälliges Herausuehmen der Tüten durch Sperrdrähte erschwert. An den Schmalseiten (9,6 cm) sind noch 5 Paar Halter übereinander angebracht zur Aufnahme von Feuerbohnen oder Blum end üngerpackungen. Die Maße des Ständers: Breite 38 ein (mit äußeren Haltern 44 cm), Höhe 83 cm (mit Fuß 95 cm), Tiefe 9,6 cm, Gewicht 7 kg. Der äußere Rahmen ist aus 18 mm starkem Holz, sauber gearbeitet, hell gebeizt und auf einem fchwarzlackierten Metallfuß von 28 om Durch messer drehbar. Mehrere Ständer lassen sich leicht zu einem mehrflügeligen größeren zusammen setzen. Preis je nach Ausführung, 32 bis 36 Mk. Der Ständer ist bereits bei namhaften Firmen im Gebrauch. E. Boeseu. C o., G. m. b. H. in Berlin. Antwort 16 Fuchsienkrankheit Nach der Beschreibung zu urteilen, Waran die Pflanzen von eurem tierischen Schädiger be fallen, wahrscheinlich von der Weißen Fliege, doch läßt sich Positives nicht auSsagen, es kann ebenso gut eine Ernährungsstörung vorgelegen haben. Wenn Pflanzen erkranken, ohne daß die Ursache bekannt ist, und auch dann, wenn man die richtigen Bekämpfungsmaßnahmen nicht weiß, sende man unverzüglich im eigenen Interesse, damit geldliche Verluste, z. B. durch Ausfall von Verkaufspflanzen, möglichst ver mieden werden können, eine oder mehrer« der befallenen Pflanzen an eine Hauptstelle für gärtnerischen Pflanzenschutz in Pillnitz. Diese erteilt den Gärtnern des ganzen Reiches in einschlägigen, gärtnerischen Fragen kostenlos Rat und Auskunft. Dr. A. Storck in Pillnitz. Antwort 20 Asparagus plumosus nanus Erkrankungen sind bei Asparagus plumo sus nanus ziemlich häufig und beruhen alle auf Kulturfehlern. Im Herbst und im Winter, in der Zeit schwächsten Wachstums, werden die Pflanzen vielfach feucht gehalten, und es kommt zu einer Wurzelfäulnis. Das gleiche tritt ein, wenn durch starken Schnitt geschädigte Pflanzen in zu großen Töpfen stehen. Ab hilfe verschafft nur ein Verpflanzen in möglichst kleine Töpfe. Als Erde ist ein dungarmes, ziemlich leichtes Gemisch aus Laub- und alter Komposterde zu verwenden, das mit reichlich Sand durchsetzt sein muß. Mit flüssiger Dün gung ist bei Asparagus plumosus nanus spar sam zu verjähren. Er verträgt nur niedrige Dunggaben, die nicht rasch aufeinander folgen dürfen. Umgekehrt werden zu trocken gehaltene Pflanzen sehr leicht von Thrips befallen, der die Wedel stark verunstaltet (Weißfiedrigkeitl). Auch Blattläuse und Rote Spinne finden sich oft ein. In jedem Falle ist es das beste, kranke Pflanzen sofort an eine Hauptstelle für Pflanzenschutz, z. B. Pillnitz, zu senden. Dabei ist anzugeben, in welcher Erde die Pflanzen stehen und in welcher üWeise gedüngt worden ist. 1 Dr. A. Storck xu Pillnitz. Antwort 24 Hahnerdünger 100 KZ Hühnerdung enthalten: Stickstoff für 1 ks Zusammen 1,60 0,80 1,28 RM. Phosphorsäucc 1,50 0,35 0,52 RM. Kali 0,85 0,20 0,16 RM. Kalk 2,40 0,02 0,65 RM. Organische Substanz 26,0 0,01 0,26 RM. Insgesamt 2,27 RM. Eine Fuhre Hühnerdung von 500 ks — 10 Ztr. hat einen Wert von 11,35 RM. Hühnerdung ist für alle Gartenkulturen vorzüglich geeignet. Durch seinen hohen Ge halt an Phosphorsäure, besonders für Erd beeren, Tomaten, alle Obstgehölze, Gurken, Weinstock. Beste Zeit zum Aufbringen aufs Land: Spätherbst und Winter. Beste Düngerwirkung: Aufgelöst in Wasser, gären lassen und als Jauche verwenden. Während des Sommers den Dünger kom postieren, ohne Kalkzusatz, mit Erde be decken und jeuchthalten« Tesseuow. Hühnerdünger ist ein vorzüglicher Dünger. Er enthält annähernd dreimal soviel Stick stoff, fünfmal soviel Phosphorsäure- sechsmal soviel Kalk, viermal soviel Magnesia als Stall dünger, während der Kaligehalt bei beiden Düngern annähernd gleich groß ist. Das muß bei seiner Verwendung besonders beachtet wer den. Für Topfkulturen verreibt man ihn trocken und fügt ihn der Kulturerde zu. Besser jedoch ist es, ihn mit Erde und Sand zu kompostieren und unter öfterem Umarbeiten längere Zeit liegen zu lassen (etwa 1 Jahr), Den so gewonnenen Kompost setzt man dann den einzelnen Erdmischungen zu. Will man ihn in flüssiger Form anwenden, so läßt man ihn in einem Faß 1—2 Wochen gären (zweck mäßig hängt man einen Sack voll Dünger in das Faß mit Wasser). Die entstanden« Jauche fügt man dem Gießwasser zu (Verdünnung 1:10 bis 1:20). Man kann den Dünger auch fo, wie man ihn erhält, im Lande untergraben. Dabei nimmt man höchstens die Hälfte der üblichen Stalldüngermenge. Infolge des hohen Stick stoffgehaltes ist Hühnerdünger ein sehr hitziger Dünger (Vorsicht), bei dem der Stickstoff zum größten Teil in schwer löslicher Form als Harnsäure Vovliegt. Er bedarf jedoch keiner lang andauernden Rotte, bevor der Stick stoff in die den Kulturpflanzen zugängliche Ammoniak- oder Nitratform umgewandelt ist, Als Preis pro Zentner ist 1—2 RM. als ange messen zu bezeichnen. Dr. A. Storck in Pillnitz. Antwort 26 Nene Kartoffelsorte Erdgold kann zum Anbau empföhle« wer den. In den Anbauversuchen der D. L. G- stand sie in den Anbauversuchen 1927/28 im Höchst ertrag an zweiter Stelle. Sie zeigte sich ziemlich widerstandsfähig gegen Krankheits- besall, verlangte aber für Höchsberträge bessere Böden, während sie in leichten Sandböden ziemlich versagt hat. Auch im Geschmack wird sie nicht ungünstig beurteilt. Dr. A. Storck in Pillnitz. Antwort 28 Selleriekultur Sellerie liebt vor allen Dingen Feuchtigkeit. Es kommt daher nur ein guter Boden in Frage. Ein Boden in alter Kraft ist Neuland stets vorzu- ziehen. Nur dann, wenn Sie im Vorjahre oder im Herbst mit gut verrottetem Dünger den Boden gar gemacht haben, können Sie mit Aussicht auf Erfolg in diesem Jahre Sellerie bauen. Sehr gut ist eine flüssige Düngung, zu deren Her stellung Sie das altbewährte Kali-Ammoniak. Superphosphat (Amfupka) in seinen verschiedenen Zusammensetzungen mit Vorteil verwenden kön nen. Auch mit Kopfdüngung können Sie gute Er folge erzielen. Man verwendet pro Ar 4 kg schwefelsaures Kali, 5 kg Supervhosphat und 6 kg schwefelsaures Ammoniak oder eine ent sprechende Zusammensetzung des oben genannten Mischdüngers. Durch reichliche Verwendung der wasserlöslichen Phosphorsäure erreichen Sie eine gute Haltbarkeit der Knollen und beugen auch dem Auftreten des weitverbreiteten Sellerierostes vor. Wichtig ist die Verwendung pikierter, stäm miger Pflanzen, die nicht zu tief in die Erde versenkt werden dürfen. Dr. Matthiessen in Hamburg. Antwort 34 Rentabilität von Mahonienplantag« Mein Vater legte vor reichlich 40 Jahren Mahonien zum Schnitt von Blättern an. Die Kultur habe ich seit längerer Zeit weiter be trieben. Ich kann aus meinen Erfahrungen nun feststellen, daß die Preisentwicklung recht ungünstig ist, wie bei so vielen seit altersher betriebenen gärtnerischen Kulturen. Die Preise für Blätter — Spitzen wurden vor Jahrzehnten noch nicht so gehandelt —> waren vor 40 Jahren etwa dieselben wie heute (wie sic etwa bei Thujägrün sind). Di« Nachfrage dürfte wohl nirgends so groß fein, daß auf chlanken steten Absatz zu rechnen ist. Jeden- älls kann ich nur feststellen, daß ich ein Nach lassen der Nachfrage bemerke. Dasselbe wird mir auch aus der Breslauer Gegend gemeldet. Dabei liegt meine Anlage in einem Klima, welches die Blätter und Zweig« zeitig im Herbst braun werden läßt. Ferner ist seit Jahrzehnten darauf gehalten worden, daß nur die Sorte zur Samenzucht verwandt wurde, welche glän zende, sich leicht braun färbende Blätter tragt. Da es von der Mahonie sehr verschiedene Sorten gibt, müßte der Fragesteller bei der Anschaffung sehr darauf achten, eine gute Raffe zu erhalten. F. Ahrens Lu Hirjchberg.