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Stadtparkinspektor Engelbert Sturm, Direktor Fritz Urban sowie die bekannten dortigen Handelsgärtner Wilh. Kaiser und Ernst Nagen- gast In diese Periode fallen ferner eine stattliche Reihe von Gartenbau- und Rosen-Ausstellungen, von denen diejenigen von 1890 und 1896 besonders hervorgehoben werden sollen. Möge sich die gegenwärtige Ausstellung, welche in wenigen Tagen ihre Pforten öffnet, würdig den früheren, gleichartigen Unternehmungen an- schliessen. Erwähnenswert sind hier weiterhin noch die Bemühungen des Vereins, die Blumenpflege im Volke durch Verteilung von Sämereien, Florblumen, Obstbäumen etc. auszubreiten; ferner die Blumenpflege auch unter den Schul- kindern, ebenfalls durch Verteilen von Topf pflanzen zu unterstützen. Auch den Vorgärten, Balkondekorationen etc.hat der„FränkischeOarten- Verein“ durch Preise, Belehrungen und Em pfehlungen von geeigneten Pflanzen in den letzten Jahren sein Interesse zugewandt Recht beachtenswert ist ferner die bevorstehende Er richtung einer fachlichen Fortbildungsschule für Gärtnerlehrlinge. Der Vorstand wird der Lösung dieser wichtigen Frage eingehendes Interesse entgegenbringen und beabsichtigt vor allem auch kaufmännische Fächer, wie Korrespondenz, Buchführung, Kalkulationskunde hierbei zu be rücksichtigen. Wir bemerken weiterhin noch, dass der Verein 405 Mitglieder zählt und durch eine Reihe von Untersektionen bemüht ist, Pflanzenfamilien, denen besondere Liebhaberei entgegengebracht wird, wie Rosen etc., be sondere Pflege zuteil werden zu lassen. DiesenArtikel möchten wir abernicht schliessen, ohne der eingangs erwähnten Würzburger Gemüsegärtnerei und ihrer heutigen Aus dehnung zu gedenken. Während im Jahre 1875, also vor 32 Jahren, kaum 30 Kunst- und Handelsgärtner mit etwa zusammen tausend Frühbeetfenstern sich der Gemüsetreiberei wid meten, sind es heute wohl 60 bedeutende, aus schliesslich mit Treibgemüse sich beschäfti gende Gärtnereien aufzuzählen, von denen manche 1000 und mehr Fenster in Kultur haben. Es ist an zunehmen, dass gegenwärtig mehr als 25 000 Fenster mit Frühgemüsekulturen angelegt sind, und in der nächsten Umgebung von Würzburg werden 140 Morgen Land ausschliesslich zum Gemüsebau verwendet. Im Verhältnis zu dieser Anzucht steht auch der Versand, denn es sind Tage zu verzeichnen, an denen 3—5000 Kasten gurken, sowie 800—1000 Kohlrabi nach aus wärts geschickt wurden. Hauptartikel sind das Treiben von Gurken, Salat, Radieschen, Rettichen und Kohlrabi, besonders in den letzteren beiden Artikeln ist Würzburg sehr leistungsfähig. Äusser nach den deutschen und böhmischen Badeorten kommt das Gemüse nach den In- dustriebezirken Sachsens, auch Leipzig und Dresden, ferner Frankfurt a. Main, überhaupt dem ganzen . mittleren Deutschland. Als die Seele dieser Würzburger Frühgemüsekultur ist der Handelsgärtner Wilhelm Kaiser zu nennen, der mit unermüdlicher Ausdauer seit Jahrzehnten au der Verbesserung der Würzburger Gemüse sorten, der Organisation des Gemüsehandels nach auswärts und dem engeren Zusammen schluss der dortigen Gemüsegärtner zur Wahrung gemeinsamer Interessen tätig ist. Wilhelm Kaiser muss auch als der Vertreter des Würz burger Gartenbaues auf den grossen internatio nalen Gartenbau-Ausstellungen angesehen werden, und in den Spalten unseres „Handelsgärtner“ ist wiederholt auf seine erstklassigen Leistungen besonders hingewiesen worden. Neben Wilhelm Kaiser sind noch die Firmen Melchior Moser, Georg Stumpf, August Fiala und Gebr. Seissinger zu nennen. In dem letzten Teil der Festschritt behandelt der Verfasser den Obstbau und weist dabei auf die Fortschritte, welche gerade die fränki schen Kreise erzielt haben, hin. Äusser der Verteilung von über eine Million Edelreiser in den letzten 30 Jahren sind eine ganze Reihe von Obstmuttergärten in allen Teilen Frankens entstanden. Neuerdings wird der Ausbildung von Obstbaum Wärtern erhöhte Aufmerksamkeit zugewandt, doch fehlt es immer noch sehr an tüchtigen vorgebildeten Leuten. Die Obstbau- Kreisvereine traten ferner für die Vereinfachung des Sortenreichtums durch Aufstellung von Normal - Sortimenten ein, die nach sieben Kreisen, den verschiedenen klimatischen Ver hältnissen angepasst, aufgestellt sind. Auch durch zahlreiche Obstausstellungen, die sachgemässe Be kämpfung von Obstschädlingen, die Einreichung von Obstmärkten etc. haben sich die Kreis- verbände sehr verdienstvoll gemacht, wenn auch zweifellos hier, wie überall im Deutschen Reiche, noch ein grosses Arbeitsfeld vorhanden ist. Der „Fränkische Gartenbauverein“ wird somit in allernächster Zeit über die weiteren Fortschritte der unter seiner Mitwirkung sich so nutzbringend entfaltenden Zweige des Gartenbaues, durch die am 19. April eröffnende Ausstellung Zeugnis ablegen. Wir wünschen ihm auch fernerhin recht gute Erfolge! Inmitten der Vorbereitung fiel der Tod des langjährigen Leiters, Hofrats Seuffert, welcher im Alter von 81 Jahren heimgegangen ist Dem Ver storbenen war es vergönnt, die Früchte der S rat, welche in 50 Jahren bei seiner unermüdlichen Arbeit der „Fränkischen Gartenbauvereine“ aus- gestreut hat, reifen zu sehen. Mit dem weiteren Erstarken unseres deutschen Vaterlandes wird auch der Gartenbau, wenn auch nach noch bevorstehenden vielen Kämpfen sich diejenige Stellung erringen, die ihm längst gebührt. Mögen sich deshalb recht viele Vereine und Verbände in gleicher Weise zu segensreicher Arbeit zusammenfinden. Damit bringen auch wir dem weit über die Grenzen seines Vater landes bekannten Vereine, der so viele tüchtige, in der Gärtnerei hochangesehene Männer zu seinen Mitgliedern zählte und noch aufweist, unsere Glückwünsche dar. Rundschau. Handel und Verkehr. — Aenderungen des Zolltarif es in Kanada. Der neue Zolltarif, der provisorisch in Kanada in Kraft gesetzt wurde, hat bereits einige Aenderungen erfahren, die von der Zoll verwaltung publiziert worden sind. Danach lautet Pos. 19: Gärtnereipflanzen, wie Azaleen Rhododendron, in Töpfen gezogener Flieier, Araukarien (Schuppentannen), Blumenzwiebeln, Knollen, Wurzelstöcke und ruhende Blumen zwiebeln (dormant roots) nicht anderweit be sonders vorgesehen; aus Samen gezogene Stämme und Rosenstöcke zum Pfropfen und zwar: Pflaumen, Birnen-, Pfirsich- und andere Fruchtbäume frei. Pos. 83: Kartoffeln, nicht anderweit vorgesehen; Generaltarif pro Bushel 0,20 Dollar, Misteltarif 0,171/2 Dollar, Britischer Vorzugstarif 0,121/, Dollar; Pos. 85: Tomaten, frisch, vom Wert 30%, bez. 27 1/,°/0, bez. 20%. — Ueber die Ein- und Ausfuhr von Blumen-Zwiebeln in den Niederlanden im Jahre 1906 teilt das Kais. Generalkonsulat in Amsterdam, wie die „Nachrichten für Handel und Industrie“ ausführen, noch folgende Ergebnisse mit. Es wird dadurch der Nach weis geführt, dass besonders die Einfuhr eine bedeutende Steigerung zu verzeichnen hat, die Ausfuhr dagegen weist, gegenüber dem Vor jahre, nur eine Erhöhung von zwei Prozent auf. Es wurden nach den Niederlanden ein ¬ geführt: kg Belgien 146600 Dänemark .... 400 Frankreich . . . 207800 Grossbritannien . 349 100 Hamburg .... 5300 Italien 16400 Oesterreich . . . 2400 Portugal .... 100 Preussen .... 29200 Russland .... 1800 Spanien 1100 Türkei 14400 kg Schweden .... 100 Java 2000 Japan 24600 Vereinigte Staaten von Amerika . .169100 Philippinen . ... 100 Zusammen: 970500 gegen 1905 . . 794300 1904 . .781369 1903 . . 837852 1902 . . 641420 Dagegen wurden aus den Niederlanden aus ¬ geführt: kg kg Beigien . . . . 436100 Schweden . . . 498800 Bremen . . . 3 800 Java 10900 Dänemark . . . 216 200 China 100 Frankreich . . . 48500 Aegypten . . . 800 Griechenland . 300 Japan 900 Grossbritannien . 4784600 Verein. Staaten Hamburg . . . . 416000 von Amerika . 2317700 Italien .... 8100 Rio de la Plata Lübeck . . . . 13300 (Buenos Ayres Mecklenburg . 1000 usw.) . . . . 500 Norwegen . . . 118100 Australien . . . 300 Oesterreich . . Portugal . . . 900 3600 Zusammen: 11900000 Preussen . . . . 2749300 gegen 1905 . . 11654 700 Russland . . . . 264900 1904 . . 9808 793 Spanien . . . 3400 1903 . . 9778440 Türkei .... 1900 1902 . . 10302959 — Gebühren für Warensendungen in der Schweiz. Die Schweizerische Ober zolldirektion macht neuerdings darauf aufmerk sam, dass neben den für Rechnung der schweizerischen Zollverwaltung erhobenen Ge bühren für Zollbehar.dlung ausländischer Waren sendungen auch noch gewisse Nebengebühren für die Geschäfte der Bahnverwaltung als Warenführer bei der Zollbehandlung, für vor schussweise Entrichtung des Zolles usw. zur Berechnung gelangen. Die unter dem 11. März erlassene Verfügung lautet: „Von Seiten des Schweizerischen Handelsstandes wird bei der Zollverwaltung häufig Beschwerde darüber ge führt, dass Warensendungen aus dem Ausland äusser mit dem Zollbetrag sich noch mit be sonderen Gebühren für Zoiibehandlung, unter der Bezeichnung „Provision“, „Deklaration“, „Revision“ usw. aufgeführt finden. Diese Ge bühren werden nicht vom schweizerischen Zollpersonal und auch nicht für Rechnung der schweizerischen Zollverwaltung erhoben, welch letztere einzig die durch Zollquittung ausge wiesenen Beträge bezieht. Dagegen werden solche Nebengebühren von den deklarierenden Bahnstellen an der Grenze für die ihnen nach Artikel 10 des Bundesgesetzes — betreffend den Transport auf Eisenbahnen und Dampfschiffen vom 29. März 1893 als Warenführer bei der Zollbehandlung zukommenden Obliegenheiten und für die vorschussweise Entrichtung des Zoll betrages — nach den Bestimmungen als Neben- gebührentarifes (Art 64 des Transportreglements vom 1. Januar 1894) in Rechnung gebracht. Das geschieht auch für Sendungen, welche an der Grenze mit Begleitschein nach einem internen Zollamt abgefertigt und erst bei letzterem ver zollt werden. Reklamationen wegen des Be zuges solcher Nebengebühren sind daher nicht an die Zollverwaltung zu richten, sondern an diejenige Gutabfertigungsstelle an der Grenze, welche die Zollabfertigung vermittelt bat, bez. an das betreffende Speditionshaus, wenn die Vermittlung einem sokchen übertragen wurde. Auf zollpflichtige Postsendungen erhebt die Postverwaltung für ihre Mitwirkung bei der Zollbehandlung eine einheitliche Gebühr von 10 Rp. für jedes Poststück. — Eine engere wirtschaftliche Ver bindung zwischen Frankreich und Spanien steht in den nächsten Jahren bevor. Beide Staaten haben einen Vertrag abgeschlossen, nach welchem drei Eisenbahnlinien innerhalb der nächsten 10 Jahre durch die Pyrenäen ge baut werden sollen. Diese Linien werden die seit Jahrzehnten herbei gewünschten Verbin dungen herstellen, welche zweifellos in erster Linie den französischen Interessen dienen und eine Erschliessung der nördlichen Grenzdistrikte Spaniens bezwecken soll. — Der Aussenhandel der Schweiz 1906 hat sich auf 1418 609 828 Francs gegen 1 379 850723 Francs im Jahre 1905 gehoben. Die Ausfuhr weist eine verhältnismässig noch grössere Steigerung auf, denn sie betrug im Jahre 1906 1074868693 Francs gegen 969321005 Francs im Jahre 1905. Es handelt sich hierbei allerdings zunächst um ein vorläufiges Resultat, da die endgültigen Erhebungen noch nicht ganz abgeschlossen sind. — Nachnahme - Postanweisungen. Nach einer neuerlichen Verlgung des Reichs postamts soll es fortan versuchsweise gestattet sein, dass bei Paketen und offenen Karten mit Nachnahme nach Orten in Deutschland, welchen der Absender eine Postanweisung beizufügen beabsichtigt, die Befestigung der Postanweisung an der Paketadresse oder Karte statt mit Klam mer durch einen Falz an der oberen Kante benutzt wird, Rechtspflege. — Das Recht des Verkäufers zur Zurücksendung der Ware im Konkurs verfahren. Nach § 44 der Konkursordnung können Waren, welche von einem anderen Orte an den Gemeinschuldner abgesandt und von diesem noch nicht völlig bezahlt sind, zurückgefordert werden, wenn sie nur nicht schon vor der Konkurseröffnung an dem Orte der Ablieferung angekommen und in Gewahrsam des Gemeinschuldners oder einer dritten Person für ihn gekommen sind. Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts zu Düsseldorf kann Ware, die angekommen, aber bei Eröff nung des Konkurses noch nicht völlig ausge laden Ist, nicht zurückgefordert werden, denn mit dem Beginn der Ausladung hat der Emp fänger schon über die Ware verfügt, von der körperlichen Herrschaft über dieselbe Gebraush gemacht Vereine und Versammlungen. — Der Verband der Obstbauvereine am Nordufer des Bodensees hielt An fang April seine erste Versammlung ab. Zum Vorsitzenden wurde Regierungsrat Graf von Hirschberg und zum Schriftführer Land- wirtschaftslehrer Gross-Schönau bei Lindau gewählt. Dem Verbandsausschuss gehören unter anderen auch Geh. Regierungsrat von In karmesin ist Exmouth Crimson zu nennen, während in rosenroten und lilafarbigen Nuancen MUe. Lawrence Framfield Pink und Mad. T. Charvet als gute, späte Sorten bezeichnet werden. Eine bemerkenswerte Neuheit dieser Spätsaison war noch ein weisser Sport, Snowflake, von Mad. Henri Douillet stammend. Guse Topfpflanzen für Dezember ergeben A. /. Balfour, Framfield Pink, Nagoya, Mad. Charvet und die altbekannten Western King, Cullingfordi, Niveus, W. H. Lincoln sowie die mehrfach ge nannte Mad. P. Kadaelli. Man sieht, auch die Engländer lassen die alten Sorten nicht allzu schnell fallen. Der mehrfach aufgestellte Er fahrungssatz, dass eine Chrysanthemumsorte in den Kulturen nach etwa zehn Jahren durch eine bessere ersetzt sei und dann schon als altersschwach kassiert werden müsse, mag im allgemeinen zutreffen, erleidet aber doch recht bemerkenswerte Ausnahmen. Wenden wir uns nunmehr den Vereinigten Staaten zu, so wurde bereits hervorgehoben, dass dort die neuesten französischen Züchtungen Calvats und Nonins bereits mehrfach ge prüft und als wertvoll anerkannt seien. Aber auch waschechte, amerikanische Züchtungen machen dann und wann von sich reden, wie ja auch die Amerikaner neuerdings als Züchter neuer Dahlien auftreten. Als eine der besten neuen Chrysanthemum amerikanischen Ursprungs wird Golden Dome, ein Sport und Verbesserung von Yellow Eaton, bezeichnet. (Züchter John Macrae, Providence, Rhode Island.) Als vorzügliche Neuerscheinung englischer Herkunft wird Miss Clay Frick, der weisse Sport der bekannten W. Duckham, bezeichnet, die in Chicago als beste der noch nicht ge zeigten Neuheiten prämiiert wurde. Demnächst kommen MUe. Ogiz, rosa, und British Empire, goldgelb; im übrigen schwärmt aber alles nur von den Chrysanthemum französischen Ur sprungs, obgleich ein fester Stamm gute Handels sorten vorhanden ist, die in der Mehrzahl aus England oder wenigstens nicht aus Frankreich stammen. Solche bevorzugte Marktsorten sind in weiss: White Ivory, White Bonnaffon, Mrs. Jerome Jones und W. H. Chadwick; in rosa und lila: Qlory of the Pacific, Ivory, J. K Shaw, Maud Dean; in gelb: Fobert Halliday, Major Bonnafjon, Harry HurreU, Nagoya, H. W. Bie mann; golder : W. H. Chadwick u. s. w. Man vertritt dort den Standpunkt, dass 12 bis 15 Sorten für den Handelsgärtner das höchste sein sollte, was er kultiviert. In seiner Chrysanthemum-Plauderei in „The Florist Excharge“ beklagt sich S. A. Hill zu nächst darüber, dass die meisten amerikanischen Züchter den besten Platz ihrer kulturellen Ein richtungen den Rosen und Nelken einräumen, während die Chrysanthemum sich mit dem verbleibenden Platz begnügen müssen. Viele Misserfolge seien darauf zurückzuführen. Unter den Septemberblühern begeistert sich Hill am meisten für Monrovia, Polly Kose und Opah als beste weisse oder hellfarbige; eine gute Frühsorte in rosa fehle, da Qlory of the Pacific an Reinheit der Tönung zu wünschen übrig lasse. Für Oktober stehe Clementine Touzet als beste in blass-lilarosa bezw. weiss getönt obenan, während Henry Martin als gute frühe gelbe genannt wird. Unter den neuesten französischen Züchtungen haben sich besonders die folgenden als gute Frühsorten bewährt: Dubuisson-Foubert, strohgelb, mit rot ver waschen, zeichnet sich durch kräftigen, niedrigen Wuchs und gute Haltung aus; die Belaubung ist kraftstrotzend; Blütezeit Anfang Oktober von erster oder zweiter Kronenknospe. President Loubet, vom Typ der Colosse Grenoblois, rahmweiss oder blass-fleischfarben, blüht um gleiche Zeit, eignet sich aber weniger für den Versand. Sergeant Lovy, tiefgelb, ist den beiden vor genannten gleichwertig, blüht in Amerika schon Ende September und wird auch für französische Verhältnisse als eine der frühesten bezeichnet. Miss Alice Poosevelt, mit reinweissen, ball förmigen Blumen, blüht etwas spiter. Sie wird nicht nur in Amerika, sondern auch in Frank reich und Deutschland als eine der besten neuen weissen Sorten anerkannt. Die Amerikaner loben an den französischen Neuheiten ganz be sonders den niedrigen Wuchs und die kräftige Belaubung. Als beste weisse für Mitte Oktober wird nochmals Clementine Touzet bezeichnet, die aber nicht reinweiss ist, sondern etwa wie Mad. P. Padaelli oder La Qracieuse nach fleischfarbig-rorsa oder blasslila übergeht und in der Tat prächtige, einwärts gebogene, dennoch in den äusseren Umrissen sehr locker gebaute Blumen entwickelt. An diese schliesst sich dann gegen die zweite Hälfte des Monats Miss Alice Byron an. In rosa werden dann für Mitte Oktober eine ganze Anzahl neuerer Sorten als wertvoll empfohlen, besonders Mons. Loiseu Rousseau, Mad. Mulnard und Mary Mann. Mad. L. H. Cochet wird als „frühblühende Viviand Morel" bszeichnet und als eine äusserst leicht wachsende, dankbare Sorte warm empfohlen. Norman Davis, kupferrot und sehr grossblumig, sowie Chas. Weeks, in altrosa, der Farbe des roten Herbst laubes, sind annehmbare Neuheiten, passen aber nicht für den Geschmack des amerikanischen Publikums. Noch weniger ist dies bei J. G. Shrimpion und Connie Jameson der Fall. Dagegen ist die bronzegelbe, Ende Oktober blühende Directeur Gerard etwas ganz vorzüg liches; ihre Färbung wird treffend als „Source d’or‘-Farbe bezeichnet. Auch die kupferrote Incandescence ist gut, aber noch besser ist zweifellos Mad. L. Roussel (Calvat 1906), die sich am besten als eine grossblumige, ver besserte Henri Second charakterisieren lässt. Unter den späten Sorten wird zunächst MUe. E. Chabanne lobend genannt und als „zart mauvefarbene Beatrice May" beschrieben. Mad. Armand Detroyat, eine „kräftig gefärbte W. Duckham" ist eine weitere gute Spätsorte; noch später blüht MUe. Jeanne Rosette, eine der wertvollsten Handelssorten in rosa. Es sei nochmals bemerkt, dass hier nur solche Neuheiten genannt wurden, die wenigstens von zwei bis drei Züchtern lobend hervor gehoben wurden, und ist anzunehmen, dass es sich bei den hier genannten ausnahmslos um gute Handelssorten handelt. Nachzutragen wären noch Amateur Conseil, eine frühblühende Sorte mit samtig braunroten, gelockten Blumen und Mrs. George Beech, eine englische Sorte, die an Major Bonnaffon erinnert und sehr stoffreiche, einwärts gebogene Blumen vom tiefsten Gelb entwickelt. In einem Schlussartikel werden wir, wie bereits eingangs erwähnt, eine möglichst genau nach Farben geordnete Uebersicht über die nicht nur im Auslande, sondern auch in Deutsch land am meisten geschätzten Sorten geben, die jedem Züchter als Grundlage für die Ergänzung und Kontrolle seines Sortiments dienen kann. Vermischtes. — Das Mennigen der Erbsen als Saat hat, wie die „Deutsche Konserven- Zeitung“ mitteilt, selbst, wenn die Mennige mehrere Tage auf die Früchte einwirkt, keinen nachteiligen Einfluss, und die Keimfähigkeit bleibt vollständig erhalten, Es wird bekannt lich das Mennigen dazu vorgenommen, um die Erbsen vor der Vernichtung durch Sper linge, Tauben usw. zu schützen.