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Ein Ungenannter schlagt vor im 46slm Stücke des pirnaischen Löochenblatts, Sörup aus Kürbissen zu bereiten. Nach seiner Angabe eignen sich die sogenannten Türkenbunde am beß- ten dazu. Die Kürbisse werden, nachdem man sic geschält und von den inwendigen Fasern und Kernen gereinigt hat, in Stücke von der Größe einer Wallnuß zerschnitten. Diese Stücke wirft man ungewaschen in große Töpfe, jedoch ohne Bciguß von Wasser, und nicht in solcher Anzahl, daß sie den ganzen Topfraum füllen, und laßt sie darin zu einer dünnen Brühe kochen. Letztre laßt man dann nebst dem Extrakt aus den herausge- nemmenen Fasern und Mark um die Kerne durch Leinwand in einen Kessel stießen, wozu noch der Saft kommt, den man aus den gekochten Stücken durch Tücher vollends drückt- Man laßt die Flüssigkeit in dem Kessel cinsicden , wobei das nöthige Abschäumen beobachtet werden muß, bis sic die SmupSdicke erlangt hat. Dieser Sußbrei kann am bcßten in steinernen Gefäßen verwahrt werden. Nach mehrmaligen Ankündigungen und darauf erfolgten Widerrufe hat der bekannte Uhrmacher Degen zu Wien endlich den ig. November d. I. dem Wiener Publikum ein Flug-Schauspiel im Freien gegeben. Der schöne Prater ward »um Schauplätze gewählt, und der neue Dadalus erhob sich Mittags zwischen i und 2 Uhr. Er flog über die hohen Bäume im Prater in ver schiedenen Richtungen. Bald schwebte er horin- zontal mit ausgehxeiletcn Flügeln in der Luft, bald ließ er sich wieder Mit eingezogenen Flügeln sanft zur Erde nieder, stieg wieder auf und flog senkrecht in abwechselnden Richtungen hin und wiedcr, wobei er die Flugmaschine völlig nach seinem Willen regierte. Der allgemeine Beifall des Publikums, das bei diesem seltenen Schau- spiele sehr zahlreich versammelt war, ermuntert den Künstler, seine Erfindung noch mehr zu ver vollkommnen, worauf er sorgfältig bedacht ist. Um Silber kalt zu vergolden, wird folgende Anweisung gegeben. Man löset Gold in Königs wasser auf, und taucht in diese Auflösung reinliche Stückchen Leinwand. Alsdann werden diese ver brannt, und die Asche, welche weit schwärzer und schwerer als gewöhnliche Asche ist, wird sorgfältig aufbcwahrt. Mit dieser Asche wird das zu vergol dende Silber vermittels dcS Fingers oder eines Stückes Leder oder Kork gerieben. Die Gold- theilchen werden dadurch auf dem Silber befestigt. Wenn man diese abgewaschcn hat, bemerkt man kaum eine Spur vvn Vergoldung, aber sobald man mit dem Polirstahl es bearbeitet, erscheint die Vergoldung sehr lebhaft. iDieß Verfahren ist sehr leicht und kostet wenig Gold. Die während der Regierung Selims Hk. zu Constantinopcl errichteten zwei Druckereien, die nach Mustapha's Thronbesteigung in Unthä- tigkcit gcriethen, werden vcn der neuen Regie rung sehr tbätig unterstützt. Zwei Werke ma thematischen Inhalts sollen nächstens daraus hervorgchen.