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Allerdings federt auch die neue Art zu rösten Kostenaufwand, der aber durch den Gewinn an Geist und durch die bessere Be schaffenheit des Hanfes reichlich erseht wird. Außer der Seife, (wovon, wie man gesehen, beim zweiten Rösten ein Viertheil erspart wird,) sind auch die Kosten des Brennmate rials in Anschlag zu bringen, aber dazu tau gen die beim Brechen des Hanfes abfallen den Schäden so gut als Holz und Torf. Und selbst wenn inan nur diese letzter» Brennma- terialien brauchen wollte, oder Steinkohlen, so wird bei zweckmäßiger Einrichtung des Heerds der Aufwand beträchtlich vermindert werden können. Schwerlich aber durfte man sich die Ver breitung dieser nützlichen Entdeckung, schwer lich immer einen glücklichen Erfolg verspre chen können, wenn ;eder einzelne Hanfbauer die Operation des Röstens selbst übernehmen müßte. Wer die Landleute kennt, ist zum voraus überzeugt, daß die genaue Vollzieh ung der oben gegebenen Vorschriften, so we nig schwierig sie segn mag, das Abmessen der verhaltnißmäßigen Quantität von Wasser, Seife und Hanf, die Beobachtung des gehö rigen Zeitmaßes, das die Operation verlangt, sich von dem größten Theile der Landbewoh ner gar nicht erwarten lasse, die ohnehin weder in ihren Häusern darauf eingerichtet, noch hinlänglich mit Geräthschaften versehen sind, um das Geschäft bequem vollziehen zu können. Soll daher diese Entdeckung wahr haft gemeinnützig werden, so müssen für jede Gemeine, oder für mehrere zusammen, Röstanstalten eingerichtet werden, wohin aller Hanf gebracht wird, und wo der Röster für seine Mühe und seinen Aufwand eine Vergeltung nach einer bestimmten Taxe er hält. Hier könnte der Hanfdauer, wie in der Mühle beim Mahlen semes Korns, die Vollendung des Geschäftes abwartcn, oder am folgenden Tage seinen gerösteten Hanf wieder abholen, und sicher seyn, daß die Ar beit mit der gehörigen Sorgfalt gemacht würde. Eine solche Anstalt wollte der wackere Gutsbesitzer, der seine Mitbürger mit der neuen Erfindung bekannt machte, von einer sehr großen Anzahl derselben aufgesodert, er richten, und man darf versichert seyn, daß die Ueberzeugung von den Vortheilen der neuen Art zu rösten, die er den Gemeinde- gliedern mitgetheilt hat, die meisten bestim men werde, diese Anstalt zu benutzen, und der Eigenthümer für seinen Kostenaufwand und seine Arbeit reichliche Entschädigung er halten werde. Wie vermehrt man die Festigkeit und Dauer des Holzes? Der berühmte Naturforscher Buffon gab ein sehr einfaches Mittel an. Zn einem eben gehauenen Schlagholze, sagt er, wo ich einige schöne Baume halte stehen lassen, ließ ich am Zten Mai 1733 sechs Eichen von )O bis 4v Fuß Höhe und 5 bis 6 Fuß im Umfange, die Rinde nehmen. Sie waren alle noch kräftig, vollsaftig und etwa 70 Zahre alt. Sechs andre Eichen, jenen so ähnlich als ich sic finden konnte, ließ ich in demselben Gehau fällen. Diese wurden in einen Schoppen gelegt, wo ich sie in der Rinde trocken werden ließ. Eine der sechs Eichen, die zur Zeit der Abrindung am we nigsten Saft hatte, sing am io. Julius an