Volltext Seite (XML)
143 — „ES ist nichts, rein gar nichts; nur mir Hank und einen Fuß habe ich gebrochen." Dcr Lieutenant war über den Unfall leincs Dieners sehr betrübt, er wußte, daß er trotz seiner Rohheit unk seiner Liebe zu keu geistige« Getränken ein guter Dimer und eine trene Seele war. Er setzte sich an sein Bett, ergriff die gesunde Hand seines Dieners und sagte liebreich: — „Guter Patrik, wußte dir ein solches Unglück begegnen! aber wie ist denn das geschehen?" — „Nicht so groß das Unglück. Die Stiege ist schlecht gebaut, daß höchstens die Katzen bei Nacht heruwkriechcn können, und da bin ich hinuntcrgcfallen, aber dafür habe ich gestern einen braven Freund gefunden," sagte er, seinen Schwerz verbeißend und auf den bei dcr Thür stehenden Hassan zeigend, „er hat wir versprochen mich zu pflegen." „Er scheint ein braver Bursche zu sein; aber brauchst du denn seine Pflege? Mein Freund, der Doctor wird bald kowmen, er und ich werben schon für deine Pflege sorgen.,, — „Gutes Herr!" rief Hassan mit weinerlich rührender Stimme; „solches Herr hab ich noch nicht geseht, seit ich lebte." — „So tritt in weine Dienste, da kannst du den Patrik pflegen und wir ihn für jetzt ersetzen." — „Von Herz aus gern," rief Hassan entzückt aus und küßte die Hände seines neuen Herrn voll Inbrunst; „lieber sol ches Herr als in Bosporus sprungcu." Auch Patrik bemühte sich, hierüber seine Freude auszu drücken, während seine Glieder nicht geringe Schmerzen auözu- stehen hatten.