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— 162 — Spaziergänge und Ausflüge von Madonna di Campiglio aus. Das durch die Lage Campiglios inmitten dreier gewaltiger Gebirgsstöcke vermittelte wechselvolle land schaftliche Bild und der überraschende Gegensatz im Gebirgsaufbau — auf der einen Seite die bizarren Formen des leuchtenden Dolomites, auf der andern das massige Urgestein mit seinen vasten Eisfeldern — schlägt, wie wir dies schon früher hervorgehoben haben, in seiner Wirkung die landschaftliche Schönheit so manch anderer Höhenstation, nicht nur Tirols. Hiezu kommt, bei der beträchtlichen Höhenlage von annähernd 1600 m das Vorhandensein eines herrlichen, alten, die Bergeslehne oft bis über 1800 m hinangehenden Nadel hochwaldes. Diese Vorzüge, sowie auch die durch das Zusam mentreffen von Kalk- und Urgestein bedingte, vielfache Thalfaltung und eine hiedurch ermöglichte reiche An lage von schönsten, oft stundenlang durch schattigen Hochwald ziehenden, staubfreien Spazierwegen mit herrlichen Ausblicken auf die in nächster Nähe auf steigende Hochgebirgspracht, — eine Unzahl wildroman tisch gelegener Hochgebirgsseen, — der Wasserreich thum der zahlreichen Gletscher- und Seeabflüsse, sowie der oft grossartigsten Wasserfälle, — die bequeme Gelegenheit von den vielen nahegelegenen Schutzhütten das Gletschergebiet betreten und über Fels und Eis kühnste Hochspitzen erzwingen zu können, erklären es, dass Campiglio rasch eine der beliebtesten und vor nehmsten Sommerstationen in unserer Tiroler Alpen welt geworden ist. Der Förderungs-Verein von Campiglio, gebildet aus einem Stocke von alten, treuen Stammgästen, darf für sich das Verdienst in Anspruch nehmen, durch Weganlagen eine Unzahl der schönsten Punkte der Umgebung zugänglich gemacht zu haben. Die Ver-