Zufahrten und Verbindungen. Mit Wagen kann man heute, nach Eröffnung der neuen Hochstrasse Dimaro-Campiglio1), auf zwei Zufahrtstrassen — bestgehaltenen Reichspost strassen — Campiglio erreichen. Die eine — früher einzige, — zieht von Trient aus durch den Engpass der Buco di Vela ins untere Sarcathal hinüber, wo sie hinter Castell Toblin o, bei alle Sarche, mit der von Riva kommenden zusammen- trifft, um hierauf, immer dem Wasserlauf entgegen, durch die untere und obere Sarcaschlucht nach T i o n e, am Eingänge in das Rendenathal, aufzusteigen. Von Tione geht es über Pinzolo im Rendenathal nach Madonna di Campiglio hinauf. Die zweite, neue Zufahrtstrasse über Dimaro, in der Val di Sole, — sie ist um 21 Kilometer kürzer — nimmt ihren Ausgangspunkt in San Michele an der Brennerbahn (zwischen Bozen und Trient), um, über Cles und Male, Dimaro in der Val di Sole zu erreichen. Von hier geht es auf grossartiger Kunst strasse, mitten durch Hochwald, nach Campiglio hinauf. Als Ausgangspunkt beider Wagenfahrten wird man wohl in der Mehrzahl der Fälle Trient in Berücksichtigung ziehen, weil im Hotel Imperial Trento alle Vorbereitungen für die Fahrt ge troffen sind und des andern Morgens in 15 Minuten Schnellzugs fahrt S. Michele erreicht werden kann. *) Der vom Ingenieur Dal Lago geleitete Bau der Kunst strasse Dimaro-Campiglio, welcher das Rendenathal mit der Val di Sole verbindet, dauerte 3 Jahre und wurde im Spätherbst 1898 fertiggestellt. Die Strasse kostete dem Staate, dem Land Tirol und den Gemeinden über 320.000 Kronen und ermöglicht die schönste Rundfahrt in ganz Tirol. Man kann nun von Bozen aus übei - die Mendel den Weg in die Val di Non und Val di Sole nehmen und, von Dimaro aus, mit fortwährendem Ausblick auf die so nahe Ortler-, Presanella- und Brentagruppe, im Schatten herrlichsten Hochwaldes nach Campiglio hinaufsteigen. Von hier aus hat man die Wahl frei, über den Gardasee oder in Trient die Eisenbahn wieder zu erreichen.