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193 — „Was willst du thun, Mutter?" rief er in russischer Sprache auS und seine leidenschaftlichen schwarzen Augen rollten funkelnd in ihren Höhlen. „Warum peinigst du dieses arme Kind?" — „Was geht daS dich an, toller Junge?" — „Mutter, laß das Mädchen los" — sagte der Jüng ling und seine kräftigen Hände zitterten, während seine Augen die Gestalt der bebenden Selinia beinahe verschlangen, — „lasse sic los, oder..." — „Ain Ende drohest du gar deiner Mutter!" sagte die Frau, ihre Hände in die Hüften stennnend. — „Ich schwöre dir bei Gott und allen Heiligen, daß, wenn du das Mädchen noch einmal berührst . . ." — „Geh, wahnsinniger Schürzennarr, auf deinen Posten, oder ich zeige dich an." — „Du meinst, daß ich noch immer der kleine dumme Ignaz bin, den du in's Gesicht hauen kannst, wenn er der Speisekammer zu nahe kommt? — Mutter! ich sage dir, daß ich selbstständig geworden bin. — Du hast mir nichts, gar nichts zu befehlen, und dieses Mädchen hier liebe ich — hörst du's? du hast keinen Begriff von einer solchen Liebe, —denn — ich muß dir's nur sagen, — ich argwöhne sehr, daß-du cS bist, die meinem Vater den Tod gegeben hat!" — „Packe dich gleich hinweg aus meinen Augen, du Elender!" — „Nein, ich gehe keinen Schritt," schrie der Bursche in höchster Ausregung, — „ich spüre große Lust, dich zu meinem Vater zu schicken . . ." Bilder a. d. oriental. Kriege. III. 13