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Die Rot -er Deutschen in Litauen. Die Aitgen -er Welt stnd eben auf das MemelMet ge wichtet. Aber, auch außerhalb Memel» gibt es Deutsche In Litauen. Ihre Gesamtzchl ist hier größer al» z. B. in Estland »md betrügt 40 Ovo, das sind 1,8 auf da» Hundert der Gesamt- bevölkevung. In dem sprachlichen Gegensätze tritt der kon fessionelle: das macht den Nationalitütenkampf in Litauen so scharf. Die Litauer gehören fast alle zum römischen Katholizis mus (98 vom Hundert), während von den Deutschen ebenfalls 98 von» Hundert Lutheraner sind. Die litauische Verfassung gewährt ihren Minderheiten freie kulturelle Entwicklung — auf dem Papier. Die Wirtlich, leit ist ein Hohn auf die Verfassung. Schon seit 10 Jahren M-rt Litauen einen Vernichtungskampf gegen die beiden Haupttväger Les Deutschtums, gegen Schul« und Kirche. Die Deutsche»» werden ihrer Führer beraubt und sind wehrlos ^gogen die allmähliche Erdrosselung ihres Volkstums. 1918 unterhielt der Staat in Litauen 37 deutsche Schulen, 1921 waren es noch 23, 1924 nur noch 16, heute gibt es noch 4 deutsche Schulet»! Da möchte der „Deutsche Kulturverband" abhelfen und gründet Leutsch« Privatschulen. Das wird dann oft einfach verboten, obwohl die gesetzliche Anzahl von Kindern vorhanden ist: Deutsche Eltern bekommen den Paßvermert „litauische Nationalität", dann müsse»» sie ihre Kinder in litauische Schulen schick«,! Dazu kommt der Mangel an Lehrern. Eine eigene Lehrer- bildungs-Anstalt habe»» die Deutschen nicht, und Lehrern aus Lettland oder Deutschland wird Einreiseerlaubnis verweigert. So ist es zu erklären, daß jetzt mir noch 30 vom Hundert der deutschen Kinder deutsche Schulen besuchen, und der Zeitpunkt kann ausgerechnet werden, wo dieses Deutschtum verschwunden ist! Immer vorausgesetzt, daß es wirklich so weiter geht. Noch trüber ist das Bild auf kirchlichem Gebiete. Hier ist der frtihere preußische Landtagsabg. Gaigalat Ler böse Geist. Er hat sich gegen den Protest der drei evangelischen Synoden (Deutsche, Litauer, Letten) 1923 zum Präsidenten des Kon- sistoriums gemacht und hält sich mit Hilfe brutaler Polizei- gewalt als Günstling der Regierung. Die führenden deutschen Theologen urerden einfach ausgewiesen, z. D. Katterfeld aus der Hauptstadt Kowno. Die Zertrümmerung der führerlos ge wordenen Kirche ist eine der. Hauptaufgaben des litauischen Staates. ' Erst kürzlich hat wieder eine Gemeinde, der ein Litauer aufgtzzwungen werden sollte, in der Kirche von friih 9 bis nachmittag 3 Uhr gesungen: „Aus tiefer Not schrei ich zu Dir!" Der Litauer fuchtelte auf der Kanzel mit den Armen. Es half nichts, er mußte «breisen. Aber der Führer fehlt. F- I. * Polnische Kotze gegen Deutschland. Berlin, 7. März. Der „Kurjer Illustrowany Godzienny" bringt Lie Nachricht aus Konitz, daß in Allenstvin Ler polnische Schullehrer Lang von Nationalsozialisten ermordet wor- Len sei. Der Ernwrdete sei Organisator des Minderheiten- schulwesens von Allenstein und Umgegend gewesen. Das Blatt fordert die polnischen Amtsstellen auf, die Angelegenheit vor den Völkerbund zu bringe»». Wie wir von zuständiger Seite dazu erfahren, habe»» die polizeilichen Ermittlungen ergeben, daß L. an Lungenschwind sucht gestorben ist. GeslSu-nls -es Mo-Kauer MkeulLsera. Moskau, 7. Märg. Di« GPU. teilt mit: Der Atten täter Stern, der auf den Botschaftsrat an der deutschen Botschaft von Twardowski geschossen hat, hat «in Teil- geftänbnt« abgelegt. Er erklärte, er gehöre einer terro rist i s ch e»» Gruppe an, die im Auftrage des Auslandes sich zur Aufgabe gemacht hat, die internationale politische Lage der Sowjetunion zu verschlechtern und eine Kris« in den Be ziehungen zwischen dein Deutschen Reich und der Sowjetunion durch ein Attentat hervorzurufen. Die «eiteren Einzelheiten über das Geständnis des Attentäters Stern werden in de» nächste»» Tage»» veröffentlicht werden. Uebcr den Zu stand Twardowskis habe»» die be handelnden Aerzte folgenden Bericht ausgegeben: Di« Hals- Verletzung ist eine einfache äußerlich«, schmerzlose Hautabschür- fung. Der Verband an» Halse ist bereits abgenommen. Bei der an» 5. März abends in» Kreml-Hospital vorgenommenen Operation wurde die Kugel aus der link«,» Hand entfernt. Ain 6. März hatte der Patient zeitweise Schmerzen. Die Tem peratur ist ohne Schwankungen 38 Grad. Das Allgemein befinden ist befriedigend. Wieder bluliqe Zusammenstöße. Ein Toter. Düsseldorf, 7. März. Heute nachmittag gegen 16 Uhr stksz ein Trupp von etwa fünfzig Angehörigen der N S D A P. »ein» Verteilen von Flugblättern mit ungefähr zweihundert Kommunisten zu, ammen. Es entstand «ine Schlägere i, n deren Verlauf auch geschossen wurde. Als das Heber- ällkommando erschien, ergriffen die Kommunisten die Flucht, während sich etwa vierzig Angehörige der NSDAP, dem Po- izeipräsidium stellten. Mehrere Kommunisten, die sich an der Schießerei beteiligt hatten, wurden festgenommen. Ein Arbeiter tat «inen Bru st schuß erhalten, an dessen Folgen er. kurz darauf starb. Ein weiterer Beteiligter wurde Lurch Schläge am Kopf verletzt. , »m vorigen Sommer ii» Berlin weilte, hatte «r sich von einem ersten schwere,» Anfall seines Herzleidens noch kaum erholt, und wer den alten Fechter zuvor auf Ler Kammer- tribüne oder in der Völkerbundsversammlung mit der ganzen Lebhaftigkeit seines gallischer» Temperaments als Redner ge hört hatte, erkannte Len stillen und gebeugten Greis kaum wieder. Elfmal war er Mnisterpräsident, 25mal hat er ein Ministerportefeuille verwaltet, seit er im März 1906, in den Tagen des Kampfes um die Trennung von Staat und Kirche, von Sarrien zum erste,» Mal als Unterrichtsminister in ein Kabinett berufen worden war. 1909 war er als Nachfolger Llemenceaus Ministerpräsident geworden. In der Folge amtierte er unter Poincare, Viviani und nach dem Kriege unter. Leygues, Painlevös u. a. Bei Kriegsausbruch war er Iustizminister, vom 29. Oktober 1915 Lis 7. März 1917 Mi nisterpräsident. Damals betrieb er die Saloniki-Gxpe- dition gegen den Willen Clemenceaus. Nach Ler Konferenz von Tannes, wo er zun» ersten Male nach dem Kriege inter national in Len Vordergrund trat und von Pvinearä gestürzt wurde, zag er sich drei Jahre lang vom politischen Leben auf fein Gut Locherel in der Normandie zurück. Das Hauptver» gütigen Les alternden Junggesellen war der Angelsport. Mit ^schwindender Gesundheit trat sein politischer Einfluß in den? Hintergrund. Sein mißlungener Kampf um die Präsidentschaft im Vorjahre war sein letztes markantes Hervortreten. Der Ministerrat, Ler zusammentrat, beschloß, Briand durch ein Staatsbegräbnis zu ehren. Die natio nalen Peisetzungsfeierlichkeiten werden am Sonnabend, dein 12. März, nachmittags 14 Uhr, stattfinden. Die Leiche wird am 10. März in das Außenministerium übcrgeführt und in einer Totenkapelle aufgebahrt werden. Am Tage der Beisetzung wird man die Leiche im Garten des Außenministeriums vor dein Eingangsgitter des Ouai d'Orsay aufbahren. Der Mini sterpräsident wird in Anwesenheit des diplomatischen Korps die Trauerrede halten. Dann wird der Trauerzug den Sarg zur provisorischen Gruft auf dem Friedhof in Passy geleiten. Dort soll die Leiche beigesetzt werden, bis Lie Ueberführung nach Locherel erfolgt, wo Briand nach seinem Willen beerdigt wird. * Brialid ist in einem Zimmer seiner Pariser Wohnung .vorläufig aufgebährt worden. Als Erster verneigte sich Mini- sterpräsident Tardieu vor der sterblichen Hülle seines Vor gängers. Er führte die Hand des Toten an seine Lippen, eine Geste, Lie nach ihm auch Laval, Malvy, Grum- dach »ind Hennessy vollzogen. Die Trauerfeier in der Kammer findet morgen .nachmittag 3 Uhr statt. Außer Lem Kammerpräsidenten Buis son wird Ministerpräsident Tardieu reden, der heute abend nicht nach Genf fahren wird. Dor der Vertagung Ler Kammer widmete Tardieu Briand einen Nachruf, in dein er sagte: Der Ruhm, Len Briand Ler französischen Trikolore eingcbracht hat, seine Anteilnahme an dem schwierige», und mitunter ungewissen >Werk der Organisierung der Welt nach der größten Erschütte rung, die die Welt jemals gekannt hat, nötigen heute sogar ,Lenen, die Briand bekämpft haben, Anerkennung und Achtung auf. Ätn-enburg Kan-i-iert auch im zweiten Wahlgang, Berlin, 7. März. Der Berliner Mitarbeiter des „Daily Expreß" berichtet feinem Blatte, er habe einen Brief des Reichspräsidenten von Hindenburg an einen deutsch nationalen früheren Kriegskameraden gelesen, tn dem der Reichspräsident erklärt, er werd« sich für den zwei- ten Wahlgang nicht wieder auf st eilen lassen. Von unterrichteter Seite wird dazu festgestellt, daß der Bericht des Korrespondenten unzutreffend ist. Der Reichspräsident habe niemals eine derartige Erklärung ab gegeben; er habe sich auch für den zweiten Mahlgang zur Verfügung gestellt. * Berlin, 8. März. Nach den bisherigen Dispositionen dürfte es sich bestätigen, daß Reichspräsident von Hindenburg an» Donnerstag abend um 7,30 Uhr im Rundfunk spricht. Oslo, 7. März. Die durch den Tod des Mnifrerpräsiden- »en erforderlich gewordene Gesamtdemission des Kabinetts ist heute erfolgt. Diskonifenkung -er Relchsbank? Berlin, 7. März. Der Zentralausschuß der Reichsbank ist auf morgen, den 8. März, nachmittags 4 Uhr einberufen worden. Wie wir aus Bankkreisen erfahren, dürfte die Frage einer Di s k o n t s e nk u ng erörtert werden. Ein grotzes Arbeitsbeschatzungsprogramm in Sicht. Berlin, 7. März. Eine hiesige Zeitung berichtet von einem umfassenden Arbeitsbeschäff ungspro- gramm der Regierung, öffentlichen Aufträgen in Höhe von 1,2 Milliarden Mk. und Beschäfti- gungsmöglichkeiten für 600000 Arbeitslose. Don unterrichteter Seite erfahren wir dazu, daß es sich dabei zunächst nur um Vorbesprechungen und Referentenentwürfe handelt, an denen vier verschiedene Ressorts beteiligt sind. Erst in der nächsten Woche werde man positivere Einzelheiten eines Arbeitsbeschaffungsprogramms festlegen können. Neue Bestimmungen für -te Einstellung in die Reichswehr. Groeners Verbeugung vor der Linken. Berlin, 8. März. Reichswehrminister Groener ver öffentlicht Lie neue Fassung Ler Heeresergänzungsbestimmun gen, in Lenen es u. a. heißt: Die Kompagniechefs, Truppen teile und deren vorgesetzte Stellen dürfen, um Freiwillige zu ermitteln, sich an nichtpolitische Vereine und gemeinnützige Einrichtungei» wenden, an Arbeitsnachweise und Arbeitsver mittlungsstellen erst, wenn der Bedarf anders nicht gedeckt lvevden kann. Die Versorgungsämter dürfen für Las Werben oder Einstellen von Freiwilligen nicht in Anspruch genommen werden. Ausgeschlossen voi» der Werbung und Einstellung ist u. a., wer wegen P ergehens oder V e r b r e chens mit einer Freiheitsstrafe bestraft ist, ohne Rücksicht darauf, ob die Strafe verbüßt wurde oder nicht. Ausgeschlossen ist ferner, wer sich v er f« s sun gs fe i n d li ch betätigt hat, d. h.. erwiesenermaßen an Bestrebungen teilgenommen hat, Lie auf eine Aenderung -er verfassuhgsmäßigen Zustände mit un erlaubten Mitteln gerichtet mar. Von Personen, die ver fassungsfeindlichen Organisationen angehören, dürfen Aus künfte nicht eingeholt werden. Auch Personen, die in sonstigen politischen Vereinen führend tätig sind, sollten, außer, wenn sich ein Bewerber ausdrücklich auf sie berufen hat, nicht um Auskunft «»»gegangen werde»». Dringliche Beratung -er Biersleuersenkung Berlin, 7. März. Die Reichsratsausschüsse werden sich bereits an» kommenden Mittwoch in vertraulichen Beratungen »nit der Vorlage der Reichsregierung über die Senkung der Bier steuer zu beschäftigen haben. Die Reichsreaic- rung legt großen Wert auf eine rasche Verständigung, da der vom Reichsfinanzministcr genannte Termin des Inkraft tretens der Viersteuersenkung, der 20. März, unbedingt einge halten werden soll. Ls wird sich bei den Verhandlungen der Neichsratsausschüsse vor allem um die Frage handeln, wie die vorgesehene Senkung der Reichsbiersteuer, Gemeindebier- und Getränkesteuer anteilmäßig erfolgen soll »inter Beachtung einer Gesamtsenkung der Steuerbelastung für das Bier non 22 auf 15 Mark. 8 Millionen verschoben. Berlin, 7. März. Die Steuerbehörde hat gegen eine Reihe von Steuerdefrau bauten Haftbefehls erlassen. Wie wir erfahren, soll es sich um insgesamt fünf Personen und um eine»» Betrag von etwa 8 Millionen Mark handeln, der ins Ausland verschöben worden sei»» soll. Berlin, 7. März. Der kommunistische Bauarbeiter Dannenberg wurde vom Schwurgericht wegen versuchten Totschlags, Schußwaffenmißbrauchs und Waffenvergehens zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehr verlust, der Arbeiter Kuffel wegen Schußwaffenvergehens zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Dannenberg hatte an» o. November vier Schüsse auf Polizei beamte abgegeben. Das Donau-Memoran-um Tar-ieus. Die Antwort der italienischen Regierung. Rom, 8. Mürz. Die italienische Regierung hat heute das Donau. Memorandum der französischen Regierung be antwortet und gleichzeitig die Negierungen von Großbritannien und Deutschland über den in dieser Erwiderung einge- »ommenen Standpunkt in Kenntnis gesetzt. Die Notwendig keit, die wirtschaftlich« Sanierung der, Donauländer anzu- »acken, sei, wie es in der Note heißt, jetzt von allen europäi- chen Mächten anerkannt worden, obwohl es noch nicht ge- ungen sei, sich auf eine organische Lösung, Lie allen genehm »st, zu einigen. Die italienische Regierung, so fährt Las Do- iument fort, war eine der ersten, die sich mit den Wirtschaft- Uchen Verhältnisse»» der Donaustaaten, insbesondere mit denen der Republik Oesterreich befaßt hat. Aus diesem Grunde be. grüßt sie voll und ganz die in dem Akanifest der französischen Regierung erörterten Absichten., Leipzig, 7. März. Der ehemalige österreichische Bundes-. lex Streeruwitz äußert« sich bei einem Besuch Lei Leipziger Messe einem Pressevertreter gegenüber zu den Vor schlägen Tardieus über eine Donaufüderation und erklärte, er glaube nicht, Laß der französische „Antrag" an die Nach folgestaaten, ihr Verhalten gegenüber Oesterreich zu ändern, -ei» gewünschten Erfolg haben werde. Streeruwitz verwies auf das Donau-Llbc-Rhein-Stromgebiet, Las eine Zusam menfassung von Deutschland, Oesterreich und der Tschechoslowakei vorteilhaft erscheine»» lasse. Diese drei Länder könnte»» eine brauchbare Wirtschafts, einheit bilden und einem großen Ostagrarblock einen gleich- starken Partner gegenüberstellcn. Eine Vorkonferenz. Genf, 7. März. Die ii» verschiedenen europäischen Haupt städten erfolgten Besprechungen über die Schaffung eines m i t te l e u r o p ä i s ch c n W irt s ch aftssy st e m s scheinen ihre»» Schwerpunkt immer, mehr nach G e u f verlegen zu wol len. Da Lie Außenminister der Kleine»» Entente und die maß gebenden Staatsmänner der anderen interessierten Staaten in Genf anwesend sind und insbesondere auch der französi sche M in i sterpr ä s id e nt erwartet wird, liegt es nahe, daß wieder einmal Verhandlungen „am Rande" einer vom Völkerbund veranstalteten Tagung zu erwarten sind. Man spricht in diesen» Zusammenhang bereits von einer Vor konferenz, die Liese Woche stattfinden und die iin Mai, also vor. Ler Lausanner Konferenz, die noch zu treffenden, endgültigen Beschlüsse der beteiligten Staatei» vor bereiten soll. In diese Beschlüsse soll — nach hier umlaufen den Informationen, die mit allem Vorbehalt wiedergegeben werden — nicht nur die Regelung Les Güteraustausches in Mitteleuropa und Lie Auflegung einer Sanierungsanleihe, sondern auch Lie N e p ar.a t i o n s fr ag e einbezogen werden. Alle derartigen Pläne sind freilich als wenig wertvoll «nzu- schcn, solange nicht eine deutsche Beteiligung an den Ver handlungen gesichert ist. * Malienifch-ungarifches Ausfuhrabkvmmen. Budapest, 7. März. Die ungarische und die italienische Negierung haben in Rom eil» Abkommen unterfertigt, das den Zweck verfolgt, den Warenverkehr zwischen Ungarn und Italic»» zu fördern. Berlin, 7. März. Willy Sklarek hat gestern einen Herzanfall erlitten. Er wurde deshalb vor Beginn der Verhandlung vom Vorsitzend«n zu seinem Hausarzt geschickt. Dieser war Ler Ansicht, daß Willy Sklarek nur etwa eine Viertelstunde vernommen werden könne. Die Verhandlung wurde daher aus Freitag vertagt. Brünn, 7. März. Gestern nacht wurde in der südmähri- schen Gemeinde Ungarisch-Ostra das Steueraint in die Luft gesprengt. Unbekannte Täter warfen durch die Fenster des Gebäudes ein Bündel Dynamitpatronen, Lie unter gewaltiger Detonation explodierten. Das Steucramt wurde fast ganz zerstört. Stockholm, 7. März. Eine der bekanntesten Persönlich keiten Schwedens, der kürzlich vor» seinem Poste»» zurückge- tretcne Direktor der Arbeitgebervereinigung, Hjalmar von Sydow, wurde heute in seiner Wohnring ermordet auf- gefunden. Mit ihm sind auch seine beiden Diener inne»» ermordet worden. Man nimmt an, daß von Sydow vor» einen» Geistesgestörten erschossen wurde.