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Kapitel VII. Einführung und (Vorbereitung. Beim alten Plautus sind es zwei Sklaven, die zuerst auftretcn und die nöthigen Winke für das Kommende geben, bei Sardou fast regelmäßig die Dienstboten des Hauses, welche mit ihren Glossen über die Herrschaft die Erwartung des Zu schauers wecken. Niemand ist gezwungen, diese Gepflogenheit nachzuahmen; mag ein Stück anfangen, womit es will, — nur nicht mit dem Höhepunkt. Ich will ganz absehen von dem sehr äußerlichen Bedenken, daß während der ersten Minuten jeder Vorstellung durch Zuspätkommende und alte Huster eine gewisse Unruhe herrsche, in welcher Wichtiges leicht überhört werde. Dieser Einwand ist deshalb hinfällig, weil Unwichtiges überhaupt in keinem Theaterstück vorgebracht werden soll und selbst ein verhusteter Anfang Alles gewesen sein darf außer nichtssagend. Aber wer korti88imo einsetzt, wird es schwer haben zu steigern, und die Steigerung recht eigentlich ist das Mittel, um die großen Szenen zu voller Geltung zu bringen. Der Zuschauer soll das Gefühl haben, daß die Handlung wächst, sein Interesse soll demgemäß zunehmen, und dies ist immer nur durch sorgfältige Vorbereitung, ein Bearbeiten der Empfänglichkeit zu erreichen, das mit dem ersten Wort zu be ginnen hat, welches gesprochen wird. Gerade hier offenbart sich der Künstler durch Geschick und vielsagende Knappheit. Sind die einleitenden Gespräche gefallen, so muß jeder Hörer