Volltext Seite (XML)
Herzlicher Abschied vom königlichen Gastgeber noch ein- des n. Statut hin. Wie man weiter hört, haben die Personal referenten aller Ministerien eine Beratung abgehalten, die sich mit der Frage der Rückberufung deutscher Staatsbeamter aus den tschechischen und slowakischen Gebieten des Staates befassen. den Gästen zu. Riesige Spruchbänder enthalten Will kommengrüße an den König, den Führer und den Duce. Nach Abschluß der militärischen Uebungen folgte der Führer und Reichskanzler einer Einladung Seiner Maje stät des Königs und Kaisers zum Frühstück in der Villa Rospigliosi, unmittelbar am Meer in Santa Marinella. An der Veranstaltung nahmen außer dem König und Kaiser und dem Führer der Duce, der Kronprinz, die hohen faschistischen Persönlichkeiten, insbesondere die Generalität und die den Führer begleitenden Reichsminister, Reichs leiter und Staatssekretäre teil. und Reichskanzler von seinem Besuch im befreundeten Italien zurllckkehrend in Berlin eintreffen. Die Reichshauptstadt wird ihm einen jubelnden Emp fang bereiten. d» Kcwehre und dem Krachen des Artilleriefeuers wider- We, senkt sich plötzlich wieder der Friede. Die Gefechtsübung fand um 12.15 Uhr ihren Abschluß, ric hat etwa eine halbe Stunde gedauert. Der König und Kaiser, der Führer und Mussolini "erlassen den Beobachtungsstand und begeben sich nach Änta Marinella, wo sie von der gesamten Bevölkerung E unbeschreiblichem Jubel empfangen werden. Zu beiden Teiten der Straße ist die Jugend aufmarschiert und jubelt Er ging in sein Arbeitszimmer, nahm einest Brief bogen und schrieb an Michael Tarben: Mein lieber Herr Tarben, der Brief meiner Tochter hat Sie von ihrem Ent schlusse in Kenntnis gesetzt, und ich habe ihm nur noch hinzuzufügen, daß ich in einer Aussprache mit Barbara diesen Entschluß unabänderlich fand. So sehr ich Sie bitte, nach wie vor überzeugt zu sein, daß eine Verbindung meiner Tochter mit Ihnen mein aufrichtiger und herzlicher Wunsch war, kann ich mich doch mit bestem" Willen ihren Gründen nicht verschließen und willige daher ausdrücklich in die Lösung des Verhält nisses. Indem ich Sie, mein lieber Herr Tarben, bitte, an die in unserm Hause verlebte Zeit möglichst ohne Bitter keit zurückzudenken und uns auch weiterhin Ihre Freund schaft nicht zu versagen, bin ich Ihr sehr ergebener Konrad Hallermann." So, nun mochte seinetwegen kommen, was wollte! Im Laufe des nächsten Vormittags bat -er Kommer zienrat Brack in sein Arbeitszimmer. Ohne Umschweife steuerte er direkt auf sein Ziel los, indem er sagte, als der Besucher Platz genommen: „Ihr Freund, Herr Irr gang, war bei Ihnen?" „Ja, er war bei mir!" „Weshalb ist er nicht zu uns gekommen?" Brack war ein wenig betreten, dann hob er den Kopf und sagte ganz ernst: „Weil er, mit übergroßer Liebe zu Barbara im Herzen, den Glauben an sie verloren hat. Er'ist mutlos und krank geworden, — krank an Leib und Seele ... Er ist gegangen, um nie mehr zurückzukehren ..." „Wo ist er?" stieß Hallermann hervor. „Ich weiß es nicht." Angst packte den Kommerzienrat. Er erhob sich mit fast jugendlicher Hast und nahm eine Zimmerwänderung auf, blieb plötzlich vor Brack stehen, umfaßte ihn mit seinen Blicken und sagte: „Wir müssen ihn finden — wir müssen ihn finden, Brack! Und nicht wahr, Sie werden mir behilflich sein, ihn zu finden?" „Ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht, Herr Kommerzienrat", erwiderte Brack, und er ahnte dunkel, was sich ereignet hatte. „Sie liebt ihn — sie hat es mir gesagt, und ich habe so gräßliche Angst, daß sie an dieser Liebe zugrunde geht. Gestern hat sie Herrn Tarben den Absagebrief geschrieben." In Bracks Augen glomm es sekundenlang grell auf, Führers und des Duce den Bahnhof. Der Führer morgen abend wieder in Berlin. Berlin, 9. Mai. Am Dienstagabend wird der Führer lini zu, um auch von ihm herzlichen Abschied zu nehmen. Nur wenige Minuten noch, dann setzt sich der Sonderzug in Bewegung. Es ist 9.33 Uhr. Adolf Hitler steht am Fenster und dankt noch einmal für den brausenden Beifall, dem ihm die Zurückbleibenden nachfenden. Die Fahrt geht zunächst in weitem Vogen um die Hauptstadt des italienischen Imperiums, die den Führer so unvergleichlich gefeiert hat. Fünf Minuten später verläßt der Sonderzug des Duce, der in Monte Rotondo den Zug des Führers überholen wird, damit Mussolini Adolf Hitler in Florenz begrüßen kann, die Bahnhofshalle. Um 9.50 Uhr verlassen auch die beiden Züge der deut schen und der italienischen Minister und der Begleitung t von >en ED mauslO- er Anblst ' SchwE an 2HW ßheit, LB h mit den roßen ist Ihre K-- alieniW ast." lbends. ruf in W iand. DB ihm land -euer m MB e'des.P^ egierumh ch-rciM die rtcn ZclM auf der üe auf dck w rief dir denn Dutt die hohe" »olf Hitler s Führest üchsprop^ nu italv ,'m BollB s, der i^ den sasrhi- rnsbracht- Begleitung vlini mB iriickkehrtr Englisch-französischer Schritt in Prag. Berlin, 7. Mai. Der englische Botschafter hat am ""hnabend bei Unterstaatsfekretär Woermann vorgespro- ?ln, um das Auswärtige Amt über den englischen stritt in Prag im Interesse einer Lösung der sude - "ndeutschcn Frage zu unterrichten. Gesandte der Westmächte bei Krsfta. , Ministerpräsident Hodza empfing Sonnabend vormit- Ä,,Me das Tschechoslowakische Pveßbüro meldet, Außen- eWer Krofta, der Sonnabend früh von der Konferenz des Madigen Rates der Kleinen Entente zurückgekehrt war. M Unterredung betraf die Ergebnisse dieser Konferenz und auch den angekündigten Besuchen des englischen und ?",frabzösischen Gesandten in Prag beim Außenminister Miauet. Der britische Gesandte Newton besuchte Minister A"sta nm 16 Uhr,-der französische Gesandte de Lacroix U Uhr. ^ne Mitteilung über die englische und französische Vorsprache in Prag- Prag, 9. Mai. Ueber den>Jnhalt der Mitteilungen, Z der englische Gesandte Newton und der französische sandte de la Croix bei ihren Vorsprachen bei dem Mchoslowakischen Außenminister Dr. Krofta machten, Awe amtlich nichts verlautbart! Jedoch wird erklärt, daß A Nachricht, bei dieser Gelegenheit sei ein englisches und A französisches Aide Memoire überreicht worden, nicht Mefst Die beiden Gesandten hatten den tschechoslowaU- A? Außenmittistör lediglich m ü ndlich über die Ergeb- M der Londoner Beratungen in Kenntnis gesetzt und den bd.s ch a f t l ich e n Rat der beiden Regierungen ^Anckttelt, der Erfüllung berechtigter Wünsche der Natio- lzchcheu,-in der Tschechoslowakei bis zu jener äußersten Asttze eutgegenzukömmcn, die die Frage der Integrität " Eouveränität des tschechoslowakischen Staates berühre. ^ Außenminister Dr. Krofta wies in seiner Antwort auf b in Ausarbeitung befindliche Nationalitäten- Non>, 9. Mai. Nun hat Adolf Hitler nach unver- Mchljch schönen Tugen, in denen ihm von der Bevölke- Ang der Hauptstadt des stolzen Imperiums immer wieder Üiirniische' Kundgebungen der Freundschaft dargebracht worden waren, Nom verlassen, um nach Florenz, der iGen Etappe seines Staatsbesuches in Italien, zu fahren. Die-Halle der Station Termini ist festlich geschmückt. rotem Tuch und langen Fahnen des Dritten Reiches M dis faschistischen. Italiens sind die Wände verkleidet. dem Eingang zum Königssaal haben sich die Minister, Ar Eouv.erneur von Rom, Fürst Colonna, ein Vertreter "°r faschistischen Partei, der Wehrmacht, die Präsidenten "es Senats Und der Kammer, der königlichen Akademie ""U Italien und die Spitzen der Behörden sowie die Ver- beter des diplomatischen Korps zur Verabschiedung Adolf Mers versammelt. Als der Führer nach einer letzten Triumphfahrt durch A" Ewige Stadt an der Seite des Königs und Kaisers die Nile betritt, präsentiert die Ehrenkompanie, die das Ue Erenadierregiment mit Fahnen stellt, das Gewehr. Mer den Klängen der Nationalhymnen schreitet der Mrer ihre Front ab. Dann geht er zurück, um sich von "en Vertretern des Staates, der Partei und der Behörden A, verabschieden. Vor seinem Wagen reicht er dann dem Mig und Kaiser die Hand. Nun wendet er sich Musso- Nationale Truppen 39 km vor Castellon. Bilbao, 8. Mai. Schlechtes Wetter verhindert weiter hin die große 'Offensive der nationalen-Streitkräfte, da Feldartillerie und Fliegerei nicht eingesetzt werden können. Indessen gelang es, im Küftenabschnitt der Provinz Castel lon den Feind zurückzudrängen und die Stellungen bis 39 Kilometer vor Castellon vorzuverlegen. ukuuft re" wachtuM"' )ie Ehr-" m von, del ihren M Nnacht, b- MarscM abessinif^ hten. M Die-M ckibung 6- rhase eine" r. Gefechts oeisem'M" ie mit dc" rit eigene' Sturm au echtsübuB das. zweck ne (BlaA m. und dA oerfer, Cs WA lbwehr zogen w' roten AA, s "uf tilleM "" die KlE tände B. Veobachst äschineE stäket- - Aktins en krache"' ieten Steine elände llcriese»^ ie duuipw men d- »terie uers "" nutzt. Na-hL JngvM, d übE rste Ll"„, s weM' Mqg.Ä "er M"' gl lickseld SpruA den t ter ZU Ä den L-i e,em ampM^ e S-nkck - dem eck , UescheL. inzw's^ w dar ähren- beglenAck ,1- mA LÄ ige n K"«t^ Barbara entdeckt ihr Herz Noman einer großen Liebe ' Von Willi Reese ^1 «Nachdruck verbann.), -'Und er? Wo steckt er? Weshalb kommt er nicht? b/Mlb ist er nicht hier? Weshalb hält er sich ver- Mn?" ... n,^»Er lst ungläubig geworden, glaubt an kein Glück h.»Ich habe schlimmes Unrecht an ihm begangen, und lein d"n Glauben verloren, an mich, an sich selbst und ... Bebe. Und ich möchte ihn den Glauben lehren..." liebes,-gutes-Kind!" sagte der Kommerzienrat 'ußte'sie ans die Stirn. M^ch habe.ihn mißhandelt, und er hat mich verlassen, hier "st 'beiß ich, wie sehr ich ihn liebe ... Er war igo seinem Freunde Brack, aber er ist nicht zu mir - 'Ren, weil er keinen Glauben mehr hat." . »Er wird zurückkehren, und du mußt an ihn glauben!" lich.'wch will es tun, Papa . . Sie trocknete die Tränen, dh,2? ßchmuf.- Sw war wieder sie selbst geworden. „Und , mir nicht böse, Papa?" -V^ose, wieso böse? Ich wüßte nicht, weshalb?" ^''Darbens wegen! Womöglich zieht er sich nun ganz "on den Cheminag-Werken, fördert sein Geld 'a 5' verzichtet guf astas . . . und die Million, mit. der '""rechnet hattet ..." ijh »AelwZ Kind",, fiel er ihr lachend ins Wort, „dar- cZ MH kür nm Gottes willen keine Gedanken und Wir sipd nicht auf das.Geld des Herr» Tarben sth^esen, wenngleich wir gerade jetzt etwas Bargeld ?n könnten. Hält er es für gut, sich zurückzu- nun gut, so mag er es tun! Aber ich glaube nicht Tarben ist ein kluger, besonnener Mann, der es 'sowohl- versteht, das Private vom Geschäftlichen zu Uebrigens wird sein Wunsch in aller Kürze er- "iz Lrrden, wie ich heute abend erfahren habe, er wird - RtPied in den Vorstand ausgenommen." . erhob sich, küßte ihr abermals die Stirn, strei- h'lidi H""" und sagte weich: „Mein liebes, gutes. Es wird schon alles gut werden!" ging er und ließ sie allein. ist cnn besten so — dachte er. Sudetendeutsche Zugendverbände geeint. In Aussig an der Elbe wurde am Sonntag in feier licher Weise der Zusammenschluß aller sndetendeutschen Jugendbünde vollzogen. Konrad Henlein sandte ein Tele gramm, in dem es u. a. heißt: Ich vertraue auf den Sieg dieser Jugend, wie ich an den Sieg des Sudetendeutschtums glaube. Versammlungsverbot aufgehoben. Prag, 8. Mai. Das Prager Innenministerium hat auf Grund eines Beschlusses der Regierung das Verbot der Abhaltung politischer Versammlungen, das mit Gültigkeit vom 1. April d. I. erlassen worden war, mit sofortiger Wirkung aufgehoben. 274V Gemeinden wählen. Die Bezirksbehörden machten jetzt die zweite Etappe Ser Wahlen in die Gemeindevertretungen bekannt, die am 29. Mai stattfinden werden. Die Zahl der Gemeinden ist weit größer als in der ersten Etappe. Im Lande Böhmen wurden Wahlen in rund 1660 Gemeinden, in Mähren und Schlesien in weiteren 740 Gemeinden, in der Slowakei in 22 und in Karpathorußland in 58 Gemeinden aus geschrieben. Mit der ersten Etappe, die Wahlen in 260 Gemeinden vorsah, sind es insgesamt 2740 Gemeinden. Aus aller Welt. * Felix von Habsburg wird steckbrieflich verfolgt. Die Staatsanwaltschaft in Wiener-Neustadt hat gegen Felix von Habsburg, den 20jährigen Bruder Otto von Habsburgs^ einen Steckbrief erlassen. Felix von Habsburg wird darin wegen des Verbrechens des Diebstahls verfolgt. Er wär Zögling der Theresianischen Militärakademie in Wiener- Neuftadt gewesen, wo ihm auf Anordnung Schuschniggs eine bevorzugte Behandlung zuteil wurde. Es wurden ihm Wohnräume prunkvoll eingerichtet und mehrere Garni turen kostbares Silbergeschirr ans Wiener Bundesbesitz znr Verfügung gestellt. Am 11. März flüchtete Felix von Habsburg über die Grenze und nahm dabei das gesamte kostbare silberne Tafelgeschirr mit. Entsprechend dem Werte der entwendeten Sachen stellt sich der Diebstahl als Ver brechen dar. * Omnibus und Lieferwagen zusammengcstoßcu. — Zwei Tote und 14 Verpetzte. Auf der Reichsstraße Betzdorf —Siegen stieß am Sonnabend unweit der Freusburg unter einer schmalen Bahnunterführung ein mit 25 Personen besetzter Pripatomnibus mit einem Lieferwagen zusammen. 15 Insassen des Omnibusses und ein Insasse des Liefer-- wagens wurden ins Krankeilhaus von Kirchen gebracht, wo neun Personen nach Anlegung von Verbänden wieder entlassen werden konnten. Von den restlichen sieben Per sonen sind zwei ihren Verletzungen erlegen. * Großfeuer in Guben. In den zum Konzern der Ber lin-Gubener Hutfabriken, Aktiengesellschaft, gehörenden Be trieb Steinke L Co. brach in der Nacht zum Sonnabend, wahrscheinlich in der Karbonisierabteilung, ein Brand aus, der rasch den gesamten Betrieb mit allen Woll- und sonstigen Vorräten ergriff. Da die Feuerwehren von Guben und Umgegend zur Bekämpfung nicht ausreichten, wur den auch die Wehren aus Frankfurt und Kottbus gerufen. Trotz aller Anstrengungen war es aber nicht möglich, das Feuer einzudämmen, das sogar noch auf einen Neubau Übergriff und zwei Geschosse davon vernichtete. * Der britische Könrgsöesuch vom 28. Juni bis 1. Juli. Das Programm für den Besuch König Georgs VI. und der Königin in Paris wurde am Sonntag öffentlich bekannt gegeben. Der Besuch wird demnach vom 28. Juni bis 1. Juli dauern. * Die belgischen Ministier bei Bonnet. Außenminister Bonnet hatte am Sonntagabend vor seiner Abreise nach Genf eine längere Besprechung mit dem belgischen Außen- und dem belgischen Wirtschaftsminister. * Zwei französische Rennwagen in England ver unglückt. — Ron» Verletzte. Auf der Rennbahn von Brook lands fing ein französischer Rennwagen Feuer. Während der Fahrer zn stoppen versuchte, sauste ein anderer fran zösischer Rennwagen in die brennende Maschine. Beide Wagen stürzten dann über die Brüstung in die Zuschauer menge. Wie durch eiu Wunder wurde niemaud getötet, doch mußten zahlreiche Zuschauer sowie die schwerverletzten Fahrer ins Krankenhaus geschafft werden. * Karawanserei in Wolkenbruch zusammengcstürzt. — Neu» Tote, drei Schwerverletzte. In Kermanschah, der 50 000 Einwohner zählenden Hauptstadt der westlichen iranischen Grenzprovinz und Umschlagplatz für Südw-est- kurdistan an der großen Karawanenstraße und Fluglinie Bagdad—Teheran, stürzte infolge eines Wolkenbruchs eine Karawanserei zusammen. Neun Tote und drei Schwerver letzte wurden aus den Trümmern geborgen. * Immer noch ungeklärte Lage in Brüssel. Die poli tische Lage in Brüssel hat während des Wochenendes keine nennenswerte Veränderung erfahren. Die Parteien ver harren weiter auf ihrer bekannten Stellungnahme zu den Steuerprojekten. Die Lage des Kabinetts wird daher wei terhin als kritisch betrachtet, obwohl man in Kreisen, die der Regierung nahestehen, auf die Möglichkeit eines Kompromisses zwischen dem Kabinett und den Katholiken hofft. — Die Behörden hatten am Sonntag ein großes Auf gebot von Gendarmerie und berittener Polizei -in den , Straßen der Hauptstadt aufgeboten, um alle Kundgebungs- Versuche im Keim zu -ersticken. - * Die amtliche Verlristzahl dies anatolischeu Erdbi-ücns. Der türkische Innenminister hat nunmehr die amtliche Bilanz des. Erdbebens vom 19. April gezogen und festge stellt, daß die Zahl der Toten 148 befragt und daß 6000 Häuser vernichtet worden sind. Anfänglich waren etwa 350 Tote gemeldet worden, so daß sich die endgültige Zahl immerhin als geringer- erweisen konnte. dann aber war er wieder ganz der alte und unterdru seine weiteren Fragen. „Wir müssen ihn finden, um ihm zu sagen, daß er sich irrt!" preßte Hallermann heiser hervor; es klang wie ein Verzweiflungsschrei. „Wir werden ihn finden, Herr Kommerzienrat!" ent gegnete Brack mit großer Zuversicht. „Ich bin sehr glück lich, daß es so ist!" „Wie ist?" fragte Hallermann zerstreut. „Daß Barabara ihr Herz entdeckt hat." Hallermann sagte: „Ja, er ist ein guter Junge, ich habe ihn immer gern gemocht. Ich glaube auch, daß Barbara sehr glücklich mit ihm werden wird." „Ich bin überzeugt, daß Irrgang nichts unversucht lassen wird, Barbara ein Paradies auf Erde» zu schaffen." „Gehen Sie also und suchen Sie ihn, jedoch so, daß Barbara nie etwas davon erfährt!" „Sie wird es nie erfahren, daß wir ihn gesucht haben, um ihn ihr zuzuführen!" Brack verließ das Zimmer. Im Laboratorium fand er ein Telegramm vor. Er ritz es auf und las den kurzen Inhalt: „Auf der Fahrt nach Berlin. Wüllner." Es war in Basel aufgegeben. In Bracks Augen blitzte es hell auf. „Jetzt!" stieß er hervor. Und nach einer Weile in bester, fröhlichster Stim mung: „Das paßt großartig! Da kann ich Wüllner ja gleich weiterverpflichten!" Tarben war, als er den Inhalt des Briefes gelöst wie vor den Kopf geschlagen. Grelle Funken sprühten au . seinen dunklen Augen. Mit knirschenden Zähnen ballte ec das Papier zusammen und schleuderte es in die ent fernteste Ecke des Zimmers. Schwer ließ er sich nieder sinken und grübelte — grübelte... Da bemerkte er den anderen Brief, -er den Absender des Kommerzienrats trug. Er riß ihn auf und las ihn. Auch diesen Brief ballte er zu einer kleinen Kugel zu sammen und schleuderte ihn fort. Zerknirscht und halb ohnmächtig vor Wut kam es über seine dünnen, blut leeren Kippen: ,-,Es ist mir also doch nicht geglückt, diesen Phantasten auszustechen! Sie kann ihn nicht vergessen! Und ich war meiner Sache so sehr sicher!" (Fortsetzung folgt.)