Volltext Seite (XML)
Erscheinungstagc: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 .LL einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Besörderuugseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs» preAes. Anzeigenpreis: Die 6gespaltene mm-Zcilc oder deren Naum 5 H/. Alles weitere über Nachlaß usw. laut ausncacndcr Anrrlgenpreisliste. Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor- mittags des Erschcimmgstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Nichtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsverglcich erlischt jeder Nachlaß» ansprnch. Lokalanzeiger und AnzeigeblaLt für Ottem Dieke Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Nadeberg. Postscheckkonto: Dresden 18488. Druck und Verlag - Buchdruckere- Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 881. — Fernruf: 231. Nummer 28 Dienstag, den 7. März 1939 38. Jahrgang Amtlicher Teil öffentliche Mahnung zur Steuerzahlung. Die am 5. (6.) März fällig gewesenen Lohn- und Wehrstruerbclräae, die am 10 Mäiz fällig Ninian Einkommen- und Körperschaftsteucrbctäge md a «»deren im März fälligen Beträge (u. a. Bcfördcruu sicner, Tilgungsbeträge auf Ehestundsda Uchen Steuerabzug von Aufsichts atsvergüluuge sowu Steuerabzug vom Kapitalertrag, letztere beider bimur einer Woche nach Zuflüßen der Vergütungen bczw. des Kapitalertrags) waren bezw. sind pü kllich an die Finanz kaffe abznführen. Schriftliche Mahnung erfolgt niht Mit dem Ablau' der einzelnen Fälligkeitstage ist ohne wntues ein Säumnis Zuschlag verwirkt. Die Voranmeldungen zur Umsotzstmer sind bis sum 10 März 1939 einzureichen. Verspätete Abgabe der Voran Meldungen hat Zuschläge bis zu LV v. H des Ste»e> detrags zur Folge. Slemrart und Steuernummer sind bei jeder Uebe- Weisung anzugcbcu. Rückstände und Säumniszuschlag werden unverzüglich durch Zwangsvollstreckung, nur ausnahmswepe durch Postnachnahme, eingezogen. Tteuersäumige werden von Zeit zu Zeit veröffent licht. Atuauzamt Aadevcrg, 7. März l939. Sudetenland und Leipzig Die Eingliederung in die deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung Um der Tatsache, daß an der ersten Reichsmesse Groß- ' dttttschlands die sudetendeutschen Aussteller und Einkäufer zum erstenmal als Reichsdeutsche teilnehmen, einen festlichen Ausdruck zu geben, veranstalteten der Oberbürgermeister der Reichsmessestadt und das Leipziger Messeamt im Festsaal des Neuen Rathauses ein Sudelenlandtreffen. Den Willkommensgruß der Reichsmessestadt entbot Bür germeister Haake. Er stellte den Willen der Reichsmessestadt lest, die Beziehungen auch zu dem Sudetengau zu pflegen und fördern Als Hohcilsträger der Partei begrüßte Kreisleiter Wettengel, der selbst gebürtiger Sudeienoeutscher ist. seine Landsleute. Vizepräsident Fichte vom Leipziger Meßami be tonte. daß die Beziehungen zwischen dem heutigen Sudeten- stau'und der Leipziger Messe fast ebenso seien wie die Messe selbst Während im Frühjahr 1938 unter den Ausstellern aus der.Tschechoslowakei 127 Sudetendeutsche waren, seien in die- scm'Frühjahr doppelt so viele, nämlich 256 Firmen in Lcip- Zig vertreten. In Vertretung des Gauleiters Konrad Henlein sprach dann der Gauwirtschaftsberater Richter. Er führte u. a. aus: Wir Audciendeulsche sind keine Fremden hier aus dieser Messe. Lie Hötte.für unsere Wirtschaft immer überragende Bedeutung. Und der Erfolg der Leipziger Messe war in den leinen Fahren für den Bcschästigungsgrad besonders unserer Exporl- iiidiistrie entscheidend. Mil dem Zusammenbruch der Donau-Monarchie verlor die sudetcndcutschc Industrie mit einem Schlag zwei Drittel ihres früheren Absavgebietes und ein Binnenmarkt, der durch die Kaufkraft von 51 Millionen Einwohnern bestimmt war, i schrumpfte aus 11 Millionen Einwohner zusammen. Heute ist die gewaltig gesteigerte Bedeutung der Reichs- , Messe Leipzig für die sudctcudeutsche Wirtschaft in der gewal- ügen Erweiterung unseres Inlandsmarktes gegeben. Unsere Wirtschaft hat nun ein Fundament erhalten, auf dem sie selbst sich festigen kann. Von diesem Fundament aus wird sie je doch nicht nur der Bedarssdeckung des einzelnen Volksgenos- - UN dienen, sondern der alten Tradition und dem Willen des 'Uihrers entsprechend die gesamte deutsche Exportkraft stärken >md weiterhin entwickeln. Mit der Eingliederung der sudeicn- deutschen Wirtschaft in das Eroßdeutsche Reich erwächst ihr ober auch die Aufgabe, ihren Produktionsapparat zu moder- ütsieteu. j , In seinen weiteren Ausführungen gab der Redner einen! uebcrblick über die Struktur der sudetendeutschen Wirtschaft, j wie sie eindrucksvoll in den Ständen der sudetendeutschcn Aus- j Kettung zuni Ausdruck komme. Die sudetendeutsche Wirtschaft hoben den tschccho-slowakischen Außenhandel stets aktiv gestal« s kl. Etwa 50 Milliarden Kronen insgesamt habe die sudeicii' j deutsche Wirtschaft im Laufe ihrer zwanzigjährigen Zugebö- ogleft zur Tschecho-Slowaket an Devisenüberschüssen abgege- - den. Durch die Erträgnisse der sudetendeutschen Arbeit habe mag den Aufbau Innerböhmens und der Slowakei finanziert, lun soll endlich, so schloß der Redner, unsere Kraft und un- erc.Leistung dem deutschen Voll und dem wiedttgewonnenen vatcrland allein dienen. DMA Notkreuzarbeil ist selbstloser Meisl an Holk und Vaterland in ständiger Hilfs- M Bereitschaft. Zch rufe alle Deutschen auf, ' nWW diese Weitförderst. Mif Mr Asarin und del Aayo gefloßen In Frankreich Zuflucht gesucht Wie Havas aus Toulouse meldet, sind die beiden bolsche wistischen Oberbonzen Negrin und del Vavo auf französisches Gebiet geflüchtet Sie sind in einem spanischen Verkehrsflug zeug auf einem Flughafen in der Nähe von Toulouse gelan det und haben sofort im Auio sich nach Toulouse begeben, wo sie in einem Hotel abgestiegen sind Weitere Mitglieder des Negrin-Ausschusses sollen nach Frankreich unterwegs sein. Chamberlain mahnt Sensationelle und ungenaue Pressemeldungen unerwünscht In Beantwortung einer Unterhausansrage tadelte der Premierminister sehr scharf die Veröffentlichung von unwah ren ovcr übertriebenen Nachrichten in einem gewissen Teil der englischen Presse Chamberlain erklärte, er habe festgestellt, daß ein gewisser Teil oer Presse nicht selten sensationelle und ungenaue Meldungen über die internationale Lage veröffent licht habe. Der Außenminister und er selbst hätten bei zahl reichen Gelegenheiten vorauf hingcwiesen, wie wichtig es sei, daß vie Presse in außenpolitischen Fragen Zurückhaltung übe. Diese Ansicht werde von Journalisten und Zeitungen, die mehr Verantwortungsgefühl hätten, voll geteilt, ebenso wie von ven hinter diesen Blättern stehenden Kreisen. Er hoffe, daß ihr Einfluß genügen werde, um den unerwünschten Prak tiken Einhalt zu gebieten Als der konservative Abgeordnete Morris in diesem Zu sammenhang daraus hinwies, daß der „Evening Standard" am vergangenen Freitag eine unwahre Meldung veröffentlicht habe-, verzufolge Italien eine Million Mann einberufen haben soll, was bis zur Veröffentlichung eines Dementis große Ver wirrung und schwere geschäftliche Verluste verursacht habe, wurde von Mehreren Linksabgeordneten die Frage eines Zen surgesetzes aufgeworfen. Chamberlain erklärte jedoch, daß er an die Einführung eines solchen Gesetzes nicht denke. England in Roffpanien nicht vertreten Ferner stellte Premierminister Chamberlain in Beant wortung einer Anfrage fest, daß gleichzeitig mit der Anerken nung Francos die Anerkennung der ehemaligen rotspanischen Regierung zurückgezogen worden sei. Zwischen der britischen Regierung unk der Verwaltung in dem sowjelspanischen Ge biet, das sich noch nicht unter der Kontrolle Francos befinde, gebe es daher keine diplomatische Vertretung mehr. Die bri tischen Interessen würden durch Konsularbeamte wahrgenom men. Eöterwasen rollten auf Personenzug Uebernommenes tschechisches Bahngut verursacht Eisenbahn unglück Am Sonntag gegen 8 Uhr ereignete sich aus der Strecke von Karlsbad nach Johanngeorgenstadt zwischen den Sta tionen Neurohlau und Neudeck ein Eisenbahnunglück, das glücklicherweise leine Todesopfer forderte. Von der Station Neudeck hätten sich drei schwer beladene Güterwagen kotz der angezogenen Bremsen aus der steil ab- fallenden Strecke in Bewegung gesetzt. Dem aus den Güter wagen Dienst tuenden Bremser gelang es nicht, die Wagen zum Hallen zu bringen. Der inzwischen von Neurohlau ab gelassene Personenzug konnte nicht mehr verständigt werden, daß ihm drei Güterwagen entgegenrollten. Die unübersicht lichen Krümmungen ließen den Lokomotivführer des nach Johanngeorgenstadt fahrenden Personenzuges erst im letzten Augenblick die führerlosen Güterwagen sehen, von denen der Bremser knapp vor dem Zusammenstoß noch abspringen konnte. Mit großer Wucht fuhren die Güterwagen aus den Per sonenzug aus. Der starke Anprall beschädigte die ersten zwei Wagen des stark besetzten Personenzuges. Die drei Guter wagen wurden ineinandergeschoben und zertrümmert. Aus den zwei Personenwagen wurden 45 Verletzte geborgen. Von den 45 Verletzten sind fünf schwer, die anderen leicht verletzt. 13 Verletzte wurden sofort ins Neudecker Krankenhaus ge bracht, während die anderen nach Anlegung von Verbünden in häusliche Pflege gegeben wurden bzw. weiter reisten. Boni Neudecker Bahnhof traf sofort ein Hilfzug in kür zester Zeit ein. Die zufällig zu einem Appell angetreicnen Neudecker NSKK.-Männer leisteten tatkräftige Hilfe. Sofort nach Belanntwerden des Unfalls hatten sich der Präsident der Reichsbahndirektion Dresden, Dr. Schmidt, und Vizepräsident Flachs an die Unglücksstelle begeben, die die nötigen Anwei sungen sür die Aufräumungsärbeiten und die Weiterbeför- derung der Reisenden gaben. Außerdem statteten sie den im Krankenhaus untergebrachten Verletzten einen Besuch ab. Die Angehörigen der Verletzten wurden sosort verständigt. Bei den zertrümmerten Wagen handelt es sich um altes, von der tschechischen Bahnverwaltung übernommenes Bahn gut, die mit Blech beladen nach Rohlau gehen sollten — Ab 15.30 Uhr wurde der Verkehr aus der Strecke wieder aus genommen. „ Anerkennung für SMenr FM- nermaltunn Generatsorstmeister Alpers vor Forstbeamten unb Waldarbeitern in Dresden Hohe Anerkennung wurde Sachsens Forftvcrwaftung zu« Wf einer Großkundgebung, die ä' '"'-"ch esn-r Arbeits tagung der Kreissachbearbeiter der Fachschaft Forstbeamte im Rcichsbund der Deutschen Beamten stattfand. In Anwe senheit zahlreicher Ehrengäste, unter denen Staatsminister Lenk als Vertreter des Reichsstatthalters und Gauleiters sowie SA.-Obergruppenführer Regierungspräsident Schep- mann zu sehen waren, sprach Generalforstmeister Alper» zu rund 1700 sächsischen Verwaltungsbeamten, Betriebsbeam ten und Waldarbeitern Der Generalforstmeistcr, einer der engsten Mitarbeiter des Rcichsforstmeisters, Gencralfeldmarschall Göring, würdigte die in Sachsen unter der Führung von Gauleiter Mutsch- mann geleistete Arbeit. Die sächsische Forstverwaltung stehe unter allen Länderverwaltungen in Deutschland an erster Stelle. Landcsforstmeister Melzer komme dabei ein großes Verdienst zu. Im übrigen betonte Generalforstmeister Alpers, daß nur der akademisch ausgebildetete Beamte den Aufgaben der modernen Forstwirtschaft in den Verwaltungsstellen gerecht werden könne. Andererseits sei auch den Betriebsbeamten und Waldarbeitern immer wieder die Möglichkeit gegeben, t« die Beamtenschaft übernommen zu werden. Der Dienst des Forstbeamten spiele im Gesamtleben der Nation eine große Rolle. Die moderne Forstverwaltung sei noch im Anfang ihrer Entwicklung begriffen, der Ausbau erfolge nunmehr und könne nur in der Richtung einer ein heitlichen Zusammenfassung aller Instanzen der Forstverwal tung durchgeführi werden. Es gelte, dort helfend einzugrei fen, wo der deutsche Wald noch intensiver behandelt wer den könne. Diese Aufgabe sei unteilbar und stehe allein de« Reichsforstmeister zu. Zum Schluß betonte der Generalforstmeister, der deutsch« Forstbeamte und Waldarbeiter sei aus Liebe zur Natur, zum Wald, zu seinem Berus gekommen, der manche Annehmlich keit ausschlietze. Diesem Idealismus gelte es auch in Zukunft treu zu bleiben. Dann sei die Durchführung der großen Aus gaben der Forstverwaltung, den deutschen Wald — eines der kostbarsten Güter der Nation - als Kraft- und Rohstoff» quelle zu erhalten und zu gestalten, sichergestellt. Staatssekretär Körner in LeWs Besichtigung der Frühjahrsmesse Am Messemontag besichtigte Staatssekretär Körner, der ständige Vertreter des Beauftragten für den Vierjahresplan, in Begleitung seines Referenten Ministerialdirektor Marotzk« die Leipziger Frühjahrsmesse. Sein erster Besuch galt der Kolonial- und tropentechnischen Messe, wo er eine Ausstellung der Bergakademie Frei» berg in Sachsen eingehend betrachtete und längere Zeit bet ver Ausstellung der mineralischen Rohstoffe aus den deutschen Kolonien verweilte. In der Halle 21 a stattete Staatssekretär Körner dem Stand der deutschen Waffen- und Munitions fabriken einen längeren Besuch ab. Alsdann wurde ihm auf dem Stand der deutschen Edelstahlwerke die elektrische Här tung der Kurbelwelle des Volkswagens vorgeführt. Der Stand der Firma Krupp wurde eingehend besichtigt. Auf den ande ren Standen sanven die neuen Magnesiumlegierungen und Hydonalium das besondere Interesse des Staatssekretärs. Außerdem besichtigte er die Halle für das Bauwesen, und t» oer Halle 9 wurde ihm die große Presse für den Rahmen de» Volkswagens vorgeführl. Nach dem Besuch suhr Staatssekre tär Körner mit seiner Begleitung nach Berlin zurück. MNenWe KWe Vierzig italienische Akademiker, Ingenieure und Chemiker, des Instituts sür den industriellen Wiederaufbau, haben auf ihrer Studiensahrl durch. Deutschland Leipzig zur Messe aus gesucht. Die Italiener bleiben drei Tage in Leipzig Der Mon- tag war mit Besichtigungen der Stadt und der Messe auSge- °üllt. Mörder Ludwig verhaltet Mit Unterstützung der Gendarmerie, SA. und NSK«. gelang es der Kriminalpolizei, den Mörder Willi Ludwig, der in Kleingräfendorf, Kreis Merseburg, seine 34 Jahre altt Ehefrau erwürgt und aufgchängl hatte, tief versteckt inPreh- strohballen eines Diemens bei Oberteutschenthal zu stelle« und zu verhaften. Ludwig war beim Broteinkauf gesehen worden, so daß man auf seine Spur kam. Bet der daraus angesetzien Razzia entdeckte man seine Spuren, die zu dem Strohdiemen führten, bei vem man auch das Fahrrad de» Mörders aufsand. — Ein zweiter bedauerlicher Vorfall er eignete sich in Kleingräfendorf ebenfalls am Mordtag. Der in einer Notwohnung uniergebrachte Rühme, Vater von acht Kindern, hatte versucht, sich an der Smbemür zu erhängen, was aber von einem Freund vereitelt wurde. Einige Zeit später ging Nähme mit einem Beil aus seine Frau los. Nähme mußte vorübergehend in Schutzhaft genommen wer den. Nach seiner Freilassung hat er sich mit unbekanntem Ziel entfernt. Rasseschander sestgenommen Von der Kriminalpolizei in Dresden wurde der 33 Jahr« alte Volljude Max Israel Tumbowsky aus Dresden wegen Rasseschande festgenommen. Tumbowsky unterhielt nach Er laß des Gesetzes zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre von Ende 1836 bis Februar 1938 mit zwei in Dresden wohnhaften 33- bzw. 35jährigen deutschbllitig«« Frauen Liebesverhältnisse.