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Ottendorfer Zettvng Freitag, den ^0. Juni sY32 3l. Jahrgang Mit den Beilagen „Neue Illustriertes »Mode und Heim' und „Der Kodsld'. Echriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. WttUItnzs- K md MeMIt Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen 8 _ de» Gemeind erstes zu Ottendorf-Okrilla. z »»»»»»IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIISIII,« 8 vl, .Ottendorf« Zeitung- «rschoint DiE- 5 tag, Vonnrrotag un» Sonnabend. 8 vor B«»»a»-P,«t» »trd mV Bogvm loden Monat» bekannt gegobo». 8 I» Falle höheren Gewalt (Krieg ob. sonst. - » irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der 8 8 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»« 8 8 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Dn- 8 8 spruch auf Lieferung odor Nachlieferung drr -» m Zeitung »d. Riökzahlung d. Bezug,preise«. L »«iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiigii« Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 69 Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend » MWMD Dresden. Oberlungwitz. Unterschlagung. Hier kam man die Spur, die sich der Prokurist Vögel aus Gersdorf hatte Dresden. Anklage wegen Bestechung. Der Rat nahm Kenntnis von einem Bericht über das Verfahren gegen Stadtamtmann Lange, den Leiter der Bekleidungs- stelle des Wohlfahrtsamtes. Aus dem Bericht war zu ent nehmen, daß gegen Stadtamtmann Lange Anklage wegen Bestechung erhoben worden ist, daß hingegen irgendwelche Veruntreuungen zum Schaden der Stadt nicht angezeigt wor den sind. Herttiches und Sächsisches. Vttendorf.Dkrilla, am 9. Juni (9zr. — Am heutigen Donnerstag ist es dem Lagerverwalter der früheren Düngerhandels A.-G.-Niederlage Herrn Br. Völkel und Gemahlin vergönnt, das Fest der Silber-Hochzeit zu begehen. Auch wir übermitteln an dieser Stelle dem Jubel- Paar herzliche Glückwünsche zu ihrem Ehrentage. i — Eine bemerkenswerte Verbesserung im hiesigen Feuer löschwesen konnte die Freiw. Feuerwehr Ost dadurch verwirk lichen, daß es ihr möglich war für ihre Motorspritze Gummi bereifung zu beschaffen. Die früheren Räder der Spritze waren den Ansprüchen, die man als Anhänger des Kraft wagens von ihnen verlangte, nicht gewachsen und so wurden jetzt die Räder in Pulsnitz umgebaut und mit Elastikbereifung versehen. Die am Dienstag durchgeführte Probefahrt verlief zur größten Zufriedenheit und bewies das sich die Hilfsbereitschaft der Wehr durch diese Anschaffung bedeutend gehoben hat. — Eine ungemein lustige und mit allerlei tollen Ein fällen durchsetzte Angelegenheit ist der im dieswöchigen Schau burg-Programm laufende Tonfilm „Eine Freundin so goldig wie Du", den sie sich mal ansehen sollten. j Warnung vor angeblichen Vlindenarveiten Von der Kriminalpolizei wurden zwei Händler aus Dresden als die jenigen ermittelt, die in letzter Zeit in der Umgebung von Dresden Perlenuntersetzer und Bilder mit Aufdruck „Hand Oberwiesenthal. Schweres Schadenfeuer. Nach dem die Nachbargemeinde Böhmisch-Wiesenthal in letzter Zeit von mehreren Schadenfeuern heimgesucht worden war, brach jetzt erneut ein Feuer aus, dem das Wohnhaus der Witwe Pöschel zum Opfer fiel. In dem Gebäude befanden sich auch die Wohnung und die Werkstatt des Schneidermeisters Puschner. Es konnte so gut une Nichts gerettet werden. Der Vrandschaden ist beträchtlich. Dresden. U m b a u d e s K i p s d o r s e r B a h n h o f s? Wie uns von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, sind seit längerer Zeit Bestrebungen im Gange, die einen aus oer- kehrstechnischen Gründen notwendigen Um- und Erweite rungsbau des Kipsdorfer Bahnhofs zum Ziel haben. Die Verhandlungen insbesondere darüber*wie die Mittel für die Durchführung der Bauarbeiten beschafft werden sollen, sind doch nicht abgeschlossen. Es ist u a. daran gedacht, die Ar beiten im Wege der produktiven Erwerbsloienfürsorge durch führen zu lassen. Es läßt sich jedoch noch keineswegs sagen, wann mit einem Abschluß der Verhandlungen gerechnet wer den kann. Kötzschenbroda. Ein Jubiläum in der evange lischen Kinderpflege. Das Kindergärtnerinnen- Und Hortnerinnen-Seminar des Landesvereins für Innere Mission in Kötzschenbroda konnte kürzlich auf ein öOjähriges Bestehen zurückblicken. Es gehörte früher zum Ev.-luth. Dia- Missenhaus in Dresden, wurde dann oöm Landesverein für Adere Mission übernommen und im Jahre 1920 nach Kötz- lchenbroda verlegt. Aus Anlaß des Jubiläums fand im Se- winar eine schlichte Feier statt, der auch der Vorsitzende des Bandesvereins für Innere Mission D. Graf Vitzthum von Eckstädt beiwohnte. Lhemnih. Rätselhafter Todesfall. Als die Frau eines Maschinenschlossers abends in ihre im Schloß- viertel gelegene Wohnung zurückkehrte, fand sie diese von innen verriegelt. In der Annahme, daß ihr Mann so fest schlafe, daß er ihr Klopfen nicht höre, brachte sie die Nacht außerhalb der Wohnung zu. Am anderen Morgen nahm sie dann durch ein Fenster wahr daß ihr 32 Jahre alter Ehemann leblos über das Bett gebeugt lag. Er hatte vor Mund und Nase einen blutgetränkten Wattebausch, der mit einer Frisierhaube festgebunden wor. Lie Untersuchung dar- über, ob ein Verbrechen öder natürlicher Töd vürliegt, ist mv-t er ^""8- Berliner TfffA"' noch nicht abgeschlossen. Der Verstorbene soll stark an Na- _ q osenbluten gelitten haben. Und Ladendiebe — 3 Männer und 2 Frauen — versuchten hier, eine Gastrolle zu geben. Sie mieteten sich in Berlin einen Kraftwagen, mit dem sie nach Dresden fuhren. Sofort nach ihrer Ankunft in Dresden gingen sie an die „Arbeit". Die beiden Frauen entwendeten in mehreren Warenhäusern Seidenstoffe im Wert von etwa 600 RM. Zum Verbergen des Diebesgutes hatten sie sich einen besonderen Beutel ange fertigt. In einem Warenhaus wurden sie überrascht und fest genommen. Die Männer hatten sich inzwischen ein anderes Arbeitsfeld gesucht. In einem Cafe zogen sie einem älteren Herrn die Brieftasche und knöpften ihm die Uhrkette ab. Der Geschädigte bemerkte den Verlust und verfolgte die Täter, die in ihrem Auto flüchten wollten. Der Kraftwagen wurde durch Straßenpassanten angehalten und die Insassen fest genommen. arbeitsvertrieb Blindenhilfe Dresden" verkauft haben. Ein Unternehmen dieser Bezeichnung besteht in Dresden nicht. Die Gegenstände wurden vielmehr aus Warenhäusern bezo gen. Von dem Verkaufserlös kam den Blinden nichts zugute. Um gute Geschäfte tätigen zu können, hatte sich einer der Händler einen entsprechenden Ausweis angefertigt, den er jeweils den Käufern vorzeigte. Dresden. Dachstuhlbrand. In einem Haus in der Fröbelstraße entstand ein Dachstuhlbrand. Beim Eintref fen der Feuerwehr brannte das Dachgeschoß fast in voller Ausdehnung. Die Feuerwehr bekämpfte das Feuer mit drei Schlauchleitungen und es gelang verhältnismäßig rasch, das Feuer niederzukämpfen. Die Untersuchungen über die Brand ursache sind im Gange. Man vermutet Fahrlässigkeit eines Hausbewohners. Radeburg. Raubüberfall. Als der Milchkutscher des Ritterguts Zschorna mit seinem Geschirr die Straße Freitelsdorf—Zschorna entlangfubr, wurde er von zwei Bur schen, die sich in einer Kiefernschonung versteckt gehalten hatten, überfallen. Einer sprang auf das Fuhrwerk, streute dem Kutscher Pfeffer in die Augen und raubte ihm einen Karton, in dem sich 200 RM in Silbergeld und ein Pfund Butter befanden, während der andere Räuber das Pferd an hielt. Den Burschen gelang es, in dem nahen Walde uner kannt zu entkommen. Zahlungseinstellung der Wendischen Volksbank Bautzen. Die Wendische Voltsbank A.-G. hat ihre Zah lungen eingestellt. Die Ursachen hierfür sollen in Verlusten und einzelnen großen Abhebungen der Depositenkundschaft zu suchen sein. Alle Bemühungen um Unterstützung waren bisher erfolglos, sollen aber fortgesetzt werden. Es wird ein gerichtliches Vergleichsverfahren angestrebt. Bautzen. Schwerer Verkehrsunfall. In Großpostwitz wurde am schrankenlosen Bahnübergang ein Motorrad, das noch vor dem herannahenden Zug das Gleis überqueren^ wollte, von der Maschine erfaßt, zur Seite ge schleudert und etwa zehn Meter mitgeschleift.« Der Verun glückte, der Abreiter Herrmann aus Oppach, trug trotz des heftigen Zusammenstoßes außer stark blutenden Fleischwun den nur einige Rippenquetschungen davon. Drei Arbeiter in der Mibe ertrunken Zwickau. Drei Arbeiter des Zwickauer städtischen Aluß- bauamles, die am Muldewehr in der Nähe der Atlgemeinde- schachte oberhalb Zwickau aus der Mulde Vermessungsar- beiten vornahmen, stürzten in die hochangeschwollene Mulde und erkranken. Rach Augenzeugenberrchten befanden sich die drei Verunglückten aus oer einen Seite eines Bootes, das dadurch Uebetgewicht bekam und kenlerte. Die Arbeiter ver suchten zu schwimmen, wurden jedoch durch die starke Strö mung abgetrieben. Ihre Leichen könnten noch Nicht geborgen werden .Die Verunglückten stammen aus Zwickau. Zwei von ihnen, Rudolf Schmidt und Willi Weigel, waren ver heiratet, der dritte, Aritz Appler, war ledig. Leipzig. P o l i t i s ch e S ch l ä g e r e i. In den Conne- witzer Waldungen, in der Nähe eines Arbeiter-Turn° und Sportplatzes, entwickelte sich eine Schlägerei zwischen Natio nalsozialisten und Arbeitersportlern. Zwei Arbeitersportler erlitten leichte Handverletzungen, ein dritter einen Stich in den linken Ringfinger. Das Ueberfallkommando suchte ohne Erfolg das Gelände ab. Leipzig. Todessturz. Der 43 Jahre alte Klempner meister Georg Pöritz war mit Reparaturarbeiten auf dem Dach des Hauses Ereuziger Straße 19 beschäftigt. Plötzlich riß das an dem Essenkopf vorschriftsmäßig befestigte Halte seil für die Leiter und der Meister stürzte in die Tiefe. Im Krankenhaus ist der Verunglückte bald nach seiner Einliefe rung gestorben. Dresden. Notlandung Auf den Elbwiesen in' Tolkewitz mußte ein Dresdner Reklameflieger notlanden, da . . , sich das Vordersitzverdeck seiner Maschine gelockert hatte. Die emer Stumpfwarenfabrik größeren Unterschlagungen auf Landung erfolgte ohne Unfall, doch flog beim Wiederauf- Meg des Flugzeuges ein Rebhuhn in den Propeller, wodurch Zuschulden kommen lassen Die H der unterschlagenen Gel der Flieger erneut zur Landung gezwungen war. Dabei , der soll sich auf 20 000 RM belaufen. wurde ein Flügel der Maschine durch einen Pfahl leicht be- ! Plauen. Automobilmesse. Lem Vorbild einer miadigt. Das Flugzeug mußte abmontiert und mit Lastkraft- j Reibe anderer Städte folgend wird demnächst auch in Plauen wagen nach dem Flugplatz gebracht werden. Der Flieger vueb unverletzt. * erstmalig eine Autorneffe abgeholten werden, auf der die Plauener Autohändler von Sachverständigen taxierte Alt wagen zum Verkauf bringen werden. Dem 5000. Besucher der Ausstellung winkt ein Motorrad als Geschenk. Plauen. Erdichteter Raubüberfall. In einem Gasthaus in Tauschwitz erschien ein 19jähriger Zeit- Ichriftenausträger und erzählte, daß er im nahen Wald von drei Unbekannten überfallen, beraubt und dann an einen Baum gebunden worden sei. Kriminalbeamten gegenüber behauptete er, daß ihm 18 RM gewaltsam geraubt worden seien. Cs stellte sich aber heraus daß es sich um einen erdich teten Raubüberfall handelte. Der Bursche hatte von den Geldern kleinere Beträge für sich behalten. Zur Rechenschaft gezogen, kam er auf den Gedanken mit seinem 17jährigen Freunde einen Raubüberfall zu verabreden. Beide fuhren mit dem Rade an das betreffende Waldstück. Dort übergab der 19jährige seinem Freunde den mitgeführten Geldbetrag und ließ sich an einen Baum binden und mit einer Rasierklinge ungefährliche Verletzungen an beiden Backen beibringen. Als dem Burschen die Zeit zu lang wurde löste er den Bindfaden selbst und begab sich nach Taüschwitz wo er den angeblichen Raubüberfall erzählte. Eingesandt. Die Nr. 131 der Volkszeitung vom 7. 6. 32 bringt einen Bericht über die Weihe des hiesigen Gemeindebades am vergangenen Sonnabend und Sonntag, die von den freien Turnern der SPD. Ottendorf-Okrilla durchgeführt wurde. Wenn noch Einwohner hier sind, die annahmen, daß es sich um ein öffentliches Gemeindebad, das aus Gemeinde- mittel bezahlt werden muß, handelte, der sieht sich durch diese Weihe sehr enttäuscht, denn er sieht nun klar, daß es sich um kein allgemeines Bad der Gemeinde handelt, sondern es hat sich zu einem Parteibad des Marxismus herausgebildet Unverständlich bleibt vor allen Dingen hierbei, daß es die Gemeindeverwaltung zuließ, daß das von ihr erstellte Bad in dieser Form ausgenützt wird und nicht dem allgemeinen Wohl dient, was ja auch im vergangenen Jahr bereits sich zeigte, indem Badende, die bürgerlichen Kreisen angehörten, in der unverschämtesten Weise angepöbelt wurden. Es ist nun auch klar, weshalb von der SPD-Fraktion, die die absolute Mehrheit hat, der seinerzeitige Gedanke des Turnvereins „Jahn" aufgefischt wurde und trotz günstigen Angebotes dieses Vereins das Parlament es nicht zuließ, daß das öffentliche Bad trotz zugesicherter Beteiligung der Gemeinde durch private Hand erstellt wurde. Die Folge dieser einseitigen, marxistischen Einstellung, hat sich auch inzwischen gezeigt, nur bleibt die Frage offen, wer nun die noch nicht gedeckten Schulden, die dieses Bad hervorrief, bezahlt. Es ist bestimmt anzunehmen, daß die SPD, die sich ja das Recht anmaßte, die Weihe vorzunehmen, auch den noch offenen Betrag bezahlt, denn die bürgerlichen Kreise werden sich wohl dagegen verwahren, wenn sie beim Bezahlen einer Sache gerade noch gut genug sind, während die Marxisten die Nutznießer spielen wollen. Auch hier ist wieder ein schlagender Beweis für das marxistische Handeln, das nur ein Abwirtschaften höchster Blüte kennt und das unser Vaterland auch dorthin brachte, wo es heute ist, in Not und Elend. Solches Theater wird in Zukunft nicht mehr möglich sein, denn unter der Führung Adolf Hitlers wird systemvoll gearbeitet, auf das Sparsamste gewirtschaftet, Parteiinteressen gibt es nicht, denn alles ist nur auf das Volkswohl und für die Volksgesundung eingestellt. Drum Einwohner Ottendorfs, wenn Ihr durch die Lasten, die die Gemeinde aufzubringen hat, finanziell bluten müßt, bedankt Euch bei den hiesigen Marxisten, es war deren Wille, alles systematisch zugrunde zu richten, gleichviel, wen es traf, den bürgerlich eingestellten, oder den eigenen Genossen, der blindlings von der marxistischen Idee befangen, den Verführern folgte und dafür heute das Elend ertragen darf. Zeigt des halb bei den bevorstehenden Reichstagswahlen, das ihr mit derartigem Schwindel nicht einverstanden seid, gebt diesen Volksverrätern, die nur in ihre Tasche gearbeitet haben und dann das Volk verlaffen, wie der Ministerpräsident Braun, der nun wegen angegriffener Gesundheit in Ferien ging, die Quittung, indem Ihr die Front Adolf Hitlers stärkt, denn nur der Nationalsozialismus bürgt für Aufstieg und Wieder gesundung im Vaterland. NSDAP., Ortsgr. Ottend.-Okr.